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Roland VMH-S100 Test

Roland zieht bei seinem neuesten Kopfhörermodell VMH-S100 den Hersteller V-Moda zu Rate. Selbst wenn sich auf den ersten Blick nur das Firmenlogo vom VModa M-100 Pro mit den typischen Sechskant-Kaspeln unterscheiden mag, wurde unter der Haube kräftig an den Treibern getüftelt, um dem auf Musiker- und Studioansprüche gemünzten Kopfhörer seine eigene Handschrift zu verleihen.

Hierfür spricht die präzise und druckvolle Abbildung des Instrumentariums, die sich in kontrollierten Tiefbässen, fein aufgelösten Mitten und brillanten Höhen definiert. Zusammen mit der flexiblen Konstruktion, dem angenehmen Tragegefühl und der abkapselnden Schallisolation könnte die Rechnung aufgehen, hier einen guten Partner für Beat Production, Sound Design und mehr zu bekommen, jedoch sind 329,- Euro nicht ohne…

Was wird geliefert?

Der Roland VMH-S100 wird in einer optisch ansprechenden Verpackung geliefert, in der sich neben dem Kopfhörer ein 1,5 Meter und ein 3 Meter langes gerades gekordeltes Kabel nebst Adapter auf 6,3-mm-Klinke sowie eine praktische Transporttasche aus anscheinend wasserabweisender Synthetik befindet.

Das Design des Roland VMH-S100

Der Roland VMH-S100 verlässt sich auf V-Modas ikonische Wabenoptik der Muscheln. Verschraubungen an den Metallschildern der Kapseln wie auch an den Gelenken der Aufhängung und der Bügelverlängerung sprechen für Robustheit und puristische industrielle Ästhetik. Da Roland zu den Marken zählt, deren Brand man gern zur Schau stellt, trägt man das Logo auf dem mattschwarzen Finish, sei es auf den Kapseln und dem Bügel, auch mit gewissem Stolz.

Wie ist es um die Verarbeitung bestellt?

Beim VMH-S100 wird auf Metall gesetzt, etwa bei den angeschraubten Schildern und den Armen der Kapseln oder bei den Bügelverlängerungen. Dies spürt man auch bei seinen 295 Gramm Gewicht. Lediglich die Kapselrahmen und kleine Ornamente am Ende des Bügels bestehen aus Plastik. Die sehr weiche Polsterung des sehr flexiblen Kopfbands aus Stahl erstreckt sich über die gesamte Länge.

Die sechseckigen ohrumschließenden Earpads sind mit sehr weichem Memory Foam gepolstert, einem Viscoschaum, der sich durch Körperwärme und Druck anpasst und beim Nachlassen auch wieder die ursprüngliche Form einnimmt. Gegenüber dem Premium-Kopfhörer V-Moda M-100 Pro besitzt der Roland VMH-S-100 sogar magnetisch anheftende Ohrpolster, die innerhalb weniger Sekunden getauscht werden können. Auch das Kabel ist auswechselbar und wird wahlweise an der Miniklinkenbuchse der linken oder rechten Kapsel angedockt und festgezurrt. 

Die Flexibilität

Um sich den jeweiligen Kopfgrößen anzupassen, lässt sich die Bügelverlängerung um zehn einrastende Stufen erweitern. Die Kapseln können sich in der Aufhängung fast um 180 Grad neigen, zudem platzsparend in den Bügel eingeklappt werden. Auf ein um die Y-Achse drehbares Gelenk wurde verzichtet. 

Die speziell für den Roland VMH-S100 konstruierten 50 Millimeter großen Treiber bilden Frequenzen zwischen 5 bis 40.000 Hertz mit einer Impedanz von sehr niedrigen 30 Ohm ab. Die Empfindlichkeit liegt bei 104,5 Dezibel.

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Der Roland VMH-S100 im Praxischeck

V-Moda-Kopfhörer neigen dazu, durch ihre kompakte Kapselform und straffen Bügel bei längeren Sessions etwas zu drücken. Dies wäre für einen Studio-Kopfhörer wie den Roland VMH-S100 fatal, schließlich setzt ein Musiker oder Produzent die Hörer mitunter stundenlang nicht ab. Entsprechend wurde spürbar die V-Moda-Konstruktion angepasst.

Die Ohrpolster sind etwas größer, sodass sich das Ohr nicht eingezingelt fühlt und nicht von allen Seiten aneckt. Auch das Kopfband fällt anscheinend etwas länger aus. Es drückt dadurch weniger am Kopf und auf den Ohren. Selbst ohne ausgezogene Verlängerung habe ich deutlich mehr Spielraum als beim M-100 Pro. Entsprechend passt der VMH-S100 auch größeren Köpfen beziehungsweise Ohren. 

Die gewonnene Freiheit im Tragekomfort kostet ihn aber nicht den sicheren Sitz. Denn auch beim heftigen Kopfwackeln bleibt der Hörer in seiner Position.

Der Klang des Roland VMH-S100

Der Roland VMH-S100 bildet zwischen 20 und 50 Hz einen moderaten Pegel ab, wodurch sich der tiefe Subbass zurückhält. Zwischen 60 Hz bis 200 Hz steigert sich der Pegel. Der daraus resultierende präsente und klar definierte Bass liefert ein gelungenes Bassfundament, ohne abzudunkeln. Die Mitten zwischen 200 Hz und etwa 2 kHz sind ebenfalls betont. Zwischen 1 kHz bis 3 kHz werden Pegelspitzen erreicht, die für deutlich durchsetzende Vocals, Gitarren und die für Studioarbeit erforderliche Transparenz sorgen.

Der Hochtonbereich bis 10 kHz setzt ebenfalls Akzente. Das Klangbild wirkt dadurch brillant und detailliert, aber nicht zu scharf und überzeichnet. Lediglich zwischen 5 kHz und 7 kHz halten sich die Treiber zurück, was unangenehme Spitzen in der Hi-Hat oder in den Zischlauten reduziert. Im Superhochtonbereich betonen die Treiber besonders die 11 kHz, 13 kHz und 15 kHz. Selbst bis 20 kHz zeichnet sich eine überdurchschnittlich laute Abbildung ab.

Mumm in den Knochen

Dass der Kopfhörer genügend Mumm in den Knochen oder besser Treibern besitzt, beweist er bei Kraftwerks „Heimcomputer“. Die elektronischen Drums im Intro geben einen Vorgeschmack, wozu der Kopfhörer in der Lage ist. Die punchige Bass-Drum pulsiert direkt ohne Murren im Wechsel mit den brillant abgesetzten Hi-Hat und Snare. Die sich anschließenden Synthie-Leads wie auch Ralf Hütters monotone Stimme profitieren von den angehobenen unteren und mittleren Höhen.

Das Klangbild wirkt damit sehr transparent und offen, was sich auch bei jazzigen Arrangements wie bei Bob James „Westchester Lady“ bestätigt. Das Instrumentarium präsentiert sich aufgeräumt und sehr gut ortbar. Ein Zeichen besonderer Brillanz ist die Triangel des Songs, die glänzt, aber ohne dabei zu blenden. Auch wenn sich der Kopfhörer mancher Frequenz mehr widmet, entfaltet sich das Klangbild recht linear, womit er die für Studioarbeiten erforderlichen Klangeigenschaften erfüllt.   

Stichwort Schallisolation

Auch wenn es im Studio nicht so sehr wie im Club auf eine dichte Schallisolation ankommt, spielt es in der Klangwelt dennoch eine generell entscheidende Rolle. Schließlich soll das Signal weder diffundieren noch maskiert werden.  Die geschlossenen Kapseln schirmen dank der sehr kompakten Bauweise von der Außenwelt hörbar ab, um sich von nichts ablenken zu lassen und sich ausschließlich auf das von den Treibern gesendete Signal konzentrieren zu können.  

Roland VMH-S100 – mögliche Alternativen

Da der Roland VMH-S100 eine Zusammenarbeit mit V-Moda ist, stellen sich eventuell deren aktuellen Modelle M-100 Pro und M-10 als Kauf-Alternativen dar.


Roland VMH-S100V-Moda M-10V-Moda M-100 Pro
Gewicht290 Gramm275 Gramm319 Gramm
Treiber50 mm (keine weiteren Angaben)50 mm Dual-Diaphragm50 mm Dual-Diaphragm mit Keramikbeschichtung
Frequenzgang5 – 40.000 Hz5 – 40.000 Hz5 – 40.000 Hz
Output104,5 dB ± 3 dB102 dB ± 3 dB103 dB ± 3 dB
Impedanz30 Ohm32 Ohm32 Ohm
BesonderheitenEarpads und Kabel beidseitig austauschbar 

Kabel einseitig austauschbar



Kabel einseitig austauschbar
Kombigelenk
Bass-Ducts
Preis329,- Euro179,- Euro329,- Euro
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Fazit zum Roland VMH-S100 Test

Der Roland VMH-S100 überzeugt als professioneller Studio- und Musiker-Kopfhörer mit präzisem, druckvollem und hochauflösendem Klang und hervorragender Verarbeitungsqualität. Durch die Zusammenarbeit mit V-Moda profitiert der geschlossene, ohrumschließende Kopfhörer von deren robuster Metallkonstruktion und angenehmem Tragekomfort dank Memory Foam-Polster. Besonders die klar definierten Bässe, ausgewogenen Mitten und brillanten Höhen schaffen ein transparentes, detailreiches Klangbild, das sich ideal für das Studio eignet. Die Schallisolation und der sichere Sitz runden den positiven Gesamteindruck ab. Der recht hohe Preis von 329,- Euro steht in Relation zur gebotenen Qualität und Leistung, von denen man dank austauschbarer Kabel und Earpads langfristig sehr viel hat.

Roland VMH-S100 Features

  • Studio-Kopfhörer
  • 50-Millimeter-Treiber
  • geschlossen und ohrumschließend
  • Kabel beidseitig anschließbar
  • Memory-Foam-Polster
  • Frequenzgang: 5 – 40.000 Hz
  • Impedanz: 30 Ohm
  • Scahlldruck: 104,5 dB ± 3dB
  • Farbe: Schwarz
  • Lieferumfang: 1,5 Meter und 3 Meter langes gerades gekordeltes Spiralkabel
  • Preis: 329,0- Euro

Roland – Website des Herstellers

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • sehr robuste Metall-Konstruktion
  • sehr gelungenes Design
  • sehr sicherer und bequemer Sitz
  • sehr gute Schallisolation
  • druckvoller und detaillierter Klang
  • auswechselbares Kabel
  • Earpads austauschbar
Contra
  • -
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Roland VMH-S100 Test
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