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Zultan Q Series Professional Set Test

Praxis

Die 14“ Hi-Hats

Nachdem die Becken ihren Weg ans Kit gefunden haben, will ich zunächst jedes Instrument einzeln anspielen – mit Sticks und Mallets – und beginne mit der Hi-Hat. Der Stock taucht schön in das Top-Becken ein und produziert einen angenehmen, aber auch – besonders, wenn man etwas beherzter zur Sache geht – leicht trashigen, Overplay-Sound. Die Folge ist, dass die Hi-Hats einfach irgendwann „zumachen“. Sie als „stumpf“ zu bezeichnen, wäre nicht ganz gerecht, dennoch hinterlässt die Q-14 Zoll-Kombi schon einen Eindruck von „kristallklar und brillant klingt anders“. Das soll keine Abwertung sein, zeigt aber den Charakter bzw. die Grenzen dieser Hi-Hat auf. Spielt man wiederum die Kuppe, danken es die Q-Hats erfreulicherweise mit einem sauberen, schön ausklingenden Ton. Interessant erscheint mir noch der Test, das Top-Becken abwechselnd zwischen der Mittel- und der Randzone anzuspielen. Auch wenn hier kein signifikanter Unterschied zu hören ist, entsteht ein Eindruck von minimal mehr „Seidigkeit“ beim Anspielen der polierten Zone – im Gegensatz zu etwas mehr Tiefen, schlägt man den rohen Randbereich des Beckens an. Chick und Splash sind sowohl durchsetzungsfähig als auch angenehm im Klangbild – alles in allem also eine gut klingende  Hi-Hat.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Hi-Hats machen optisch was her.
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14″ Hi-Hat Solo

Das 20“ Ride

Das Ride-Becken wird oft als Herzstück eines Beckensatzes gesehen, nicht zuletzt, weil man es sowohl „riden“ als auch „crashen“ kann – vorausgesetzt, es ist kein explizites super-heavy Ride. Auch das Zultan Q Ride, als ein auf Vielseitigkeit angelegtes Instrument, macht diese Bandbreite erwartungsgemäß möglich: Weiche Anschläge mit der Stockspitze entlocken dem Cymbal einen schönen, nicht allzu aufdringlichen, aber klaren Ping. Steigert man die Intensität bis zu mit der Stockschulter gespielten Attacken im Mittel- und Randbereich, schaukelt sich das Ride in einen homogenen Wash, ohne dass allzu große Sprünge das Bild stören. Übertreibt man es allerdings mit der Lautstärke und hält so richtig ungeniert drauf, quittiert das Cymbal dies mit einem lange stehenden mittigen Ton, der doch eher unangenehm auffällt. Auch beim Ride will ich versuchen, einen klanglichen Unterschied zwischen den rohen und den polierten Zonen auszumachen: Ähnlich wie bei der Hi-Hat kann man durchaus kleine Nuancen wahrnehmen – seidiger, klarer versus bassiger – , aber diese fallen so minimal aus, dass ich meine Zweifel habe, dass deutliche Klangunterschiede je nach Anschlagsposition zu den konzeptionellen Prioritäten bei der Herstellung gehörten. Alles in allem entsteht der Eindruck, dass die Q Hi-Hat und das Q Ride „aus demselben Holz geschnitzt sind“ und einen guten Job machen, so lange es nicht allzu kräftig zur Sache geht.  

Fotostrecke: 2 Bilder Ready to Ride: 20 Zoll medium heavy mit drei Zonen.
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20″ Ride Solo Ride und Hi-Hat Mix

Die 16“ und 18“ Crashes

Wenden wir uns nun noch den beiden Crashes in den klassischen Größen 16 und 18 Zoll zu. Trotz des recht deutlichen Gewichtsunterschiedes ist die tonale Abstufung der beiden Becken durchaus gelungen und bestätigt das Bild von „Medium Crashes“ im gesamten Set. Beim 16er stellt sich leider ein ähnlicher Effekt ein, wie ich ihn bei den zuvor beleuchteten Modellen festgestellt hatte: Das Becken entwickelt einen schönen, typischen Crash Sound, solange man es soft bis mittelhart anschlägt. Gibt man aber richtig Stoff, „choked“ das Becken schon spürbar, es wird sozusagen kleiner und kürzer im Klang. Außerdem entwickelt auch dieses Modell, ähnlich wie das Ride, ab einer gewissen Lautstärke die Tendenz zu einem etwas unangenehmen, mittigen Ton, der, länger als gewünscht, die Ausklangphase prägt. Die Kuppe wiederum produziert auch hier einen sauberen Ton und ermöglicht eine gute Möglichkeit, diese auch ins Spiel zu integrieren. 

Fotostrecke: 2 Bilder Ein hübsches Paar: Die Q-Crashes.
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16″ Crash Solo 18″ Crash Solo 16″ und 18″ Crash Einzelsounds Das gesamte Beckenset hintereinander

Lob bezüglich des Kuppen-Sounds verdient auch das 18er Modell, bei dem der zuvor beschriebene negative Effekt des stehenden Tones nicht auftritt. Überhaupt gefällt mir das 18er Crash im Vergleich deutlich besser als sein kleiner Bruder. Auch die Belastbarkeit in Sachen „volles Pfund“ ist beim größeren Crash erwartungsgemäß höher, es erträgt die Prügel gelassener und souveräner und eignet sich dadurch besser für gecrashte Viertel im Rock-Kontext. Auch bei den Crashes ist kein wirklicher Klangunterschied zwischen den unterschiedlich bearbeiteten Oberflächenzonen auszumachen, was erneut bestätigt, dass die Unterteilungen in erster Linie der Optik der Cymbals dienen.

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Pop Groove Rock Groove Dance Groove Crashes Groove (S)low Rider Groove Half-open 16tel Groove Cups Groove Shuffle Groove
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Profilbild von Knecht ruprecht

Knecht ruprecht sagt:

#1 - 24.05.2023 um 20:32 Uhr

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sauberer arbeiten,sonst gehen die guten Ansätze verloren!!!!!!

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