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Roland SPD-SX Pro Sampling Pad Test

Praxis

Ein neues Feature erleichtert das Spielen von Loops

Das Spielgefühl auf den Pads ist angenehm und der Härtegrad der Pads genau richtig. Auch die Ansprache ist einwandfrei, und das gilt auch für die drei Shoulder Pads, die beim SPD-SX erst auf kräftigere Schläge reagierten. Sogar das Spielen mit den Fingern ist bei entsprechender Erhöhung der Sensitivity möglich. Übersprechungen zwischen den Pads kann ich während der Testphase nicht feststellen. Die Latenz, also die Zeitspanne zwischen dem Anschlag eines Pads und des daraus resultierenden Sounds, beträgt übrigens sechs Millisekunden – ein guter, beim Spielen nicht spürbarer Wert. 

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Seht hier unser Video zum Testbericht:

Das SPD-SX Pro verfügt über 1553 Sounds, hier Waves genannt, und damit mehr als das Zehnfache des SPD-SX. Darin enthalten sind akustische und elektronische Drumsounds, Percussion-Instrumente, Effekte, tonale Sounds und 60 Loops. Die Qualität der Sounds ist insgesamt gut, allerdings besteht jeder Sound aus maximal zwei Samples, die den gesamten Dynamikbereich abdecken müssen. Das ist äußerst mager und sorgt für relativ statische Klänge. Die Anzahl der Preset Drumkits beträgt 43, hinzu kommen 157 User Kits. Für Live-Anwendungen stehen 32 Setlists mit je 32 Schritten zur Verfügung. In vielen der Preset Drumkits werden Loops verwendet, die dank eines neuen Features namens „Trigger Reserve“ stets punktgenau gestartet werden können. Diese Funktion sorgt dafür, dass ein nicht exakt gestarteter Loop erst auf der nächsten „Eins“ einsetzt, sodass immer alles schön synchron bleibt.

Die Latenz fällt mit sechs Millisekunden sehr gering aus.
Die Latenz fällt mit sechs Millisekunden sehr gering aus.

Einige Funktionen des SPD-SX wurden eliminiert

Für die meisten Nutzer wird die Größe des internen Speichers von vorrangigem Interesse sein, schließlich handelt es sich beim Roland SPD-SX Pro um ein Sampling Pad und als solches wird es vermutlich auch am häufigsten eingesetzt werden. Hier werden satte 32 GB geboten, die allerdings auch die On-Board-Sounds beinhalten. Dennoch bleiben knapp 28,7 GB übrig, was etwa 40 Stunden Stereo-Sampling entspricht. Das SPD-SX bietet gerade mal 4 GB, beim roten SPD-SX Special Edition Modell sind es 16 GB. Zur Bearbeitung der Samples gibt es eine Normalize-, eine Reverse- und eine Truncate-Funktion. Zum genauen Schneiden kann die Wellenform per Zoom-Funktion vergrößert werden. 

Möchte man ein eigenes, über Line In aufgenommenes Sample als Loop innerhalb eines Kits verwenden, so muss dies in der Länge anschließend exakt an das Kit Tempo angepasst werden, denn die Pad Loops werden nicht automatisch mit dem Kit Tempo synchronisiert. Hier ist Rechenarbeit erforderlich, denn ein Taktraster ist nicht vorhanden. Bei importierten Samples ist es also ratsam, diese bereits im Rechner auf die exakte Länge zu trimmen. Eine „Tempo Match“- bzw. Time-Stretch-Funktion wie beim SPD-SX ist beim Pro-Modell nicht vorhanden, ebenso fehlen einige Sampling-Optionen wie Multipad Sampling (Audio während des Sample-Vorgangs auf mehrere Pads verteilen), Resampling mit Master-Effekt und Merge Samples (zwei Wellenformen zu einer verschmelzen). Hier wurde also gegenüber dem alten Modell abgespeckt.

Hier folgen vier Kits mit Loops und elektronischen Sounds:

Audio Samples
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Kit 06: Crossover Kit 08: 80’s Magic Kit 14: EDM Bounce Kit 16: Elek Industrial

… und nun fünf Kits mit akustischen Drums und Percussion (weitere E- und A-Kits sind im Video zu hören):

Audio Samples
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Kit 28: Drums Low Fat Kit 32: Drums Power Amb Kit 34: Drums Full Kit Kit 37: Cajon Djembe Kit 38: Tabla Pot Drum

Jetzt mit echter Layer-Funktion und Pad-Sequencer

Eine klare Verbesserung gegenüber dem Standardmodell ist die Layerfunktion des SPD-SX Pro. Zwar konnte das SPD-SX auch zwei Sounds pro Pad abspielen, allerdings erklangen diese immer gleichzeitig. Die Layer-Abspieloptionen des Pro-Gerätes erlauben Crossfade, Switch und Alternate. Zudem können EQ, Pitch und Effekte für jedes der beiden Layers separat eingestellt werden. Selbstverständlich beinhalten die Abspielfunktionen auch die Möglichkeit, den Padsound zu loopen.

Mit dem neuen „Pad Sequencer“-Feature können sogar bis zu 16 Sounds von einem Pad abgespielt werden. Hierfür wird zunächst die Anzahl der Schritte bestimmt und anschließend das Pad ausgewählt, über das die Sequenz wiedergegeben werden soll. Dann spielt man die die Pads in der gewünschten Reihenfolge an und kann dieses Pattern unmittelbar danach auf dem zuvor ausgewählten Pad spielen. Die Sequenz wird hier nicht automatisch abgespielt, stattdessen werden die Einzelschritte nacheinander durch die Schläge auf das Pad ausgelöst. So lassen sich beispielsweise Basslines mit variablem Tempo auf einem einzigen Pad spielen.

Hohe Flexibilität durch vielseitiges Routing

Sehr flexibel gestaltet sich beim SPD-SX Pro das Output- und Effekt-Routing. Sowohl die einzelnen Pads als auch die Effekte und das Clicksignal können individuell geroutet werden. So können beispielsweise unterschiedliche Mixe für den eigenen Kopfhörer, die Bandkollegen und das Publikum erstellt werden. Die Routings sind pro Kit speicherbar und können auf dem großen Display übersichtlich dargestellt werden. Das SPD-SX verfügt über zehn Clicksounds, darüber hinaus kann aber auch jede beliebige der 1553 internen Waves als Click verwendet werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, beispielsweise eine ein- oder mehrtaktige Sequenz, die als Wave importiert wurde, als Click- und gleichzeitig Backingtrack zu verwenden.

Ebenso flexibel agieren die Pad-Link- und Mute-Group-Funktionen. Es können beliebige Pads miteinander verlinkt werden. Wobei, falls mal der Überblick verloren gehen sollte, die Pad-LED’s Auskunft darüber geben, welche Pads gerade aktiv sind. Die Mute-Group-Funktion ermöglicht es, dass die Ausklangphase eines oder mehrerer Pads durch das Anschlagen eines anderen Pads abrupt unterbrochen wird. Auch hier gibt es bezüglich der Kombinationen keine Grenzen.

Roland SPD-SX Pro FX
Fotostrecke: 3 Bilder Das große Display zeigt der Routing sehr detailliert und übersichtlich,…

Vier unterschiedliche Effekte pro Kit

Innerhalb jedes Kits ist die Nutzung vier verschiedener Effekte möglich. Zudem gibt es einen Side-Chain-Kompressor, der es beispielsweise ermöglicht, dass der Anschlag einer Bassdrum die Lautstärke eines laufenden Loops jeweils kurz absenkt. Dieses Feature eignet sich sehr schön für „Pump-Effekte“. Beim Master Effect, der global auf alle Kits wirkt, kann – wie auch bei den Kit-Effekten – aus einem Pool von 53 größtenteils sehr gut klingenden Effekten geschöpft werden, darunter auch Spezialitäten wie Slicer, Bit Crusher und Ringmodulator. Unabhängig davon gibt es einen Master EQ und einen Master Compressor, sodass der Master Effect hierfür nicht geopfert werden muss. Mit dem Master-Effekt-Regler lassen sich Sounds in Echtzeit „tweaken“, also mit Filtern, Pitch Shift usw. manipulieren, wie man es auch von DJ’s kennt.

Die beiden Pad-Edit-Regler können verschiedene Aufgaben übernehmen: Volume, Pitch, Transient Attack und Transient Release (alle jeweils getrennt für beide Layers) sowie die Levels der Kit-Effekte 1/2 oder 3/4 oder aber die Steuerung von MIDI CC-Befehlen beim Ansteuern externer Geräte. Beim Umschalten auf ein anderes Kit klingen die Effekte, beispielsweise Hallfahnen oder Delays, übrigens aus und werden nicht abrupt unterbrochen. Es folgen zwei Soundfiles, in denen Transient- und Mastereffekte zu hören sind:

Audio Samples
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Demo Transient-Effekt Demo Master-Effekte (Auswahl)

Noch besserer Überblick mit der SPD-SX Pro App

Zur Installation und Nutzung der SPD-SX Pro App muss man sich zuerst den Roland Cloud Manager auf den Rechner laden, und das lohnt sich definitiv, denn die App macht das Editieren zum Kinderspiel. Hier hat man in der linken Spalte die Liste der Waves und im mittleren Fenster die wichtigsten Kit-Einstellungen auf einen Blick. Über die zwölf Reiter im unteren Drittel erreicht man mit jeweils einem Mausclick die übrigen Kit-Edit-Funktionen. Sounddateien vom Rechner können per Drag & Drop in die Wave-Liste übertragen und anschließend auf demselben Wege den Pads zugeordnet werden. Bequemer geht’s nicht. Die Bereiche „System“, „Copy“ und „Backup“ sind über die App nicht zugänglich.

Fast alles auf einen Blick: Die SPD-SX Pro macht’s möglich.
Fast alles auf einen Blick: Die SPD-SX Pro macht’s möglich.

Einsatz des SPD-SX Pro als MIDI-Controller 

Nachdem ich eine USB-Verbindung mit meinem Macbook Pro hergestellt habe, wird das SPD-SX sofort erkannt. Die Übertragung von MIDI-Befehlen wie Notennummer, Kanal, Gate Time und Controller-Funktionen an eine DAW funktioniert ohne Einschränkungen. Wichtig zu wissen ist, dass ein Pad, auch wenn es mit zwei Sounds belegt werden kann, jeweils nur eine Notennummer ausgibt.

Kommentieren
Profilbild von Werner Rolvering

Werner Rolvering sagt:

#1 - 19.01.2023 um 17:41 Uhr

0

Wie gut ist die Anschlagempfindlichkeit a) beim Roland SPD-SX Pro b) beim Roland HPD - 20 Handsonic . bzgl des Anschlagens mit Händen... wenn man mit den vier Fingern einer Hand praktisch ein Tremelo spielt. Wird das Tremelo gut hörbar wiedergegeben? Auf welchem der beiden a oder b ist ein Tremelo besser hörbar?

Profilbild von Rocio

Rocio sagt:

#2 - 17.03.2023 um 12:14 Uhr

0

Ich hätte da eine Frage. Wie kriege ich es hin, beim Output, das nur der `click´ in meine Kopfhörer zu hören ist ohne die jeweiligen Sounds vom Pad. Danke

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