V-Moda Crossfade Wireless Test

Praxis

Der Kopfhörer bringt ohne Kabel etwa 295 Gramm auf meine Küchenwaage und sortiert sich damit hinsichtlich des Eigengewichts ins untere Mittelfeld ein. Der erste optische Eindruck ist hervorragend und auch die Haptik des Crossfade Wireless ist prima. Sie reicht von deutlich hör- und spürbaren Rastpunkten der beidseitigen Kopfgrößenanpassung bis hin zur hautschmeichelnden Oberfläche der austauschbaren kunstledernen Ohrpolsterung. Die Außenschale der Akustikkapsel ist aus einem sehr steifem und widerstandsfähigem matten Kunststoff gefertigt.
Für einen ersten Funktionstest schalte ich die Bluetooth-Funktion meines iPhone 5S ein und lasse es nach dem Testprobanden Ausschau halten. Defacto findet der Dienst ein Device namens „V-MODA Crossfade Wireless“, woraufhin die beiden ein temporäres „Pair“ bilden sollen, was auf Anhieb funktioniert.
Die Bedienelemente zur Steuerung sind an der rechten Muschel zu finden. Die obere Reihe mit drei Tastern, die allesamt ein gut spürbares Feedback hinsichtlich des Druckpunktes geben, ermöglicht die Einflussnahme auf die Lautstärke und das Starten und Stoppen der Wiedergabe. Unten links befindet sich noch ein dreistufiger Schalter, der die BT-Funktion (de)aktiviert und die Verbindungsaufnahme mit einem Device initialisiert. Sehr gut gelöst, wie ich finde.

Fotostrecke: 4 Bilder Bluetooth-Bedienelemente an der Muschel

Klang

V-Modas Crossfade Wireless beheimatet 50 mm im Durchmesser betragende dynamische Treiber, die in einem geschlossenen Gehäuse den Druck „quasi ohne Rückschlag“ direkt ins Ohr pressen. Da die Außenabschirmung beim Crossfade Wireless sehr effektiv umgesetzt ist, kann man sich im Prinzip akustisch ganz verabschieden, solange man den Headphone trägt. Da geschlossene Kopfhörer selten zu einer luftigen Wiedergabe neigen, was für eine sehr gute räumliche Darstellung aber unbedingt nötig ist, erwarte ich von V-Modas Crossfade Wireless eher einen homogenen und druckvollen Sound mit großem Bass, guter Transientenwiedergabe, neutralem Panorama, weniger Räumlichkeit bzw. eine eher mäßige Tiefenstaffelung.
Meine Erwartungen wurden während der Hörtests in vollem Umfang bestätigt. Einzig in puncto Tiefenstaffelung bzw. räumliche Darstellung konnte unser Testproband mich überraschen, denn hier bot er mehr als ich vermutete. Zwar konnte er meinem AKG K702 hinsichtlich der Räumlichkeit nicht das Wasser reichen, konnte aber meinen geschlossenen Referenzhörer Yamaha HPH-MT7 in dieser Disziplin übertreffen. Die Treiber sind schnell, Transienten werden originalgetreu wiedergegeben und der Kopfhörer klingt über alle Frequenzen druckvoll und spritzig. Insbesondere der Bass entwickelt ordentlich Druck und zeichnet dabei einen konkreten Körper, was speziell bei E-Bässen zu knurrigen Hörerlebnissen führt und so manchen Synthesizer in tiefen Lagen ordentlich knarzen lässt. Der V-Moda kann so ziemlich mit jedem Kopfhörerverstärker, auch leistungsschwache Amps sollten dem Crossfade Wireless einen Ton entlocken können, ohne gleich dabei zu verzerren. Trifft der V-Moda auf einen richtig amtlichen Kopfhörerverstärker Marke Lehmann Audio oder SPL Phonitor, geht es auch darum, auf die Ohren zu achten. Was dann zuerst zerrt, sind nämlich die Ohren!

Fotostrecke: 2 Bilder Kann auch bru00fcllen:

Test-Setup:

CD-Player: TEAC CD-P800NT
Kopfhörer-Amp: SPL Phonitor Mini
MP3-Player: Apple iPod Nano 2. Gen
Smartphone: Apple iPhone 5S
Referenz-Kopfhörer: AKG K702, Yamaha HPH-MT7, Sennheiser HD25

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