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Markbass Traveler 121 Ninja Test

Boxen mit 12-Zoll-Lautsprecherbestückung sind bei vielbeschäftigten Bassisten außerordentlich beliebt. Der Grund dafür ist relativ einfach: Zwölfzöller liefern einen warmen und universell einsetzbaren Sound. Außerdem ist eine einzelne 1×12-Box als Setup für kleine Clubgigs ideal, und mit einer zweiten 1x12er und dem passenden Amp kann man ohne großen Transportaufwand auch größere Bühnen beschallen. Auch der in New York lebende Ausnahmebassist Richard Bona schwört auf den Sound von Zwölfzöllern und hat sich von Markbass im Rahmen seiner Ninja-Signature-Serie zwei Boxenmodelle mit dieser Bestückung bauen lassen. Die New York Ninja 122 mit zwei Zwölfern hatten wir vor einiger Zeit bereits im bonedo-Test. Im heutigen Review schauen wir dem jüngsten Familienmitglied der Ninja-Serie unter die Haube: der Traveler 121 Ninja. Die Box ist mit einem Zwölfzöller und einem Tweeter ausgestattet.

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Details

Während ich die frisch vor meiner Haustür gelandete Richard Bona Signature-Box aus dem Karton hebe, fällt mir zuerst ihr durchaus stattliches Gewicht auf: die Ninja 121 bringt in der Tat 20,5 kg auf die Waage! Damit ist sie zwar noch recht mühelos mit einer Hand zu transportieren – sie ist aber sicherlich kein Leichtgewicht unter den 1x12er-Boxen!
Auch der Formfaktor spielt bekanntlich eine Rolle, und die neue Markbass-Box ist mit den Maßen 58 x 37,5 x 42,5 cm tatsächlich etwas größer als viele 1x12er-Modelle der Konkurrenz. Den Aufbau und die Konstruktion der Ninja 121 würde ich als extrem solide und stabil bezeichnen – die Box ist absolut roadtauglich, so wie man es von allen Markbass-Produkten kennt.
Das Sperrholzgehäuse wurde mit schwarzem, sehr strapazierfähigem Nadelfilz überzogen, Stapelecken aus Kunststoff schützen vor Remplern, und eine große Griffmulde an der rechten Seite dient zum Transport der Ninja 121. Zur Verbesserung der Basswiedergabe wurde die kompakte Box mit einem Bassreflexkanal versehen, der sich über die gesamte Breite der Boxenrückseite zieht.

Fotostrecke: 5 Bilder Ordentlicher Brocken: für eine Bassbox mit nur einem Zwölfzöller …

Hinter dem stabilen Metallfrontgrill, der zur Vibrationsdämpfung mit dicken Abstandshaltern aus Gummi von der Frontplatte abgesetzt ist, blitzen die gelbe Kalotte des Zwölfzöllers und ein ebenfalls gelber Tweeter hervor, der für die Frequenzen oberhalb von 3,5 kHz zuständig ist. Die Lautstärke des Tweeters kann mit einem großen Regler, der auf der rechten Seite hinter der Griffmulde sitzt, bequem angepasst werden. Diese Lösung finde ich erheblich praktischer als die normalerweise üblichen schwer zu erreichenden Potis auf der Boxenrückseite!
Der Markbass-Custom-Lautsprecher kommt übrigens mit Belastungen von bis zu 800 Watt klar, was für einen 12-Zoll-Lautsprecher wirklich erstaunlich ist. Die leistungsstarke 8-Ohm-Box kann deshalb problemlos mit dem Richard Bona Signature Ninja Amp betrieben werden, der an der Ninja 121 immerhin noch satte 600 Watt liefert. Zum Anschluss des Ninja-Amps oder anderer Basstops gibt es auf der Rückseite der Traveler 121 Ninja zwei Buchsen, die als Speakon/Klinke-Kombi ausgelegt wurden.

Fotostrecke: 5 Bilder Typisch für die Italiener sind die gelben Kalotten ihrer Lautsprecher.
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Praxis

Ich habe die Ninja 121 in der Testphase mit einigen aktuellen Class-D-Tops verwendet, und der deutsche Markbass-Vertrieb hat mir freundlicherweise noch einmal einen Little Mark Ninja zur Verfügung gestellt. Das Ninja-Top verfügt über stolze 1000 Watt Ausgangsleistung und liefert, wie oben bereits erwähnt, an einer 8-Ohm-Box immer noch satte 600 Watt.
Die Ninja 121 verlangt allerdings auch nach einem starken Verstärker, denn ihr Wirkungsgrad ist etwas geringer als der von anderen 1×12-Boxen. Man benötigt deshalb mehr Leistung, um auf die gleiche Endlautstärke zu kommen. Die Ninja steckt mit einer Belastbarkeit von 800 Watt allerdings auch einiges weg und erreicht erstaunliche Lautstärken, wenn sie mit dem Little Mark Ninja oder einem ähnlich leistungsstarken Amp befeuert wird.

Fotostrecke: 2 Bilder Mit einem entsprechend kraftvollem Amp, wie hier dem Markbass Little Mark Ninja, …

Es kommt natürlich immer auf die Bandbesetzung und die Spielweise an, das kleine Markbass-Stack liefert aber für kleine bis mittlere Clubgigs einen erstaunlich erwachsenen Basston, der auch bei hohen Lautstärken noch sauber, detailreich und fundamentstark abgebildet wird.
Soundmäßig präsentiert sich die Ninja 121 etwas ausgewogener als viele Kompaktboxen mit einem Zwölfzöller. Durch das größere Gehäusevolumen klingt sie relativ voluminös und der Tweeter setzt sich mit außerordentlich transparenten Höhen in jeder Situation hervorragend durch. Im mittleren Bereich gibt sich mein Testkandidat etwas zurückhaltender als viele 1×12-Konkurrenten: die Ninja 121 besitzt zwar den typischen durchsetzungsstarken und warmen Klang einer 12er-Box, es treten aber erfreulicherweise keine unangenehmen nöligen Mittenfrequenzen in den Vordergrund.

Die klassische gelbe Markbass-Farbgebung trifft bei der Ninja-Serie auf knalliges Grün!
Die klassische gelbe Markbass-Farbgebung trifft bei der Ninja-Serie auf knalliges Grün!

Mittels der nachfolgenden Audiobeispiele könnt ihr euch einen Eindruck vom Klang der Markbass-Box machen. Allerdings sei erwähnt, dass nicht wenige veränderbare Faktoren beim Recording, wie etwa das Mikrofonmodell, die Position des Mikros im Raum, der Raumklang etc., den Sound zum Teil nicht wenig beeinflussen können. Die klangliche Tendenz der Box ist jedoch klar erkennbar!

Audio Samples
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Amp flat, Tweeter 50% VLE-Regler am Amp auf 10h, Tweeter auf 9h VPF-Regler am Amp auf 10h, Tweeter 100%, Slap
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Fazit

Die neue Traveler 121 Ninja von Markbass ist zwar etwas schwerer und größer als die meisten anderen 1×12-Boxenlösungen, dafür produziert sie allerdings auch einen tragfähigen und ausgewogenen Sound, der sich für viele Musikrichtungen und für sämtliche Spieltechniken bestens eignet. Durch die hohe Belastbarkeit kann die Ninja außerdem sehr flexibel eingesetzt werden. Als Einzelbox mit einem entsprechend kräftigenTopteil erreicht die Ninja 121 erstaunliche Lautstärken, ohne überfordert oder beschädigt zu werden, und mit zwei Ninjas am gleichen Amp bekommt man ein überaus potentes und megalautes Kompakt-Stack, das für die meisten Gigs locker ausreichen sollte.
Bassisten, die sich für die Ninja-Serie und speziell für die Traveler 121 interessieren, sollten allerdings auch ruhig einmal einen Blick auf die New York Ninja 122 werfen, die mit zwei 12-Zöllern und einem Tweeter bestückt ist. Die größere Ninja-Box ist nämlich nur 14 cm breiter und sogar etwas leichter als die Ninja 121. Durch die Verdoppelung der Membranfläche klingt sie für meine Ohren allerdings noch eine Spur ausgewogener und erwachsener.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • solide Konstruktion, tadellose Verarbeitung
  • hohe Belastbarkeit
  • flexibel einsetzbar
  • voluminöser und ausgewogener Sound
  • bequem regelbarer Tweeter
Contra
  • nur unwesentlich kleiner und sogar etwas schwerer als die New York Ninja 122
Artikelbild
Markbass Traveler 121 Ninja Test
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Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Markbass
  • Modell: Traveler 121 Ninja, Bassbox mit 12-Zoll-Speaker und Tweeter
  • Herstellungsland: Indonesien
  • Leistung: 800 Watt
  • Frequenzgang: 40 Hz – 20 kHz
  • Impedanz: 8 Ohm
  • Lautsprecher: 1x 12 Markbass Custom Speaker, Tweeter regelbar (x-over 3,5 kHz)
  • Anschlüsse: 2 x Speakon/Klinke-Kombi
  • Maße: 58 x 37,5 x 42,5 cm
  • Gewicht: 20,5 kg
  • Preis: 825,- Euro (UVP)
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