Das Unternehmen SM Pro Audio bietet mit dem Mic Thing ein Komplettpaket aus Filterschirm und Mikrofonständer an. Mit einem Preis von ca. 190 € (Ladenpreis) ist dieses Produkt verglichen mit der Konkurrenz recht günstig.
Der mit einem Gewicht von etwa 6 kg relativ schwere Filterschirm unterscheidet sich von seiner Bauart ziemlich stark von den meisten Konkurrenzmodellen auf dem Markt. Wir haben für euch geklärt, ob dies klanglich eher ein Vorteil oder ein Nachteil ist und ob das „Mikrofon-Ding“ in puncto Qualität zu überzeugen weiß.
Zum Lieferumfang des Mic Thing gehören der Filterschirm, zwei Frequenzgitter, zwei Halterungen für den Schirm, ein Teleskop-Mikrofonstativ und ein Mikrofon-Galgen. Leider findet man im Paket keinerlei Dokumente. Aufbauanleitung? Bedienungsanleitung? Fehlanzeige! Und auch im Netz findet man diesbezüglich keine Downloads. Sicher, der Zusammenbau des Mic Thing erklärt sich mehr oder weniger von selbst, aber bezüglich der richtigen Anwendungen sollte man dem Anwender doch ein wenig Hilfestellung geben. Hier sollte SM Pro Audio auf jeden Fall nachbessern.
Die Verpackung des Mic Thing hat die stattliche Größe von 86 x 68 x 14 cm – und das nicht ohne Grund. Der Filterschirm hat vollkommen ausgeklappt eine Breite von 74 cm, und das Teleskop-Mikrofonstativ lässt sich bis zur einer Höhe von etwa 2 m ausfahren. Hier findet man viel sauber lackiertes Metall und erfreulicherweise nur wenig Plastik. Das Ganze fällt dementsprechend massiv aus. Der erste Eindruck ist wirklich sehr positiv.
Das Teleskop-Stativ des Mic Thing steht auf drei Füßen, deren Standbreite variabel ist. Das untere Rohr hat einen Durchmesser von ganzen 35 mm. Mit äußerst praktischen, gefederten Schnellspannern kann die Höhe der insgesamt drei Rohrelemente angepasst werden. Am oberen Ende des Stativs wird der Mikrofon-Galgen befestigt. Dank einer entsprechenden Vertiefung hält der Galgen bombenfest. Der Winkel und die Länge des 79 cm langen Galgens lässt sich mit nur einer Schnellverschluss-Schraube verändern. Alle Bauteile sind robust und wirklich hervorragend verarbeitet.
Die beiden Halterungen des Filterschirms sind nicht fest moniert, sondern werden in zwei entsprechende Ösen am Schirm eingehängt. Das erhöht natürlich noch einmal die mobilen Eigenschaften der gesamten Apparatur. Praktische Verschlussbügel sorgen dafür, dass die Halterungen schnell und sicher am Stativ befestigt werden können. Geeignet sind Stative mit einem Durchmesser von bis zu 24 mm. Laut Hersteller soll der Mic Thing sich auch gut dazu eignen, um Gitarrenverstärker und dergleichen aufzunehmen. Das stimmt leider nur bedingt, denn aufgrund der Bauform des Teleskopstativs lässt sich der Filterschirm nicht viel tiefer als 1 m (Boden bis Mitte Schirm) einstellen. Und die horizontale Neigung ist – im Gegensatz zu den anderen getesteten Modellen – ebenfalls nicht veränderbar.
Durch die Tatsache, dass beim Mic Thing das Mikrofon am oberen Galgen befestigt wird, tritt noch ein weiteres Problem auf. Bei niedrigen Decken passiert es schnell, dass der Galgen mit dem hinteren Ende an die Decke stößt. Bei unserer Testaufnahme (Deckenhöhe: 2 m) hatten wir genau dieses Problem. Die Fotos verdeutlichen das. Auf reguläre Weise lies sich das Mikrofon nicht in die horizontale Mitte des Schirms bewegen. So mussten wir das Mikrofon auf ein separates Stativ montieren, um so die richtige Position im Filterschirm herzustellen. Da das nicht im Sinne des Erfinders sein kann, ist dieses Modell somit für niedrige Räume nur eingeschränkt zu empfehlen. Wenn die Deckenhöhe allerdings ausreicht, ist der Galgen des Mic Thing sehr praktisch. Hier lässt sich gut ein Poppschutz montieren, und die Überkopfmontage bietet genügend Platz für XLR-Stecker und Kabel. Außerdem ist der Galgen ausreichend stabil, um auch schwere Mikrofone sicher zu halten. Top!
Der eigentliche Filterschirm des Mic Thing unterscheidet sich sehr von den übrigen getesteten Modellen. Anstatt wie sonst üblich diverse Lagen verschiedener Werkstoffe zu verwenden, wurde hier zur Absorbtion und Diffusion lediglich 55 mm dicker Schaumstoff verbaut. Die Außenhülle besteht aus glattem Blech, das Ganze wurde mit zwei Klappgelenken versehen. Mehr nicht! Das hat mich natürlich neugierig darauf gemacht, ob der Mic Thing überhaupt effektiv arbeiten kann. Mehr dazu nach den Audiofiles.
Die Öffnungsbreite des Schirms lässt sich stufenlos zwischen 110 mm und einem vollkommen flachen Schirm einstellen. Arretieren kann man die jeweilige Einstellung mit vier praktischen Schrauben. Der vollständig geöffnete Schirm kann ähnlich wie beim T.Bone MicScreen sogar für Stereoaufnahmen mit recht großen Basis genutzt werden. Leider ist die Montage der beiden Höhen-Gitter, die bei Bedarf im Filterschirm befestigt werden, eine ziemlich fummelige Angelegenheit. Das hätte man sicher praktischer lösen können. Trotz weniger, kleiner Einschränkungen ist der Mic Thing in Sachen Handhabung und Qualität ganz vorne anzusiedeln. Daumen hoch!
Audio
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ohne Filteroptimale Positionoptimale Position mit Gitteroptimale Position + 5 cmoptimale Position + 10 cmoptimale Position + 15 cm
In der zentralen Position des Mikrofons ist die Klangfärbung des Signals erfreulich gering. Der Höhenbereich wird nur minimal abgeschwächt, die unteren Bässe leicht abgesenkt, während der leicht darüber liegende Bereich etwas angehoben wird. Außerdem kommt es zu einer leichten Betonung der oberen Mitten, was der Stimme eventuell zusätzliche Präsenz verleiht. Für manche Stimmen ist diese Klangfärbung eventuell sogar genau das Richtige. Ansonsten kann sie auch per EQ kinderleicht wieder ausgeglichen werden. Hier gibt es nichts zu meckern!
Setzt man die Höhen-Gitter ein, kommt es zu einer deutlichen Betonung der Höhen. Auch das kann durchaus nützlich sein. Allerdings verschlechtert sich hierbei leider auch etwas die Unterdrückung der kurzen Raum-Reflexionen. Verwendet man den Mic Thing ohne die Frequenzgitter, funktionieren sowohl die Unterdrückung der kurzen sowie der langen Raum-Reflexionen sehr gut und das, obwohl der Filterschirm eine vergleichsweise simple Bauform hat. Aber hier zählt nicht der Look, sondern das Ergebnis. Und das kann sich beim Mic Thing wirklich sehen lassen. Daumen hoch!
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