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Presonus Revelator Dynamic Test

Mit dem Presonus Revelator Dynamic stellt der Hersteller ein dynamisches USB-Mikrofon vor, das die Hardware-Schnittstelle und Software-Anbindung der Revelator-Reihe besitzt. Dazu zählen neben dem hier Gerät hier im Test auch die Audio-Interfaces Revelator io24 und io44 sowie das Kondensatormikrofon Revelator. 

Presonus Revelator Dynamic USB-Mikrofon

Wenn ich ehrlich sein darf, drängt uns das Revelator Dynamic mit seinem Erscheinungsbild schon regelrecht eine Geschichte auf. Und die geht so: Es gibt Klassikermikrofone, die regelrechte Ikonen sind. Dazu zählt ohne Zweifel auch das Shure SM7B. Das dynamische Mikrofon mit seinem markanten Aussehen und seiner charakteristischen Bauweise steht für den typischen Broadcast-Sound von Sprechstimmen. Und nicht wenige Recording-Fans schwören auch als Mikrofon für Rock-Vocals auf das Modell. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass erfolgreiche Mikrofonklassiker wie das SM7B häufig von anderen Herstellern nachempfunden werden. Manchmal technisch, manchmal auch nur mittels optischem Verweis. Dass das auch beim Presonus Revelator Dynamic der Fall ist, ist augenscheinlich. Deshalb geht es in diesem Review nicht nur um den Testkandidaten, sondern auch um sein Verhältnis zum SM7B.

Details

Lieferumfang inklusive Downloads

Das Revelator Dynamic wird zusammen mit einem aufgesteckten Windschutz, einem zusammenfaltbaren Tripod aus Metall mit Gummifüßen und einer ebenfalls metallenen Verlängerungsstange geliefert. Zur Befestigung des Mikrofons liegen außerdem zwei Reduziergewinde sowie ein Arretierring bei. Ein zwei Meter langes USB-C- auf USB-A-Kabel sorgt dafür, dass das Mikrofon nach dem Auspacken sofort aufgestellt und angeschlossen werden kann. Als Dokumentation liegen eine Schnellstartanleitung und Sicherheitshinweise bei. 

Beim Auspacken fällt ein großer Aufkleber auf dem Mikrofon ins Auge. Auf ihm weist der Hersteller auf die Möglichkeit zur Geräteregistrierung und Downloadlinks für Treiber und Zusatzsoftware hin. Letztere besteht aus der für den Betrieb des Develator Dynamic obligatorischen Software Universal Control sowie aus verschieden Software-Titeln. Neben der Einsteiger- und Fortgeschrittenen-DAW Presonus Studio One Artist ist das die Plugin-Sammlung Studio Magic. Zu ihr gehören sechs virtuelle Instrumente und neun Effekte bekannter Hersteller. Namen wie Arturia, brainworx, iZotope, Lexicon, SPL und Native Instruments zeugen von der Qualität der enthaltenen Plugins. Zu diesen zählen Singalbearbeitungen ebenso wie Software-Sampler und -Synthesizer.

Paketinhalt Mikrofon
Lieferumfang des Presonus Revelator Dynamic
Sticker mit Downloadmöglichkeit
Ein großer Aufkleber weist auf dem Mikrofon auf Downloads und die Möglichkeit zur Registrierung hin.

Den Kern der Software Universal Control bildet die virtuelle Steuerumgebung für das Mikrofon. In ihr kann zum einen der aus den Presonus Live- und Studio-Mischpulten bekannte StudioLive Fat-Channel angewendet werden. Er bietet sowohl mehrere Kompressoren und Equalizer als auch Hochpassfilter, Gate und Limiter. Darüber hinaus sind mit den StudioLive Spracheffekten weitere DSP-FX am Start, wie Reverb, Delay, Doubler, Vocoder und andere. Mittels vorgefertigter Presets lassen sich verschiedene Parameter-Setups abrufen.

Bauform: Brodcast-Mikrofon

Schauen wir uns das Äußere des Presonus Revelator Dynamic an, fällt sofort die klassische Broadcast-Mikrofonform auf. Das Mikrofon hat einen Metallbody mit mattschwarzem Finish und etwas weniger als die Hälfte des Geräts ist von einem Windschutz aus Schaumstoff verdeckt. Allerspätestens wenn das Mikrofon ohne Windschutz “nackt” auf dem Tisch liegt, ist die bauliche Nähe zum Shure SM7B nicht mehr zu leugnen. Zumal auch beim Presonus-Mikrofon die Mikrofonkapsel nicht von einem Drahtgeflechtkorb, sondern von Metall-Lochplatten geschützt wird. Als wäre das nicht genug, orientiert sich auch die Form des Mikrofonkorbs beim Revelator Dynamic bis in Details hinein am Vorbild. Form, Farbe und selbst die Größe der Löcher im Blech sind nahezu identisch.

Presonus Revelator Dynamic MikrofonvergleicRevelator Dynamic SM7B
Fotostrecke: 3 Bilder Revelator Dynamic vs. Shure SM7B (unten): Ähnliche Bauform, aber kleinerer Auftritt.

Damit ist es aber auch gut mit den Gemeinsamkeiten. Denn die Gelenkaufhängung des Revelator Dynamic ist nur einseitig ausgeführt und wird entsprechend auch nur mit einer einzelnen Feststellschraube bedient. Außerdem hält das Mikrofon auf seiner Unterseite USB-C-Anschluss und Kopfhörerausgang bereit. Ein Dreh-Tast-Schalter auf seiner Vorderseite dient zum Justieren der Abhörlautstärke und zum Aktivieren/Deaktivieren der Mute-Funktion des Mikrofons. Darüber geben zwei Tasten Zugriff auf Presets und Monitoring.

Presonus Revelator Dynamic Mikrofon hinten
Fotostrecke: 4 Bilder Klassische Form und klar strukturierte Front charakterisieren das Revelator Dynamic.

Technische Werte des Revelator Dynamic

Werfen wir einmal einen Blick auf die technischen Werte des Presonus Revelator Dynamic und vergleichen sie mit denen des Shure SM7B. Bei beiden Mikrofonen handelt es sich um dynamische Mikrofone, die mit einer Nierencharakteristik arbeiten. Tja, und das war es auch schon mit den Gemeinsamkeiten. Wenn man so möchte, haben beide noch eine vergleichbar geringe Empfindlichkeit, die beim Revelator Dynamic mit 1,6 mV/Pa ein wenig höher liegt als die 1,12 mV/Pa des Shure SM7B. Überraschenderweise ist der von 20 – 20000 Hz reichende Frequenzumfang des Presonus-Mikrofons größer als der des Klassikers. Denn dieser reicht in den Bässen nur bis 50 Hz hinab. 

Einen deutlichen Unterschied gibt es dann beim maximalen Schalldruck, den die Mikrofone verzerrungsfrei umsetzen können. Das SM7B ist bekannt dafür, dass es extrem hohe Schallpegel von bis zu 180 dBSPL aufgreifen kann. Das Revelator Dynamic ist dagegen mit 135 dBSPL zwar wirklich gut aufgestellt, kommt aber nicht einmal entfernt in die Nähe des Klassikers. Deutliche Unterschiede gibt es auch bei den Maßen. Das Testgerät ist mit 18,1 cm Länge und 5,9 cm Durchmesser einen halben Zentimeter schmaler und beinahe einen Zentimeter kürzer. Noch größer ist der Unterschied beim Gewicht. Bringt das Shure SM7B massive 765 g auf die Waage, ist das Presonus Revelator Dynamic mit seinen knapp 420 g dagegen ein echtes Leichtgewicht.

Das integrierte Audio-Interface

Außerdem können wir bei ihm auch noch einen Blick auf das integrierte Audio-Interface und den Kopfhörerausgang werfen. Der A/D-Wandler im Revelator Dynamic kann Audio mit bis zu 96kHz-Abtastung und 24Bit-Dynamik wandeln. Das entspricht Studioqualität. Die Monitoring-Latenz, die das Mikrofon bietet, beträgt 0 ms. Es wird also ein Direct Monitoring-Signal ausgegeben. Interessant ist auch der Blick auf den Kopfhörerausgang des Mikrofons. Er hat eine eher moderate Ausgangsleistung von 22,6 mW an 16 Ohm. Während der Klirrfaktor des Preamps mit 0,01% auch mit ausgewiesenen Kopfhörerverstärkern mithalten kann, ist sein Dynamikbereich mit 77,5 dB dagegen überschaubar.

Das Revelator Dynamic arbeitet mit dem USB 2.0-Standard und bezieht die Versorgungsspannung für seine Audio-Schnittstelle direkt via Datenkabel. Mit seinem USB-C-Anschluss ist es auf der Höhe der Zeit. Die Steuersoftware des Mikrofons und die zum Download bereitstehende DAW sind kompatibel mit der 64Bit-Variante von Windows 10 sowie macOS ab der Version 10.13 Sierra. Auf beiden Systemen werden 200 MB Harddisk-Platz und ein Arbeitsspeicher mit 4 GB RAM benötigt, um die Software Universal Control zu installieren. Sie ist unter anderem auch für automatische Firmware-Updates erforderlich. Wer ein iPad mit OS 11.4 oder höher oder aber ein Android-Gerät ab Version 6 nutzt, kann das Mikrofon zusätzlich mit der App UC Surface Software-Mixer fernsteuern.

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Praxis

Softwareinstallation

Vor dem Einsatz des Presonus Revelator Dynamic müssen die Begleit-Software und seine Treiber installiert werden. Beim Start der Universal Control Software wird gegebenenfalls auf ein bereitstehendes Firmware-Update hingewiesen. Es kann dann mit einem Klick heruntergeladen und auf das Mikrofon übertragen werden. Danach werden in Universal Control die wichtigsten Parameter angezeigt beziehungsweise stehen sie zum Justieren bereit. Soweit, so gut. Weniger intuitiv ist für mich dagegen der Weg zur Mix-Umgebung. Denn um zu ihr zu gelangen, muss man das Mikrofonsymbol im unteren Bereich des Software-Panels anklicken. Das ist beim ersten Gebrauch nicht auf Anhieb ersichtlich.

Presonus Revelator Dynamic Einstellungen
Falls vorhanden, bietet die Software eine Installation der neusten Firmware an. Danach stehen dann verschiedene Infos und Wahlmöglichkeiten zur Verfügung.

Das USB-Mikrofon kann auf dem mitgelieferten Tripod oder der beiliegenden Verlängerungsstange montiert werden. Dafür werden die Reduziergewinde und der Arretierring benötigt, die zum Lieferumfang gehören. Das Tischstativ ist zusammengeklappt herrlich klein und passt deshalb locker in jeden Rucksack. Ausgeklappt hat es eine Spannweite von etwa 20 cm. Dank seiner Gummifüße steht es auch auf glatten Oberflächen rutschsicher. Mithilfe der Arretierschraube an der Aufhängung lässt sich das Mikrofon dann kippen und in seine Position fixieren.

Presonus Revelator Dynamic Zubehör
Fotostrecke: 4 Bilder Ein Arretierring und zwei verschiedene Reduziergewinde liegen dem Mikrofon bei.

Schwächen des Revelator Dynamic

Dadurch, dass die Aufhängung beim Revelator Dynamic einseitig gelöst ist, muss auch nur eine einzelne Arretierschraube bedient werden. Mit der beiliegenden Verlängerungsstange kann bei Bedarf für eine größere Aufbauhöhe gesorgt werden. Das alles ist zweifelsohne praktisch. Allerdings sind die Buchsen des Mikrofons an einer ungünstigen Position untergebracht. Deshalb kann das Mikrofon nach Anschluss eines USB-Kabels und/oder eines Kopfhörers nicht mehr frei beweglich gekippt werden. Das scheint auf den ersten Blick kein Problem zu sein, da das Mikrofon von oben besprochen wird. Und wenn eine andere Schallquelle aufgegriffen werden soll, kann das Mikrofon samt Tripod auch einfach umgestellt werden.

Presonus Revelator Dynamic Arretierschraube
Fotostrecke: 4 Bilder Die beiliegende Verlängerungsstange sorgt für eine größere Aufbauhöhe.

Anders ist es aber, wenn ein Sprecher oder Sänger das Mikrofon allein bedient und die Bedienelemente nutzen möchte. Dann befinden sich die Tasten und der Regler des Mikrofons entweder an seiner Unterseite und können nicht nach oben geschwenkt werden. Entsprechend kann der Nutzer dann weder die Beschriftungen der Tasten noch die gerade aktiven Farben der Taster- und Regler-Beleuchtung sehen. 

Die Bedienung ist dann entweder ein Blindflug oder das Mikrofon muss dabei mitsamt Tischstativ in die Hand genommen werden. Oder aber das Mikrofon wird so in Schräglage gebracht, dass seine Taster und sein Regler sich auf der Oberseite befinden. Dann allerdings steht ihre Beschriftung auf dem Kopf. Das ist aus meiner Sicht das kleinere Übel. Eine Lösung für dieses Problem ist es, das Mikrofon von oben herab zu besprechen. Dann muss man sich als Nutzer nur ein wenig zurücklehnen, um alle Infos sehen zu können. Ein Nachteil ist dann wiederum, dass sich das Mikrofon dazu direkt unter dem Sprecher auf dem Tisch befinden muss und es ihm somit im Weg steht.

Stärken des Revelator Dynamic

Ebenfalls praktisch ist die beiliegende Verlängerungsstange. Als kleiner Hack kann sie bei Live-Recordings hilfreich sein, bei denen beispielsweise O-Töne aufgezeichnet werden. Dafür lässt sich die Verlängerungsstange nämlich ohne das Tripod als Handgriff für das Mikrofon nutzen. Ist mehr Reichweite gewünscht, kann auch das zusammengeklappte Tripod als Griff genutzt werden. Dann kann das Mikrofon samt Verlängerungsstange nochmals ein wenig weiter reichen. Was dieser Konstruktion dann noch fehlt, ist allerdings eine akustische Entkopplung gegen Griffgeräusche. Das betrifft aber auch den Einsatz mit dem Tripod auf einem Desktop. Denn hier können Körperschallübertragungen allenfalls geringfügig durch seine Gummifüßchen gedämpft werden. Vorbeifahrende Laster, überfliegende Flugzeuge oder Geräusche, die an der Tischplatte entstehen, könnten damit hier und da zum Problem werden.

Presonus Revelator Dynamic Handgriff
Eine Kabelführung ist nicht vorhanden, so dass das USB-Kabel bestenfalls vom Nutzer gehalten wird.

Zu den Stärken des Mikrofons gehört seine Mixumgebung mit ihrer Channel- und FX-Sektion. So lässt sich beispielsweise die Audioausgabe parallel ausgeführter Programme auf die die virtuellen Kanäle des Software-Mixers routen. Das ist praktisch für Gamer und zur Tutorial-Erstellung für Software-Titel bei denen nicht mit nachträglichen Overdubs gearbeitet werden soll. Der Mikrofonkanal und die verschiedenen internen und virtuellen Playback-Kanäle lassen sich dabei komfortabel an gleich drei Mixe senden. Sie lassen sich individuell regeln.

In der Hauptansicht lassen sich unter anderem Kanäle einstellen und die Preset-Taste des Mikrofons belegen.

Der Kopfhöreranschluss kann ebenfalls in dieser Umgebung geregelt werden. Allerdings kann auch der Multifunktionsregler am Mikrofon hierfür genutzt werden. Er fungiert zum einen als Gain-Regler für die Mikrofonvorverstärkung. Zum anderen wird er zum Lautstärkeregler des Kopfhörerausgangs, wenn die Monitortaste gedrückt wird. Drückt man den Drehregler, ist die Stummschaltung des Mikrofons aktiv. Deshalb bietet das Revelator trotz weniger Bedienelemente überraschend viele Features.

Presonus Revelator Dynamic StudioLive Fat-Channel Einstellungen
Auch das Feintuning der Elemente des StudioLive Fat-Channel ist möglich.

Im Screenshot ist zu sehen, dass sich neben acht vorgefertigten Presets weitere acht User-Presets anlegen lassen. Sie werden per Software-Drehknopf abgerufen. Vier dieser Presets können wiederum farbliche Schaltflächen zugewiesen werden, über die ein Schnellzugriff möglich ist. Der Clou dabei ist, dass dieser Schnellzugriff auch via Mikrofon erfolgen kann. Sie lassen sich nämlich mithilfe seiner Preset-Taste durchsteppen. Dabei wechselt die Beleuchtungsfarbe des Tasters analog zur Farbe der Software-Schaltflächen. Sind die Taster erreichbar und ablesbar, sind sie deshalb ein wahnsinnig große Hilfe bei der Bedienung des Mikrofons.

So klingt das Presonus Revelator Dynamic

Das Einpegeln des Mikrofonsignals ist mithilfe der Pegelanzeige in der Software kein Problem. Zwar fallen in der Nahbesprechung keine unangenehmen Rauschanteile auf. Aber bereits bei mittlerer Distanz von 25 cm wird das Eigenrauschen des Mikrofons zu einem hörbaren Faktor. Nach dem Installieren der Software sind die Grundeinstellungen des Mikrofonkanals aktiv. Wird das Mikrofon mit ihnen aus der Nähe besprochen, liefert es einen satten Nahbesprechungseffekt. Die Bässe klingen dabei kontrolliert und keineswegs wummernd. In den Mitten zeigt der Sound sowohl ausreichend Fleisch, um rund zu klingen, als auch im oberen Bereich Präsenz, die Stimmen Aufmerksamkeit geben kann und durchsetzungsstark macht. In den Höhen klingt das Mikrofon für ein dynamisches Mikrofon vergleichsweise offen. Dazu transportiert es deutlich mehr Details als so manches klassisches Handheld-Mikrofon mit gleicher Arbeitsweise. Transienten werden ausreichend prägnant wiedergegeben.

Gerade bei einem Mikrofon, das auf einem Sitzplatz von nur einem Sprecher genutzt wird, darf seine Richtcharakteristik durchaus einen schmalen Einfallswinkel haben. Dadurch würde weniger Schall vom Revelator Dynamic aufgegriffen, der nicht von der hauptsächlichen Schallquelle stammt. Das Revelator Dynamic behält dagegen aber auch bei Besprechung im 45°-Winkel seine Klangcharakteristik bei und verliert auch nicht wesentlich an Pegel. Deshalb ist es auch für alle geeignet, die sich wenig Gedanken um die perfekte Sprecherposition vorm Mikrofon machen möchten. Einsteiger, Gelegenheits-Podcaster und Gamer wird das freuen.

Audio Samples
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Nahbesprechung mittlere Entfernung große Entfernung mittlere Entfernung, 45 Grad mittlere Entfernung, 90 Grad Preset Broadcast Basic Preset Broadcast Radio Preset Computron 4000 Preset Reverb

Die Presets des USB-Mikrofons

Ein zwiegespaltenes Bild habe ich von den Presets. Zwar sind hilfreiche Anlaufstellen dabei, wie etwa die Voreinstellung “Broadcast Basic”, die eine satte Sprechstimme zaubert, und auch das noch kräftiger zupackende Preset “Broadcast Radio”. Hier sind die Parameter der Voreinstellungen allerdings derart krass, dass man unbedingt die Gain-Einstellung des Mikrofons nachjustiert muss. Die Aufnahmen für die Audiobeispiele zum Review habe ich dagegen allesamt mit identischer Vorverstärkung gemacht. Beim Einsatz einiger Presets können sonst in der ausgegebenen Stimme Verzerrungen auftreten. Das könnt Ihr auch in den Audiobeispielen hören. Noch dazu wurde die Anpassung der Preset-Lautstärken vernachlässigt. Das bedeutet, dass nach dem Wechseln zwischen zwei abgespeicherten Sound-Einstellungen nicht nur die Mikrofonvorverstärkung, sondern gegebenenfalls auch die Lautstärke des Mikrofonkanals nachgeregelt werden muss. Ein weiterer Wermutstropfen ist, dass sich einige der Voreinstellungs-Sets sehr ähnlich sind, andere wiederum nicht wirklich praxisnah erscheinen.

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Fazit

Das Presonus Revelator Dynamic ist ein dynamisches USB-Mikrofon mit Nierencharakteristik, das optisch als Broadcast-Mikrofon auftritt. Dazu verweist es bis in einige Details hinein mit seiner Formsprache deutlich auf den Klassiker Shure SM7B. In Sachen geringer Empfindlichkeit ist es ihm noch ähnlich, beim Frequenzumfang kann es den Veteranen sogar übertrumpfen. Dann ist aber auch schon Schluss mit der Vergleichbarkeit. Der Testkandidat tritt zwar ebenfalls mit robuster Bauweise und einer breiten Nierencharakteristik auf, die auch Einsteigern seine Nutzung einfach macht. Doch machen ihn vollkommen andere Features aus.

Seine Software-Anbindung sorgt für eine komfortable Mehrkanalsteuerung, die auch virtuelle Kanäle aus parallel agierenden Programmen einbinden kann. Dazu gibt es Sound-Presets, die sich direkt am Mikrofon wählen lassen, ein variabel nutzbares Tischstativ und ein großes Software-Paket. Das Wichtigste: Den versprochenen Broadcast-Sound kann das Mikrofon liefern. Wer sich für das Revelator Dynamic entscheidet, muss sich aber auch mit einer Kabelführung anfreunden, die in einigen Situationen hinderlich ist. Dazu gibt es ein deutliches Eigenrauschen, das jenseits der Nahbesprechung relevant wird. Außerdem werden seine recht ähnlichen und/oder wenig praxisnahen FX-Presets wahrscheinlich nicht für jeden Anwender einen Kaufanreiz bieten. Das Presonus Revelator Dynamic (Link zur Website) erfindet deshalb das Rad nicht neu, aber findet mit dem Ansatz einen Broadcast-Sound zu liefern und seiner Software-Anbindung mit Streaming-Qualitäten seinen Platz im Reigen aktueller USB-Mikrofone.

  • Features & Spezifikationen
  • Typ: dynamisch
  • Richtcharakterisitk: Niere
  • Frequenzbereich: 20 – 20.000 Hz
  • Empfindlichkeit: 1,6 mV/Pa
  • max. Schalldruck: 135 dBSPL
  • Kopfhörerausgang: 3,5 mm TRS
  • Ausgangsleistung: 22,6 mW
  • Klirrfaktor: 0,01%
  • Impedanz: 16 Ohm
  • Dynamikbereich 77,5 dB
  • USB-Buchse: Typ C
  • Stromversorgung: USB Bus-Powered
  • USB Version: 2.0
  • max. Abtastrate: 96 kHz
  • max. Auflösung: 24 bit
  • Monitoring-Latenz: Zero Latency, 0 ms
  • Maße: 18,1 x 5,9 [cm]
  • Gewicht: 0,42 kg
  • Lieferumfang: USB-C/USB-A Kabel
  • Begleit-Software: Presonus Studio One Artist, Studio Magic Suite Software, StudioLive Fat-Channel, StudioLive Spracheffekte
  • Hergestellt in: China
  • Preis: € 189,– (Straßenpreis am 25.5.2022)
Presonus Revelator Dynamic USB-Mikrofon
Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • robuste Bauweise
  • breite Nierencharakteristik
  • variables Stativ
  • Presetwahl am Mikrofon
  • komfortable Mixersteuerung
  • großes Software-Paket
Contra
  • deutliches Eigenrauschen
  • vorgegebene FX-Presets einseitig und/oder wenig hilfreich
  • Kabelführung hinderlich
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Presonus Revelator Dynamic Test
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