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Arturia MicroBrute Test Preview

Gerade erst wurde er offiziell vorgestellt, und schon ist der Arturia MicroBrute in der bonedo-Redaktion eingetroffen! Ein kleiner, auf’s Wesentliche reduzierter MiniBrute zu einem noch günstigeren Preis? Ja, und auch nein! Der MicroBrute ähnelt in vielen Bereichen seinem großen Bruder, hat aber auch das eine oder andere As im Ärmel. Einen ersten Eindruck bekommt ihr im Test Preview.

Mehr als ein kleiner MiniBrute: Der neue Arturia MicroBrute
Mehr als ein kleiner MiniBrute: Der neue Arturia MicroBrute


Ein erster prüfender Blick zeigt, dass das Gehäuse des MicroBrute im Gegensatz zum MiniBrute mit Ausnahme der Bodenplatte vollständig aus Kunststoff besteht. Sorgen um die Haltbarkeit mache ich mir aber nicht – das Plastikgehäuse wirkt stabil und die Potis haben den gleichen, Vertrauen erweckenden Drehwiderstand wie die des MiniBrute. Die Tastatur umfasst ebenfalls zwei Oktaven, wobei der MicroBrute seinem Namen alle Ehre macht und ähnlich wie der microKORG mit Minitasten (Microtasten…?) aufwartet. Monophone Synth-Sounds lassen sich darauf nach einer gewissen Eingewöhnungsphase gut spielen.
Unter der Haube setzen sich die Gemeinsamkeiten erstmal fort: Wie der MiniBrute besitzt der MicroBrute einen analogen Oszillator, der die Wellenformen Sägezahn, Rechteck und Dreieck simultan erzeugen kann, und einen daran gekoppelten Rechteck-Suboszillator, der hier aber „Overtone“ heißt – dazu gleich mehr. Auch die jeweiligen „Special Features“ der drei Wellenformen („Ultrasaw“, PWM und „Metalizer“) sind dabei. Auf den Rauschgenerator muss man beim Micro allerdings verzichten. Das Filter ist das gleiche, in der Synthesizerwelt etwas exotische Steiner-Parker-Filter wie beim MiniBrute, hier allerdings ohne den Notch-Filtertyp. Gerade dieses nicht alltägliche Filterdesign mit dem ominösen „Brute Factor“ ist ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal der Arturia-Brute-Synths inmitten all der Moog-Ladder-Imitate. Ein LFO und eine ADSR-Hüllkurve stehen zu Modulationszwecken bereit. Das ist ein EG weniger als beim MiniBrute, aber irgendwo musste ja schließlich gespart werden. Sound-Speicherplätze gibt’s auch beim MicroBrute nicht – wie beim Mini liegen dem Synth einige Overlay-Karten bei, auf denen man die eigenen Soundkreationen festhalten kann. Oldschool!
Auf den ersten Blick könnte man den MicroBrute also für einen auf DIN-A4-Format geschrumpften MiniBrute halten. Bei genauerem Hinsehen wird aber schnell klar, dass wir es mitnichten einfach mit einer „abgespeckten“ Version zu tun haben. Der Neue hat nämlich ein paar Features an Bord, die dem großen Bruder fehlen. Da wäre zunächst der Suboszillator, der hier nicht nur eine Oktave unter dem VCO klingen kann, sondern überblend- und modulierbar auch eine Quinte darüber, was dann zu Hardsync-artigen Klängen führt. Folgerichtig wurde der Sub in „Overtone Oscillator“ umbenannt. Die beim MiniBrute fest verdrahteten Modulationsroutings sind beim MicroBrute teilweise über eine Steck-Matrix aus Miniklinkenbuchsen realisiert (zwei Patchkabel liegen bei), was nicht nur für urtümliches Analog-Feeling sorgt, sondern den Synth zusammen mit den Gate-Ein- und Ausgängen und dem Pitch-CV-Out für weitreichende Experimente innerhalb eines größeren CV/Gate- bzw. Modularsystems öffnet. Super! Und anstelle eines Arpeggiators findet man beim Micro einen zur MIDI-Clock synchronisierbaren Pattern-Sequencer vor, dessen acht Patterns man selbst erstellen und speichern kann.
Was soll ich sagen – der Synth ist zwar klein, aber schon nach ein paar Stunden ist klar, dass man ihn keinesfalls unterschätzen sollte! Wie sein größerer Vorfahre klingt der MicroBrute druckvoll-analog, auf eine eigenständige, ungewaschene, gern auch mal brachial-dreckige Art und Weise. Irgendwie anders als die ganzen anderen neuen Analogen, die in den letzten Jahren so erschienen sind – und das ist auch seine große Stärke. Das Schrauben, Patchen und Sequenzieren macht einen Riesenspaß und sorgt für allerhand Klangüberraschungen, die einen so schnell nicht mehr loslassen. Hier ein paar erste Appetithappen:

Audio Samples
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MicroBrute Preview 1 MicroBrute Preview 2 MicroBrute Preview 3 MicroBrute Preview 4

Wegen der kleinen, aber gewichtigen Unterschiede dürfte der Micro auch für Mini-Besitzer interessant sein – nicht nur als “zweiter Oszillator”, sondern auch als eigenständiges Instrument mit neuen Möglichkeiten. Hier noch ein Beispiel dafür, wie es klingt, wenn man den MicroBrute via MIDI vom MiniBrute ansteuert und ihn über den Audio-Eingang einspeist. Zunächst nur Ultrasaw und Sub vom MiniBrute, dann werden Ultrasaw und Sub/Overtone vom MicroBrute dazugemischt. 

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MiniBrute + MicroBrute

Jetzt steht der Microbrute erst mal neben dem Mini auf meinem Tisch und muss in einem ausführlichen Test zeigen, was er kann. Mehr in Kürze an dieser Stelle!

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