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TC Electronic Bucket Brigade Analog Delay Test

Mit dem TC Electronic Bucket Brigade Analog Delay releast die dänische Traditionsfirma ein Echopedal, das sich an Freunde warmer Vintage-Sounds richtet und dabei zu einem extrem kundenfreundlichen Preis über die Theke geht. Seit der Firmenübernahme durch den Music Tribe Konzern gehört eine attraktive Budget-Linie zum Portfolio, die neben Pedalen wie dem Zeus, Magus Pro oder dem Sky Surfer Mini Reverb mit unserem aktuellen Testkandidaten einen weiteren Neuzugang für knapp unter 70 Euro anbietet.

TC Electronic Bucket Brigade Analog Delay Test

Dabei wurde allerdings nicht an Features gespart, denn neben der analogen Bauweise kommt das Pedal mit üppigen Eingriffsmöglichkeiten und hat sogar eine Modulationsoption mitsamt pedalinternem Trimmpoti an Bord, mit denen das Delay zu einem extrem flexiblen Vertreter seiner Gattung wird. Uns interessiert natürlich auch, ob bei einem solchen Preispunkt die Qualität stimmen kann, und genau das gibt es hier zu lesen.

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Gehäuse/Optik

Das Bucket Brigade Analog Delay präsentiert sich in einem extrem kompakten Metallgehäuse mit den Maßen 95 x 57 x 56 mm und einer schwarz-metallgrauen Lackierung. Die Bedienelemente in Form von vier schwarzen, gut ablesbaren Kunststoffpotis wurden in das vordere Pedaldrittel verfrachtet. Inmitten des Poti-Quartetts sitzt ein Kippschalter, der die Modulation aktiviert. Doch damit nicht genug, denn öffnet man das Pedal an den vier seitlich angebrachten Kreuzschrauben und den Klinkenbuchsen-Muttern, offenbart sich ein kleines Trimmpoti, das mit einem Kreuzschraubenzieher mühelos eingestellt werden kann. Ein Batteriefach ist hier allerdings nicht anzutreffen, da nur der Netzbetrieb unterstützt wird.

TC Electronic Bucket Brigade Analog Delay Verschraubung
Fotostrecke: 3 Bilder Das TC Electronic Bucket Brigade Analog Delay richtet sich sich an Freunde warmer Vintage-Sounds.

Sämtliche Anschlüsse sind stirnseitig angebracht, dazu gehören Ein- und Ausgang im 6,3 mm Klinkenformat und der Anschluss für das optional erhältliche Netzteil, das unser Delay mit 9 Volt und mindestens 40 mA versorgen soll.

TC Electronic Bucket Brigade Analog Delay Anschlüsse
Fotostrecke: 2 Bilder An Anschlüssen stehen zwei Klinkenbuchsen an der Stirnseite bereit, die Ein- und Ausgang repräsentieren…

Bedienung

Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich beim Testkandidaten um ein Delay-Pedal mit Modulationsoption, das jedoch nicht auf digitaler Basis, sondern als voll analoge Bucket-Brigade-Variante konzipiert wurde. Diese BBD-Technologie, zu Deutsch „Eimerkettenspeicher“, findet auch bei Modulationseffekten Anwendung und wurde 1969 entwickelt. Produkte mit analogen Eimerketten-Speicherschaltungen haben oft einen gewissen Nebengeräuschpegel, der sich hier laut Hersteller extrem zurückhalten soll.

TC Electronic Bucket Brigade Analog Delay Grafik
Fotostrecke: 3 Bilder Die Bedienelemente auf der Oberseite bestehen aus vier Potis, einem Mini-Kippschalter und einem Fußschalter.

Auf der Oberseite befindet sich ein Poti für die Delaytime, die auf bis zu 600 ms Länge hochgeregelt werden kann. Volume bestimmt die Lautstärke des Effekts und Feedback die Anzahl der Wiederholungen. Der Modulationsknopf fügt dem Delaysignal einen chorusartigen Effekt hinzu und genau hier kommt der Depth-Knopf ins Spiel. Dieser greift nämlich nur bei aktiviertem Mod-Switch und bestimmt die Modulationstiefe. Wer noch tiefer in den Effekt eingreifen will, der kann über das interne Trimmpoti die Geschwindigkeit der Modulation regeln, die per Default mittig eingestellt ist und somit Spielraum nach oben und unten bietet.

Das Delaypedal ist mit einem True-Bypass ausgestattet.

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Für die Soundfiles setze ich das Pedal direkt vor ein 73er Fender Bassman Top und gehe von dort in die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenback Cabs. Als Gitarre verwende ich eine Stratocaster mit Singlecoils.

Bereits bei einem mittigen Setting kommt sofort eine sehr warme und natürliche Delayfahne zur Geltung, die, wie von Herstellerseite versprochen, sehr nebengeräuscharm ist und einen attraktiven Analogsound produziert. Aktiviert man den Mod-Switch, gesellt sich ein deutlich wahrnehmbarer, aber dennoch überhaupt nicht aufdringlich wirkender Chorussound dazu, mit dem sich klassische Pickings oder auch typische 80er-Jahre Akkordzerlegungen spielen lassen. Sehr schön gestaltet sich der Abfall der Delay-Repeats, die mit jeder Wiederholung etwas dunkler und “Lo-Fi”-iger werden. Der Delay-Level-Regler gibt in der Maximalstellung in etwa ein 1:1 Mischverhältnis von Original- und Feedbacksignal wieder, hier kann man also bedenkenlos etwas weiter aufreißen und erhält trotzdem noch sehr transparente Sounds, mit denen sich auch tolle Leadfills spielen lassen.

Audio Samples
0:00
Pedal Off/On Mid Setting Mid Setting mit Modulation Mid Setting – Higher Volume Higher Volume plus Modulation
AudiofileDepthVolumeDelayFeedbackMod-SwitchSpeed Trim
Pedal Off/On Mid Setting12:0012:0012:00Off
Mid Setting mit Modulation12:0012:0012:0012:00OnDefault
Mid Setting – Higher Volume14:0010:0012:00Off
Higher Volume plus Modulation13:0015:0013:0013:00OnDefault
TC Electronic Bucket Brigade Analog Delay Logo
Der Sound des TC Electronic Bucket Brigade Analog Delays ist warm und nebengeräuscharm.

Nun gehts in die Extreme. Erhöht man den Depth-Regler auf den Maximalwert, wird die Modulation deutlich prominenter und wabert schon fast Vibrato-artig im Delaysignal, wodurch sich tolle Spacesounds erzeugen lassen. Mit dem Feedback-Regler ist Vorsicht geboten, wenn man ganz natürliche Delaysounds will, denn ab der 14-Uhr-Stellung gehen die Wiederholungen in eine Endlosschleife, die sich hochschaukelt, was aber für psychedelische 70s-Effekte sehr nützlich ist. Erniedrigt man die Delaytime auf etwa 9 -10 Uhr, erhält man einen Slapbacksound, der aufgrund der analogen Wärme nicht ganz so knallig rüberkommt wie das bei Digitaldelays der Fall wäre, aber seine Aufgabe trotzdem tadellos erfüllt.

Audio Samples
0:00
Mod Max Depth – Long Feedback Slapback Delay
AudiofileDepthVolumeDelayFeedbackMod-SwitchSpeed Trim
Mod Max Depth – Long FeedbackMax14:0010:0015:00OnDefault
Slapback Delay14:008:0010:00Off

Als Nächstes checke ich den Delay-Regler, der, wie eingangs erwähnt, bis zu 600 ms Delaytime ermöglicht. Hierdurch lassen sich im Prinzip alle „Brot-und-Butter”-Echozeiten abdecken, die man in der Praxis braucht, und die Haptik der Potis erlaubt dabei auch ein sehr gezieltes und feinfühliges Einstellen.

Das interne Trimmpoti für die Delay-Modulation ermöglicht im Maximalwert schon fast Rotary-Effekte, wie man sie z. B. von John Scofield kennt. Um zum Innenleben des Pedals zu gelangen reicht es allerdings nicht, die vier Kreuzschrauben zu entfernen, denn auch die Muttern der Klinkenbuchsen halten die Bodenplatte am Gehäuse. Hier hätte ich mir doch eine etwas bequemere Lösung gewünscht. Um im Eifer des Spielgefechts sowohl Kreuzschrauben als auch Muttern zu entfernen, wird häufig die Zeit fehlen, wodurch man sich vor dem Gig genau überlegen sollte, welches Setting man benutzen will. Delaysounds, um Solos aufzupeppen, sind überhaupt kein Problem für den Testkandidaten und geben den Leads eine harmonische warme Fülle, ohne dem Signal Transparenz zu rauben.

Audio Samples
0:00
Delay Time Check Internal Speed Trim auf Maximum Lead Delay
AudiofileDepthVolumeDelayFeedbackMod-SwitchSpeed Trim
Delay Time Check14:000-Max9:00Off
Internal Speed Trim  auf MaximumMax14:009:0010:00OnMax
Lead Delay11:0011:0010:00Off
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Das TC Electronic Bucket Brigade Analog Delay überrascht als gut klingendes und extreme flexibles Delaypedal, das zu einem echten Kampfpreis den Besitzer wechselt. Der Sound ist warm und verströmt analoge Vintage-Vibes und bleibt dabei schön nebengeräuscharm. Der Modulations-Schalter ist eine tolle Dreingabe, die durch den Depth-Regler und das interne Trimmpoti eine zusätzliche Flexibilisierung erfährt, auch wenn es mit etwas Schrauberei verbunden ist, ins Pedalinnere zu gelangen. Die Verarbeitung ist tadellos und der Preis ist unfassbar niedrig, daher gibts von meiner Seite eine klare Antestempfehlung!

TC Electronic Bucket Brigade Analog Delay Verarbeitung
Das TC Electronic Bucket Brigade Analog Delay liefert einen warmen Analogdelay-Sound und zeigt sich dank zusätzlicher Modulation auch recht flexibel.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • gut klingender, warmer Analogdelay-Sound
  • tadellose Verarbeitung
  • Flexibilität der Modulation
  • sehr niedriger Preis
Contra
  • internes Trimmpoti nur durch aufwendige Gehäuse-Demontage zu erreichen
Artikelbild
TC Electronic Bucket Brigade Analog Delay Test
Für 73,00€ bei
  • Hersteller: TC Electronic
  • Name: Bucket Brigade Analog Delay
  • Typ: analoges Delaypedal
  • Herstellungsland: China
  • Anschlüsse: In- & Output (6,3 mm Klinke); Netzteil (9 V, optional)
  • Regler: Depth, Volume, Delay, Feedback, internes Trimmpoti für Speed
  • Schalter: On/Off, Modulation On/Off
  • True Bypass: ja
  • Stromverbrauch: 40 mA
  • Abmessungen (L x B x H): 95 x 57 x 56 mm
  • Gewicht: 303 g
  • Ladenpreis: 69,00 Euro (März 2022)
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TC Electronic Bucket Brigade Analog Delay Metallgehäuse

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