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AMT E-Drive Mini Test

Mit dem AMT E-Drive Mini bringt der russische Hersteller ein kompaktes und preisgünstiges Distortion-Pedal auf den Markt, das sich, wie alle Pedale der Drive-Serie, an den großen Vorbildern der Röhrenamp-Historie orientiert. Das “E” im Namen steht in diesem Fall für die oberbayerische Verstärkerschmiede Engl, die in erster Linie für ihre üppig ausgestatteten High-Gain-Amps bekannt ist.
Im Gegensatz zu vielen anderen Designs im Herstellerkatalog von AMT sind die Pedale der Drive-Serie bewusst simpel und übersichtlich gehalten, mit einer einfachen Klangregelung und zwei Voicing-Modes in einem kompakten Format. Dass dies keinesfalls von Nachteil sein muss, hat uns bereits das M-Drive Mini

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gezeigt  und wir werden sehen, ob das kleine Engl-chen uns mit High-Gain made in Germany überzeugen kann.

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Details

Das AMT E-Drive Mini sitzt in einem stabilen schwarzen Metallgehäuse und wird in einer Pappschachtel ohne weiteres Zubehör geliefert. Eine kurze Bedienungsanleitung gibt es auf der Herstellerseite, ansonsten erklärt sich das Pedal aber von selbst. Mit den Maßen (BxHxT) 45 x 52 x 95 mm reiht es sich ein in die typischen Abmessungen eines Mini-Pedals, ist jedoch durch den auf der Oberseite angebrachten Schutzbügel zwischen Fußschalter und Potis etwas höher als andere Pedale. Das Pedal wiegt 195 g und ist auf den ersten Blick tadellos verarbeitet.

Fotostrecke: 3 Bilder Der russische Hersteller AMT stellt mit dem E-Drive Mini ein Distortion-Pedal vor, das sich an den bei der Heavy-Fraktion beliebten Engl-Amps orientiert.

Auf der vorderen Pedalhälfte befinden sich mit Level (Lautstärke), Drive (Verzerrung) und Tone (Höhenanteil) die typischen Parameter eines Overdrive-Pedals und auf der hinteren Hälfte sitzt getrennt durch den Schutzbügel der True-Bypass-Fußschalter nebst roter LED. Die Ein- und Ausgangsbuchsen liegen, wie bei Mini-Pedalen üblich, leicht versetzt an den Seiten und die Stromzufuhr erfolgt von der rechten Seite.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Bedienfeld ist mit drei Potis belegt, die für LEVEL, GAIN und TONE zuständig sind.

Das E-Drive Mini kann mit einem Standard-Netzteil zwischen 9 und 12 Volt betrieben werden und hat eine Stromaufnahme von 4 mA. Auf der linken Seite befindet sich vor der Ausgangsbuchse als kleine Besonderheit noch ein Mini-Wahlschalter für zwei verschiedene Voicings. Die vordere Stellung ist dabei der Standard-Sound des Pedals und die hintere beschneidet die Mitten für etwas modernere Klänge. Wie schon beim M-Drive Mini gibt es beim äußeren Eindruck und der Verarbeitung nicht zu beanstanden.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Anschlüsse sind allesamt den beiden Gehäuseseiten zugeordnet.
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Praxis

Getestet wird das E-Drive Mini mit Les Paul und Stratocaster über einen Budda Superdrive 80 im Clean-Kanal. Der Hersteller empfiehlt explizit den Einsatz vor unverzerrten Amps, da dies dem Amp-in-a-box-Konzept der Drive-Series-Pedale am gerechtesten werden soll. Abgenommen wird ein WGS Veteran 30 Speaker mit einem Mix aus Shure SM57 und Audix D2.
Für ein erstes Klangbeispiel hören wir den Steg-Humbucker der Les Paul zunächst im Bypass und danach mit vier verschiedenen Gain-Settings.

Audio Samples
0:00
Gain-Range –> Les Paul (off/on)
VoicingLevelGainTone
normal13:0009:00/12:00/15:00/max12:00

Das E-Drive Mini liefert einen satten Distortion-Sound mit viel Low-End und aggressiven Höhen. Der Mittenbereich ist eher unterrepräsentiert und es wird schnell deutlich, dass Low-Gain-Sounds mit diesem Pedal nur schwer zu realisieren sind.
Wir hören nun ein ähnliches Riff im Mid-Cut-Voicing und ebenfalls in vier Gain-Stufen.

Audio Samples
0:00
Riff im Mid-Cut-Voicing
VoicingLevelGainTone
mid-cut13:0009:00/12:00/15:00/max12:00

Das zweite Voicing höhlt den Mittenbereich zusätzlich aus und legt noch eine Schippe Gain drauf. Im Bassbereich wird es hier mit der Les Paul etwas undefiniert und auch die Höhen wirken leicht steril. Als nächstes wollen wir die Wirkungsweise des Tone-Reglers näher beleuchten. Es handelt sich um eine einfache Höhenblende und wir hören dasselbe Riff zunächst im normalen und dann im Mid-Cut-Voicing. Während das Riff läuft, wird der Tone-Regler langsam von der Minimal- zur Maximalstellung bewegt.

Audio Samples
0:00
Tone-Check –> Les Paul
VoicingLevelGainTone
normal13:0011:00min -> max
mid-cut13:0011:00min -> max
Großer Sound im Mini-Gehäuse, das AMT E-Drive Mini weiß zu überzeugen.
Großer Sound im Mini-Gehäuse, das AMT E-Drive Mini weiß zu überzeugen.

Das Tone-Poti packt hier im Mid-Cut-Voicing deutlich energischer zu als im normalen Voicing und eignet sich sehr gut dazu, das Höhenbild definierter zu gestalten.
Für das nächste Beispiel hören wir ein längeres Riff, gespielt mit einer ESP Eclipse mit aktiven Pickups und wechseln alle vier Takte das Voicing. Wir beginnen im normalen Voicing.

Audio Samples
0:00
Voicings –> ESP Eclipse
VoicingLevelGainTone
normal/mid-cut12:0012:0013:00

Die Unterschiede sind in dieser Einstellung nicht weltbewegend, aber absolut praxistauglich. Auch hier erscheinen die Höhen im Mid-Cut-Voicing etwas harsch und steril. Als Nächstes wollen sehen, wie sich der kleine Engl mit Singlecoils verträgt. Diese Anwendung scheint der Hersteller zwar nicht primär im Hinterkopf gehabt zu haben, aber schon das M-Drive konnte uns durchaus auch mit Low-Gain-Settings überzeugen. Wir hören ein Riff zunächst im Bypass, dann im normalen und danach im Mid-Cut-Voicing.

Audio Samples
0:00
Voicings –> Strat (off/on)
VoicingLevelGainTone
normal/mid-cut13:0010:0015:00

Diese Disziplin gehört sicherlich nicht zu den Stärken des E-Drive. Ein knackiger Singlecoil-Sound ist selbst mit dem Tone-Poti auf 15 Uhr kaum möglich. Anders verhält es sich da beim Power-Chord-Riffing mit Singlecoils. Hier kann das E-Drive mit einem dichten und schmutzigen Grunge-Sound einigermaßen überzeugen. Auf der Hälfte des Riffs wechseln wir vom normalen in den Mid-Cut-Modus.

Audio Samples
0:00
Power-Chords –> Strat
VoicingLevelGainTone
normal/mid-cut11:0013:0015:00
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Fazit

Das AMT E-Drive Mini weiß, wie schon das M-Drive Mini mit einer Mischung aus großem Sound bei simplem Design zu überzeugen. Die Reminiszenz an Engl-Amps und insbesondere deren High-Gain-Designs ist dabei durchaus spürbar. Das E-Drive bietet dichte und druckvolle Zerr-Sounds mit einem stark akzentuierten Low-End und aggressiven Höhen. Insbesondere im Mid-Cut-Modus eignet es sich somit hervorragend für modernere Spielarten des Hardrock und Metal. Allerdings wirkt das Pedal durch seine enormen Gain-Reserven und seinen markanten Eigencharakter auch wie ein Gleichmacher für unterschiedliche Gitarren oder Pickups und im Bassbereich dürfte es einigen High-Gain-Freunden zu undefiniert daherkommen. Gemessen am Preis und der tadellosen Verarbeitung ist das kleine Engl-chen trotzdem sehr zu empfehlen und dürfte auch als Direktlösung (vor Modelern, IRs, Cab-Sims) eine gute Figur machen.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • robuste Verarbeitung
  • simples Design
  • starke High-Gain-Sounds
  • niedriger Preis
Contra
  • nicht sehr vielseitig
Artikelbild
AMT E-Drive Mini Test
Für 65,00€ bei
Das AMT E-Drive Mini eignet sich für modernere Spielarten des Hardrock und Metal.
Das AMT E-Drive Mini eignet sich für modernere Spielarten des Hardrock und Metal.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: AMT
  • Modell: E-Drive Mini
  • Typ: Distortion-Pedal
  • Anschlüsse: Input, Output, Netzteil
  • Regler/Schalter: Level, Gain, Tone, Voice
  • Stromversorgung: 9-12 V, Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 4 mA
  • Abmessungen: 45 x 52 x 95 mm (BxHxT)
  • Gewicht: 195 g
  • Ladenpreis: 59,00 Euro (März 2021)
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