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TC Electronic Magus Pro Test

Mit dem TC Electronic Magus Pro veröffentlicht der dänische Hersteller seine eigene Auslegung eines klassischen Verzerrers, von dem man mit Fug und Recht behaupten kann, dass er zu den ersten wirklichen Distortionpedalen zählt. Die schwarze Farbe und die drei Potis, von denen eines mit der Bezeichnung “Filter” versehen ist, machen klar, wer hier als Vorlage dient: die ProCo Rat.
Die Bezeichnung Magus dürfte für Fans von TC-Pedalen nichts Neues sein, erschien doch vor ein paar Jahren ein relativ aggressiver Distortion, der auf den Namen Grand Magus hörte und mit einem ähnlichen Logo versehen war. Die neue Pedalreihe der Dänen beschreitet hier jedoch andere Wege, denn der Magus Pro wie auch der kürzlich erschienene Zeus Overdrive

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erscheinen in einem Gehäuseformat, das sich von den früheren TC-Pedalen deutlich unterscheidet. Auch preislich ist die Pro Version, wenngleich immer noch sehr günstig, über dem alten Magus angesiedelt. Ob das Pedal auch klanglich den hohen TC-Standards der frühen Pedale gerecht wird und ob es ihm gelingt, den klassischen Rat-Sound zu transportieren, möchte ich hier herausfinden.

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Details

Details/Bedienung

Der Magus Pro kommt in einem sehr kompakten schwarzen Metallgehäuse mit den Maßen 99 x 57 x 56 mm und besticht durch ein schlichtes und funktionales Design.Die Bedieneinheiten sind an der Oberseite anzutreffen und bestehen aus drei Potis, nämlich Gain für den Zerrgrad, Volume für die Lautstärke und dem Filterpoti. Letzteres beschneidet die Höhen und dreht wie die frühen ProCo Rat Modelle gegen den Uhrzeigersinn, sprich, die Maximalstellung liefert den dunkelsten Sound. Rechts neben den Potis befindet sich ein Modus-Schalter, der zwischen drei Betriebsmodi wählt. “Classic” liefert das typische High-Gain-Distortion der berühmten Nager-Vorlage, “Fat” boostet die tiefen Frequenzen und “Turbo” aktiviert ein zusätzliches Diodenclipping, was zu mehr Output und Headroom führt. Fehlt noch der Fußschalter, der das Pedal aktiviert, was durch eine rote LED inmitten der Potis angezeigt wird.

Fotostrecke: 5 Bilder Der TC Electronic Magus Pro orientiert sich am Sound des Distortion-Klassikers ProCo Rat.

Die Anschlüsse sind allesamt an der Stirnseite untergebracht. Hier präsentieren sich ein In- und Output im 6,3 mm Klinkenformat sowie der Eingang für das optional erhältliche Netzteil, das 9 V und 40 mA für das Pedal bereitstellen muss.
Das Gehäuse ist seitlich mit dem Bodenelement verschraubt und kann abgelöst werden, wozu jedoch auch die Metallmuttern der Klinkenbuchsen entfernt werden müssen. Batteriebetrieb wird zwar nicht unterstützt, allerdings offenbart das Pedal-Innenleben einen DIP-Schalter, der zwischen True- und Buffered-Bypass umschaltet, wobei per Default der True-Bypass-Mode aktiviert ist.

Fotostrecke: 3 Bilder Auf der Oberseite sitzen drei Potis, Gain für den Zerrgrad, Volume für die Lautstärke und das Filterpoti,…

Insgesamt macht das Pedal einen robusten Eindruck und die Verarbeitung ist tadellos. Zum Lieferumfang gehören ein Sticker und ein Manual.

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Praxis

Für die Soundfiles setze ich unseren Kandidaten direkt vor einen Marshall JTM45 und gehe von dort in die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenback Cabinets. Am Anfang hört ihr eine Les Paul in der Stegposition und der Grundsound des Magus Pro identifiziert sofort ganz klar die berühmte Vorlage und liefert einen aggressiven und gainreichen Distortion, der selbst in der 11-Uhr-Position ausreichend Zerre für Midgain 80s Riffs liefert. Der Mode-Schalter biegt den Pedalsound noch einmal ordentlich um, wobei vor allem der Turbo-Modus einen mittenbetonten und sehr offenen Zerrsound zum Vorschein bringt. Das Fat-Setting wird sicherlich für den Betrieb mit Singlecoils besonders interessant sein, kann für manche Humbucker-Gitarren jedoch unter Umständen im Bassbereich etwas zu viel des Guten werden.

Audio Samples
0:00
Mid Setting – Off/On
GainVolumeFilterMode
11:0012:0012:00Classic
Audio Samples
0:00
Mid Gain Riffing
GainVolumeFilterMode
11:0013:0013:00Classic
Audio Samples
0:00
Mode Switch
GainVolumeFilterMode
12:0012:0012:00Classic/Fat/Turbo
Der TC Electronic Magus Pro Distortion besitzt vor allem im Turbo-Modus einen sehr eigenen Charakter.
Der TC Electronic Magus Pro Distortion besitzt vor allem im Turbo-Modus einen sehr eigenen Charakter.

Die dynamische Umsetzung von Spielfeinheiten ist bei Distortionpedalen immer so eine Sache, aber der Magus Pro tut sich hierbei relativ leicht. Ein vollkommenes Aufklaren des Sounds ist selbst bei niedriger Stellung des Volume-Potis an der Gitarre nicht möglich, dennoch lassen sich Zerrnuancen gut umsetzen und insbesondere der Turbo-Modus erweist sich als sehr luftig und sensitiv. Der Filterknopf dient als Höhenblende und beschneidet den oberen Frequenzbereich. Die Minimalstellung, also das höhenreichste Setting, kann je nach Amp und Gitarre mitunter sehr scharf klingen, aber insbesondere der Bereich zwischen 11 und 13 Uhr sollte bei jeder Amp-Gitarrenkombination den passenden Sweetspot zutage fördern. Die original ProCo Rat liefert im maximalen Gainsetting schon fast fuzzartige Sounds, und auch der Magus Pro geht stark in diese Richtung, sodass die volle Zerre mit ordentlich Kompression einhergeht und teilweise zum Wegbrechen des Sounds führt. Selbstverständlich reichen die Gainreserven dabei jedoch locker aus, um cremige Leadsounds mit Sustain ohne Ende hervorzubringen, wobei das Nebengeräuschverhalten immer noch im Normbereich angesiedelt ist.

Audio Samples
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Dynapicking
GainVolumeFilterMode
13:0012:0011:00Turbo
Audio Samples
0:00
Filter – Knob
GainVolumeFilterMode
15:0012:00Min-9:00-12:00-15:00-MaxTurbo
Audio Samples
0:00
Maximum Gain
GainVolumeFilterMode
Max12:0013:00Turbo

Zum Abschluss möchte ich eine ProCo Rat aus den 90ern gegen den Magus Pro antreten lassen, den ich auf das “Classic”-Setting setze. Identische Potistellungen führen hier nicht wirklich zu vergleichbaren Sounds, aber mit etwas Tweaking kommt man in einen ähnlichen Bereich. Auch wenn die Klangcharaktere sich stark ähneln, klingt die ProCo Rat für mich doch einen Hauch feiner, kultivierter und ausgewogener in der Zerrstruktur.

Audio Samples
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Vergleich – ProCo Rat
DistortionFilterVolume
11:0013:0014:00
Audio Samples
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Vergleich – Magus Pro
GainVolumeFilterMode
11:0013:0013:00Classic
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Fazit

Der TC Electronic Magus Pro Distortion liefert eine tolle, zeitgenössische Adaption des Rat-Themas, das mit einer tadellosen Verarbeitung und einer hohen klanglichen Flexibilität auftrumpft, wobei vor allem der Turbo-Modus einen sehr eigenen Charakter besitzt. Die Auswahl aus drei verschiedenen Modi lässt das Pedal in verschiedenen Szenarien punkten und auch die Option, den Buffer nach Wunsch an- und auszuschalten, liefert flexible Optionen für den Einsatz auf dem Pedalboard. Der Grundsound offenbart im Classic-Mode ganz klar die Rattenqualität, auch wenn mir hier persönlich das Original einen Hauch mehr zusagt. Nichtsdestotrotz bekommt der User mit dem Magus Pro zum Spottpreis ein vielseitiges Pedal, das alle Sounds von Classicrock bis High Gain Lead abdecken kann.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • Flexibilität durch drei Modi
  • Turbo-Mode (sehr offener Klangcharakter)
  • charakteristischer Sound (mit Einschränkungen)
  • Buffer schaltbar
Contra
  • Gainstruktur etwas unausgewogener als beim Original
Artikelbild
TC Electronic Magus Pro Test
Für 28,00€ bei
Der TC Electronic Magus Pro Distortion versteht sich als moderne Version der ProCo Rat, die alle Sounds von Classic Rock bis High Gain Lead abdecken kann.
Der TC Electronic Magus Pro Distortion versteht sich als moderne Version der ProCo Rat, die alle Sounds von Classic Rock bis High Gain Lead abdecken kann.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: TC Electronic
  • Name: Magus Pro
  • Typ: Overdrive-Pedal
  • Herstellungsland: China
  • Anschlüsse: In- und Output (6,3 mm Klinke), Netzteil Eingang (9 V)
  • Regler: Gain, Volume, Filter
  • Schalter: On/Off, Mode, True/Buffered-Bypass (interner DIP-Schalter)
  • True Bypass: ja (schaltbar)
  • Stromverbrauch: 40 mA
  • Batteriebetrieb: nein
  • Abmessungen: 99 x 57 x 56 mm
  • Gewicht: 300 g
  • Ladenpreis: 65,00 Euro (August 2021)
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