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Mooer Hornet Black Test

Praxis

Sound/Bedienung:

Die Bedienung des Mooer Hornet ist einfach und erschließt sich auch ohne Blick ins Handbuch.
Als erstes verbinde ich mein Smartphone mit dem Combo und bin erstaunt über den Klang, der aus dem kleinen Speaker tönt. Der Sound ist voluminös und besitzt jede Menge Bass – so macht Jammen Spaß! Dabei lässt sich die Lautstärke allerdings nur über das verbundene Abspielgerät justieren.
Für die folgenden Audiofiles habe ich ein SM57 vor den 6,5″ Speaker positioniert und die aufgenommenen Beispiele wie immer klanglich nicht weiter bearbeitet. Als Gitarre kommt eine Music Man Reflex zum Einsatz, vorher stimme ich das Instrument aber erst einmal mit dem integrierten Stimmgerät, was ganz wunderbar klappt.

AMPS:

Ich schalte für die folgenden Beispiele die einzelnen Amps ohne Effekte durch. Dabei bleiben alle Regler in der 12-Uhr-Position, um den jeweiligen Grundsound am besten beurteilen zu können.
Los geht es mit dem JZ Clean Amp.

Audio Samples
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JZ Clean

Der Amp klingt ausgewogen und kann mit seiner Direktheit punkten. Die Attacks werden schnell und deutlich wiedergegeben.
Es folgt ein Beispiel in der F. Clean Einstellung.

Audio Samples
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F. Clean

Die Fender-Anleihen sind deutlich herauszuhören, das Mittenbild ist im Vergleich zum JZ Clean etwas zurückgenommen. Auch hier fällt die direkte Ansprache positiv auf.
Beide Clean-Amps sind übrigens recht übersteuerungsfest, auch bei hohen Gainsettings bleibt der cleane Sound erhalten und lässt sich nicht zum Zerren überreden.
Ich verlasse die cleane Abteilung und schalte nun auf den PL 100.

Audio Samples
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PL 100

Dieser Amp liefert einen fetten Rocksound mit britischen Anleihen, das untere Mittenbild ist ausgeprägt und auch die Höhen werden deutlich übertragen. Auch hier fallen die direkte Ansprache und die klar dargestellten Attacks auf.
Weiter geht es mit dem PV 5150, der den berühmten “Brown Sound” liefern soll.

Audio Samples
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PV 5150

Die Mitten treten im Vergleich zum Beispiel zuvor in den Hintergrund, dafür werden die Höhen und oberen Mitten gepusht, was für einen durchsetzungsfähigen, fetten Breitband-Rock-Crunch sorgt.
High-Gain ist bei den folgenden Audiofiles angesagt und der Triple macht den Anfang.

Audio Samples
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Triple

Überraschenderweise überträgt der kleine 6,5″ Speaker die ausgeprägten Bässe ziemlich gut und der Combo klingt wesentlich größer, als er tatsächlich ist. Die Gainstruktur ist zwar dicht, aber durchsichtig. Die einzelnen Töne der Akkorde lassen sich klar heraushören, was gerade bei schnellen Riffs ein echter Vorteil ist.
Wo wir gerade bei den kalifornischen Gainmonster-Amps sind, geht es mit dem MK IV weiter.

Audio Samples
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MK IV
Der Amp generiert wirklich beeindruckend gut klingende Amp-Modelle, der Sound ist fett und druckvoll.
Der Amp generiert wirklich beeindruckend gut klingende Amp-Modelle, der Sound ist fett und druckvoll.

Bei diesem Amp werden die Tiefmitten und Höhen gepusht, was besonders von modernen Metalbands gern genutzt wird. Auch hier kann der Sound dank der Durchsichtigkeit und der akzentuiert dargestellten Attacks punkten.
Aus deutschen Gefilden stammt das folgenden Modelling mit dem Namen Power DS.

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Power DS

Der Power DS schlägt in eine ganz ähnliche Kerbe wie das Beispiel zuvor, wirkt auf mich im Klang aber etwas traditioneller. Im Vergleich sägt der Amp aber noch etwas mehr – eine sehr schöne Alternative.
Zwar aus Deutschland stammend, aber in den USA beheimatet ist der Erbauer des nächsten Amps mit dem Namen Mogner.

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Mogner

Dieser Sound kommt sehr kompakt aus dem Speaker, was nicht zuletzt am ausgeprägten Bassfundament liegt, aber auch an den Mitten. Mooer hat es geschafft, den Klang trotz des kleinen Speakers druckvoll an die Außenwelt abzugeben, ohne dass ich das Gefühl habe, dass der Lautsprecher an seine Grenzen kommt und anfängt zu pumpen.
Als letztes in der Reihe kommt eine Eigenkreation aus dem Hause Mooer mit dem Namen MT.

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MT

Für meinen Geschmack ist dies eine gelungene Kombination der zuvor gehörten Amps, wobei diese noch ein wenig mehr komprimiert. Akkorde werden satt dargestellt und klingen entsprechend lange aus.
Ich muss zugeben, dass mir das alles ziemlich gut gefällt. Vor allem, wenn man sich den Preis noch einmal schnell vor Augen führt.

EFFEKTE:

Als nächstes kommen die integrierten Effekte, für die ich auf den F. Clean Amp umschalte, um die Effekte klarer herauszustellen.
Ich beginne mit den Modulationseffekten, genauer gesagt mit dem Chorus. Alle Effekte spiele ich mit der Mittelstellung des Potis am Amp an. Es folgen der Phaser und das Vibrato.

Audio Samples
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Chorus Phaser Vibrato

Alle drei Modulationseffekte liefern die von ihnen erwarteten Sounds. Hier kann man natürlich keine Boutique-Qualität erwarten, trotzdem lässt es sich mit ihnen gut arbeiten.
Weiter geht es mit den Delays. Beginnen möchte ich mit dem Analog-Delay, es folgt ein Beispiel mit dem Tape-Echo und abschließend mit dem Digital-Delay.

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Analog Tape Echo Digital Delay

Analog- und Tape-Echo ähneln sich für meinen Geschmack sehr, deutlicher ist der Unterschied beim Digital-Delay zu hören. Hier sind die Wiederholungen in der Tat klar und unverfälscht, wohingegen bei den beiden Delays zuvor deutlich bedämpfte Höhen herauszuhören sind.
Natürlich spiele ich auch die Reverbs an.
Los geht es mit der Room-Einstellung, gefolgt von Hall und dem abschließenden Church-Preset.

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Room Hall Church

Wie bei den Delays fällt für meinen Geschmack der Unterschied zwischen den drei Reverbs recht marginal aus. Das ist nicht weiter tragisch, denn insgesamt klingen alle drei – gemessen am Preis des Combos – überzeugend und es macht Spaß, den Regler ordentlich aufzudrehen.
Der Mooer Hornet Black Combo liefert alle Sounds mit auffallend geringen Nebengeräuschen, sehr gut! Auch der Klang des Kopfhörers ist gut zu gebrauchen, möchte man seine Umwelt nicht stören. Der Combo bietet eine für Übungszwecke ausreichende Lautstärke, mehr aber auch nicht.

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Skinner sagt:

#1 - 23.05.2023 um 09:07 Uhr

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Optisch und preislich finde ich den schon als Hammer. Die vielen Effekte dazu sind auch super. Aber weniger davon und dafür besser, wäre aus meiner Sich besser gewesen. Denn ich finde, der Chorus hört sich nach allem an aber nicht nach Chorus. Der Rest ist auch eher was für den Notfall. Die Klangregelung könnte auch mehr leisten. Ansonsten klingt er wirklich gut. Selbst in Relation zum Preis hätte ich dem höchsten 3,5 Pkt eher 3 Pkt gegeben. Von schicken Design sollte man sich nicht zu sehr blenden lassen. Der Yamaha zum Beispiel spielt zwar vom Preis in einer ganz anderen Liga aber wenn man es klein und vielseitig möchte, wird mit dem aus meiner Sicht, denn ich habe den schon seit Jahren, mehr als nur zufrieden sein. Ich habe den Kauf jedenfalls nie bereut und übe und jamme mit dem mit großer Freude. Aber klar, der ist deutlich teurer und somit nicht zu vergleichen. Der Mooer Hornet klingt auch ganz gut, ist wohnzimmertauglich (Optik) aber da endet es für mich auch schon. Fand ich schade, weil er eben cool aussieht.

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