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Yamaha Stagepas 200BTR Test

Seit der Gründung im Jahr 1887 wuchs der japanische Mega-Konzern Yamaha, der uns für dieses Review die Stagepas 200BTR überlassen hat, zu einem der weltweit größten Akteure in Sachen Audio- und Instrumenten-Technik heran. Was mit der Reparatur eines alten Schul-Harmoniums und der darauffolgenden Herstellung dergleichen begann, sollte sich über Jahrezehnte auf den erfolgreichen Vertrieb von Gitarren, Pianos, Blas- und Streichinstrumenten und auch Schlagzeugen ausweiten. Es folgte die Eroberung des HiFi-Marktes. Heute erfreuen sich Tontechniker weltweit am klaren Sound und der übersichtlichen Benutzerfreundlichkeit der CL-Mischpulte, die man durchaus als Branchenstandard in der Veranstaltungstechnik bezeichnen kann.

Ach ja, 1955 hatte man sich dann noch dazu entschieden, über eine Tochterfirma fortan Motoräder zu produzieren. Heute will ich mich jedenfalls mit der Yamaha Stagepas 200BTR beschäftigen. Dabei handelt es sich um einen „batteriebetriebenen Fullrange Lautsprecher“. Der schlägt mit 798,- Euro zu Buche und bringt eine ganze Menge an nützlichen Funktionen mit sich. Hier richtet sich der Tec-Gigant aus Fernost mit den drei Stimmgabeln im Logo hauptsächlich an Alleinunterhalter, Straßenkünstler und jene, die ohne großen Aufwand kleinere Veranstaltungen beschallen möchten. Wie die Stagepas 200BTR sich in der Praxis schlägt, erfahrt ihr im folgden Testbericht.

Yamaha Stagepas 200BTR Test

Yamaha Stagepas 200BTR – das Wichtigste in Kürze

  • kompaktes mobiles PA-System für Musiker, Alleinunterhalter, Straßenkünstler etc.
  • Akkubetrieb von bis zu 10 Stunden
  • 3 Mic/Line-Eingänge und 1 Stereo-Klinkeneingang, Bluetooth
  • integrierter 5-Kanal Digitalmixer und Effekte
  • Steuerapp bietet detailliertere Bearbeitungsmöglichkeiten
  • 8 Zoll Fullrange-Speaker und 1,4 Zoll Koaxialtreiber
  • 180 Watt RMS / 125 dB max SPL

Kurz vorweg: Der einzige Unterschied zwischen der Yamaha Stagepas 200BTR und der Stagepas 200 besteht allein im Vorhandensein eines Lithium-Ionen-Akkus. Der Namenszusatz steht nämlich für „Batterie“. Diese soll bis zu 10 Stunden Betrieb gewährleisten und fehlt bei der zweiten Variante, was sich dann auch im Preis bemerkbar macht.

Für knapp 200,- Euro weniger geht die kabelgebundene Stagepas über den Ladentisch. Wer sich nach dem Kauf nun doch lieber für die BTR-Version entschieden hätte, kann das Gerät allerdings immer noch nachrüsten. Abgesehen davon sind beide Geräte in ihren Funktionen und Eigenschaften identisch. 

Technische Details der Yamaha Stagepas 200BTR

Mit seinen Maßen von 30 x 30,8 x 30,1 cm bringt die kleine Würfelbox schlanke 13,3 kg auf die Waage.Dementsprechend leicht ist sie zu transportieren. Unterstützt wird der Tragekomfort von einem im Gehäuse verbauten Griff. Die Stromzufuhr und Akkuladung erfolgen über ein herkömmliches Kaltgerätekabel. Dabei verbraucht die Stagepas je nach Nutzung zwischen 10 und maximal 20 Watt. Die maximale Ausgangsleistung liegt bei 180 W RMS.

Für eine detailreiche Audioausgabe sorgt der eingebaute Class-D-Verstärker. Ers steuert einen 8 Zoll großen Tieftöner in Kombination mit einem 1,4 Zoll Koaxialtreiber an. Er erreicht so eine Frequenzwiedergabe von 60 bis 20000 Hz bei einem Maximalpegel von 125 dB. Der Abstrahlwinkel beträgt 90° x 90°. Locker laut genug also, um eine mittelgroße Straßenveranstaltung mit Stimmen- und Musikbeiträgen zu versorgen. 

Yamaha Stagepas Ein- und Ausgänge

Klangsignale werden dem Gerät entweder über 6,3 mm Klinke, XLR-Kabel oder auch Bluetooth zugeführt. Input 1 bis 3 sind dabei Mikrofon-, Line- und hochohmigen Instrumentenquellen vorbehalten, die letzten beiden Kanäle kann man entweder für die Bluetooth-Wiedergabe verwenden oder über ein symmetrisches Klinkenkabel beschicken.

Da dieses Stereo-Signal dann zu einem Mono-Signal zusammengemischt wird, hat man am Ende also effektiv vier Kanäle zur Verfügung, die sich unabhängig voneinander in Lautstärken und Frequenzen regeln lassen. Dafür stehen jeweils ein Gain-Regler und ein EQ-Knopf mit vorgefertigten Frequenz-Presets auf links und rechts zur Verfügung. Was bei einem modernen Mischpult nicht fehlen darf, sind zumischbare Effekte. Auch dafür gibt es einen Regler pro Kanal, mit Ausnahme des Stereo-Channels. 

Der Main-Bereich besteht aus einem roten Master-Lautstärkeregler samt Limiter-Signal-LED. Dazu kommt ein Feedback-Suppressor, der Rückkopplungen autonom eliminiert. Ebenso ein weiterer EQ-Knob und der Effekt-Master, anhand dessen die Grundeinstellungen des zu beschickenden Reverb-Sends zu konfigurieren sind.

Über den Klinkenausgang kann das gemischte Signal dann an weitere Einheiten oder Empfangsgeräte weitergeleitet werden – die Ausganslautstärke ist über den weißen Drehknopf in der Monitor/Link-Sektion festzulegen. All diese Steuerfunktionen finden sich in umfangreicherer Form in der Remote-Steuer-App wieder, dem „Stagepas Controller“, die für iOS und Android Devices gleichermaßen kostenlos im entsprechenden Software-Shop herunterzuladen ist. 

Ausrichtung der Box 

Was die Ausrichtung der Box angeht, so kann sie natürlich direkt nach vorne strahlend aufgestellt werden. Um Käufern mehr Möglichkeiten, wie etwa die Nutzung als Monitorbox oder als Boden-P.A., zu bieten, gibt es zu der Stagepas 200BTR zwei angewinkelte Standfüße, die sich am Gehäuse anbringen lassen und eine Schräglage von 30° oder 60° bereitstellen. Wer doch lieber auf die klassische Satteliten-Sub-Kombi schwört, wird sich mit Sicherheit über die verbaute Flansche freuen, dank derer sich die Box auf Stative aufsetzen lassen soll.

Fotostrecke: 3 Bilder Dank der Füße, kann die Box auf 30 …

Lieferumfang der Stagepas 200BTR

Der Lieferumfang der Stagepas 200BTR fällt recht mager aus, aber was soll man einem da auch groß an die Hand geben? Erwähnenswert sind hier das schwarze Kaltgeräte auf Schuko-Kabel und die dicke Bedienungsanleitung in mehrsprachiger Ausführung.

Und natürlich der Akku, der ist zwar bei der BTR-Version schon integriert, ich zähle ihn jetzt aber trotzdem dazu. Mehr gibt’s nicht, mehr braucht’s aber auch zur Inbetriebnahme nicht. Weiter geht’s mit der äußerlichen Aufmachung des Gerätes. 

Yamaha Stagepas 200BTR, Lieferumfang
Mehr als ein Stromkabel braucht es nicht, um die Box nutzen zu können

Beschaffenheit des Systems

In einem mittelgroßen, weißen Karton, beschriftet mit allerhand Details, Modellbezeichnung und einer Abbildung des Gerätes kommt die Yamaha Stagepas 200BTR bei mir an. Öffnet man diesen, erblickt man erstmal Pappe. An dieser Stelle möchte ich einen Tipp an all jene abgeben, die planen, die Box dann doch eventuell noch einmal in die Original-Verpackung zu legen: Macht euch Fotos!

Und zwar von jedem einzelnen Auspackschritt. Der Karton ist nämlich mit so vielen individuell angefertigten Pappstücken gefüllt, dass ihr schnell den Überblick verlieren werdet, wo was hingehört.

Fotostrecke: 4 Bilder Yamaha Stagepas 200BTR, Produktverpackung

Erster Eindruck

Einmal von ihrer Kunststofftüte befreit, lässt sich die Box selbst am Griff aus dem Karton heben – dank des relativ geringen Gewichts und der kompakten, gut ausbalancierten Würfelform geht der Transport leicht von der Hand. 

Im Allgemeinen ist das pulverbeschichtete Kunststoffgehäuse der Stagepass 200 in schlichtem Schwarz gehalten, keine Besonderheit, macht aber optisch dank des unaufdringlichen Looks durchaus was her. Alle Ecken sind abgerundet, Kleinteile sicher und ruckelfest verbaut. Insgesamt macht die Box also einen sehr widerstandsfähigen und zuverlässigen Eindruck. 

An der Vorderseite ist die Mini-P.A. mit einem Metallgrill samt eingelassenem Yamaha Logo im unteren Bereich bestückt worden, dieser schützt die sich dahinter befindenden Lautsprecher. Seitlich wurde das Gerät größtenteils unbearbeitet gelassen, nur auf der rechten Fläche befindet sich ein 35 mm Flansch, dadurch kann die Box auch auf einen Ständer montiert werden.

Auf der Unterseite befinden sich die Gummifüße. Platzsparend werden die flach auf die am Gehäuse verbauten Noppen gesteckt und so für den Transport einigermaßen sicher aufbewahrt. Zusätzlich schirmen sie auf diese Weise den sich hier befindenden Akku ab, der anhand von Schrauben in der Box fest verbaut ist. Klug. 

Fotostrecke: 8 Bilder Die Stagepas 200BTR von vorn

Rückseite der Yamaha Stagepas 200BTR

An der Hinterseite sind alle Ein- und Ausgänge des Gerätes angebracht. Dazu zählen die drei XLR-Klinke-Kombibuchsen und der symmetrische wie auch unsymmetrische 6,3 mm Klinkeneingang für Kanal 4 und 5. Daneben befindet sich der Klinkenausgang, der Mono und Stereo ausgelegt ist und die dreipolige Buchse für den Kaltgerätestecker. 

Zusätzlich sind ringsum an den Außenkannten Luftlöcher ins Gehäuse gefräst. Neben Modellinformationen, wie etwa der Seriennummer, ist mittig auch noch eine bildliche Anleitung zur Standfuß-Ausrichtung des Gerätes aufgedruckt. 

Fotostrecke: 4 Bilder Hinten befinden sich alle Eingänge …

Bedienelemente der Stagepas 200BTR 

Alle Bedienelemente der Stagepas 200BTR befinden sich gut zugänglich auf der Oberseite der Kompaktanlage. Kanal 1 bis 3 werden dabei über einen Volume-Regler, einen EQ-Knopf und einen weiteren für den Effekt-Send bedient. Weiterhin ist die Signalquelle anhand der darunter angebrachten Druckknöpfe festzulegen. Dafür gibt es einen für Instrumenteneingänge, also den Hi-Z-Button und einen, der zwischen Line- und Mic-Pegeln schaltet. Dies macht die Nutzung zusätzlicher DI-Boxen überflüssig und spart Kabel-Ressourcen. 

Dabei sind Kanal 1und 2 verlinkbar und somit auch gut für Keyboards oder dergleichen geeignet. Bei Kanal 4 und 5 befindet sich an der eigentlichen Effekt-Regler-Position ein Knopf zur Aktivierung der 48 V Phantom-Speisung, dieser bezieht sich nur auf Kanal 1 bis 3.  Leider kann der nur für alle drei gleichzeitig ein- bzw. ausgeschaltet werden. Außerdem ist hier ein Bluetooth-Knopf angebracht, über den ich beispielsweise mein Smartphone oder Computer mit der Box verbinden kann. 

Fotostrecke: 3 Bilder Die Bedienfläche ist übersichtlich gestaltet

Rechts daneben befinden sich die „Main“- sowie die „Monitor/Link“-Sektion und der rote Master-Volume-Knopf für die Gesamtlautstärke. Sollte diese mal über die Stränge schlagen, springt der Limiter ein – das zeigt dann die dazugehörige LED an. 

Der EQ kann linear eingestellt werden, dreht man ihn Richtung „Speech“, werden Bassfrequenzen abgesenkt. „Music“ steht hierbei für die Anhebung von Bässen und Höhen. Mit dem Effektregler lässt sich die Art von Reverb und dessen Intensität wählen. Hier steht Hall, Plate, Echo und Room zur Verfügung. 

Noch weiter außen

Der ON/OFF-Button und eine Meteranzeige aus fünf LEDs, die in groben Schritten die Master-Lautstärke anzeigen. Auf Knopfdruck gibt diese auch den derzeitigen Akku-Stand an. Auch die Oberseite wurde zugunsten der Lüftung mit Schlitzen versehen, auch der Tragegriff befindet sich hier, ebenfalls das Yamaha Logo und der Modellname.

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Profilbild von Klaus Kaupp

Klaus Kaupp sagt:

#1 - 22.02.2024 um 23:21 Uhr

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Klingt vielversprechend, dieser Test. Zu den Ausgängen: Stereoklinke / Linkausgang? Bedeutet das, man kann zwei Systeme verlinken und die Eingänge verdoppeln?

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