Alle, die sich schon einmal mit MIDI-Controllern beschäftigt haben und die vielleicht auch mehr als nur eine Pianotastatur ihr eigen nennen, kennen das Problem: Man möchte dem Regler eines Plug-Ins, sei es ein Software-Synthie oder ein Effektgerät, einen MIDI-Encoder zuweisen, weiß aber nicht wie. Im schlimmsten Fall musste man früher in der Bedienungsanleitung kryptische Zahlenkombinationen finden und diese dann zusammen mit anderen Parametereinstellungen in eine komplizierte Matrix in den Voreinstellungen der DAW eintragen. Wenn es dann nach endlosen Versuchen endlich funktionierte, hatte sich die Idee, die man eigentlich umsetzen wollte, meist vor lauter Zahlen- und Buchstabensalat klammheimlich aus dem Staub gemacht.
Novation verspricht mit der neuen SL-Serie eine Revolution auf diesem Gebiet: „Das erste Keyboard, das automatisch und intelligent die komplette Steuerung Ihres Software-Sequenzers sowie all Ihrer Plug-Ins übernimmt“ war die Ankündigung für den ReMOTE SL im Jahre 2006. Alle Zuweisungen werden dem User schon im Vorfeld abgenommen und die Parameter auf dem Display des Controllers angezeigt. Klingt schmackhaft. Bei mir liegt heute mit dem 49 SL MkII die überarbeitete Version auf dem Studiotisch. Mal sehen, ob sie hält, was Novation verspricht!
zweiter Text
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Bidirektionale Kommunikation
Das Herzstück dieser sogenannten „bidirektionalen Kommunikation“ ist die mitgelieferte Automap-Software. Automap verpackt die DAW und jedes einzelne Plug-In mit einem zusätzlichen Programm, um beispielsweise die Verbindung zwischen Mixer, Transportfunktionen, Software-Synthies, Samplern und Effektgeräten auf der einen und dem MIDI-Controller auf der anderen Seite herzustellen. Wem die voreingestellten Zuweisungen nicht gefallen, kann sie mit einer einfachen Lernfunktion nach Belieben umprogrammieren. Von Ableton Live kennen wir schon ähnliche Funktionen und Presets, die auf bestimmte Controller zugeschnitten sind. Dass es aber auch andersherum, also von Controllerseite aus funktionieren soll, klingt neu, interessant und spannend. Für die Entwicklung der Automap-Software hat Novation 2008 übrigens den englischen Queen’s Award für Innovation eingeheimst. Ich muss gestehen, dass ich seit den Klassikern DrumStation und BassStation bekennender Novation Fan bin, versuche mich aber von diesen Vorschusslorbeeren nicht beeindrucken zu lassen. So wird auch der SL MkII schonungslos durch die Mangel gedreht und muss zeigen, was er kann oder vielleicht auch nicht.
Den SL MkII gibt es in vier unterschiedlichen Größen: 61, 49, 25 und Zero
Den Luxuscontroller gibt es in vier unterschiedlichen Größen: 61, 49, 25 und Zero, wobei sich die Zahl immer auf die Anzahl der Klaviertasten bezieht. Ansonsten haben alle vier Versionen die gleichen Regler und die gleichen Features. Der Zero unterscheidet sich von seinen großen Geschwistern – abgesehen vom Fehlen der Pianotastatur – lediglich durch eine etwas andere Anordnung der Regler und einen zusätzlichen Crossfader als kleines DJ-Schmankerl. Der Paketdienst hat mir den Karton mit dem 49 SL MkII in die Hand gedrückt und jetzt packe ich ihn in meinem Studio aus – was gibt es Schöneres als Auspacken!
Schlicht und sexy – das Design des 49SL MkII
Hardware In unserer ersten Kennenlernphase lasse ich mich schnell vom vertrauenserweckend seriösen und aufgeräumten Design des SL MkII in den Bann ziehen. Schlicht und sexy. Das Instrument – bewusst zieht Novation die Bezeichnung „Instrument“ dem Wort „Controller“ vor – erscheint erfrischend schnörkellos in einem schwarzen Plastikgehäuse mit einer großen Kontrollfläche im Brushed-Aluminium-Look, auf der die Bedienelemente angebracht sind. Unter einem länglichen, blau leuchtenden 144-Zeichen-LCD-Display auf der linken Seite reihen sich untereinander in gleicher Breite jeweils acht leuchtende Buttons, Endlosdrehregler mit roten LED-Ringen, wieder Buttons, dann unbeleuchtete Potis und in der letzten Reihe acht berührungsempfindliche Triggerpads auf. Im gleich großen Feld rechts daneben finden wir acht Fader mit zwei weiteren Buttonreihen – das beim ReMOTE SL noch vorhandene zweite Display fehlt leider. Die untere der beiden Reihen ist mit den Steuerungszeichen Start, Stop, Record, Pause, Forward, Rewind und Loop für die Transportfunktionen versehen, während unter der Fader-/Tastereinheit einige Menüführungs- und Edit-Buttons sowie ein Speed Dial Regler auf ihren Einsatz warten. Zwischen den beiden Bedienfeldern finden sich die Buttons, die das Display für die Anzeige der Namen und MIDI-Daten der jeweiligen Reihe aktivieren. Bei den Fadern und Reglern reicht es sogar, wenn man sie nur zart wie eine Feder berührt, damit das Display auf die Daten der entsprechenden Zeile wechselt. Wow, ich bin beeindruckt! Dieses Special funktioniert allerdings nicht bei den Buttonreihen und den Triggerpads. Mir schwant, dass es beim schnellen Arbeiten etwas verwirrend sein könnte, weil diese an und für sich sehr gute und intuitive Bedienidee nicht konsequent bei allen Steuerungselementen Anwendung findet.
Den Platz links unten besetzen ein großes x/y-Trackpad und ein Joystick für Modulation und Pitch. Auf der Unterseite des Keyboards kann man einstellen, ob der Joystick automatisch auf den Modulationswert „0“ zurückspringt oder frei beweglich bleibt. Das aftertouchfähige Keyboard mit halbgewichteten Tasten des italienischen Traditionsherstellers Fatar, der auch Ausrüster von Marken wie Waldorf und Access Virus ist, spielt sich sehr angenehm, genauso wie die Fader und Regler durch eine gute Haptik überzeugen und sich nicht zu leicht oder zu schwer bewegen lassen. Die Rückseite wartet mit einem USB-Anschluss, einem MIDI-Quartett mit zwei Out, einem In und einem Thru und Anschlussmöglichkeiten für Sustain- und Expression-Pedal auf. Der Controller bezieht seinen Strom über USB, aber es gibt auch die Möglichkeit, ihn per 9V-Netzteil zu versorgen. Insgesamt macht das Gerät einen sehr robusten, zuverlässigen und widerstandsfähigen Eindruck, wie man es von Controllern aus dem Hause Novation gewohnt ist und auch erwartet. Zusätzlich findet sich in der Verpackung eine DVD mit dem reichhaltig ausgestatteten Xcite+ Bundle. Es enthält Ableton Live 7 Lite, 502 MB „Mike the Drummer“ Drumloops, die Vollversion der Novation BassStation und eine Loopmasters Sample Library mit 1GB an freien Samples.
Beispiel Logic 8: Einstellungen im ungeliebten Environment Fenster bleiben nicht aus, werden in der Anleitung aber Schritt für Schritt erklärt.
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Praxis
Installation der Software Kommen wir nun zum Praxistest, in dem sich der 49 SL MkII unter Logic, Main Stage und Ableton Live beweisen muss. Die Installation der Automap Software verläuft etwas umständlicher, als ich dachte. Es empfiehlt sich, sorgfältig die beiden beigelegten PDF-Manuals – eines für die Soft- und eines für die Hardware – zu lesen und allen Schritten genau zu folgen. Ich hätte mich über ein echtes analoges Handbuch gefreut, das keinen wertvollen Platz auf dem Bildschirm verschwendet, aber das ist heute generell eher unüblich geworden – mit allen Vor- und Nachteilen. Die Automap-Software „verpackt“ jedes Plug-In mit einem extra Programm, um die Kommunikation zwischen den verschiedenen Komponenten herzustellen. Daher wird jedes Plug-In einzeln angekreuzt und so für Automap aktiviert. Anschließend muss man noch im Environment von Logic rumfummeln, um Logic über HUI, das normalerweise zur Kommunikation mit Mackie-Steuerungskonsolen benutzt wird, Automap-kompatibel zu machen.
Beispiel Logic 8: die aktivierten Plug-Ins erscheinen in der Auswahl nun zweimal.
Plug-In Kompatibilität Nach der Installation erscheinen die aktivierten Plug-Ins in der Auswahl der DAW jeweils zweimal: einmal wie gewohnt und einmal mit dem Zusatz „Automap“. Als Nächstes stelle ich jedoch fest, dass sich die Logic-internen Plug-Ins nicht für Automap aktivieren lassen. Das gleiche Problem hat man auch mit Ableton Live- und den neuen Cubase VST 3 Plug-Ins.
Automap funktioniert also nur mit AU, VST1, VST2 und ProTools (RTAS und TDM)!
Dies liegt laut Novation an der programmiertechnischen Beschaffenheit der DAW-internen Plug-Ins und soll in einem der nächsten Updates wohl verbessert werden. Solange dies noch nicht behoben ist, haben wir es hier mit einem sehr großen Minuspunkt zu tun.
Die rechte Seite kann zur Steuerung der DAW benutzt werden.
DAW Steuerung Dafür arbeitet die Transportfunktion einwandfrei. Start, Stop und Record werden problemlos aktiviert. Die Mixerzuweisungen funktionieren ebenfalls. Man kann mit dem Controller auf Anhieb die Volume- und Pan-Fader bewegen und Spuren muten oder scharfstellen. Die Solo-Tasten liegen auf den gleichen Buttons wie die Transportfunktionen, eine Doppelbelegung, die ich etwas unglücklich finde. Deshalb versuche ich, die Solo-Funktion mit der Novation Lernfunktion auf andere Buttons auf der linken Seite des Controllers zu legen: Erst den SOLO Button im Logic bedienen, dann die LEARN-Taste auf dem Controller aktivieren und als drittes den Controllerbutton drücken, mit dem ich die SOLO-Funktion steuern will. Es passiert leider nicht das, was ich will: Dieser Button aktiviert statt der SOLO-Funktion nun den Mute-Button von einer ganz anderen Spur. Ein reproduzierbarer Bug, der auf anderen Computern so anscheinend nicht vorkommt. Aber ich schaffe es auch mit der Unterstützung der Novation Hotline über vier Wochen Zeit nicht, dieses Problem zu beheben. Erschwerend kommt hinzu, dass man beim MIDI-Lernen nicht versehentlich gegen einen falschen berührungsempfindlichen Regler kommen darf, was schwer zu vermeiden ist, da die Buttons teilweise sehr dicht nebeneinander angeordnet sind.
Die Automap Plug-Ins haben nun ein großes A in der linken unteren Ecke. Wenn es rot leuchtet, ist die Automap-Funktion für dieses Plug-In gerade aktiv.
Plug-In Steuerung Ich probiere den SL MkII mit verschiedenen Plug-Ins aus. Auf den ersten Blick bin ich meistens erfreut, dass jedes der Knöpfchen und Fader einer bestimmten Funktion im Plug-In zugeordnet ist. Man kann tatsächlich sofort loslegen, ohne eine MIDI-Zuweisung gemacht zu haben. Die Werte werden wie von Zauberhand im Display des Controllers angezeigt. Da das Display nur Platz für acht Werte hat, zeigt es immer die Werte der Controllerreihe an, in der man gerade einen Wert verstellt oder die man gerade berührt hat, sofern diese Reihe berührungsempfindlich ist. Gerade bei Software-Synthies mit richtig vielen Reglern kann man sofort schrauben, was das Zeug hält. Und falls die vielen Fader, Buttons und Encoder des SL MkII trotzdem nicht ausreichen, kann man mit dem Page-Button neben dem Display eine neue Page öffnen und findet ziemlich schnell den gesuchten Parameter.
Mit dem Page-Button (P1) können weitere Plug-In Funktionen angesteuert werden, wenn die zahlreichen SL Encoder nicht ausreichen.
Schwierigkeiten mit dem Workflow Beim weiteren Arbeiten und Spielen mit der Automap-Funktion fallen mir allerdings viele Dinge auf, die meinem intuitiven Arbeiten im Wege stehen und meinen Workflow oft unterbrechen.
1. Die Belegungen der Regler sind in einigen Fällen unsinnig. So steuern beispielsweise Drehregler des Controllers eine On/Off-Funktion im Plug-In oder ein Button steuert einen Parameter, dem eigentlich ein Drehregler oder Fader zugeordnet werden müsste. Dies muss dann per Learn-Funktion umprogrammiert werden. Im populären Drumsampler Battery steuern nur die ersten vier SL-Pads die Battery-Pads an, die nächsten vier muss man „anlernen“.
1/2 Das Vorgängermodell der ReMOTE SL hatte noch ein rechtes Display, das beim MkII aus Kostengründen eingespart wurde.
2/2 Novation 25 SL MkII
2. Das Display auf der rechten Seite, das wir noch vom ReMOTE SL kennen, ist beim MkII aus Kostengründen wegrationalisiert. Das linke Display zeigt die Werte für die Fader auf der rechten Seite zwar an, bei acht Reglern verliert man aber hier tatsächlich schnell den Überblick – ein großer Rückschritt im Vergleich zum Vorgänger.
3. Die Berührungsempfindlichkeit hat gleich mehrere Tücken. Zum einen berührt man im Arbeitsprozess oft versehentlich einen falschen Regler und das Display zeigt dann Werte an, die man nicht braucht – vor allem bei der Learn-Funktion ist es möglich, dass so versehentlich falsche Zuweisungen passieren. Zum anderen sind leider nicht alle Controllersektionen berührungsempfindlich. Dies ist nicht konsequent und nicht intuitiv.
4. Die Lernfunktion folgt manchmal nicht meinen Anweisungen und weist den Controllern andere Parameter zu.
5. Wie bereits erwähnt, kann man viele DAW-interne Plug-Ins nicht mit Automap ansteuern und auch die Lernfunktion des SL MkII greift hier nicht. Zwar lassen sich mit der DAW-internen Lernfunktion Parameter zuzuweisen, aber benutzt man beim Arbeiten abwechselnd AU-Plug-Ins und DAW Plug-Ins, muss man im Controller immer in einen anderen Mode wechseln, von Automap nach Advanced.
6. Wechselt man zwischen diesen beiden Modes, stellen sich in den Plug-Ins ungewollt Werte um und Einstellungen verschwinden. Dies passiert bei mir unter allen getesteten DAWs, also Logic, Ableton Live und Main Stage, sogar beim mitgelieferten BassStation Plug-In.
SL MkII im Test mit Ableton Live Ebenfalls mit dem SL-Controller habe ich das Programm Ableton Live getestet, das vor allem durch eine intuitive Bedienweise besticht, die auch in Livesituationen der Experimentierfreude viel Spielraum bietet. Die Erfahrungen aus Logic und Main Stage wiederholen sich hier genauso: Ableton Plug-Ins sind nicht Automap tauglich, die Lernfunktion hat den gleichen Bug und die Umstellung von Automap nach Advanced verstellt Presets. Der einzige Unterschied: Bei diesem Programm kann man in den Preferences den Controller auswählen, den man benutzen möchte, und Ableton bietet ohne Automap nahezu alle Features, die Automap verspricht: Die Parameter der Plug-Ins, auch die der Ableton Plug-Ins, sind automatisch den Reglern auf dem Controller zugeordnet und das Display auf dem Controller zeigt die Werte an. Ich kann meinen Spieltrieb ausleben, ohne mit einem weiteren Programm das System instabil zu machen und die Bug-Anfälligkeit zu erhöhen. Die Automap-Software ist ohne Funktion – und plötzlich gefällt mir der Controller wieder richtig gut!
Auswirkungen auf die CPU Als Letztes werde ich noch die Auswirkungen der Automap-Software auf die Prozessorleistung testen. Da jedes Plug-In von Automap einzeln verpackt wird, liegt die Vermutung nah, dass hier wertvolle Power verbraucht wird, die an anderer Stelle fehlen könnte. Ich führe zwei Tests durch. Beim ersten öffne ich 50 Novation BassStations. Einmal mit und einmal ohne Automap-„Verpackung“ und notiere die Prozessorleistung (siehe Grafiken).
Ohne Automap liegt der User-Anteil meiner CPU bei 35%, der Systemanteil bei 14% und der Anteil der Zeit, in der der Prozessor ungenutzt ist (Idle), liegt bei 57%. Mit Automap zeigen der User- und Systemanteil etwas höhere Werte und die Prozessoren werden langsam ausgelastet. Beim zweiten Test versuche ich, mein MacBook Pro dadurch an seine Grenzen zu bringen, dass ich so viele Spuren mit dem leistungsintensiven PSP Vintage Warmer öffne, wie ich schaffe. Es ächzt wie die alte Dampflok von Jim Knopf und schafft ohne Automap 37 Spuren und mit Automap 34. Die Hobbymathematiker unter den Lesern können sich jetzt ausrechnen, dass eine Automap-„Verpackung“ ungefähr ein Zehntel des Vintage Warmers an Prozessorleistung braucht. Angesichts dessen, was die Software leistet, sind diese Werte meiner Meinung nach vertretbar. Man sollte sich trotzdem dessen bewusst sein, dass ein Rechner mit aktiviertem Automap mehr zu tun hat als ohne.
Brauchen wir eine weitere Software oder kann man die Vorteile von Automap auch anders erreichen?
Grundsatzfrage Beim Test dieses Geräts stellte sich für mich die grundsätzliche Frage: Brauchen Studio- und Livemusiker überhaupt einen Controller, der mit einer zusätzlichen Software das komplette System steuern kann? Sind die Lern- und Presetfunktionen der DAWs nicht mittlerweile gut genug, um einen herkömmlichen MIDI-Controller mit vielen Reglern nach den jeweiligen Bedürfnissen mit den gewünschten Funktionen zu belegen? Eine weitere Software, die sich zwischen Controller und DAW quetscht, wird vermutlich immer zusätzliche Leistung verbrauchen und das ganze System anfälliger für Bugs und andere Ungereimtheiten machen. Das Vorhaben, einen MIDI-Controller zu bauen, der im Zusammenspiel mit allen Systemen (Windows/Mac, Logic/Cubase/ProTools, VST/AU/ProTools, Plug-Ins verschiedener Hersteller …) immer und unter allen Umständen zu allen Schandtaten bereit ist, ist meiner Meinung nach sehr ehrgeizig und mit der Novation SL MkII Serie definitiv noch nicht vernünftig gelöst. Die DAW-eigenen Plug-Ins kann man nicht bedienen und viele andere Kompromisse und Bugs machen Automap zu einem Tool, dass das Musikmachen für mich komplizierter gemacht hat, anstatt es zu vereinfachen. Schnell greift man doch zur Maus, weil sie, gerade im Mixer einer DAW, das praktischere Tool ist. Möglicherweise funktioniert der SL auf Windows und mit Cubase besser – mit meinem Mac lief die Software leider nicht rund. Ich bin sehr gespannt auf das nächste Update, aber glaube nach diesem eingehenden Test, dass Novation mit Automap einen Service anbieten möchte, den eigentlich die DAW-Hersteller übernehmen sollten. Hier geht Ableton mit gutem Beispiel voran. Ableton kann eigentlich schon alles, was Automap verspricht. Davon sollten sich Logic, Cubase und ProTools eine Scheibe abschneiden und dann wären Programme wie Automap oder HyperControl von M-Audio überflüssig, es gäbe weniger Bug-Quellen und der Computer könnte seine Power für kraftzehrende Plug-Ins aufsparen.
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Fazit
Das Herzstück des SL MkII, die Automap-Software, ist noch nicht ganz reif, um einem professionellen Musiker die Arbeit im Studio oder auf der Bühne zu erleichtern. Zu viele Unzulänglichkeiten in bezug auf die Kompatibilität mit den DAWs Apple Logic und Ableton Live haben in meinem Test keinen wirklich verbesserten Workflow aufkommen lassen. Und als “Arbeitserleichterung” wurde dieses Instrument ja nun einmal konzipiert.
Abgesehen von Automap muss ich aber sagen, dass Novation mit dem SL MkII solide Hardware abliefert. Benutzt man das Instrument als reinen MIDI-Controller, kann man mit dieser Fülle von Reglern, Buttons und Fadern, der professionellen Fatar-Tastatur, dem Pitch- und Modulations-Joystick sowie dem X/Y-Trackpad im Studio und auf der Bühne alles anstellen, was man von einem guten Masterkeyboard erwartet. Gerade im Zusammenspiel mit Ableton Live, das einen besseren Job bei der automatischen Controller Zuweisung machte als Automap, bin ich mit dem SL MkII dann schließlich doch noch warm geworden. Etwas zwiegespalten in meinem Urteil hoffe ich auf ein baldiges Software-Update seitens Novation, einer Marke, der ich eigentlich von vornherein mehr zugetraut habe …
Man sollte bei einer Kaufentscheidung auch dem günstigeren Vorgänger ReMOTE SL Beachtung schenken, der fast die gleichen Features bietet und bei dem das rechte Display noch nicht wegrationalisiert wurde.
• 8 berührungsempfindliche Endlos-Drehregler mit 11 Segment LED-Ringen
• 8 berührungsempfindliche Regler (270 Grad Regelweg)
• 8 berührungsempfindliche Fader
• 32 Tasten mit integrierter LED-Beleuchtung (37 im MIDI-Modus)
• 8 “Soft-Feel”-Triggerpads
• Xpression-Pad (wie beim SL)
• Xpression-Stick (wie beim SL)
• Berührungsempfindliches Speed Dial (wie beim Nocturn)
System-Tasten:
• Allgemeine Automap-Tasten (Learn, View, Browser Groups etc.)
• Oktave Up/Down Tasten mit LED-Anzeige
Die zentralen System-Tasten des SLs wurden vereinfacht, sodass es jetzt folgende gibt:
• 1 Automap-Taste mit LED, um den Automap-Modus ein- oder auszuschalten (ersetzt die PLAY-Taste) – dadurch wird der manuelle MIDI-Modus vom Automap-Modus getrennt und kann auf Wunsch komplett umgangen werden.
• Template- und Edit-Modus wurden zu einem Edit-Modus zusammengeführt, um sowohl die individuellen Controller als auch die allgemeinen Einstellungen in nur einem Template festlegen zu können.
Anschlüsse Rückseite:
• Daten: 1 x USB (Win XP/Vista und Mac OSX – nicht Class Compliant)
• MIDI: MIDI 1 IN, OUT und Thru, MIDI 2 OUT
• Sustain Pedal: 1 x 6,3 mm Klinke
• Expression Pedal: 1 x 6,3 mm Klinke
• Netzschalter: externes Netzteil oder via USB
Minimale Betriebssystemanforderung:
Mac OS X 10.4.0 oder neuer (Leopard wird unterstützt) oder Windows XP mit
Service Pack 2 oder neuer (Vista 32/64 wird unterstützt)
Minimale Computer-Anforderungen: Mac – G4/1 GHz mit 256 MB RAM oder PC – Pentium 3/1 GHz/256 MB RAM (Computer mit Windows Vista stellen größere Anforderungen)
Ist dieses Problem noch aktuell?"Wechselt man zwischen diesen beiden Modes, stellen sich in den Plug-Ins ungewollt Werte um und Einstellungen verschwinden."Ich konnte keine Aussagen im Netz dazu finden.
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Hendrik sagt:
#1 - 21.06.2011 um 17:35 Uhr
Ist dieses Problem noch aktuell?"Wechselt man zwischen diesen beiden Modes, stellen sich in den Plug-Ins ungewollt Werte um und Einstellungen verschwinden."Ich konnte keine Aussagen im Netz dazu finden.
marcus sagt:
#2 - 20.04.2013 um 13:25 Uhr
Hi, mich würde interessieren ob mittlerweile Automap kompatibel ist mit den DAW-internen Plug-Ins in Logic?