Anzeige

TC Electronic BonaFide Buffer Test

BonaFide nennt sich das neue Bufferpedal von TC Electronic, und seine Aufgabe besteht darin, Signalverluste bei längeren Kabelwegen oder vielen hintereinandergeschalteten Pedalen wettzumachen. Jeder effektfreudige Gitarrist kennt das Problem: Da hat man endlich eine ganze Reihe seiner Lieblingseffekte vereint, aber das Signal, das am Ende der Effektkette zu hören ist, lässt leider die sonst gewohnte Spritzigkeit des Amps vermissen. An dieser Stelle kann ein Buffer-Pedal wirklich sehr von Nutzen sein.

TC_Electronic_BonaFide_Buffer_004FIN
Mit 89mm x 39mm x 33mm (LxBxH) benötigt das Brikett nur wenig Platz auf dem Board


Die Dänen nehmen sich mit dem kleinen Pedal erstmals dem Problem des Signalverlusts an. Ob sich TCs neuer kleiner Schützling in dieser Disziplin bewährt, erfahrt ihr im folgenden Test.

Details

Vielleicht sollten wir, bevor wir uns den BonaFide Buffer genauer anschauen, noch einmal kurz klären, was so ein Buffer-Pedal eigentlich genau macht.
Schickt man sein Signal durch einen Buffer, wird das hochohmige Signal der Gitarre in ein niederohmiges gewandelt und so auch bei längeren Kabelwegen weitgehend vor Klangverlust und Störanfälligkeit geschützt. Ein Buffer arbeitet dabei mit einer aktiven Schaltung, die das Signal eins zu eins verstärkt. Die Königsdisziplin dabei ist, dem Signal so unter die Arme zu greifen, dass es zu keinerlei klanglichen Veränderungen kommt, es also am Eingang des Amps noch genau so klingen zu lassen, wie es das am Eingang des Buffers tut.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Design des Buffers macht auf jeden Fall Spaß

TCs neuer Spross kommt in der Größe der inzwischen sehr in Mode gekommenen Micro Pedale und lässt in seiner Verarbeitung, wie vom Hersteller gewohnt, absolut nichts zu wünschen übrig. Als Anschlüsse findet der Anwender auf der rechten Seite den Eingang, links den Ausgang. Der Anschluss für ein Standard 9V-Netzteil, dass nicht im Lieferumfang enthalten ist, befindet sich ebenfalls auf der rechten Seite.

Fotostrecke: 4 Bilder Den Signalweg kann man sehen…

Einen Schalter zum An- und Ausschalten braucht das Pedal für seine Einsatzbestimmung logischerweise nicht – lediglich eine weiße Kontrollleuchte an der Oberseite informiert den Spieler über seine Aktivität. Der zu 100 % analoge Buffer arbeitet mit einem 1M Ohm Eingangswiderstand und einem 100 Ohm Ausgangswiderstand und verhält sich laut Hersteller absolut rauscharm. Verliert das Pedal seinen Strom, schaltet es sofort auf True Bypass und unterbricht so nicht den Signalfluss.

Fotostrecke: 3 Bilder Sicher: wird die Stromversorgung unterbrochen, schaltet der Buffer in den TrueBypass
Anzeige

Praxis

Bevor wir den BonaFide Buffer ins Spiel bringen, wollen wir uns das heutige Amp-Setup erst einmal in Reinform anhören. Ich nutze für den Test eine Yamaha Pacifica 611, bei der ich in der Mittelposition den P90 am Hals gemeinsam mit dem gesplitteten Seymour Duncan Humbucker am Steg aktiviert habe. Als Amp kommt ein Engl Gigmaster 15 Topteil zum Einsatz, dessen Vorstufe des ersten Kanals voll aufgedreht ist. Der Master für die Endstufe steht moderat bei 10 Uhr. Das Resultat ist ein etwas beißender und sehr durchsetzungsfähiger Crunchsound, an dem sich klangliche Unterschiede schnell festmachen lassen.
So klingt das Signal, wenn ich mit meinem 3 Meter langen Klinkenkabel direkt in den Amp gehe.

Audio Samples
0:00
Gitarre direkt in den Amp

Nun führt dasselbe Kabel in eine Reihe von fünf Bodeneffekten, die untereinander mit gewöhnlichen Patchkabeln verbunden sind. Anschließend geht es mit einem weiteren 3 Meter langen Kabel zurück in den Amp.

Audio Samples
0:00
Gitarre durch fünf Bodeneffekte in den Amp – 6m Instrumentenkabellänge

Das klangliche Ergebnis ist wirklich eindeutig. Das Signal wirkt nun im Vergleich etwas belegt und hat durch seine Einbußen im Höhenspektrum auch klar an Präsenz und Durchsetzungsfähigkeit verloren.
Um die Wirkung von langen Kabelwegen noch genauer zu simulieren, hänge ich zwischen zwei der Bodeneffekte ein weiteres 3 Meter langes Klinkenkabel, was die Kabellänge ohne Bodeneffekte nun schon auf 9 Meter erhöht.

Audio Samples
0:00
Gitarre durch fünf Bodeneffekte in den Amp – 9m Instrumentenkabellänge
TC_Electronic_BonaFide_Buffer_018FIN

Auch wenn das Ergebnis im Vergleich zu den vorherigen beiden Beispielen nicht so drastisch ausfällt, verliert das Signal trotzdem noch einmal ein wenig an Präsenz. Zeit, TCs Buffer ins Spiel zu bringen. Der sollte dabei in der Regel an erster Stelle der Effektkette hängen. Eine Ausnahme bilden dabei aber z.B. Fuzz-Pedale, die sich besser mit hochohmigen Signalen vertragen.
Um die Wirkung des BonaFide Pedals zu verdeutlichen, habe ich das eben gehörte Audiobeispiel noch einmal vor das Folgende gesetzt. Ihr hört also erst alle fünf Pedale mit 9 Meter Kabellänge ohne Buffer und danach mit.

Audio Samples
0:00
Gitarre durch fünf Bodeneffekte ohne und mit Buffer

Der BonaFide Buffer bringt eindeutig die Höhen zurück. Sehr schön!
Abschließend möchte ich noch hören, ob das Pedal auch wirklich völlig färbungsfrei arbeitet.
Dafür nehme ich eine Akkordsequenz mit meinem Ditto Looper auf, um das Ergebnis von kleinen Unterschieden in der Spielweise unbeeinflusst zu lassen. Der Ditto hängt mit einem kurzen Patchkabel direkt vor dem Amp, der nun – um die Ohren im Vergleich nicht so schnell ermüden zu lassen – relativ clean eingestellt ist. Ihr hört erst das Signal direkt aus dem Ditto, im zweiten Durchlauf schalte ich dann mit einem weiteren Patchkabel den Buffer zwischen Looper und Amp.

Audio Samples
0:00
Signal mit und ohne Buffer

Ich kann zwischen beiden Aufnahmen keinen Unterschied feststellen. Test bestanden!

Anzeige

Fazit

Was soll man sagen? Das neue Bufferpedal von TC Electronic bringt auch bei längeren Kabelwegen und mehrteiligen Effektketten das Signal gänzlich frisch an den Amp. Dazu ist er wirklich klein und sollte problemlos einen Platz auf den meisten Pedalboards finden. Für Soundgourmets, die keine Kompromisse kennen, ist dieser Buffer auf jeden Fall eine lohnende Anschaffung!

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Verarbeitung
  • geringe Größe
  • arbeitet färbungsfrei
Contra
  • keins
Artikelbild
TC Electronic BonaFide Buffer Test
Der kleine Buffer leistet wirklich ganze Arbeit!
Der kleine Buffer leistet wirklich ganze Arbeit!
Technische Spezifikationen
  • Analoges Buffer Pedal
  • Stromversorgung über 9V DC Netzteil
  • Stromverbrauch: 40mA
  • Eingänge: Mono In, Mono Out
  • Abmessungen LxBxH (mm): 89 x 39 x 33
  • Power Failure Mode für automatische Umschaltung auf True Bypass bei Stromverlust
  • Preis: 69,00 Euro
Hot or Not
?
Mit 89mm x 39mm x 33mm (LxBxH) benötigt das Brikett nur wenig Platz auf dem Board

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Profilbild von Marius

Marius sagt:

#1 - 02.02.2016 um 08:15 Uhr

0

Hey Michael Behm,
schönes Review mit guten Soundbeispielen. Doch dir ist ein Fehler unterlaufen. Man möge mich jetzt kleinlich halten usw. aber ich möchte dennoch drauf aufmerksam machen. "Der zu 100 % analoge Buffer arbeitet mit einem 1M Ohm Eingangswiderstand und einem 1K Ohm Ausgangswiderstand und verhält sich laut Hersteller absolut rauscharm." 1K Ohm ist falsch es sind 100 Ohm und "K" ist keine Potenz. Wenn man Ohm schreibt dann kann man auch kilo und mega schreiben und wenn man Einheiteszeichen benutzt dann bitte nach Norm z.B. 1 kΩ (k für kilo - klein) und 1 MΩ (also Leerzeichen zwischen dem Wert und der Einheit). Weiter ist der Eingang >1 MΩ. Heißt größer 1 MΩ und nicht größer gleich 1 MΩ oder gleich 1 MΩ.
Danke für eure tollen Berichte und danke dass es nichts Kostet.
Viele Grüße
Marius

    Profilbild von Redaktion bonedo

    Redaktion bonedo sagt:

    #1.1 - 09.02.2016 um 22:46 Uhr

    0

    Danke für den Hinweis Marius. Ist uns in der Schlussredaktion durchgerutscht. Haben wir im Test korrigiert. Beste Grüße Hansi Tietgen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Subtle Compressor Tones with the Wampler Mini Ego 76 Compressor!
  • Fender American Professional Classic Stratocaster HSS | First Look
  • Quilter Labs Elevate – Review & Sound Demo | Modeling reimagined?