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M-Audio M-Track Solo & M-Track Duo Test

Mit den M-Track Solo und M-Track Duo stellt M-Audio zwei Einsteiger-freundliche USB-Interfaces vor. Das ursprüngliche M-Audio Duo war 2002 eins der ersten kleinen USB-Interfaces auf dem Markt.

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Die geistigen Ur-Ur-Enkel M-Track Solo und Duo kommen mit ähnlicher Kanalkonfiguration, aber mit USB-2.0 und einem modernen Gewand, das an das M-Track Eight angelehnt ist. Können sich die M-Tracks gegen die starke Konkurrenz im Einsteigersegment durchsetzen?

Details

Aufbau

M-Audio M-Track Solo und Duo sind klassische USB-Interfaces mit je zwei Eingangskanälen. Beim M-Track Duo sind beide Kanäle identisch. Sie verfügen je über eine Kombi-Buchse für Klinke und XLR und können Mikrofon-, Line- und Instrumentensignale verarbeiten. Ob das Eingangssignal Line oder Instrument ist, wird per frontseitigem Schiebeschalter gewählt. Beim M-Track Duo muss man auf etwas Flexibilität verzichten, denn der erste Kanal besitzt zwar auch die besagte Kombi-Buchse, kann jedoch nichts mit Instrumentensignalen anfangen, während Kanal zwei eine Klinkenbuchse aufweist und sich entsprechend nur mit Line- und Instrumentensignalen versteht.

Fotostrecke: 2 Bilder Doppelt hält besser: zwei Kombi-Kanäle am Duo

Phantomspeisung wird bei beiden Interfaces ebenfalls per Schieberegler aktiviert und deaktiviert. Rechts davon folgt die Kopfhörer-Abteilung, die beim Duo ebenfalls etwas üppiger ausfällt. Hier gibt es einen 6,3mm-Klinkenausgang, getrennte Level-Regler für Monitore und Kopfhörer und einen Direct-Monitoring-Wahlschalter. Beim M-Track Solo muss man sich mit einem Level-Regler für Kopfhörer und Monitore zusammen begnügen, der Ausgang ist eine Mini-Klinkenbuchse und das Direct-Monitoring ist ebenfalls nicht einstellbar.

Fotostrecke: 5 Bilder Wie auch vorn hat das Duo Klinkenbuchsen für die Line-Outs.

Die bereits erwähnten Level-Regler befinden sich übrigens auf der Oberseite der M-Audio M-Track-Interfaces. Dadurch sind sie gut zu erreichen und das Bedienfeld der Interfaces ist angenehm luftig. Auch oben sind die Gain-Regler für die Input-Kanäle untergebracht, gemeinsam mit den jeweiligen LEDs für Clipping und Signal sowie einer LED für die Phantomspeisung. Rückseitig finden sich dann noch die Anschlüsse für die Monitore, die beim M-Track Duo als Klinkenbuchsen und beim Solo als Cinch-Buchsen ausgeführt sind. Der USB-2.0 Anschluss darf natürlich auch nicht fehlen, denn beide Interfaces sind per USB-Bus-Power mit Strom zu versorgen.

Verarbeitung

Hält man die M-Audio M-Track Interfaces zum ersten mal in der Hand, überrascht zunächst das geringe Gewicht. Entgegen aktueller Trends ist das ganze Gehäuse aus Kunststoff. M-Audio beweist hier jedoch auch, dass das nicht immer schlecht sein muss. Der Hersteller hat hier gekonnt mit unterschiedlichen Texturen, matten und glänzenden Oberflächen gespielt, um ein modernes und angesichts des Preises wertiges Erscheinungsbild herzustellen. Dazu kommt, dass das Gehäuse auf seinen üppigen Gummifüßen wackel- und rutschfrei steht.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Knöpfe sind nicht mit dem Gehäuse verschraubt und werden kaum gestützt.

Die Regler haben einen angenehm festen Drehwiderstand und wenig Spiel. Vorsichtig sollte man mit ihnen allerdings trotzdem sein, denn ein Blick unter die Poti-Kappe bestätigt die Ahnung: Die Regler sind nicht mit dem Gehäuse verschraubt, sondern ruhen lediglich auf der Platine, wie es bei den meisten Interfaces dieser Preisklasse leider üblich ist. Von daher sollte man die Regler tunlichst vor Schlägen schützen. Die Schiebeschalter machen einen soliden Eindruck und rasten deutlich ein. Die Ein- und Ausgangsbuchsen packen fest zu und wackeln nicht.

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Praxis

Anschließen und loslegen

Viel gibt es nicht zu tun, wenn man das M-Audio M-Track Solo oder Duo anschließen möchte. Die Interfaces werden beide über USB mit Strom versorgt und arbeiten unter macOS ohne zusätzlichen Treiber. Unter Windows 7, 8 und 10 sollte ein Treiber von der M-Audio Website installiert werden. Mit 29 MB ist dieser jedoch angenehm schlank. Alles andere als schlank fällt dagegen das Software-Bundle aus, das M-Audio allen M-Track Interfaces beilegt. Dieses enthält unter anderem Pro Tools First in der M-Audio Edition, MPC Beats, das Xpand!2 Intrument von Air Music, die Gitarren Amp Simulation Eleven Lite und ganze 20 weitere Avid Audio-Plug-ins. Allerhand also, um Einsteigern alles nötige zur Verfügung zu stellen.

Fotostrecke: 2 Bilder Unter Mac OS sind die M-Tracks Plug&Play…

Wie klingen M-Track Solo und Duo?

Die Wiedergabe macht bei den beiden M-Track Interfaces direkt Spaß. Der Sound ist glasklar, es gibt keine merkbaren Färbungen durch die Wandler. Auch die Kopfhörerausgänge sind mehr als tauglich für günstige USB-Interfaces. Sie spielen angemessen laut und neigen kaum zum Verzerren bei hohen Lautstärken. Eingangsseitig schafft das M-Track Solo bei Line- und Instrumentensignalen eine maximale Verstärkung von +44 dB und bei Mikrofonsignalen +54 dB. Für die meisten Fälle im Einsteigerbereich ist das ausreichend. Wer sich jedoch in den Kopf gesetzt hat, mit Gain-hungrigen, dynamischen Mikrofonen wie dem Shure SM7B aufzunehmen, sollte schon mindestens +60 dB zur Hand haben. Gut, dass das M-Track Duo mit genau +60 dB Verstärkung um die Ecke kommt. Bei Line- und Instrumentensignalen sind es mit +50 dB ebenfalls etwas mehr als beim Solo.

Audio Samples
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E-Gitarre Direct Input Semiakustik-Gitarre Kondensatormikrofon Gain:8 Semiakustik-Gitarre Kondensatormikrofon Gain:9 Semiakustik-Gitarre Kondensatormikrofon Gain:10

Die Eingangskanäle der M-Track Interfaces klingen angenehm neutral. Die Mikrofon-Preamps arbeiten überwiegend färbungsarm und rauschfrei. Lediglich im letzten Zehntel der Gain-Spanne tritt dann sprunghaft ein sehr deutliches Rauschen auf. Angenehm direkt und spritzig klingen die Instrumenteninputs. Hier wird zum Beispiel das dynamische Verhalten einer direkt eingesteckten E-Gitarre sehr gut abgebildet und macht in Kombination mit einer Amp-Simulation direkt Freude beim Spielen.

Klanglich stellen sich die M-Track Interfaces gut an.
Klanglich stellen sich die M-Track Interfaces gut an.

Die Latenz der Interfaces lag im Test bei minimal 4,25 ms Round-Trip mit 32 Samples Puffergröße und 44.1kHz Abtastrate. In alltagstauglicheren Puffergrößen von 128 Samples arbeiten die M-Track Interfaces mit immer noch ordentlichen 7.87 ms Round-Trip Latenz. In dieser Preisklasse ist das ein recht guter Wert, der sicher auch zur Spielfreude beim Gitarren-Input beigetragen hat. Was die Abtastrate angeht schaffen M-Track Solo und Duo allerdings maximal 48 kHz. In aller Regel wird man wohl mit 44.1 kHz arbeiten, besonders im Einsteigerbereich, allerdings können viele günstige Interfaces mittlerweile auch mit höheren Abtastraten umgehen.

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Fazit

Das M-Audio M-Track Solo und Duo bieten für ihren günstigen Preis wirklich einiges an Leistung. Besonders das M-Track Duo kann mit zwei vollwertigen Kanälen und getrennten Lautstärkereglern für Kopfhörer und Monitore glänzen. Wer den Preisunterschied von knapp 20 Euro verkraften kann und häufiger zwischen Kopfhörern und Lautsprechern wechselt, sollte ruhig zum Duo greifen. Damit kann man nicht viel falsch machen.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • neutrale Preamps
  • guter DI-Sound
  • ausgewogene Wiedergabe
  • ordentliche Verarbeitung
  • geringe Latenz
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Software-Bundle
Contra
  • gemeinsamer Levelregler für Line und Kopfhörer (Solo)
  • Rauschen im oberen Gain-Bereich
Artikelbild
M-Audio M-Track Solo & M-Track Duo Test
Für 39,00€ bei
Features und Spezifikationen
  • ein bzw. Zwei Mikrofon-Preamps
  • zwei Line-Eingänge
  • Instrument-Input
  • 48V-Phantomspeisung
  • USB 2.0-Buspowered
  • Kopfhörerausgang
  • Zwei Line-Outs
  • Direct-Monitoring
  • maximale Verstärkung +54 dB (Solo) und +60 dB (Duo)
  • Preis: M-Track Solo € 49,– bzw. M-Track Duo € 69,– (Straßenpreis am 02.01.2021)
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Kommentieren
Profilbild von Robert

Robert sagt:

#1 - 23.01.2021 um 10:00 Uhr

0

Ich hätte dazu mal eine frage. Kann man bei diesem Interface bei Ableton Live über Monitore den Mastersound ausgeben und über meine Kopfhörer vorhören? Genau das gleich nochmal für Traktor Dj Pro.

    Profilbild von Jan-Hendrik Schmid

    Jan-Hendrik Schmid sagt:

    #1.1 - 26.01.2021 um 13:47 Uhr

    0

    Hey Robert,das wird bei diesen Interfaces leider nicht funktionieren. Die Kopfhörer- und Monitorausgänge geben immer das gleiche Signal aus.Da müsstest du dich entweder bei Interfaces umschauen, die mehr Output-Kanäle haben, also mindestens in der Größenordnung Focusrite Scarlett 4i4 oder ähnliche.
    Alternativ kommen natürlich auch Interfaces aus dem DJ-Bereich in Frage. Spontan fallen mir da gerade die Scratch Interfaces von Native Instruments ein.
    Daneben gibt es ja auch noch DJ-Controller mit eingebauten Interfaces, wie den Z1 von NI. Diese bieten auch die Möglichkeit, Master- und Kopfhörersignal getrennt auszugeben und kosten oft gar nicht so viel mehr als ein Interface. In aller Regel sind diese Controller auch mit Ableton kompatibel.
    Ich hoffe ich konnte helfen.Viele Grüße
    Jan-Hendrik

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