Reloop Flux Test

Praxis

Bevor das Reloop Flux in Betrieb genommen werden kann, bedarf es eines Serato DJ Pro-Updates auf mindestens Version 3.0.5. Wer beispielweise aus Gründen der Hardware-Kompatibilität des Laptops mit einer älteren Version auflegt, dem verweigert sich das Interface. Sobald der eingeschaltete Laptop am Flux angeschlossen ist, signalisiert es durch eine LED-La-Ola die Betriebsbereitschaft.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Ansicht von vorn

Durchdachte Anordnung der Anschlüsse 

Dank der logisch platzierten Anschlüsse gibt es weder ein Kabelwirrwarr an den In- und Outputs, noch im Kopf. Zudem erleichtert Reloop das Anschluss-Kuddelmuddel mit den bereits erwähnten LEDs, die sofort beim Andocken an den Buchsen kurz aufleuchten.

Meinen Technics SL-1210 M5G am Eingang angeschlossen, den entsprechenden Ausgang mit dem Line-Input meines Mixers verbunden und Serato DJ Pro hochgefahren, schaltet das Reloop Flux plug’n’play den DVS-Betrieb frei.  

USB-B-Anschlüsse sind am Laptop recht begehrt, sodass sie für DJ-Accessories wie MIDI- oder Add-on-Controller oft nicht reichen. Zumal auch deren an den Laptop angedockten Strippen oft im Weg des restlichen Equipments liegen. Daher bieten sich die beiden USB-B-Hubs für weiteres Equipment wie den Reloop Neon, Pioneer DDJ-SP, aber auch CDJs oder Rane Twelves an. Damit macht einen das Reloop Flux ziemlich glücklich, lediglich einen zweiten USB-Abschluss für einen weiteren Laptop zum Back2Back-Betrieb hätte die Ausstattung meines Erachtens perfektioniert.

Das Top-Panel liefert wichtige Infos

Die Signalfluss-LEDs dienen nicht nur der Optik, sondern mit ihren drei Modi (aus, volle Leuchtstärke und Blinken) dokumentieren sie, ob ein zu leises, ein lautstarkes oder ein übersteuertes Signal anliegt.  

Der THRU-Modus konnte bisher nur in Serato DJ Pro umgeschaltet werden. Mit den beiden Tastern geht es nicht nur leichter und ergonomischer, sondern das Reloop Flux agiert als Phono-Preamp und wandelt das Phono-Signal in ein Line-Signal. Das funktioniert auch, um  beispielsweise einen Plattenspieler an einen Receiver oder Vollverstärker ohne Phono-Eingang anzuschließen. 

Reloop Flux – hervorragender Klang und niedrige Latenz

Dank seinem 24 Bit/96 kHz Digital/Analog-Wandler und den daraus resultierenden hervorragenden Klangeigenschaften empfiehlt sich das Reloop Flux auch im Studio, um bis zu drei Spuren getrennt voneinander aufzunehmen beziehungsweise wiederzugeben und Vinyl zu digitalisieren. Ableton Live oder andere Digital Audio Workstations akzeptieren das Interface als Class-compliant-Soundkarte.  

Vinylgetreues Feeling eines DVS erfordert eine geringe Latenz. In der Vergangenheit hingen DVS-Interfaces im Vergleich zu Serato DJ Pro-zertifizierten Battle-Mixern im doppelten Sinn hinterher. Denn mit einem Rane Seventy-Two oder Pioneer DJ DJM-S11 zu scratchen, fühlte sich immer direkter an. Dagegen beherrscht das Reloop Flux die Datenübertragung mit dem minimal eingestellten Puffer von einer Millisekunde aus dem EffEff, sodass sich Scratching wirklich real anfühlt.

Übrigens: Grundlegende Tipps zum Einrichten und Funktionen von Serato DJ Pro als DVS findet ihr in diesem Crashkurs.

Für wen lohnt sich der Kauf?

Generell rentiert sich das Reloop Flux schon aufgrund der Anschaffungskosten für die Serato DJ Pro-Lizenz samt DVS-Freischaltung, dem Club-Kit-Expansion-Pack, für die man bereits knapp 300,- Euro löhnt. 

Das Club-Kit setzt zudem einen entsprechenden zertifizierten Mixer mit interner Soundkarte voraus. Wer bereits ein preiswerteres beziehungsweise älteres Mischpult ohne interne Soundkarte sein Eigen nennt, kommt für den digitalen Vinylbetrieb nicht um ein Interface wie das Reloop Flux herum. 

Mit dem gerade einmal 70,- Euro teureren Serato DJ Pro zertifizierten Numark Scratch, dessen Testbericht ihr hier findet https://www.bonedo.de/artikel/numark-scratch-test/, könnte die Kaufentscheidung zwischen Battle-Mixer und DVS-Interface schwerer fallen. 

Schließlich sind bei dem Numark Scratch nicht nur die adäquaten Lizenzen inklusive, sondern er gewährt, beliebte Funktionen der Software vom Mixer zu kontrollieren. Möchte man sich aber nicht in Abhängigkeit eines zertifizierten Mixers begeben, um damit stets mit eigenem Mischpult zum Gig anzureisen, gilt das Flux als die flexiblere Lösung. 

Auch wenn die in sämtlichen Clubs installierten Standard-Mischpulte von Pioneer DJ oder Allen&Heath das Serato Club-Kit unterstützen und somit nur dessen Lizenz, aber kein Interface erfordern, geht man mit dem Reloop Flux in meinen Augen auf Nummer sicher. Die Multifunktionalität als Soundkarte im Studio oder als Phono-Vorverstärker sprechen ebenfalls  für den Kauf des Reloop Flux.   

Obwohl das Reloop Flux im Serato-DJ-Kosmos derzeit außer Konkurrenz spielt, dürfte ein Vergleich mit gleichrangigen, allerdings ausgelaufenen Modellen nicht schaden.

 Reloop FluxRane SL3Denon DS-1
Anzahl Ein-/Ausgänge332
Externe Stromversorgungjajanein
Laptop-Anschluss111
D/A-Wandler24 Bit/96 kHz24 Bit/48 kHz24 Bit/96 kHz
Lieferumfang2x Cinch-Kabel1x USB-A/C-Kabel1x USB-C/C-Kabel4x Cinch-Kabel1x USB2x Serato Control Vinyls2x Serato Control CDsNetzteilTragetasche4x Cinch-Kabel1x USB2x Serato Control Vinyls2x Serato Control CDs
BesonderheitenUSB-C kompatibelUSB-Hubs für zwei MIDI-ControllerSignalfluss-LEDsTHRU-Switches
Preis399,- Euro599,- Euro349,- Euro
Kommentieren
Profilbild von Marc

Marc sagt:

#1 - 04.06.2023 um 09:44 Uhr

0

Wie ist es eigentlich mit der Pitch 'n Time Expansion die man ja nur noch in der Subscription erhält oder als Kauf sehr teuer ist. Erhöht diese noch mal die Audio Qualität oder kann man sich die Expansion bei nur DVS sparen.

Profilbild von Dirk Duske

Dirk Duske sagt:

#2 - 05.06.2023 um 09:41 Uhr

0

Hallo Marc, das Reloop Flux ist keinen Einfluss auf PnT.

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