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Blues auf der Gitarre spielen #4 – Workshop

In Sachen Power legen wir heute noch eine Schüppe drauf und präsentieren dir ein Solo, dass das Thema Blues moderner angehen lässt, als die bisher vorgestellten Versionen. Und genau wie schon in der letzten Folge, werden dabei auch diesmal – neben der Bluesscale – große Terzen eine sehr wichtige klangbildende Rolle übernehmen.

Guitarist
A photo of teenager guitar player taken over white.


Lange Rede. kurzer Sinn. Dann lass uns mal loslegen. Hier zunächst das Audio:

Audio Samples
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Moore Blues

Und hier die Noten zum Ausdrucken.

DIE ANALYSE

Den Einstieg in das Solo machen wir mit einer coolen Sliding Attacke. Dabei nutze ich zwei Vorschlagnoten als Ausgangsbasis (A/10. Bd. B-Saite, E/9. Bd. G-Saite), von denen aus ich »blitzschnell« in die Zielnoten, die beide in der 5. Lage der A-Blues-Scale zu finden sind, slide.
ÜBRIGENS: Vorschlagnoten erkennt man an ihren von Schrägstrichen durchtrennten Notenhälsen. Ihre ausschließliche Aufgabe ist es, die Ausgangsbasis für unterschiedliche spieltechnische Elemente zu bilden.
Eine Spur abgefahrener geht es im vierten Takt des Blues zur Sache. Der hier verwendete Lick arbeitet sich chromatisch durch die Lagen und featured einige eher ungewöhnliche Durchgangstöne. Die folgende Abbildung kann dir das Ganze optisch sicher näher bringen.

Chromatische Linie
Chromatische Linie

Die Töne, die paarweise zusammengehören, haben wir durch jeweils gleiche Farben kenntlich gemacht. Die Noten C, D und A sind standardmäßig in der A-Blues-Scale enthalten. Die Töne C#, A# und B bezeichnet man in diesem Zusammenhang als chromatische Durchgangstöne.
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TIPPS

Den Abschluss des Takts verziere ich mit dem Einsatz der großen Terz des A7 Akkordes (C#, 6. Bd/G-Saite). Die anschließend folgende Blue Note (Eb, 6. Bd/A-Saite) leitet sicher zum D, dem solide klingenden Grundton des D7 Chords der Takte fünf und sechs weiter. Aber das ist noch nicht alles: Den zweiten Takt des »D-Parts« gestalte ich mit einer Linie, die ganz massiv auf die positive Wirkung des Sounds des F#, der großen Terz des D7 Chords, baut. Hier die verwendeten Skalen im Überblick:

Fotostrecke: 2 Bilder A Blues-Scale Plus #1

Aber auch rein technisch betrachtet hat der Lauf einiges zu bieten. Falls du noch keine Erfahrungen mit dem Spielen von Linien gemacht hast, deren Töne ausschließlich durch das Verwenden von Hammering Ons und Pull Offs zum Klingen gebracht werden (Legato-Linien), empfehlen wir dir, den ersten Teil des Laufs als Trainingsobjekt zu nutzen. Spiele das Pattern zunächst sehr langsam und versuche dabei, die Töne so laut und präzise wie eben möglich zum Klingen zu bringen. Aber denke daran: Bevor du in der Lage bist, dass Tempo zu steigern, ohne dabei an Performance zu verlieren, kann es einige Wochen dauern. Geduld ist also angesagt!
In Takt Acht geht es dann richtig zur Sache. Blitzschnelle Unisono Bends in bester Gary Moore Manier (auch Santana macht das übrigens gerne) führen uns das Griffbrett bergauf und steigern die Spannung des Solos ins Unermessliche. Spieltechnisch läuft das Ganze so ab: Du spielst den 8. Bund der B-String (g) mit einem Abschlag an und ziehst diesen dann um einen Ganzton nach oben (A). Ist dies vollbracht, nimmst du dir die E-Saite vor. Den Ton im 5. Bund (auch ein A, deshalb auch der Name Unisono-Bend!) bearbeitest du gleich dreimal mit Auf-, Ab- und wieder einem Aufschlag. Das Ganze wiederholt sich dann in drei weiteren Lagen und schon ist die Sache im Kasten.
ÜBRIGENS: Ein Ton des Lix ist nicht in der A-Blues Scale enthalten. Das B der zweiten Station unserer Unisonso Bending Orgie fällt zwar aus dem Rahmen, ist aber im Zusammenhang mit der Blues Scale sehr gebräuchlich. Teste den Sound des Tons doch auch selber mal über den Jam-Track des Blues an. Hier kommt er schon.

Audio Samples
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Heavy-Blues Jam-Track

Die Akkorde E7 und D7 in den Takten neun und zehn, verarzte ich mit einer Mischung aus den jeweils passenden Terz-Sounds und Tönen der A-Blues Scale. Der Rest ist Standard.
Viel Spaß beim Üben und freu dich schon auf den letzten Teil unseres Blues-Workouts. Denn es wird sehr, sehr interessant. Verlass dich drauf!
Hansi Tietgen

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