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Sabian AAX Aero Crashes 16“/18“/20“ Test

Praxis

Bevor ich die Becken am Set teste, zuerst ein paar theoretische Überlegungen zu gelochten Becken. Zunächst einmal bedeuten Löcher eine Verringerung der Masse des Beckens, und weniger Masse bewirkt einen höheren Grundton. Ein weiterer Effekt der Löcher besteht darin, dass sich die Schwingungen nicht linear ausbreiten können, sondern permanent unterbrochen werden. Dadurch bekommen die disharmonischen Anteile ein stärkeres Gewicht, was zu einem als “trashiger” empfundenen Sound führt. Und tatsächlich sind gelochte Becken auch lauter, weil der Sound in erster Linie vom Beckenrand abgestrahlt wird, und durch die Löcher gibt es ja viele zusätzliche “Randflächen”.

Fotostrecke: 4 Bilder Aero Crashes in Flugformation

16″ Aero Crash

Beim Anspielen des 16″ Aero Crash zucke ich im ersten Moment zusammen angesichts des extrem durchdringenden, hellen Sounds. Das erwartet man nicht von einem Becken in dieser Größe, aber andererseits kann man auch nicht sagen, dass es wie ein kleineres Becken klingt. Bezüglich der Einschwingphase und des Sustains unterscheidet es sich nicht von einem herkömmlichen 16″-Becken, dafür aber umso deutlicher in der Verteilung der Frequenzen. Man hat fast den Eindruck, jemand sei dem Testkandidaten mit einem Equalizer zu Leibe gerückt und hat untenrum extrem ausgedünnt, in der Mitte eine Schippe draufgelegt und oben noch eine Portion Trash hinzugefügt. Der Rauschanteil ist gegenüber dem kaum wahrnehmbaren Grundton klar im Vordergrund. Dadurch geht der Klang ein wenig in Richtung China, aber nicht so sehr, dass man hier von einem reinen Effektbecken sprechen könnte. Das 16″ AAX Aero Crash erfüllt durchaus genau das, was der Name verspricht: einen “luftigen”, höhenbetonten Crash-Sound, der sich deutlich von einem herkömmlichen Crash absetzt und dadurch die Soundpalette innerhalb des Drumsets nach oben hin erweitert.

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16 Zoll Aero Crash One Hit 16 Zoll Aero Crash Solo 16 Zoll Aero Crash im Set

18″ Aero Crash

Etwas weniger extrem kommt das 18″ Aero Crash daher. Es klingt aufgrund der Größe wärmer und angenehmer als der kleine Bruder, verfügt aber insgesamt über eine ähnlich explosive Grundcharakteristik. Auch hier ist der Sound geprägt von sehr hohen, spitzen Obertönen, die dem Becken auch angesichts lärmender Gitarren die nötige Durchsetzungskraft verleihen. Besonders gut gefällt mir der Sound der Kuppe, der sich hier klarer vom Body absetzt als beim 16er Modell und für erweiterte Einsatzmöglichkeiten des Beckens sorgt. Das 18″ Aero Crash ist ohne weiteres als vollwertiges Crash-Becken einsetzbar, vor allem dort, wo ein Sound gefragt ist, der nicht zu viel Raum einnimmt und sich gut von den restlichen Instrumenten abgrenzt.

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18 Zoll Aero Crash One Hit 18 Zoll Aero Crash Solo 18 Zoll Aero Crash im Set

20″ Aero Crash

Zu guter Letzt widme ich mich dem 20″-Modell. Obwohl das Becken keinesfalls leiser ist als die beiden anderen, verschmilzt es im musikalischen Zusammenhang homogener mit den Instrumenten des Drumsets und wirkt dadurch gemäßigter. Trotz der hervorragenden Crash-Eigenschaften tendiert der Sound hier etwas stärker in Richtung China als bei den kleineren Crashes. Daher eignet sich das 20″ Aero Crash gut als Effektbecken, aber es punktet auch ganz klar mit seinen guten Ride-Eigenschaften. Natürlich ist auch beim Ride-Spiel der trashige Charakter gut hörbar, aber das Becken schaukelt sich bei kontrollierter Spielweise nicht allzu sehr auf und bietet zudem, wie auch das 18er, eine gut klingende Kuppe, auch wenn diese im direkten Vergleich etwas weniger prägnant erscheint.

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20 Zoll Aero Crash One Hit 20 Zoll Aero Crash Solo 20 Zoll Aero Crash im Set
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