In Markneukirchen, tief im sächsischen Vogtland, entstehen im Workshop von Warwick nicht nur die hauseigenen Instrumente, sondern auch die in Europa produzierten Sadowsky-Bässe. Da jährliche Sondermodelle ein Markenzeichen des deutschen Traditionsherstellers sind, wundert es wenig, dass Sadowsky Germany auch im Jahr 2025 der Kundschaft den Mund wässrig macht. Weltweit stehen lediglich 35 Stück der erlesenen Masterbuilt-Modelle und 135 Instrumente aus der Metroline-Serie zur Verfügung, was ihren Status als wahre Sammlerobjekte unterstreicht. Dieses Jahr liegt der Schwerpunkt auf dem Sadowsky „Modern“-Modell mit 24 Bünden und Soapbar-Pickups, welches in der limitierten Edition sowohl als Vier- als auch als Fünfsaiter angeboten wird. In diesem Test nehmen wir die viersaitige Metroline-Version unter die Lupe.

Erster Eindruck
Unser Testkandidat stammt aus der Sadowsky Metroline-Serie, welche zwischen den in Asien gefertigten MetroExpress und den super erlesenen Masterbuilt- bzw- Custom Shop-Modellen angesiedelt ist – sozusagen das “Working Horse” des professionellen Musikers.
In der Limited-Version bekommt man allerdings einige spezielle Features, die den Preis schon deutlich nach oben treiben. Dafür bekommt man dann allerdings auch ein hochexquisites Instrument, das bzgl. Ausstattung und Optik kaum Wünsche offen lässt. Insbesondere die elegante Koa-Decke in AAA-Qualität verleiht dem Bass eine extrem edle Anmutung.
Bekanntlich misst Roger Sadowsky dem Gewicht seiner Bässe eine große Bedeutung bei: Leichte Instrumente klingen seiner Überzeugung nach nicht nur offener und resonanter, sondern sind auch angenehmer in der Handhabung. Der Korpus des Sadowsky Metroline 24-4 Modern Bass 2025 Limited Edition besteht daher aus leichter Sumpfesche, die zusätzlich mit Hohlkammern versehen wurde, um das Gesamtgewicht abermals zu reduzieren. Das Resultat ist ein Gewicht von den Rücken schonenden 3,3 kg – ein exzellenter Wert für einen Viersaiter mit zwei Pickups und aktiver Elektronik.
Der Korpus kommt natürlich in der typischen Offset-Form, die bei Sadowsky im Vergleich zum traditionelleren Vintage-J-Modell allerdings etwas kleiner ausfällt. Bei der Modern-Version sorgen zudem tiefere Cutaways dafür, dass auch der 24. Bund wirklich mühelos erreichbar ist. Lackiert wurde der Korpus mit einem transparenten Satin-Finish, welches die Holzmaserung wunderbar zur Geltung bringt.
Gerösteter Schraubhals mit Ebenholz-Griffbrett
Der mit zwei stabilisierenden Grafitstäben ausgestattete Hals des limitierten Modern-Modells ist mit vier Schrauben solide am Korpus befestigt und besteht aus geröstetem Ahorn, dessen dunkler Farbton die elegante Optik des Basses perfekt unterstreicht. Die Vorzüge von „Roasted Woods“ sind mittlerweile natürlich weithin bekannt: Durch den gezielten Flüssigkeitsentzug im Röstprozess werden die Hölzer widerstandsfähiger gegenüber äußeren Einflüssen und gewinnen deutlich an Stabilität. Gleichzeitig nähert sich das Schwingungsverhalten dem von jahrzehntelang abgelagerten Tonhölzern an.
Auf den Hals des Sadowsky Metroline 24-4 Modern Bass 2025 Limited Edition wurde ein Griffbrett aus Tigerstripe Ebony geleimt und anschließend mit 24 Neusilberbünden versehen. Zur Orientierung auf dem Griffbrett gibt es runde weiße Punkteinlagen. Bei der Bundierung setzt Sadowsky auf die bewährte „Invisible Fretwork Technology (IFT)“: Dabei werden die Bundschlitze nicht durchgehend bis zur Griffbrettkante gesägt, sondern enden etwa zwei Millimeter davor.
Diese Bauweise sorgt für eine verbesserte Stabilität des Halses und verbessert somit sogar die Schwingungsübertragung. Ganz nebenbei sorgt das Feature auch für höheren Spielkomfort: Selbst wenn das Griffbrett durch Klimaschwankungen leicht schrumpfen sollte, wird man die Bundenden niemals spüren.
Speichenrad für die Halskrümmung und „Just a Nut III“-Sattel
Am Griffbrettende sitzt ein praktisches Einstell-Speichenrad für den Halsstab, mit dem sich die Halskrümmung komfortabel anpassen lässt – ganz ohne die sonst übliche Suche nach dem passenden Inbusschlüssel. Am anderen Ende des Halses befindet sich der bewährte „Just a Nut III“-Sattel, dessen Höhe sich mit einem kleinen Inbusschlüssel individuell justieren lässt – ein echtes Standalone-Merkmal in der Szene!
Vom Sattel laufen die Saiten weiter zur charakteristischen Sadowsky-Kopfplatte, die beim Limited-Modell auf der Rückseite ein exklusives Detail trägt: eine per Laser eingravierte Roger-Sadowsky-Signatur! Bestückt ist die Kopfplatte mit vier offenen schwarzen Sadowsky Light-Stimmmechaniken, die nicht nur zuverlässig arbeiten, sondern auch das Ihre zum sehr geringen Gesamtgewicht des Sadowsky Metroline 24-4 Modern Bass 2025 Limited Edition beitragen. Ein Saitenniederhalter sorgt zusätzlich bei den drei höheren Saiten für den nötigen Auflagedruck auf den Sattel.
2D Sadowsky Bridge
Abgerundet wird die Hardware-Ausstattung durch die bewährte zweidimensionale Sadowsky-Brücke, die mit ihrer massiven Bauweise für hohe Stabilität sorgt und selbstverständlich die gängigen Einstellmöglichkeiten für Intonation und Saitenlage bietet.
Charakteristisch ist zudem das praktische „Quick-Release“-Feature: Statt die Saiten mühsam durchfädeln zu müssen, werden sie einfach eingehängt – ein Detail, das den Saitenwechsel erheblich erleichtert und beschleunigt. Bespannt ist der Bass übrigens werkmäßig mit Sadowsky Blue Label Stainless Steel Saiten der Stärken 045-105.
Pickups und Elektronik
Damit sind wir schon bei den Pickups und der Elektronik unseres heutigen Testkandidaten angekommen, die natürlich komplett aus dem Hause Sadowsky stammt. Für die Schwingungsabnahme kommen zwei passive Soapbar-Humbucker zum Einsatz, die mit einer gummierten Oberfläche versehen sind. Das hört sich vielleicht profan an, fühlt sich beim Spielen allerdings in der Tat sehr viel angenehmer als ein normales Hartplastikgehäuse an. Die Pickups leiten ihr Signal an den legendären Sadowsky-Preamp weiter: ein zweibandiger „Boost-Only“-EQ mit einer zusätzlichen passiven Tonblende, die sowohl im aktiven wie auch im passiven Betrieb funktioniert.
Die Bedienung der Elektronik erfolgt über ein Doppelpoti für Bässe und Höhen, einen Volume- und Balance-Regler sowie die Tonblende, die als Push/Pull-Poti ausgeführt ist und den Bass bei Bedarf in den passiven Modus schaltet. Die Stromversorgung für den Preamp übernimmt ein klassischer 9-Volt-Block, der im Elektronikfach des Basses untergebracht ist.
Das Abdeckplättchen des Faches ist mit einem Schnappmechanismus ausgestattet, sodass sich beim Wechsel der Batterie ein Schraubenzieher erübrigt. Das ist zweifelsohne praktisch, allerdings wirkt ein Plastikdeckel bei einem Bass in dieser Preisklasse in meinen Augen nicht ganz standesgemäß.
Wer sich daran stört, muss wohl oder übel auf ein 2025er-Limited-Modell aus der Masterbuilt-Serie zurückgreifen, wo Sadowsky Germany es tatsächlich schafft, die ohnehin schon aberwitzige Qualität des MTD-Modells aus der Metroline zu toppen. Hier gibt es dann Features wie hölzerne Abdeckplatten für das Batterie- und das E-Fach, hoch akribisch abgerundete Bundenden, eine Hochglanzlackierung und ein abermals reduziertes (!) Gewicht.
Keinerlei Anlass zur Kritik
Davon abgesehen gibt es in Sachen Verarbeitungsqualität und Qualitätsanmutung keinerlei Anlass zur Kritik. Der Sadowsky Metroline 24-4 Modern 2025 Limited Edition präsentiert sich so edel und makellos, wie man es in dieser Preisklasse natürlich erwarten darf.
Noch was vergessen? Ah ja, ebenfalls standesgemäß wirkt selbstverständlich die mitgelieferte Sadowsky Portabag: ein hochwertiges Softcase mit verstärktem Rahmen und integriertem Halssupport, das nicht nur sicheren Schutz, sondern auch reichlich Stauraum für Zubehör bietet. Beim limitierten 2025er-Sondermodell legt Sadowsky zudem noch einen Echtleder-Gurt mit Blindprägung obendrauf – ein sehr schickes Extra, das optisch wie haptisch richtig was hermacht. Daumen hoch für diese Beigabe!











































