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Carl Martin DC Factory Test

Mit der Carl Martin DC Factory beschert uns der dänische Hersteller nach dem Pro Power V2 eine neue Mehrfachstromversorgung für Pedalbegeisterte. Im Unterschied zum Vorgängermodell bietet die DC Factory satte 2500 mA Stromstärke, um auch die hungrigsten Effekte sattzubekommen und bietet dafür ganze zehn Anschlüsse.

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Ein Novum gegenüber den meisten auf dem Markt erhältlichen Multinetzteilen ist die Konstruktion als Schaltnetzteil und nicht die übliche Transformatorbauweise, was sich in einem hohen Wirkungsgrad und einem leichteren Gewicht bemerkbar macht. Was das Besondere an der DC Factory ist und ob sie dem Stresstest mit meiner Pedal-Armada gewachsen ist, wollen wir hier ergründen.

Details

Gehäuse/Optik

Die DC Factory präsentiert sich einem modern-futuristischen Grau-Design und kommt in einem rechteckigen Metallgehäuse mit den Maßen 160 x 88 x 26 mm (B x T x H). Zehn Buchsen an der Front dienen leicht versetzt übereinander als Anschlüsse für die DC-Kabel, ein schlauer Schachzug, denn so kommen sich die Stecker nicht in die Quere.
Rückseitig befindet sich der Anschluss für das im Lieferumfang enthaltene Kaltgerätekabel, wobei die Buchse den Betrieb mit 240 V, aber auch 110 V erlaubt.Über die beiden seitlichen Gewindebohrungen kann das Netzteil mit den beigefügten Schrauben an die Pedaltrain PT-VDL-MK Mounting Brackets geschraubt werden und damit Platz unter nahezu jedem Pedalboard finden.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Carl Martin DC Factory befindet sich in einem rechteckigen Metallgehäuse und ist als Schaltnetzteil konstruiert.

Zum Design des Schaltnetzteils sei gesagt, dass es gegenüber der Transformatorbauweise den Vorteil besitzt, in Ermangelung eines Trafos deutlich leichter zu sein, und so bringt unser Stromlieferant gerade mal 654 g auf die Waage. Schaltnetzteile haben durchweg einen höheren Wirkungsgrad, erwärmen sich weniger und sind auch wesentlich sparsamer im Verbrauch. Ein Nachteil ist, dass ihre Funktionsweise mit hochfrequenten Transistorschaltungen die Gefahr von Störgeräuschen mit sich bringt, sodass eingehendere Isolierungs- und Entstörungsmaßnahmen vorgenommen werden müssen. Bekanntlich sind vor allem Wah-Pedale und Vintage-Effekte wie alte Fuzz-Verzerrer empfänglich für Störeinstreuungen. Ob man beim DC Factory auf diese Problematik ausreichend eingegangen ist, werden wir später im Praxisteil hören.

Fotostrecke: 3 Bilder An der Rückseite sind Lüftungsschlitze sichtbar, die die Wärme ableiten sollen.

Zum Lieferumfang gehören neben dem Stromkabel und den Montageschrauben zehn DC-Kabel mit jeweils 50 cm Länge und ein Voltage-Doubler, mit dem sich die Spannung zweier 9 V Buchsen zu 18 V verdoppeln lässt, was bei bestimmten und dafür geeigneten Verzerren zu einem offeneren und weniger komprimierten Sound führt.
Insgesamt wirkt das Netzteil grundsolide und äußerst robust. Bedauerlicherweise hatte sich beim Testkandidaten durch den Transport ein Bauteil von der Platine gelöst und musste erneut befestigt werden. Zugunsten von Carl Martin möchte ich jedoch annehmen, dass es sich hierbei um einen misslichen Einzelfall handelte.

Fotostrecke: 2 Bilder Der Lieferumfang umfasst das Netzteil, ein Kaltgerätekabel und passende DC-Kabel,…

Bedienung

Die DC Factory liefert laut Beschreibung 2500 mA, die auf jeweils fünf voneinander isolierte Buchsenpaare aufgeteilt sind, sodass jedes Pärchen 500 mA anbieten kann. Die Paaranordnung ist dabei durch eine graue Umrandung an der Frontseite markiert. Die Spannung ist für die Buchsen fest vorgegeben und so stehen 4×2 Buchsen für 9 V und 2 Buchsen für den 12 V-Betrieb bereit. Möchte man 18 V-Pedale benutzen, muss der Voltage-Doubler zurate gezogen werden, der jedoch an zwei voneinander isolierte Buchsenpaare gehängt werden muss.

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Praxis

Messwerte
Das Netzteil wird nun an das Messgerät gehängt, um herauszufinden, wie stabil die Spannung unter der Belastung mehrerer Pedale ist.
Ausgangsbasis
Wird die DC Factory via Kaltgerätestecker mit einer Steckdose verbunden, misst man am Eingang eine Wechselspannung von 227 V, was aufgrund der ca. 5-10 %igen Toleranz in deutschen Stromnetzen nicht unüblich ist.
Leerlaufspannung
Die Leerlaufspannungen an den einzelnen Ausgängen betragen wie folgt:

  • 9 V-Buchse: 8,86 V
  • 12 V-Buchse: 11,88 V
  • 18 V (2x 9 V-Anschlüsse via Voltage Doubler): 17,73 V

Damit liegt das Carl Martin Netzteil mit gerade einmal 1-1,5 % unter den angesagten 9 V im absoluten Normbereich. Zum Vergleich: Neue Batterien liefern häufig 9,4 V Spannung und sind auch nicht auf exakt 9 V genormt. Da Schaltnetzteile in der Regel stabilisiert sind, ist davon auszugehen, dass die Leerlaufspannung unabhängig von der Netzspannung an der Steckdose ist.

Die Carl Martin DC Factory kommt mit einem stimmigen Konzept und satter Power.
Die Carl Martin DC Factory kommt mit einem stimmigen Konzept und satter Power.

Spannung unter Last
Nun schließe ich an die einzelnen Ausgänge Pedale, die laut Herstellerangaben die folgende Stromaufnahme haben (vermutlich kann man beim TC Electronic Flashback II und beim DigiTech Hardwire DL-8 davon auszugehen, dass der Verbrauch etwas unter dem Nennwert liegt):

Unabhängig davon, ob ich die einzelnen Buchsen belege oder ob ich via Daisy Chain alle Pedale in Serie hänge, bleibt die Leerlaufspannung ohne Abweichungen bei exakt 8,86 V. Da man davon ausgehen kann, dass auch bei voller Belastung die Spannung nicht deutlich sinken wird, kann man hier von absolut überzeugenden Messwerten reden.
Einstreuung beim Wah-Pedal
Der Hersteller verspricht in puncto Filterung des Schaltnetzteils nicht zu viel. Obwohl ich mein Cry Baby in unmittelbare Nähe zum Netzteil positioniert und bewegt habe, waren keine Einstreuungen, kein hochfrequentes Surren oder Brummen wahrzunehmen.

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Fazit

Die Carl Martin DC Factory ist ein robust verarbeitetes Multinetzteil, bei dessen Federgewicht man nur schwer auf die satte Power von 2500 mA unter der Haube schließen würde. Die Konzeption ist in sich stimmig und sehr benutzerorientiert, was an der Aufteilung der galvanisch isolierten Buchsenpärchen, den Montagelöchern für die Mounting-Elemente und den 10 Anschlüssen deutlich wird. Isolierung und Abschirmung sind tadellos und selbst bei sensiblen Wahs ist kein Mucks zu hören. Die Spannung bleibt bei höherer Belastung extrem stabil und die Messwerte sind durch die Bank überzeugend. Geht man davon aus, dass das abgelöste Bauteil ein Einzelfall war, erhält man hier ein sehr belastbares und großzügig ausgelegtes Netzteil.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • hohe Ausgangs-Stromleistung
  • geringes Gewicht
  • Ausgänge paarweise galvanisch getrennt
  • kein Spannungsabfall unter Last
  • keine Einstreuung bei empfindlichen Pedalen (Wah-Pedal)
  • Mounting-Gewinde für Pedaltrain PT-VDL-MK Mounting Brackets
Contra
  • keins
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Carl Martin DC Factory Test
Für 149,00€ bei
Die Carl Martin DC Factory bietet eine hohe Ausgangsleistung, galvanisch getrennte Ausgänge und ist extrem spannungsstabil.
Die Carl Martin DC Factory bietet eine hohe Ausgangsleistung, galvanisch getrennte Ausgänge und ist extrem spannungsstabil.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Carl Martin
  • Name: DC Factory
  • Typ: Mehrfach-Stromversorgung für Pedaleffekte
  • Herkunft: China
  • Stromanschlüsse: 10 (8 x 9 V DC und 2 x 12 V DC, 5 Paare jeweils isoliert)
  • Spannung: 9V, 12V (festgelegt für jeden Ausgang)
  • maximaler Ausgangsstrom: 2500 mA
  • Kabel: 10 Standard DC-Kabel (je 50 cm), 1 Kabel zur Spannungsverdopplung (50 cm)
  • Maße: 160 x 88 x 26 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 654 g
  • Ladenpreis: 169,00 Euro (Juli 2021)
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