Takamine GD51CE-BSB Test

Praxis

Klang und Spielpraxis

a) Handling
Die schwergewichtige Takamine wirft 2330 Gramm in die Waagschale – massive hochwertige Hölzer wie z.B. Palisander fordern eben ihr Tribut. Eine ausgeprägte Profilverjüngung von 2,5 cm, die man bei seitlicher Betrachtung der Zarge deutlich erkennt, sollte das Handling im Stehen und Sitzen erleichtern.
Der Hals mit einem Umfang von 11,5 cm am Sattel liegt angenehm in der Greifhand. Der Daumen kann nicht nur in der Open-String-Position herzhaft zugreifen, sondern auch im 10. Bund, wo das Griffbrett eine Breite von 5,1 cm erreicht. Die Saitenlage ist auf der ganzen Länge passabel und trotzdem kann man der Gitarre einen schnarrfreien Klang entlocken. Ein flacher Halsfuß ermöglicht auch das Spiel bis in die 13. Lage, die Intonation stimmt auf ganzer Länge.
Leider wird der Ausgang nicht automatisch stummgeschaltet, wenn der Tuner aktiviert wird. Auf der Bühne müsste der Spieler den Volume-Regler rechtzeitig auf Null zurücksetzen. Der direkte Blick auf die Digitalanzeige direkt über dem Halsfuß ist beim Spielen nicht möglich.

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b) Klang
Die GD51CE punktet mit einem ausgewogenen und transparenten Soundbild. Mit einer vergleichsweise großen Decke und einem überproportional großen Luftvolumen generiert der Resonanzkörper insgesamt tatsächlich den erwarteten vollen Naturton, der sich auch im Zusammenspiel mit einem Kontrabass, Akustikbass, Stimmen und Kleinperkussion durchsetzen kann. Die Bässe kommen knackig und trocken und im oberen Frequenzbereich besticht die Gitarre mit einem Seidenglanz, der in diesem Preissegment nicht selbstverständlich ist. Im Studio sollte man auf jeden Fall Mikrofone einsetzen, denn es lohnt sich, das dynamische Signal einzufangen.
Die Takamine TP-4TD Elektronik punktet mit einer gehobenen, elektroakustischen Tonqualität. Das System kann sich vor allem zusammen mit einem kongenialen Akustikverstärker mit Hochtöner profilieren. Mit dem 3-Band-EQ lässt sich ein differenziertes Soundbild erstellen, trotzdem liegen noch akustische Reserven im Bass- und Diskantbereich brach, die mit einem Mikrofon genutzt werden können – siehe die Empfehlung, im Studio Mikrofone einzusetzen. Die Regler rasten in der Mitte der Skala spürbar ein, was auch auf einer schlecht beleuchteten Bühne ein Gefühl für ihre Position vermittelt. Das übliche Piezo-Schnarzen im Hochtonbereich ist nicht sehr ausgeprägt, vor allem, wenn man den Treble-Regler etwas zurückfährt.
Trotzdem kann der TP-4TD im Bedarfsfall auch im Studio “stand-alone” vor kritischen Ohren bestehen. Leider kommt der elektroakustische Sound mit leicht eingeschränktem Dynamikumfang über die Studioboxen, sodass es sich anbietet, den elektroakustischen Ton mit dem dynamischen Natursound zu mischen.

c) Hörbeispiele

Audio Samples
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1. Fingerpicking (Mikrofon) 2. Strumming – Dynamik (Mikrofon) 3. Fingerpicking (Pickup) 4. Strumming – Dynamik (Pickup) 5. Bass-Line (Mikrofon) 6. Single Line (Mikrofon)
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