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MXR M287 Sub Octave Bass Fuzz Test

Die Kombination von Fuzz und Octaver liefert brutalste Verzerrung für harte Genres oder fette Bass-Synthiesounds für elektronische Musikgenres und findet sich deshalb auch immer häufiger auf Pedalboards von experimentierfreudigen Tieftönern. Wer zwei separate Geräte verwendet, hat den Vorteil, dass sie jederzeit ausgewechselt und mit neuen Tretern kombiniert werden können. Für Bassisten, die nur wenige Effekte einsetzen und den Aufwand möglichst gering halten wollen, ist ein kompaktes Pedal, welches beide Effekte vereint, jedoch oftmals praktischer. Das haben sich wohl auch die Effekt-Spezialisten von MXR gedacht und bieten nun mit dem M287 ein brandneues Basspedal an, das neben den populären Effekten Oktaver und Fuzz auch einen Equalizer für das Feintuning mit an Bord hat.

Details

Für ein Pedal, das zwei Effekte und weitere Features bietet, fällt das M287 mit seinen Abmessungen von 120 x 90 x 55 mm (B x H x T) durchaus noch kompakt aus – es besitzt denselben Formfaktor, den wir von anderen MXR-Pedalen mit zwei Fußtastern kennen. Die Qualitätsanmutung ist MXR-typisch absolut super: das Gehäuse und sämtliche Regler wirken solide und die Verarbeitung ist tadellos.
Die Oberseite mit den Bedienelementen wurde im Grunde in zwei Bereiche aufgeteilt: Links finden wir die Fuzz-Abteilung und auf der rechten Seite sitzt der Octaver. Für das Fuzz steht ein Gain-Regler zur Justierung der Verzerrungsstärke und der Fuzz-Regler für die Lautstärke des Fuzz im Gesamtsignal des Pedals zur Verfügung. Darunter parken zwei kleine EQ-Regler für Bässe und Höhen, mit denen sich das Zerrsignal im Klang formen lässt.

Fotostrecke: 4 Bilder Wie bei MXR üblich, verfügt das M287 …

Damit aber nicht genug, denn das M287 hat nicht nur einen Fuzz-Sound, sondern gleich zwei Fuzz-Geschmacksrichtungen unter der Haube! Mit einem kleinen Schalter oberhalb der Gain- und Fuzz-Regler wird zwischen beiden Fuzz-Typen hin- und hergeschaltet, und eine zweifarbige LED gibt zugleich optisches Feedback über die Schalterstellung.
Der Octaver wurde dagegen eher spartanisch konzipiert und hält nur einen Regler bereit, mit dem die Sub-Oktave stufenlos zum Signal gemischt werden kann. Die restlichen Regler auf der rechten Seite sind für den trockenen Signalanteil zuständig: Mit dem Dry-Regler wird das unbearbeitete Signal stufenlos zum Effektsignal gemischt, und mit dem daruntersitzenden kleinen EQ-Regler können bei Bedarf die Mitten des trockenen Signals für mehr Durchsetzungskraft geboostet werden.
Im Gehäuse sitzt zudem ein kleiner Switch für die Wahl der Mittenfrequenz zwischen 420Hz und 840Hz. Je nach gewünschtem Sound kann der Mittenregler also entweder auf die Tiefmitten oder auf die Hochmitten wirken.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Frontseite des Gerätes gliedert sich in …

Aktiviert werden das M287 und die Effekte natürlich mit den üblichen Fußtastern. Der linke Bypass-Fußtaster schaltet das komplette Pedal ein oder aus, mit dem rechten Octave-Taster wird die Sub-Oktave dazugeschaltet. “Nanu, kann der Octaver etwa immer nur mit dem Fuzz zusammen verwendet werden?”, werden sich einige jetzt sicherlich fragen. Im Prinzip schon – die Lösung für den Octaver-Solobetrieb ist jedoch simpel, wenn auch etwas umständlich: Wenn der Fuzz-Lautstärkeregler komplett zugedreht wird, ist nämlich ausschließlich der Octaver zu hören.

Fotostrecke: 3 Bilder Aktiviert wird das Pedal über diese beiden verchromten Fußschalter.

Für die Integration in das Setup bietet das M287, wie bei Bodentretern dieser Art üblich, zwei Anschlüsse: rechts parkt ein Klinken-Eingang für den Bass, und über den Ausgang auf der gegenüberliegenden Seite wird das Signal zum Amp geleitet.
Das Netzteil (9 Volt, Minus innen) zur Stromversorgung wird an die Buchse auf der Stirnseite gesteckt. Alternativ kann die Fuzz-Octaver-Kombi von MXR aber auch mit einer normalen 9V-Batterie betrieben werden. Lobenswerterweise muss zum Einlegen des Stromspenders nicht einmal die Bodenplatte abgeschraubt werden – MXR hat nämlich auf der Unterseite ein Kunststoff-Batteriefach mit Klappdeckel angebracht: Eine wunderbare Lösung für den Turbo-Batteriewechsel im Notfall!

Fotostrecke: 6 Bilder Das M287 verfügt über einen Klinken-Eingang rechts …
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Praxis

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht offensichtlich ist, kann das MXR-Pedal – wie bereits erwähnt – auch als Standalone-Octaver eingesetzt werden, indem man den Fuzz-Regler einfach komplett zudreht. Im ersten Audiobeispiel hört ihr eine 50/50 Mischung des Octaver-Signals mit dem trockenen Bassssound. Den EQ des MXR habe ich für die Aufnahme in Neutralstellung belassen. 
Der Octaver des M287 besitzt ein wirklich hervorragendes Tracking bis in die tiefen Register, nur mit zweistimmigen Griffen oder Akkorden kann man die Tonhöhenerkennung dann doch etwas aus dem Konzept bringen. Der analoge, synthiemäßige Sound gefällt mit außerdem sehr gut – die Sub-Oktave klingt voll und besitzt Durchsetzungskraft!

Audio Samples
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Nur Octaver, Dry-Regler: 50:50

Als nächstes hören wir uns an, was die Fuzz-Abteilung des M287 zu bieten hat. Für die Aufnahme habe ich, wie immer bei Tests von Overdrive-Pedalen, eine dezente Boxensimulation verwendet, damit der Sound realistischer abgebildet wird.

Audio Samples
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Fuzz 1, Gain: 10h, Dry: 50% Fuzz 2, Gain: 10h, Dry: 50%

Das erste Fuzz liefert einen sehr gescoopten Sound mit ausgehöhlten Mitten. Bemerkenswert ist, dass mein Bass auch bei höheren Gain-Pegeln sehr fokussiert klingt und genügend Fundament für tragfähige Begleitsounds besitzt. Mit voll aufgedrehtem Gain-Regler produziert das Pedal in diesem Modus allerdings auch ordentlich Nebengeräusche. Das ist bei Fuzz-Pedalen, die derart viel Gain bieten wie das M287, allerdings auch nicht ungewöhnlich, und bei moderateren Einstellungen ist davon ohnehin nichts mehr zu hören.
Die zweite Fuzz-Einstellung besitzt einen ebenmäßigen Frequenzverlauf und klingt deshalb deutlich mittiger und aggressiver als die erste Variante. Der Sound ist voll, hat ordentlich Punch und wird im oberen Bereich auch bei stärkeren Verzerrungen erfreulicherweise nicht unangenehm harsch. Schade finde ich, dass der zweite Fuzz-Sound deutlich lauter ist als der erste, so dass man die Sounds im Livebetrieb nicht einfach die ohne Pegelanpassung wechseln kann.

Ein wirkich vielseitiges Tool für Experimentierfreudige!

Jetzt wird aber mal der Turbo gezündet, denn ich aktiviere zusätzlich zum Fuzz 2 noch den Octaver. Die Sub-Oktave habe ich etwa gleich laut justiert wie das trockene Signal, der Fuzz-Regler steht auf 9h und ist damit eine Spur leiser. Der resultierende Sound ist so mächtig und kraftvoll, dass so manches Bass-Stack Mühe haben wird, die fetten Tiefbässe sauber zu übertragen.

Audio Samples
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Gain: 3h, Fuzz: 9h, Octave: 11h, Dry: 11h, Treble: 3h

Ich hatte mit meinem Setup eigentlich nie das Bedürfnis, den Fuzz-Sound mit dem Onboard-EQ anzupassen, weil mein Jazz Bass auch bei höheren Gain-Pegeln immer voll und relativ smooth klang. Wenn nötig, bietet der sehr gut abgestimmte Equalizer aber zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten und stellt wirklich eine sinnvolle und praxisrelevante Ergänzung der Fuzz-Sektion dar.

Die Anfänge von MXR reichen bis in das Jahr 1972 zurück. Mittlerweile gehört die Company zur Jim-Dunlop-Gruppe.

Noch deutlich nützlicher finde ich allerdings den Mid-Boost-Regler, mit dem sich das trockene Signal bearbeiten lässt. Schon eine leichte Mittenanhebung schiebt den cleanen Soundanteil bei extremen Fuzz-Einstellungen im Mix deutlich nach vorne und sorgt so für mehr Durchsetzungskraft – ein wirklich tolles Feature!
Zum Abschluss hört ihr eine Kombination des Fuzz 1 mit der Sub-Oktave ohne Beimischung des trockenen Signals. Den Gain-Regler habe ich für die leichte Verzerrung komplett zugedreht. Ein extrem cooler Sound für schnellere Staccato-Riffs!

Audio Samples
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Dry: Off, Gain: 7h, Fuzz: 12h, Octave: 11h
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Fazit

Das MXR M287 liefert ein riesige Bandbereite von Sounds in bester Qualität. Angefangen bei leichten Verzerrungen für crunchy Basssounds über aggressive Fuzz-Sägen bis hin zu kraftvollen Synth-Sounds mit mächtigen Sub-Bässen für elektronisch inspirierte Musik ist alles drin – experimentierfreudige Tieftöner werden ihre helle Freude mit dem neuen Sub-Octave-Bass-Fuzz-Pedal aus der Effektschmiede MXR haben. Trotz der zahlreichen Möglichkeiten ist der Aufbau des Pedals absolut logisch, so dass auch weniger erfahrene Bassisten schnell und intuitiv zum Ziel kommen. Im Geschäft werden stramme 259,- Euro für das M287 aufgerufen, was für ein Effekt-Pedal sicherlich eine Menge Geld ist. Wenn man allerdings bedenkt, dass MXR dafür zwei hervorragende Effekte liefert, die auch separat eingesetzt absolut überzeugen können, geht der Preis völlig in Ordnung. Absolut Empfehlung für Bassisten, die ihren Sound mit relativ wenig Aufwand verändern wollen!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • zwei unterschiedliche Fuzz-Schaltungen
  • effektiver EQ
  • sehr gutes Tracking des Octavers
  • große Klangflexibilität
  • ordentliche Verarbeitung
Contra
  • großer Lautstärkeunterschied zwischen den zwei Fuzz-Sounds
  • Batteriefachdeckel nicht bündig mit der Oberfläche, Befestigung mit Klettband deshalb umständlich
Artikelbild
MXR M287 Sub Octave Bass Fuzz Test
Für 257,00€ bei
Wie bei MXR üblich, verfügt das M287 …
Technische Spezifikationen:
  • Hersteller: MXR
  • Modell: M287 Sub Octave Bass Fuzz
  • Anschlüsse: In-Klinke, Out-Klinke, Netz (9 Volt, Minus innen)
  • Regler: Gain, Fuzz, Sub Octave, Dry, Bass, Treble, Mid+Level (420Hz/840Hz per Switch im Gehäuse)
  • Schalter: Fuzz 1/2, Bypass, Octave
  • Sonstiges: True Hardwire Bypass
  • Abmessungen: 120 x 90 x 55 mm (B x H x T)
  • Preis: 259,- Euro (Ladenpreis im November 2017)
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Wie bei MXR üblich, verfügt das M287 ...

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