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Schagerl Antares 14×6,5 und Persephone 14×5 Snaredrum Test

Praxis

Das Tuning geht sehr leicht von der Hand

Zunächst stelle ich beide Trommeln hinter mein Set und beginne, sie in eine ungefähr gleiche Stimmlage zu bringen, um von dort zu beurteilen, was sie klanglich können. Dabei hilft der butterweiche Lauf der Messingstimmschrauben in den Gewinden ebenso wie die perfekt funktionierende Trick Abhebung. Die ersten Schläge offenbaren, dass sowohl die Kupfer-Persephone als auch die tiefere Messing-Antares zwar über singende Obertöne verfügen, gleichzeitig aber sehr leicht stimmbar sind. Wo andere Trommeln bereits bei kleinen Spannungsdifferenzen ein unangenehmes Modulieren beginnen, bleiben die zwei Testkandidaten tonal klar und entspannt. Das Timpani-inspirierte Konzept der gewölbten, dünnwandigen Kessel scheint also aufzugehen. Interessant ist auch, dass bereits das seitliche Anklopfen mit dem Fingerknöchel einen sehr klaren Ton erzeugt, der sehr ähnliche Resonanzen enthält, wie man sie von Blechblasinstrumenten (zum Beispiel einer Trompete) her kennt. Ich bin also gespannt, wie sich diese Eigenschaften im Praxiseinsatz auswirken. Ich habe euch beide Snares in jeweils drei Stimmungen aufgenommen, bei der tieferen Antares kommt noch eine ultratiefe hinzu. Jeweils fünf Stimmungen könnt ihr euch im Video ansehen. 

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In hoher Stimmung besitzt die Persephone mehr Biss als die Antares

Zunächst stimme ich beide Trommeln hoch, denn mich interessiert, ob und wann die dünnen Kessel zur Kompression neigen, der Druck also also so stark wird, dass sie nicht mehr richtig schwingen. Dabei zeigt sich, dass die tiefe Antares in hohen Registern trockener wird und insgesamt belegter klingt als die flachere Kupfertrommel. Damit erinnert sie mich ein wenig an eine Ludwig Black Beauty, besitzt allerdings komplexere Obertöne als diese. Die Persephone löst sehr fein auf, klingt aggressiver mit mehr Teppichanteil, was verwunderlich ist, da sie schließlich über weniger Spiralen verfügt als das tiefere Schwestermodell. Insgesamt gefällt sie mir mit ihrer Lebendigkeit etwas besser als die Antares.

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Persephone – hohe Stimmung, solo Persephone – hohe Stimmung, im Set Antares – hohe Stimmung, solo Antares – hohe Stimmung, im Set

Klare Tonalität in mittleren Stimmungen

Dreht man die Stimmschrauben etwas herunter, kommt die spezielle Kesselbauweise deutlich zum Tragen. Klare, glockige, sehr musikalisch klingende Obertöne kommen jetzt hinzu und addieren sich mit dem voluminösen Kesselton zu einem sehr schönen Gesamt-Sound. Hier klingt die Antares breiter und größer, die Persephone bleibt eine Spur geschlossener und kompakter. Auch bei etwas lockerer Teppichspannung bleibt der Raschelanteil in beiden Fällen kontrolliert, er wirkt fast wie ein wenig separiert. Dies ist jedoch eine gute Sache, denn so können sich die angenehmen Obertöne frei entfalten ohne den Teppich zu ewigem Mitsingen animieren. 

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Persephone – mittlere Stimmung, solo Persephone – mittlere Stimmung, im Set Antares – mittlere Stimmung, solo Antares – mittlere Stimmung, im Set

Tiefe Stimmungen lassen die dünnen Kessel am stärksten schwingen

Für die Hörproben in tiefen Registern habe ich mich nicht bemüht, beide Snares auf exakt den gleichen Ton zu stimmen, stattdessen hört ihr die Persephone in der tiefsten, für meinen Geschmack noch gut funktionierenden Stimmung, die Antares habe ich zunächst etwas darüber gestimmt, um mit ihr anschließend tonal „in den Keller“ zu gehen. Hier wird klar, dass die beiden Edel-Snares zum Resonieren gebaut wurden. Wo weniger gut verarbeitete Metalltrommeln mitunter zu unschönem Gejammer und blechigen Modulationen neigen, geht es bei den Schagerls solide, saftig und komplex zu. Besonders die Antares macht hier großen Spaß, selbst in Bassdrum-artigen Tunings liefert sie noch einen fetten „Düsch!“. Insgesamt ist die spezielle Charakteristik der ungewöhnlich sauberen und musikalischen Obertöne ganz sicher auf die Tatsache zurückzuführen, dass die Kesselflanken einerseits gewölbt sind, andererseits aber auch keinen Kontakt zu den Anbauteilen haben. 

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Antares – tiefe Stimmung, solo Antares – tiefe Stimmung, im Set Antares – sehr tiefe Stimmung, solo Antares – sehr tiefe Stimmung, im Set Persephone – tiefe Stimmung, solo Persephone – tiefe Stimmung, im Set
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