Die Zultan 25 Anniversary in der Praxis
Für den Praxistest habe ich euch beide Sets sowie alle einzelnen Becken in passenden Zusammenstellungen aufgenommen. Einen ersten Eindruck in Bild und Ton bekommt ihr im folgenden Video:
So klingen die Crashes, Rides und Hi-Hats
Die Crashes klingen gut aufeinander abgestimmt und eher dunkel und organisch. Sie sprechen schnell an und gehen direkt voll auf. Besonders gut gefällt mir hier das recht kurze Sustain, also dass die Becken nicht lang anhaltend nachklingen. Das 19“ und 20“ Crash sind deutlich dunkler und besonders das 20er klingt – ähnlich wie das 20“ Ride – auch eine ganze Spur komplexer. Trotzdem reihen sich die beiden großen Modelle tonal gut ein. Auch die beiden 18“ Crashes aus beiden Sets klingen sehr ähnlich und unterscheiden sich vom Gewicht her kaum voneinander. Und auch ohne Gehörschutz gespielt, klingen alle Crashes (die Rides sowieso) angenehm und nicht nervig oder scharf.
Die zwei Rides aus unserem Testpaket sind recht unterschiedlich. Während das 22“ Modell eine Mischung aus dunklem Pop-Ride und Jazz Ride ist, das mit einer nicht besonders lauten, aber gut abgesetzten Glocke punktet und eine schöne und eher trockene Stockdefinition auf der Fläche bietet, ist das 20“ Ride deutlich leichter. Es hat viel Wash und lässt sich super crashen. Allerdings ist die Glocke hier eher integriert. Wer ein stereotypisches Ride mit Ping-Anteil sucht, findet hier also nicht das Richtige.

Die Hi-Hats haben mit 1150 auf 1542g (15“) und 899 auf 1292g (14“) deutlich mehr Fleisch auf der Hüfte. Trotzdem klingen sie nicht schrill und lassen ebenfalls die fein auflösenden, perligen Höhen, die auch die anderen Modelle haben, erklingen. Das 14“ Modell klingt tonal nochmal deutlich durchsetzungsfähiger.
Bei den Effektbecken geht es zum Teil exotischer zu
Die drei Holey Crashes sind auf der Fläche mit jeweils sechs kreisrunden Löchern ausgestattet. Sie sprechen ebenfalls direkt und voll an. Tonal würde ich sie als eine Mischung aus Crash und China beschreiben. Besonders das 16“ und 18“ haben ein paar exotische Obertöne, während sich das 19er eher unauffällig in die Reihe der Crashes integriert.
Die drei Chinas in 16“, 18“ und 19“ stechen durch ihre nochmals interessantere Optik heraus. Mit Sticks gespielt, erklingen bei ihnen orientalisch angehauchte und, im Vergleich zum Rest, kräftige und durchsetzungsstarke Sounds. Umgedreht und mit Mallets gespielt, kann man ihnen sehr spannende exotische Klänge im Spannungsfeld zwischen Drums und Percussion entlocken. Die zwei Splashes sind ultradünn, besonders das 12er hat dadurch wenig tonalen Anteil im Splash-Sound. Ich kann sie mir auch gut in einem Handpercussion- bzw. Cajon-Setup vorstellen. Wie auch die Crashes, klingen die Effektbecken tonal untereinander sehr stimmig.