Anzeige

Pedaltrain Powertrain 1250 Test

Pedaltrain nennt sich der Hersteller des Powertrain 1250 Multi-Netzteils, der seit einigen Jahren vor allem mit seinen Pedalboards im boomenden Effektpedal-Markt eine immer größere Rolle spielt. Der in der Nähe von Nashville ansässige Spezialist kann mit einfachen, aber sehr praxistauglichen Board-Konzepten überzeugen und bietet auch die passende Peripherie an. Dazu gehört auch die entsprechende Stromversorgung für die diversen auf dem Board montierten Effektpedale, wobei sich der Bedarf für manche Bodentreter nicht nur nach dem Stromverbrauch richtet. Natürlich sollen diese Adapter in erster Linie einen unauffälligen, störungs- und brummfreien Job verrichten, aber das eine oder andere Extra wird gerne mitgenommen, wenn es denn praxistauglich ist und einen Vorteil bietet.

Pedaltrain_1250_010FIN


Der Pedaltrain Powertrain 1250 widmet sich daher außer der Stromversorgung auch einem Phänomen, das vor allem Zerrpedale betrifft. Bei manchen von ihnen ergeben sich nämlich klangliche Unterschiede, wenn man sie mit einer halbvollen Batterie speist. Und genau diesen Kult hat man dem Powertrain implantiert. Wie das genau aussieht, werden wir im folgenden Test herausfinden.

Details

Gehäuse/Optik

Das Kraftwerk kommt im schwarz lackierten Stahlblechgehäuse, an dessen Rück- und Unterseite Lüftungsschlitze angebracht sind. Ansonsten ist schlichter Aufbau angesagt, die Anschlüsse für die Netzkabel findet man an der Front, einen Schiebeschalter nebst vier LED-Anzeigen auf der Oberseite. Die vier Gummifüße müssen zwar beim Verschrauben im Pedalboard weichen, aber für flexible Anwendungen steht der kleine Kasten mit ihnen rutschfest auch auf glatten Oberflächen. Die Anschlüsse für das Kaltgerätekabel (Eingang und Ausgang) stehen an der Seite bereit, und hier hat der Hersteller sehr international gedacht, denn beim Zubehör finden sich gleich vier Kabel mit unterschiedlichen Steckern. Den Powertrain 1250 kann man nicht unbedingt als Zwerg bezeichnen, denn mit den Maßen 165 x 86 x 44 mm (B x T x H) benötigt er einiges an Platz und auch vom Gewicht her wird das Board etwas schwerer, denn unser Kollege legt genau ein Kilogramm auf die Waage. Wer ein Pedalboard von Pedaltrain benutzt, wird mit der Größe keine Schwierigkeiten haben, denn das Netzteil wird an der Unterseite des Boards befestigt. Nach einer beiliegenden Schablone werden vier Löcher in das Pedaltrain-Board gebohrt und der Powertrain dort bombenfest verschraubt.

Fotostrecke: 4 Bilder Das schwarz lackierte Stahlblechgehäuse ist bestens verarbeitet

Anschlüsse/Bedienung

Mit acht einzelnen Anschlüssen kann unser Kandidat aufwarten, die zum Teil unterschiedliche Features aufweisen. Bei Anschluss 1 (ganz links) lässt sich die Spannung per Schiebeschalter an der Oberseite auf die vier Werten 9V, 12V, 15V und 18 V einstellen; der entsprechende Wert wird von der LED neben dem Schalter angezeigt. Dieser Anschluss liefert bis zu 150 mA Strom und ist galvanisch von den anderen getrennt. Danach folgen drei einzelne, ebenfalls galvanisch getrennte Anschlüsse mit 9V, von denen jeder 210 mA im Gepäck hat. Die nächsten vier Ausgänge sind parallel verschaltet, haben also keine galvanische Trennung und liefern insgesamt bis zu 500 mA. Somit stehen nach Adam Riese insgesamt 1280 mA zur Verfügung. Aber das war noch nicht alles, denn es wartet natürlich noch unser bereits erwähntes Special: Die Anschlüsse 2-4 besitzen eine sogenannte Load Dependent Voltage-Funktion, das bedeutet, dass man bei ihnen die Spannung reduzieren kann, um so den Gebrauch von Batterien zu simulieren, die schon etwas länger laufen und daher weniger Spannung abgeben. Bei manchen Overdrive- und Fuzz-Pedalen lässt sich das tatsächlich nutzen, die dann mitunter einen etwas wärmeren Ton von sich geben. Mit einem Inbus-Schlüssel (im Lieferumfang) lässt sich die Spannung am versenkt angebrachten Poti neben dem Anschluss verstellen.

Fotostrecke: 4 Bilder So sieht die Oberseite des “Stromzugs” aus

Zur besseren Übersicht hier das Ganze noch einmal in Tabellenform:

AusgangSpannung DCStromKommentar
# 19V – 12V – 15V – 18V150 mAVariabel einstellbar
# 29V210 mALoad Dependent Voltage (Regelbare Spannung)
# 39V210 mALoad Dependent Voltage
# 49V210 mALoad Dependent Voltage
# 59V500 mA total (5-8)
# 69V
# 79V
# 89V

Der Lieferumfang beinhaltet selbstverständlich auch die acht Verteilerkabel mit beidseitig gewinkelten Standard-9V-DC-Steckern und einer Einheitslänge von 45 cm. Wer zum Beispiel einen Mini-Klinkenstecker für ältere Geräte benötigt, muss sich das Kabel separat kaufen.

Fotostrecke: 2 Bilder Der Lieferumfang beinhaltet auch acht Verteilerkabel
Anzeige

Praxis

Messwerte

Um herauszufinden, ob die Angaben auf dem Beipackzettel auch tatsächlich der Realität entsprechen, haben wir die Stromversorgung im Testlabor von Acy’s Guitar Lounge einem entsprechenden Stresstest unterzogen. Außerdem wollten wir natürlich wissen, was es mit der verstellbaren Spannung auf sich hat.

Ausgangsbasis

Der Powertrain 1250 hängt an der Steckdose und am Eingang wird eine Wechselspannung von 237,5 V gemessen.

Leerlaufspannung

AusgangSpannung DCLeerlaufspannung
# 19 V9,17 V
12 V12,12 V
15 V15,06 V
18 V18,00 V
# 29 V9,4 V
# 39 V9,34 V
# 49 V9,42 V
# 5-89 V9,11 V

Spannung unter Last

Den ersten Ausgang haben wir umgehend mit einem Lehle SGoS bestückt, der bei 9V Spannung 195 mA benötigt. Obwohl wir hier über der eigentlich angegebenen Leistung liegen, zuckt unser Testkandidat mit keinem Ampere und lässt die Spannung lediglich auf 9,09 V sinken.
Nun sind die regelbaren Ausgänge an der Reihe, bei denen sich die Leerlaufspannung auf 8,05 V nach unten schrauben lässt. Bei maximaler Spannung bleibt diese auch unter Last sehr stabil, sogar wenn man ein Pedal mit höherem Stromverbrauch anschließt. Hat man den Ausgang allerdings gedrosselt, sollten die angegebenen Werte beachtet werden, denn hier kann es sein, dass unter Last die Spannung zu stark sinkt. Sobald nun ein Gerät angeschlossen wird, das mehr Strom zieht (wie z.B. der Lehle Dual SGOS), bricht bei minimaler Einstellung die Spannung sofort so stark ein, (mit dem Lehle auf knapp über 2V DC) dass es nicht mehr nutzbar ist. Aber diese Möglichkeit wird eher meistens mit Overdrive-Pedalen genutzt, die keinen hohen Strombedarf haben.
An die letzten vier Ausgänge wurden nun Pedale geklemmt, die auf einen Gesamt-Strombedarf von 550 mA kommen, und auch hier zeigt sich der Powertrain recht muskulös und hält die Spannung stabil auf über 9V. Die Herstellerangabe von 500 mA kann also voll ausgeschöpft werden.

Anzeige

Fazit

Der Powertrain von Pedaltrain ist eine hochwertige Stromversorgung mit einem sehr stabilen Strom- und Spannungsmanagement. Mit 1280 mA Leistung verteilt auf acht Anschlüsse sättigt sie problemlos eine Armada von analogen Effektpedalen und natürlich auch diverse digitale Stromfresser. Vier regelbare Anschlüsse wenden sich an Effektpedale, deren sogenannter Sweet-Spot, den sie normalerweise mit halbleeren Batterien erreichen, so permanent zur Verfügung steht. Fünf Ausgänge sind galvanisch voneinander getrennt, Brummschleifen sollten also kein Problem sein und ein Anschluss bedient Pedale, die höhere Spannungen brauchen, hier sind 9, 12, 15 oder 18 Volt wählbar. Wer eine professionelle Stromversorgung benötigt und bereit ist, dafür etwas mehr Geld locker zu machen, der sollte sich den Powertrain einmal näher anschauen.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • galvanische Trennung von fünf Anschlüssen
  • ein Ausgang für unterschiedliche Spannung (9V, 12V, 15V, 18V)
  • stabile Spannung an allen Ausgängen
  • 1280 mA Leistung
  • vier Ausgänge mit regelbarer Spannung
Contra
  • Keins
Artikelbild
Pedaltrain Powertrain 1250 Test
Für 149,00€ bei
Pedaltrain_1250_006FIN
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Pedaltrain
  • Modell: Powertrain 1250
  • Typ: Mehrfach-Stromversorgung für Pedal-Effekte
  • Stromanschlüsse: 8
  • Spannung: 7x 9V, 1x variabel einstellbar (9V/12V/15V/18V)
  • Stromstärke: max. 1280 mA (1x 150 mA, 3x 210 mA, 1x 500 mA verteilt auf vier Anschlüsse)
  • Maße: 165 x 86 x 44 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 1 kg
  • Preis: 182,20 Euro (UVP)
Hot or Not
?
Pedaltrain_1250_004FIN Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Subtle Compressor Tones with the Wampler Mini Ego 76 Compressor!
  • Fender American Professional Classic Stratocaster HSS | First Look
  • Quilter Labs Elevate – Review & Sound Demo | Modeling reimagined?