Roto Control Praxis: Bitwig top, Ableton gut
In Bitwig funktioniert die DAW und Plugin-Steuerung bereits ziemlich direkt und nahtlos, auch ohne zusätzliche Einrichtung. In Ableton Live ist die Feinabstimmung aktuell umständlicher und erfordert teilweise Anpassungen in der Roto-Control-Software.

Allerdings reicht eine Anpassung pro Plug-in aus – danach bleibt diese Konfiguration erstmal gespeichert bzw. entwickelt man diese später, auf bis zu acht Pages, weiter.
Will sagen: Man muss nicht gleich alle verfügbaren Parameter von jedem Plugin auf einmal auf die maximal 64 Regler verteilen, sondern kann das auch sukzessive machen – so wie man es gerade braucht bzw. verwendet.
Ein Wrapper in dem Sinne gibt es nicht, was der Stabilität absolut zu Gute kommt. Unter Live müssen Devices nur aktuell mit konkreten Namen verwendet werden bzw. als Default gespeichert werden – die Mappings hingegen werden auf dem Controller abgelegt!
(Noch) kein echte Auto-Mapping?
Eine automatische Parameterzuweisung in Ableton (etwa für Macros oder auch Racks/Devices nach dem Gruppieren mit CMD+G) fehlt allerdings derzeit und ist nur über Umwege erreichbar.
In Bitwig hingegen funktionieren vergleichbare Pages der Remote-Controller bereits ausgezeichnet. Daher bleibt zu hoffen: Mit einem Software-Update könnte auch Ableton bald auf Augenhöhe stehen!

Ansonsten können Plugin-Parameter durch Mausbewegungen im Plugin an Roto-Control im Learn-Mode einfach übergeben werden, auch erkennt der Controller ob es ein Regler, Schalter oder Toggle bzw. Drehschalter ist – in Ableton muss zusätzlich der Umweg über die Configure-Page der Plugins gegangen werden. Aber auch hier gilt: Macht man nur einmal und dann ist gut.
Plugin-, Mix- & MIDI-Mode
In der einfachsten Betrachtung werden mit dem Roto Control bis zu acht Parameter mit den Potis sowie acht Parameter mit den Buttons für ein gerade selektiertes Plugins oder ausgewähltes MIDI-Devices benutzt.
Darüberhinaus gibt es jeweils acht Pages für bis zu 128 Parameter insgesamt, also pro Plugin bzw. MIDI-Gerät Die Pages werden unten links mit den Pfeiltastern durchgeschaltet. Soweit klar, soweit gut.

Möchte man DAW-Funktionen steuern, muss man ebenfalls den Mode wechseln, konkret also von dem Plugin-Mode in den Mix-Mode.
Da man jedoch öfters zwischen DAW-Mixer und Plugins wechselt, wäre hier für den Mode-Taster ein Kurzbefehl wie Doppelklick – neben dem etwas umständlichen Hamstergriff – eine tolle Ergänzung.
MIX-TRACKS: den DAW-Modus für Ableton und Bitwig
Im MIX-Modus – sowohl von Ableton Live als auch Bitwig – lassen sich zunächst mal die Funktionen für die Encoder (Potis) und die Taster separat belegen. So ist es möglich, bequem Lautstärke, Panorama oder die Sends A–L der DAW zu steuern, während man gleichzeitig für die selben Tracks Funktionen wie Solo, Track-Arm oder Aufnahmebereit (Arm Rec) über die Taster darunter erreichen kann.
Gebanked wird wieder mit den Pfeiltasten unten links. Hilfreich, wenn mehr als acht Spuren – oder auch Return-Kanäle – gesteuert werden sollen. Das Ganze verhält sich in Bitwig nahezu identisch.
Follow my click: der MIX FOCUS
Zusätzlich steht ein „Mix Focus“-Modus zur Verfügung, alternativ zu den klassischen „Mix Tracks“-Einstellungen. Damit können Parameter des aktuell selektierten Kanals gesteuert werden – Volume, Pan und alle verfügbaren Sends. Das war es dann auch schon. Die Tasten darunter bleiben in diesem Modus hingegen funktionslos.
Die Pfeiltasten dienen außerdem zum Umschalten auf ggfls. weitere Send-Regler-Seiten. Ein Wechsel des Fokus-Tracks ist an dieser Stelle nicht vorgesehen. Da könnte man grundsätzlich streiten, was wichtiger ist: Track-Wechsel oder doch mehr als sechs Sends ?!

Ein umständliches Verhalten zeigt sich im Transport-Modus: Das Display zeigt hier nur die Tastenfunktionen an – die Encoder bleiben also funktionslos. Wie wäre es vielleicht mit Position, Loop-Punkten und BPM an dieser Stelle?
Display zeigt Farbe & Name
Die Displays zeigen im Plugin-Mode Parameter-Namen, im Mix-Mode den Track-Namen sogar inklusive Farbzuordnung der DAW an. Auch die Funktion der Taster – Solo/Mute/Rec darunter ist eindeutig zu erkennen – zusätzlich durch eine LED im Taster auch nochmal hervorgehoben.

Welcher Track allerdings im Fokus ist, lässt sich nicht am Gerät erkennen, außerdem werden aktuell keine Parameter-Werte ins Display zurück gegeben – beispielsweise konkrete Anzeigen wie 1/4, 1/8 im Delay. usw. Die Funktion ist aber wohl in Planung.
Aktuell Kritikpunkte und Einschränkungen der “beta”
- Wechsel zwischen Plugin- und Mixer-Modus ist umständlich, aber oft nötig – etwa zur Auswahl von Spuren oder zur Lautstärkesteuerung von Plugins. Hier wären Shortcuts oder ein einfacher Toggle (z. B. per Doppelklick) hilfreich.
- Keine zusätzliche Anzeige von Wertänderungen im Display
- Keine Macro-Control-Funktion ab Werk. Eine Standardbelegung wäre sinnvoll – etwa als zusätzliche Page neben Volume, Pan und Sends
- Touch-Funktion der Encoder ist im Mix-Modus aktiv, holt aber lediglich den Track in den Fokus. Ohne automatische Umschaltung in den Plugin-Modus ist der Nutzen begrenzt – schneller geht es meist mit einem Doppelklick auf „Solo“.
- Transport-Modus: Encoder sind ebenfalls funktionslos.
Positives
- Bis zu 64 Devices bzw. Plugins mit je 128 Controls können gespeichert werden – erweiterbar über die Roto-Setup-App
- Intuitive Bedienung, besonders beim Mapping von Plugins
- Kompakte Größe, ideal für kleine Setups oder mobile Workflows
- Sehr gute MIDI-Learn-Funktion, auch in Verbindung mit externen MIDI-Hardware-Synthesizern
- Minimale Einarbeitung für komplexe Mappings, z. B. für EQs
Das sind die Alternativen

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Pete sagt:
#1 - 18.07.2025 um 10:53 Uhr
Cooler Test, vielen Dank. Aber auffallend viele Tippfehler im Artikel. Da hätte ich mir einmal korrekturlesen mehr gewünscht.