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Shure SRH840A Test

Beim Namen Shure denken die meisten zunächst einmal an Mikrofone, doch der amerikanische Hersteller führt auch seit Jahren Kopfhörer in seinem Produktsortiment. Der Studiokopfhörer SRH840 kam 2009 als eines der ersten Modelle auf den Markt und wird nun nach ca. 13 Jahren aktualisiert. Shure SRH840A

Shure_SRH840A_B01_Test

nennt sich das 2022er-Modell, das uns zum Test vorliegt. Was uns dabei aufgefallen ist und für wen der neue 840er geeignet sein könnte, erfahrt ihr in unserem Testbericht!

Details

Bauweise und Technik

Dynamische 40mm-Schallwandler und Neodym-Antrieb sind die klassischen Zutaten für einen Monitoringkopfhörer und mit einer Impedanz von 40 Ohm ließe sich der geschlossene Shure-Kopfhörer (mit einer geeigneteren Kabeloption) bei Bedarf auch am schwachen Output mobiler Abspielgeräte betreiben. Der Übertragungsbereich entspricht mit 5 bis 25000 Hz exakt dem Vorgängermodell, was aber bekanntlich nicht viel über die tatsächlichen Wiedergabeeigenschaften aussagt. Die Empfindlichkeit wird mit 97 dB/mW bei 1 kHz angegeben. Insgesamt erfüllt der Shure Kopfhörer damit die Anforderungen für den professionellen Einsatz.

Verarbeitung und Materialmix

Der komplett im schwarzen Profi-Look gehaltene SRH840A wirkt optisch wie die perfekte Mischung aus Recording-Tool und Rampensau! Auffällig ist das so simple wie geniale Gelenk zwischen dem Bügel und der Ohrmuschelaufhängung, das an einen Baukasten erinnert. Eine definitive Verbesserung zum Vorgängermodell ist die komplett verdeckte Kabelführung zum Treiber. Beim alten 840er bestand noch die Gefahr, dass man mit den freiliegenden Kabel an beiden Ohrmuscheln irgendwo hängenbleibt oder dass diese beim Transport beschädigt werden.
Der sauber verarbeitete Kopfhörer besteht mit Ausnahme der kreisrunden Ohrmuschelabdeckung (vermutlich Aluminium) augenscheinlich aus Kunststoff, wirkt aber robust genug, dass der Shure SRH840A den Anforderungen im Profi-/Studioalltag souverän gewappnet ist. Sollte der Shure Kopfhörer dennoch beschädigt werden, ließen sich die überwiegend verschraubten Teile problemlos austauschen.

Fotostrecke: 3 Bilder Auffällig: Die „puristisch-toolige“ Verbindung vom Kopfbügel zur Ohrmuschelaufhängung

Mitgelieferte Kabel und Co.

Mit dem Shure Kopfhörer wird ein gerades 3-Meter-Kabel mit 3,5mm-Klinkenstecker geliefert. Das Kabel ist abnehmbar und wird per 2,5mm-Miniklinkenstecker und Bajonettverschluss an der linken Ohrmuschel befestigt. Ein Schraubadapter auf 6,35mm sowie ein Kunststoffbeutel zum Transport und zur Aufbewahrung gehören ebenfalls zum Lieferumfang des Studiokopfhörers.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Steckverbindung ist verriegelbar.
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Praxis

Verwendungszweck

Aufgrund seiner geschlossenen Bauart und der guten passiven Dämmeigenschaften fühlt sich der Shure SRH840A im Aufnahmeraum und bei Anwendungen unter lauten Umgebungsgeräuschen wohl. Seine tatsächlich etwas veredelnde Klangabstimmung ist für tontechnische Beurteilungen oder klangentscheidende Maßnahmen nicht die erste Wahl – umso mehr aber zum Monitoring für Musiker, bei denen ein druckvoller und edel anmutender Sound die Performance (emotional) positiv beeinflussen kann.

Die geschlossenen Ohrmuscheln und dicken Polster bewirken eine hohe passive Dämmung.
Die geschlossenen Ohrmuscheln und dicken Polster bewirken eine hohe passive Dämmung.

Testbedingungen

Während des mehrtägigen Tests wurde der Shure SRH840A an den Kopfhörerausgängen eines Universal Audio Apollo X4 und einem SPL Phonitor mini betrieben. Zeitgleich stand mir der ebenfalls neue Shure Kopfhörer Shure SRH440A zur Verfügung, was einen aufschlussreichen Vergleich beider Modelle ermöglichte. Als weiteren Vergleichskopfhörer habe ich meinen Audio-Technica ATH-M50 verwendet, der seitens Anwendung und Preiskategorie die gleiche Zielgruppe im Visier hat.

Klang

Gut klingt er, der SRH840A, aber nicht ganz neutral – das aber offensichtlich mit Absicht. Der warme Bassbereich erfährt eine geschmackvolle Anhebung, dabei schafft es der Shure-Kopfhörer, angrenzende Frequenzbereiche nicht zu sehr in Mitleidenschaft zu ziehen, also eine zum Monitoring insgesamt immer noch zweckdienliche Abstimmung, die mit Sicherheit ihre Freunde finden wird. Für kritische klangentscheidende Maßnahmen ist der 840A aber eher eingeschränkt geeignet und somit kein optimales Allround-Tool für Bedroom-Producer. Wer eine etwas neutralere Abstimmung sucht, findet diese aber im „kleinen Bruder“ SRH440A. Mitten und Höhen werden vom SRH840A adäquat und angenehm ausbalanciert mit einer minimalen Tendenz in Richtung „HiFi-Touch“ wiedergegeben. Vom polarisierenden Badewannen-Frequenzgang ist der SRH840A aber (glücklicherweise) noch ein Stück weit entfernt.
Positiv anzumerken sind die feine Auflösung und der transparente Raumeindruck des Shure SRH840A Kopfhörers, wogegen mein altes ATH-M50-Modell (ohne X) tatsächlich etwas knöchern wirkt, was den Audio-Technica Klassiker als Tracking-Tool aber keinesfalls disqualifiziert.
Zusammenfassend kann man aber sagen, dass der Shure-Kopfhörer die Anforderungen an einen geschlossenen Recording-Kopfhörer mit Leichtigkeit erfüllt.

Fotostrecke: 2 Bilder Shure stellt zwei Abstimmungen zur Auswahl: Der SRH440A (rechts im Bild) bietet eine neutralere Frequenzwiedergabe als der 840A.

Tragekomfort

Bei einem einem Gewicht von lediglich 275 g (ohne Kabel) ist der Shure SRH840A etwas leichter als viele geschlossene Konkurrenzmodelle, was schon einmal eine gute Grundvoraussetzung für einen angenehmen Tragekomfort ist. Der Shure Kopfhörer passt sich dank der beweglichen ovalen Ohrmuscheln meiner Kopfform perfekt an. Die überdurchschnittlich dimensionierten Muscheln umfassen meine Ohren großzügig, allerdings empfinde ich es als etwas ungewöhnlich, dass ich bei meinem nicht besonders großen (und zudem glattrasierten) Kopf die Rasterung der Größenanpassung auf die maximale Einstellung herausziehen muss. Hier ist davon auszugehen, dass das neue Shure-Modell für einige Anwender schlicht und einfach zu klein sein wird. Wie gut, dass der Handel in der Regel ein großzügiges Rückgaberecht einräumt, von daher steht einem Check der neuen SRH-Modelle absolut nichts im Wege.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Shure SRH840A besitzt sehr weiche Ohrpolster aus Kunstleder.
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Fazit

Der Shure SRH840A ist ein empfehlenswerter Kopfhörer für professionelle Studioanwendungen. Kritische Mix- und Mastering-Anwendungen gehören aufgrund der Tendenz zu einer beschönigenden Wiedergabe aber eher nicht dazu. Dafür fühlt sich der geschlossene Shure Kopfhörer mit seiner druckvollen und transparenten Wiedergabe sowie einer hohen passiven Dämmung im Aufnahmeraum besonders wohl!

Features und Spezifikationen
  • professioneller Studiokopfhörer
  • geschlossen
  • dynamische Treiber (40mm, Neodym)
  • ohrumschließend
  • Kabelführung links (abnehmbar)
  • Transportbeutel im Lieferumfang
  • gerades Kabel (3m) mit 3,5-mm-Klinkenstecker + Adapter auf 6,35mm (vergoldet)
  • Übertragungsbereich 5 – 25.000Hz
  • Impedanz 40 Ohm
  • Empfindlichkeit 97dB/mW @ 1kHz
  • Gewicht 275g ohne Kabel
  • Preis: € 149,– (aktuelle UVP)
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • druckvoller, gefälliger Sound
  • vergleichsweise transparente Wiedergabe mit hoher Auflösung
  • praktikable passive Dämmung
  • abnehmbares Kabel
  • robuste Konstruktion
  • guter Tragekomfort
Contra
  • kein ultimativer Allround-Kopfhörer
  • möglicherweise zu klein für große Köpfe
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Shure SRH840A Test
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