ANZEIGE

Yamaha FS3 und FSX3 Test

Praxis

Abgesehen von den unzureichend polierten Bünden geben sich auch die beiden kleineren FS-Schwestern beim ersten Anspielen mit einem sehr guten Setting ab Werk zu erkennen. Die Kombination aus dem Halsprofil, das für meine Begriffe sehr bequem in der Hand liegt und einer Saitenlage, die angenehm flach ist, aber dennoch nicht zum Scheppern neigt, erlaubt eine leichte und mühelose Bespielbarkeit, genau so, wie man es sich wünscht.
Auch wenn der kleinere Korpus natürlich einen absolut entscheidenden Einfluss auf den klanglichen Eindruck der Instrumente hat, sind die Parallelen zu den größeren Dreadnoughts aus derselben Serie unverkennbar. Die beiden FS-Gitarren kommen im Detail mit einem recht frischen Sound, der sich stets als absolut unkompliziert erweist, egal, ob man mit Plektrum oder Fingern spielt. Die FSX3-Variante mit Tonabnehmersystem ist dabei wieder eine Spur zurückhaltender, erklingt aber auch mit einem etwas weicheren Grundtimbre, was ihr im Falle des kleineren Korpus sehr gut steht. Ansonsten punkten beide Modelle, wie für ihre Bauart üblich, mit einer schnellen und direkten Ansprache, was natürlich solistischen Ausflügen oder Fingerstyle-Spielweisen entgegenkommt. Der schlankere Bassbereich wirkt dabei angenehm kompakt und keinesfalls unterbelichtet.

Fotostrecke: 2 Bilder Die beiden FS-Gitarren kommen mit einem recht frischen Sound,…

Für die Soundfiles steht wieder ein Neumann TLM 103 auf Höhe des 12. Bunds bereit, dessen Signal in einen Golden Age Pre-73 MK II Preamp geht. Das Tonabnehmersignal der FSX3 läuft über den DI-Eingang meines Focusrite ISA-Preamps. Alle Signale werden anschließend von einem Motu-Interface digital gewandelt.
Wir beginnen mit einem Fingerpicking. Ihr hört dabei im ersten Audiofile das FS3-Modell ohne Tonabnehmer. Auf den beiden anschließenden Aufnahmen spiele ich die gleiche Figur auf der FSX3, wobei erst wieder nur das Mikrofonsignal und abschließend das Pickupsignal mit leicht hinzugemischtem internen Mikrofon zu hören ist.

Audio Samples
0:00
Soundcheck FS3 -> Mikrofon Soundcheck FSX3 -> Mikrofon Soundcheck FSX3 -> PU

Der etwas schwingungsfreudigere und kernigere Sound der FS3 wirkt auf der Aufnahme eine Spur gröber. Die FSX3 dagegen erklingt, wie schon beim ersten Kennenlernen, zwar zurückhaltender, aber auch weicher. Bei einer Kaufentscheidung würde ich mich, ehrlich gesagt, hier sehr schwertun.
Wie auch bei der zuvor getesteten Dreadnought rauscht das Pickupsystem ein wenig, macht aber ansonsten eine gute Figur und gibt sich im Falle dieses Modells im Vergleich zum akustischen Sound bei Bedarf auch voluminöser. Über das EQ-Poti lässt sich der Bassbereich dabei sehr gut abstimmen, wobei ich das Poti wohl eher nicht über die Mittelstellung hinaus bewegen würde.
Im Falle des internen Mikrofons, das sich zu den beiden anderen Tonabnehmern hinzumischen lässt, verhält es sich auch hier wie bei der Dreadnought: Eine Überdosierung sorgt für einen undifferenzierten, wummernden Sound. Mischt man das Mikrofon aber moderat hinzu, wirkt der Sound weniger hart in den Höhen, etwas dynamischer und natürlicher. Im folgenden Beispiel habe ich das für das Mikrofon zuständige Poti in drei Schritten aufgedreht. Dabei habe ich das Bass-Poti schon ein Stück zurückgenommen.

Audio Samples
0:00
FSX3 -> Soundcheck internes Mikrofon des Pickupsystems.

Sehr schön verwenden lässt sich das Pickupsystem auch im Mix mit dem Kondensatormikrofon vor der Gitarre. Aber hört selbst.

Audio Samples
0:00
FSX3 -> Fingerpicking -> Mic + PU

Auch wenn kleinere Modelle für Strummings vielleicht nicht die erste Anlaufstelle sind, mag ich persönlich diese Ästhetik sehr. Auch hier macht die vollakustische FS3 eine tolle Figur.

Audio Samples
0:00
FS3 -> Strumming

Diese Modelle habe ich ebenfalls in einer Recording-Session noch einmal sehr im Detail kennenlernen können. Bei dem folgenden kleinen poppigen Song konnten mich beide Modelle überzeugen und waren auch im Mix mit anderen Instrumenten sehr leicht zu handhaben. Für die erste Rhythmusgitarre habe ich die FS3 verwendet. Beim Rhythmusgitarren-Overdub und der Lead-Gitarre habe ich die FSX3 genutzt und mich für einen Mix aus Mikrofon vor der Gitarre und dem Tonabnehmersystem entschieden.

Audio Samples
0:00
FS3 / FSX3 -> Beispielsong
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.