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Orange Guitar Butler Test

Mit dem Orange Guitar Butler releast die britische Traditionsfirma nach dem Bass Butler aus dem Jahre 2020 nun endlich den heiß ersehnten Gitarren-Preamp im Bodentreterformat, der den legendären Orange-Sound auch mit anderen Amps umsetzbar machen will.
Chefentwickler Ade Emsley setzt hierbei auf eine analoge JFET-Schaltung und hat das Pedal als zweikanalige Einheit konzipiert, die wahlweise vor einen Amp, eine Endstufe oder via DI-Out samt Speakersimulation in ein Pult gespielt werden kann. Darüber hinaus bietet der Butler zwei schaltbare Volumes im Leadkanal und sogar einen Einschleifweg für externe Effekte. Wenn das nicht wie die perfekte Schaltzentrale für das Pedalboard

Produktfotos für Remise 3 Medienservice Agentur GmbH
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klingt! Der Frage, ob es tatsächlich so ist, werden wir hier nachgehen!

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Details

Gehäuse/Optik

Der Guitar Butler kommt in einem dunklen anthrazitfarbenen Metallgehäuse, das rechteckig und leicht abgeschrägt ist. Die Maße belaufen sich auf 177 x 155 x 67 mm, wodurch das Pedal in etwa die Breite von drei und die Tiefe von eineinhalb Hammondgehäusen besitzt.
Die Bedienelemente sind allesamt auf der Oberseite angebracht und zeigen sich dort in Form von elf Potis, die mit schwarzen Kunststoffknöpfen versehen und dank der weißen Markierung auch im Stehen sehr gut ablesbar sind. Der Betriebszustand der beiden Kanäle wird über eine orangefarbene LED für den Cleankanal und einer grünen LED für den Dirty Channel angezeigt. Auch für die schaltbaren Lautstärken des Dirty-Channels stehen zwei LEDs in Rot und Blau bereit. Die Bezeichnung der Potis bzw. Kanäle wird in der typischen Orange-Symbolform vorgenommen, wobei lediglich die Anschlüsse des Pedals in herkömmlicher Form beschriftet wurden. Unterhalb der Potis sind zwei Fußschalter angebracht, die für die Kanalumschaltung und die Umschaltung der Volumes zuständig sind.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Orange Guitar Butler versteht sich als zuverlässiger Diener des Gitarristen…

Die Anschlüsse zeigen sich alle stirnseitig. Hier befinden sich der Eingang sowie ein gepufferter Einschleifweg, jeweils im 6,3-mm-Klinkenformat. Für den Output gibt es zwei Optionen: Einerseits steht eine asymmetrische 6,3-mm-Klinkenbuchse bereit, um das Pedal direkt an eine Vor- oder Endstufe weiterzuleiten. Darüber hinaus hat der Butler einen symmetrischen XLR-Ausgang, der mit einer Speakersimulation belegt ist und für den Einsatz direkt ins Pult oder für Homerecording-Zwecke konzipiert wurde. Oberhalb der XLR-Buchse wurde noch ein Groundlift-Switch verbaut, um Brummschleifen eliminieren zu können.
Rechts außen befindet sich der Eingang für das im Lieferumfang enthaltene 18-V-Netzteil, wobei zum Stromverbrauch keine Angaben gemacht werden. Das Gehäuse ist gründlich verschraubt und vier Gummifüße an der Unterseite bieten Kratz- und Rutschsicherheit.
Zum Lieferumfang gehören das 18-V-Netzteil sowie ein sehr anschauliches Manual in englischer Sprache.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Verbindungen zur Außenwelt sitzen alle an der Stirnseite des Guitar Butlers.

Bedienung

Der Guitar Butler ist als zweikanaliger Gitarren-Preamp mit JFET-Schaltung ausgelegt, der wahlweise an einen Gitarrenamp, eine Endstufe, an den Return eines Amps oder aber über den XLR-Ausgang mit frequenzkorrigiertem Signal an eine DAW oder das Mischpult angeschlossen werden kann. Die untere Potireihe verarztet den Clean-Channel und besteht aus einem Gain-Regler und einem Dreiband-EQ, der je ein Poti für die Bässe, Mitten und Treble bereithält.
Etwas mehr hat der davor angesiedelte Dirty Channel zu bieten, der neben dem Gain-Regler und dem Dreiband-EQ mit einem zusätzlichen Presence-Poti daherkommt. Eine weitere Besonderheit sind die beiden schaltbaren Volume-Settings, einstellbar an den beiden Potis, die den Dirty Channel beispielsweise zu einem Rhythm- und Lead-Kanal aufsplitten können.
Der XLR-Out ist mit einer analogen Frequenzkorrektur belegt, die den Sound eines abgemikten Cabinets simuliert. Der gepufferte FX-Loop arbeitet tadellos und ohne Pegelprobleme. Die Frage, ob das Pedal True-Bypass ist, entfällt, da die Abschaltung der Vorstufe nicht vorgesehen ist und das Signal stets durch den Guitar Butler geschickt wird.

Fotostrecke: 4 Bilder Auf der Oberseite herrscht reges Treiben in Form von sieben kleinen und vier größeren Potis plus zwei Fußschaltern.
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Praxis

Für die Soundfiles setze ich das Pedal direkt vor ein 73er Fender Bassman Top und gehe von dort in die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks. Die Gitarren werden jeweils angegeben.

Clean Channel
Beim Clean Channel handelt es sich um eine sehr pedalfreundliche Konzeption, die bei einer Volume-Einstellung von 9 Uhr etwa bereits Unity Gain liefert. Der Sound kommt glasklar und präsent, zeigt aber dabei die typischen Orange-Züge mit einem prägnanten Mittenbereich. Sowohl warme, jazzige Sounds als auch knallige Funkriffs kommen überzeugend, auch wenn der Klang sich deutlich von den klassischen Fender-Cleans unterscheidet. Der Volume-Regler liefert enorme Gainreserven nach oben und kann trotz der sehr cleanen Kanalauslegung die Vorstufe des nachgeschalteten Amps immens anblasen, sodass auch hier, je nach Verstärker, tolle Crunchsounds entstehen können. Der EQ arbeitet sehr effektiv, auch wenn ich den Eindruck hatte, dass bei der Verwendung vor einem Amp, wodurch ja eigentlich zwei Preamps in Serie geschaltet werden, mit dem Bassregler Vorsicht geboten ist. Hier muss er tendenziell eher zurückgenommen werden. Vorgeschaltete Pedale funktionieren einwandfrei und mein Wampler Tumnus harmoniert wunderbar mit dem Guitar Butler.

Audio Samples
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Amp alleine – Pedal davor, Mid Setting – Les Paul Jazzy Break up des Amps Clean Funky – Stratocaster Wampler Tumnus vor Guitar Butler – Stratocaster
TrebleMiddleBassGain
Amp alleine – Pedal davor, Mid Setting – Les Paul14:0011:0011:009:00
Jazzy12:0013:0012:009:00
Break up des Amps14:0015:0011:0013:00
Clean Funky – Stratocaster11:0013:0012:0010:00
Wampler Tumnus vor Guitar Butler – Stratocaster14:0011:0011:0010:00
Produktfotos für Remise 3 Medienservice Agentur GmbH
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Dirty Channel
Der Dirty Channel orientiert sich laut Ade Emsley am “Classic 70s Vibe” von Röhrenamps und liefert bereits bei niedrigen Gain-Werten einen feinen Crunch. Low- bis Midgain-Sounds klingen sehr harmonisch, mit dem typischen Indie-Classic-Rock-Charme, der sehr ausgewogen und auch schön dynamisch daherkommt. Der Kanal hat zwar ordentliche Gain-Reserven, ist aber nicht primär für Metal-Sounds ausgelegt. Nichtsdestotrotz kann man durch Erhöhen des Gains und Herausziehen der Mitten in ähnliche Gefilde vordringen. Die Konzeption, hier zwei getrennt regel- und auch schaltbare Volume-Settings zu integrieren, ist ein geschickter Schachzug. So wird der Guitar Butler im Prinzip zu einem Dreikanaler erweitert, der Clean-, Rhythm- und Lead-Settings bietet. Das Umschalten der beiden Volumes erfolgt problemlos und ohne Knacken. Hohes Gain mit gleichzeitig erhöhtem Volume liefert singende, sustainreiche und angenehm komprimierte Solosounds, die erfreulich nebengeräuscharm sind.

Audio Samples
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Mid Gain – Les Paul Low Gain High Gain – Mid Scoop Dynapick Volume Channels – Leadsounds
PresenceVolume 1Volume 2TrebleMiddleBassGain
Mid Gain – Les Paul11:0010:0013:0012:0013:0012:00
Low Gain10:0011:0012:0014:0011:009:00
High Gain – Mid Scoop13:0011:0013:0010:0010:00Max
Dynapick11:0011:0014:0014:0011:0012:00
Volume Channels – Leadsounds11:0011:0014:0014:0014:0011:0014:00

In Amp Return
Nun stöpsele ich den Guitar Butler in den Return meines Peavey 5150, der mit einem PPIMV aufgerüstet ist. Auch wenn der Einsatz vor einer Vorstufe ebenfalls tadellos funktioniert, kann das Pedal direkt vor der Endstufe für meinen persönlichen Geschmack am besten trumpfen, da man hier wirklich den puren Orange-Sound zu hören bekommt. Trotz der JFET-Schaltung hat das Signal eine tolle Röhrenwärme und liefert durchsetzungsfähige Sounds.

Audio Samples
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Clean Channel – Amp Return Dirty Channel – Amp Return
PresenceVolume 1Volume 2TrebleMiddleBassGain
Clean Channel – Amp Return14:0012:0012:009:00
Dirty Channel – Amp Return13:009:0015:0013:0011:0013:00

DI Out Check
Zum Abschluss geht es nun über den kompensierten XLR-Out direkt in meine Soundkarte, eine RME Fireface UFX. Die Speakersimulation klingt sehr überzeugend, auch wenn sie vor allem in Kombination mit dem Dirty Channel die typische Charakteristik einer analogen Frequenzkorrektur beibehält und für meinen Geschmack klanglich unter modernen Impulse-Response-Lösungen angesiedelt ist. Ich persönlich finde es immer etwas schade, wenn verbaute Cabsimulationen nicht abschaltbar sind und damit dem User die Option genommen wird, mit eigenen IRs zu arbeiten. Natürlich könnte man das Problem umgehen, indem man den Klinken-Out dafür verwendet, möchte man jedoch sowohl den Out in die Box und den XLR-Out in die DAW spielen, kommt man um die interne Simulation nicht herum. Das ist allerdings nur eine Kleinigkeit und Meckern auf hohem Niveau, denn die Flexibilisierung durch die beiden Outs ist für ein Pedal dieser Größe und Preisklasse schon enorm.

Audio Samples
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Clean Channel – XLR Out Dirty Channel – XLR Out
PresenceVolume 1Volume 2TrebleMiddleBassGain
Clean Channel – XLR Out14:0012:0012:009:00
Dirty Channel – XLR Out13:009:0015:0013:0011:0013:00
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Fazit

Der Orange Guitar Butler ist ein intelligent konzipierter Pedal-Preamp, der astreine Orange-Sounds im Bodentreterformat abliefert. Die Verarbeitung ist tadellos und die Auslegung bietet eine tolle Flexibilität, die dank des Einschleifwegs, der schaltbaren Kanäle und Volume-Settings sowie des DI-Outs mit Speakersimulation in diversen Szenarien punkten kann. Der Klang ist sehr Röhren-like und liefert eine tolle Dynamik, wobei von glasklaren Cleans bis hin zu kultivierten High-Gain-Sounds alles abgedeckt werden kann. Egal, ob vor einem Amp, in ein Audiointerface oder in eine Endstufe: Der Klang überzeugt, auch wenn letztgenannte Option mein Favorit wäre.
Den aufgerufenen Preis halte ich für einen zweikanaligen Preamp mit diesen Optionen für mehr als fair

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Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Orange
  • Bezeichnung: Guitar Butler
  • Typ: zweikanaliger Preamp, analoge JFET-Schaltung
  • Herstellungsland: England
  • Anschlüsse: In- & Output, Send/Return (6,3 mm Klinke), DI Out (XLR), Netzteil
  • Regler: 2x Gain, 3x Volume, je 2x Bass, Middle und Treble, 1x Presence
  • Schalter: Channel, Volume
  • Stromversorgung: Netzteil (18 V, im Lieferumfang enthalten)
  • Abmessungen (L x B x H): 177 x 155 x 67 mm
  • Gewicht: 1,3 kg
  • Ladenpreis: 390,00 Euro (Februar 2022)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • typische Orange-Sounds
  • große Flexibilität
  • drei Schaltoptionen (2 Ch plus Volumes im Dirt-Channel)
  • XLR-Out mit CabSim
Contra
  • keins
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Orange Guitar Butler Test
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