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Swissonic Pub Bundle 1 Test

Hintergrundsound zum Biertrinken oder beim Pizza-Essen ist in Mitteleuropa ein eigenständiges Geschäft: Installationsbeschallung. Denn wer mehrere Räume mit unterschiedlicher Musik beschallen möchte, kommt mit herkömmlichem HiFi-Equipment nicht weit. Vielmehr benötigt man einen Zonenmischer. Mit dem Swissonic Pub Bundle 1 bietet das Musikhaus Thomann ein günstiges Komplettpaket für den Einstieg in die Multiroom-Beschallung. Das Paket besteht aus einem Zonenmixer, einer Vierkanal-Endstufe, vier Installationslautsprechern und der passenden Verkabelung. Das Ganze geht für schmale 650 Euro über die Ladentheke. Ob das Swissonic Pub Bundle die Kneipe rocken kann?

Zonenmixer, Amp und Boxen: Swissonic Pub Bundle
Zonenmixer, Amp und Boxen: Swissonic Pub Bundle

 

Details

Swissonic ZM4

Der ZM4 Zonenmixer ist Chef des Pub Bundles. Hier laufen alle Signale zusammen und werden verteilt. Im praktischen 19“-Format kann der ZM4 sicher im Rack verstaut werden, alle wichtigen Bedienelemente befinden sich übersichtlich auf der Vorderseite. Der Mixer bietet fünf identische Eingänge, wobei Kanal fünf von zwei Cinchbuchsen gespeist wird, während Kanal 1 – 4 mit Combobuchsen für monophone Mic/Line-Signale ausgestattet sind. Jeder der fünf Kanäle verfügt über ein Gain-Poti, zwei EQs (High/Low), einen großen Volumenregler und vier Routing-Taster, um das Eingangssignal auf die vier Zonenausgänge zuzuweisen. Dazu notieren wir ein Volume-Poti für den Monitorausgang und einen Lautstärkeregler für den Kopfhörer samt Miniklinkenbuchse. Rechts davon residieren die Master-Volume-Potis der vier Zonen-Ausgänge, inklusive Mute-Tastern und sechsstelligen Meter-Anzeigen. Der Netzschalter vervollständigt die Ausstattung. 

Fotostrecke: 7 Bilder Der Swissonic ZM4 ist das Herzstück des Pub Bundles. Die Bedienelemente sind logisch angeordnet.

the t.amp E4-130

Die vier Zonen des ZM4 wollen natürlich adäquat verstärkt werden. Diesen Job übernimmt die vierkanalige Endstufe E4-130. Sie verfügt über ein 2 HE großes Metallgehäuse mit reichlich Lüftungsschlitzen, durch die sich ein Ringkerntrafo erspähen lässt. Der trägt sicherlich erheblich zum Gewicht von 13 Kilogramm bei, was aber nicht weiter schlimm ist: Da das Set für eine Installation gedacht ist, kann sich das kleine „Eisenschwein“ über einen festen Standort in einem Rack freuen.

Fotostrecke: 6 Bilder So sieht er von vorn aus ..

the.box Oval 6

Ei, Ei, Ei – da hat der Osterhase aber vier interessante Installationsboxen dem Pub Bundle beigesteuert. Die Oval 6 sind Kunststoffboxen, erhältlich in Schwarz, Weiß und vielen anderen Farben. Das Frontgitter besteht ebenfalls aus Kunststoff und ist mit schwarzem Stoff überzogen. Mit etwas Kraftaufwand lässt es sich abziehen. Darunter befindet sich die Schallwand, die drei Treiber und einen Bassreflex-Port beherbergt. Die Bestückung besteht aus zwei 3“-Tweetern, die links und rechts des 6“-Tieftöners angeordnet sind. Daraus ergibt sich eine vergleichsweise breite Abstrahlung. Der Blick ins Innere zeigt eine überraschend gute Verarbeitung für eine Box dieser Preisklasse. 

Fotostrecke: 6 Bilder Die Oval 6 wird mit einem Wandhalter geliefert.

Vernünftige Treiber, saubere Verkabelung, reichlich Dämmmaterial und eine Passivweiche, die den Tieftöner von den beiden Tweetern trennt. Das sieht gut aus. Neben der Box befindet sich ein massiver Wandhalter im Karton. Dieser möchte allerdings erst, wie bei den Produkten eines schwedischen Möbelhauses, vom Anwender zusammengebaut werden. Das ist nicht ganz so leicht, zumal sich die beiliegende Bedienungsanleitung über den genauen Zusammenbau beharrlich ausschweigt. Immerhin liegen zwei passende Inbus-Schlüssel bei. Der schwarze Wandhalter wird mittels einer weißen Metallplatte an die Box beziehungsweise deren drei M8-Montagepunkten angedockt. Durch kleine Inbus-Schrauben und das Drehgelenk lässt sich der Wandhalter flexibel und sicher ausrichten. Wirklich intuitiv ist die Konstruktion allerdings nicht.  

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Praxis

Wie es sich für ein Pub Bundle ziemt, habe ich die Teststellung kurzerhand in meinen Lieblingsclub verfrachtet. Einen Einkaufswagen füllt das Bundle problemlos. Für 650 Euro bekommt also einiges am Material. Die Verbindungen vom ZM4 zur Endstufe sind denkbar einfach. Man nutzt die vier kurzen XLR-Patchkabel und verbindet die Ausgänge 1 – 4 vom Mixer mit den vier Eingängen der Endstufe. Als nächsten Schritt empfehle ich die Verkabelung der Lautsprecher. Davor sollten Endstufe, ZM4 und die Zuspieler (CD-Player, Laptops usw.) ihre feste Parkposition eingenommen haben, am besten im Thekenbereich, in einem Rack befestigt und gut geschützt vor Flugbier und dem Zugriff trinkfreudiger Gäste.
Nun sollte man sich über eine sinnvolle Platzierung der Oval 6 Gedanken machen. Die ovale Form sieht zwar gut aus, erweist sich aber als nicht wirklich praktisch. Im Grunde ist man gezwungen, die Box mit dem Wandhalter zu montieren, da sonst ein sicherer Stand (z. B. im Regal) nicht gewährleisten lässt. Hängen die Boxen an ihrem Einsatzort, wird es Zeit die Lautsprecherkabel zu legen. Dafür liegt dem Set das 30 Meter lange Lautsprecherkabel von Cordial bei. Hat man alle Kabel von den Oval 6 zur Endstufe verlegt, braucht man nur noch die Kabelenden mit den beiliegenden Amphenol-Speaker-Steckern zu verbinden. Dabei ist zu beachten, nur die Kontakte 1 +/-, und nicht 2 +/- zu verwenden, sonst bleibt die Anlage stumm. Die Stecker sind von guter Qualität, und auch weniger erfahrene Anwender dürften keine Probleme mit der Montage haben. Da die Lautsprecher über Klemmanschüsse verfügen, braucht man nur die Kabelenden abisolieren und einstecken.
Los geht’s mit dem Soundcheck. Bei inaktiver Klangregelung klingen die Oval 6 zwar aufgeräumt, aber auch ziemlich mittig. Das produziert einen durchsetzungsfähigen Sound, der etwas an Bass vermissen lässt. Für den Restaurant-Betrieb ist der etwas bassschwache Grundsound vermutlich sogar ein Gewinn. In einer Musikkneipe würde ich indes die Klangregelung des ZM4 um Unterstützung bitten. Allerdings verringert der Bass-Boost hörbar den Headroom der Anlage. Ohne Klangreglung passt die Gain-Struktur ganz gut. Geht das Ausgangsmeter der Zone ins Clipping, beginnt die Endstufe zu limitieren. Allerdings klingt die Box bei diesen Pegeln schon angestrengt, Klirr und Verzerrungsanteile werden deutlich hörbar. Dreht man jetzt noch den Bass auf, stehen die Oval 6 kurz vor dem Kollaps. Ich würde nicht darauf wetten, dass die Boxen einen Kneipenabend in dieser Einstellung überstehen. Wer Bass will, muss also leiser machen oder in einen zusätzlichen Subwoofer investieren.

Fotostrecke: 6 Bilder Kisten im Anmarsch….

Schwierig gelingt die Aussteuerung der Eingangssignale im ZM4. Zwar verfügt jeder der vier Eingänge über ein Gain-Poti, eine Signal/Clip-Anzeige oder ein Metering für die Eingänge sucht man allerdings vergebens. Somit kann man sich nur auf sein Gehör verlassen. Für die gehobene Hintergrundbeschallung sind Lautstärke und Klangqualität allerdings völlig ausreichend. Jedes der vier Eingangssignale lässt sich frei auf eine oder mehrere Oval 6 verteilen. So kann ein Signal auf allen vier Boxen laufen, oder jede Box erhält ein individuelles Signal. Alle weiteren Kombinationen dazwischen sind ebenfalls möglich.

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Fazit

Das Swissonic Pub Bundle 1 ist eine günstige Möglichkeit, vier Räume/Zonen mit unterschiedlichen Signalen und Lautstärken mit Hintergrundmusik zu versorgen. Das Bundle umfasst alle dafür notwenigen Bestandteile und lässt sich mit etwas Geschick in Eigenregie montieren. Die optisch ansprechenden Oval 6 Lautsprecher dürften sich dabei gut in ein gastronomisches Ambiente integrieren lassen. Mit Hilfe des etwas umständlich zu montierenden Wandhalters lassen sich die Boxen sicher fliegen und zielgenau ausrichten. Die Qualität geht für den Preis in Ordnung. Kleine Abstriche muss der Anwender allerdings bei der Klangqualität und der Maximallautstärke in Kauf nehmen. Für eine ordentliche Untermalung zum Biertrinken oder in einem Bistro/Restaurant reicht die Leistung aber aus. Für einen Heavy-Metal-Kneipenabend oder eine Karnevalsbeschallung wird es hingegen eng. Wer damit klarkommt, erhält mit dem Swissonic Pub Bundle ein kostengünstiges Set zur Zonenbeschallung.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • günstig
  • komplette Ausstattung
  • einfache Bedienung
  • Design der Boxen
  • Verarbeitung
  • Stand-by-Schaltung
Contra
  • Maximalpegel reicht nur für Hintergrundbeschallung
  • kein Input-Metering
  • Boxen ohne Wandhalter schwierig zu platzieren
Artikelbild
Swissonic Pub Bundle 1 Test
Für 899,00€ bei
Zonenmixer, Amp und Boxen: Swissonic Pub Bundle
Zonenmixer, Amp und Boxen: Swissonic Pub Bundle
Swissonic ZM4
  • Eingänge: 4 x Mic/Line, Aux-In, Pager-Eingang, Aux-Eingang (Cinch)
  • Ausgänge: 4 x Zonen-Line-Ausgänge
  • Klangregelung pro Kanal: High + Low Shelving Filter (+/- 10 dB)
  • Stromversorgung: Integriertes Netzteil (Kaltgerätebuchse)
  • Abmessungen: 483 x 134 x 195 mm
  • Gewicht: 2,9 kg
the.box Oval 6
  • Belastbarkeit: 320 Watt peak
  • Lautsprecherbestückung: 2 x 3“ Tweeter, 1 x 6“ Bass
  • Impedanz: 8 Ohm
  • Montagepunkte: 3 x M8
  • Anschlüsse: Klemmanschlüsse
  • Gehäuse: Kunststoff (weiß), Frontgitter (Kunststoff schwarz)
  • Zubehör: Wandhalter
  • Abmessungen: 399 x 241 x 229 mm
  • Gewicht: 4,65 kg
the t.amp E4-130
  • Gehäuse: Metall, 2 HE, 19“
  • Leistung: 4 x 130 Watt an 8 Ohm, 4 x 200 Watt an 4 Ohm
  • Eingänge: XLR
  • Ausgänge: Speakon-kompatibel
  • Schutzschaltungen: DC, Kurzschluss, Temperatur
  • Limiter: Ja
  • Stand-by-Schaltung: ja
  • Abmessungen: 482 x 408 x 88 mm
  • Gewicht: 12,9 kg
  • Preis: 649,- Euro
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