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“Musik wird als Waffe benutzt”: Spotify-CEO Daniel Ek investiert 100 Millionen in deutsche Kriegstechnologie

Schon wieder gibt es Ärger um Spotify-CEO Daniel Ek. Der schwedische Milliardär ist auch abseits von Spotify als Unternehmer aktiv und stößt mit seiner neuesten Investition auf viel Kritik. Das unterstützte Unternehmen Helsing möchte eine Software schaffen, die verschiedene Kameradaten auswertet und dem Militär bereitstellt. Viele Musiker kritisieren das Vorhaben.

© Magnus Hoij
© Magnus Hoij


Am 9. November gab der Chef des größten Musikstreaminganbieters der Welt bekannt, das deutsch-britische Start-Up Helsing mit seiner Investmentsfirma Prima Materia mit 100 Millionen Euro zu unterstützen. Neben Anteilen am Unternehmen wurde Daniel Ek auch in das Board des Unternehmens aufgenommen.
Helsings Produkt ist eine KI-Software, die Muster hinter den Daten aus Kameras, Wärmebildern, Radardaten und Sensoren erkennt. Die ausgewerteten Daten sollen dann Offizieren helfen, feindliche Gruppierungen und die gesamte Einsatzlage besser zu analysieren. 
Ek selber sagt zu der Investition: “Europa hat eine große Chance, beim Aufbau dynamischer KI-Systeme führend zu sein, die ethisch, transparent und verantwortungsbewusst konzipiert sind”. Abgesehen von diesem schriftlichen Statement gab es keine Details von Ek oder Spotify. Auch mehrere Presseanfragen blieben unbeantwortet.

Viel Kritik von machtlosen Musikern und Labels

Unter dem Hashtag #BoycottSpotify haben mehrere Artists ihren Unmut über die Investition öffentlich gemacht. So erzählte der Ambient-Producer Datten Sangita dem Musikmagazin Resident Advisor: “KI bedeutet, dass Computer Informationen hundertmal schneller verarbeiten können, damit sie eine höhere Trefferquote erzielen. Musik wird als Waffe eingesetzt. Das kann ich nicht unterschreiben, also habe ich mich bereits abgemeldet und plane nun, meine gesamte Musik von Spotify herunterzunehmen […] Wir glauben an Musik als mächtiges Werkzeug für den Frieden, ansonsten ist das ein kompletter Widerspruch zu unserer Musikphilosophie.” 
Eine große Boykottbewegung wird es aber nicht geben. Zu groß ist Spotify, zu abhängig sind Labels und Artists. Aryan Ashoori, Labelmanager des Londoner Labels Outtallectuals, sagte, es wäre “Karriereselbstmord”, Spotify zu verlassen, da zu viel Blut, Schweiß und Tränen in den Aufbau einer Fangemeinde geflossen seien. “Ich bin nicht einverstanden mit dem, was sie tun, aber es ist keine persönliche Entscheidung. Wir vertreten etwa 150 verschiedene Künstler, und ich wäre auch nicht in der Lage, im Namen von so vielen Leuten den Stecker zu ziehen.” 
Ein Techno-Label, welches anonym bleiben möchte, sagte zu RA, dass Spotify aufgrund seines riesigen Anteils am Streaming-Markt “viele Labels zögern lässt, Inhalte zurückzuziehen”, was das Unternehmen “vor den großen Auswirkungen” einer Boykottbewegung schützt. Kein Wunder, laut Statista macht Spotify ein Drittel aller Musikstreaming-Abonnenten weltweit aus. Danach folgen Apple Music mit 16% und Amazon mit 13%. 
Das Thema Krieg ist in der Musik heutzutage nicht mehr so präsent wie früher. Vor allem in den 1960er- und 1970er-Jahren mit der Hippie-Protestbewegung gegen den Vietnam-Krieg wurde viel öffentlicher Druck ausgeübt. Große Bands wie The Beatles oder John Lennon mit “Imagine” sind populäre Beispiele. 

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