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Mapex Black Panther Versatus Russ Miller Snare Test

Die Mapex Black Panther Versatus Snare im bonedo Test: der amerikanische Sessiondrummer Russ Miller ist seit einiger Zeit Endorser der taiwanesischen Trommelmanufaktur Mapex, die augenscheinlich etwas von angemessenen Zusammenarbeits-Honorationen versteht. Der gute Russ wurde nämlich gemeinsam mit seinen Teamkameraden Chris Adler und Matt Halpern jüngst mit einem eigenen Signature Snare Modell aus der Black Panther Serie gesegnet. Der aufwändig konstruierte Kessel ist eine Hybridversion aus Mahagoni und Ahorn und verfügt über die etwas ungewöhnliche Tiefe von 4 5/8 Zoll. Der Name „Versatus“ ist nicht etwa einer J.R.R. Tolkien Saga entlehnt, sondern spielt auf den englischen Begriff „Versatility“ an. Vielseitigkeit, das ist laut Hersteller nämlich das Attribut, das diese Snare treffend beschreibt.

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Ein so studioerprobter Drummer wie Russ Miller könnte sicherlich ganze Bücher über das Mysterium Snaredrum schreiben. Besonders bei Pop-Produktionen hängt sehr viel vom richtigen Snaresound für den jeweiligen Song ab. Bei der schier unendlichen Bandbreite an verschiedensten Kesselarten und -größen ist es deshalb nicht ungewöhnlich, wenn ein erfahrener Trommler auch mal seine zwanzigköpfige Schnarrtrommelsammlung mit ins Studio bringt. Zeit ist Geld, und wer hat im Studio schon genug von beidem? Sich seelenruhig mit verschiedensten Tunings einer einzelnen Snare zu beschäftigen ist eben zeitlich oft nicht drin, und überhaupt machen nur wenige Snares gekonnt alle Tuning-Experimente mit. Doch was ist, wenn Zeit und Kohle keine Rolle spielen? Hätte man dann mit einer Mapex Black Panther Versatus eine Snare im Gepäck, die theoretisch in jedem Tuning überzeugen kann? Wir haben das rote Schätzchen auf seine „Versatility“ hin geprüft!

Details

Superschickes Design trifft auf ausgeklügelte Kesselkonstruktion

Die Versatus Snare wird in einer üppigen Kombination aus zwei ineinander geschachtelten Kartons und einem schwarzen Samtsäckchen geliefert. Hat man die Snare einmal aus der pappigen und samtigen Verpackung befreit, kann sie optisch gleich mit ihrem rot lackierten Rosewood-Furnier überzeugen. Das so genannte Transparent Cherry Over Burl Finish macht zusammen mit der Black Brushed Chrome Hardware einen hochwertigen und äußerst schnieken Eindruck. Im Promovideo zu seinem neuen Signature-Schätzchen, verrät Meister Miller höchstpersönlich, dass er gemeinsam mit den Jungs von Mapex verschiedenste Kesselmaße in unterschiedlichen Tunings ausprobierte. Am vielseitigsten erschien ihm dabei das etwas ungewöhnliche Maß 14“ x 4 5/8“ Zoll. Unter den unterschiedlichsten Hölzern, die mittlerweile zu Snaredrums verbaut werden, wählte er eine Kombination aus Ahorn und Mahagoni, um einen von Grund auf trockenen und vollen Kesselton zu erreichen. Ahorn gilt allgemein als ein warm und offen klingendes Holz, während Mahagoni etwas trockener und dunkler tönt. Der Hybridkessel setzt sich von innen nach außen wie folgt zusammen: zwei Lagen Ahorn, drei Lagen Mahagoni, zwei Lagen Ahorn und schließlich das Rosewood-Furnier auf der Außenseite. 

Fotostrecke: 3 Bilder Die einzelnen Schichten des Hybridkessels aus Mahagoni und Ahorn im Detail.

Der Versatus Hybridkessel – eine nicht alltägliche Konstruktion

Das Schlagfell sitzt auf einer nach außen deutlich abgerundeten Gratung im 45 Grad Winkel, die im Hause Mapex auf den Namen „Soniclear Bearing Edge“ hört. Durch einen zusätzlichen Verstärkungsring aus vier Lagen Ahorn sitzt das Fell also auf einer ziemlich pompösen Kante. Der Verstärkungsring dient an dieser Stelle übrigens nicht etwa zur Stabilisierung des Kesseln, wie es bei dünneren Kesseln der Fall ist, sondern der zusätzlichen Dämpfung der Obertöne des Schlagfells. Für einen von Haus aus trockenen Ton der Snare sorgen auch die beiden Airholes, die die Luft schneller aus dem Kessel entweichen lassen. Die Resonanzfellseite kommt gänzlich ohne Verstärkungsring daher – hier sind eben die klanglichen Feinheiten des Snare-Teppichs gefragt! Zudem sitzt das Resonanzfell auf einer im 35 Grad Winkel abfallenden, also etwas flacher gestalteten Gratung. Um einer überragenden Teppichansprache den Weg zu ebnen, wurde das Snarebed der Versatus Snare mit drei Millimetern ziemlich tief gestaltet. Das gewährleistet ein breites Aufliegen des Spiralenteppichs auf dem Resonanzfell.

Auch die Hardware erscheint solide und durchdacht

Die Black Brushed Chrome Black Panther Hardware ist rundum exzellent verarbeitet. Aufgrund der geringen Kesseltiefe sind die jeweils zehn Einzelspannböckchen der Schlag- und Resonanzfellseite leicht versetzt zueinander am Kessel angebracht. Mit ihrer leicht nach innen gebogenen Kante stellen die Mapex Sonic Saver Hoops eine Reminiszenz an die Stick Saver Hoops dar, die man an alten Slingerland Trommeln findet. Es handelt sich im Falle der Versatus Snare jedoch um Gussspannreifen, die allerdings etwas leichter als herkömmliche „Die-Cast Hoops“ ausfallen und schon an einigen Snare-Modellen der Black Panther Serie verbaut wurden. Auch die Snare-Abhebung entspricht der gewohnten Ausstattung der schwarzen Panther. Durch die Rasterung der beiden Stellschrauben kann der Teppich fein und genau justiert werden. Der solide Eindruck der Abhebung  wird abgerundet durch den „Schaltknüppel“, der sich kinderleicht bewegen lässt und zuverlässig die Position hält.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Snare-Abhebung, die Spannböckchen und eines der beiden Airholes in black brushed Chrome.

Das Kätzchen kommt mit feinem Fell, hochwertigem Teppich und einem kostenlosen CD-Download ins Haus

Die Versatus Snare ist ab Werk mit Fellen der Marke Remo bestückt. Als Schlagfell dient ein Fiberskyn 3 Diplomat Modell, das etwas dünner als ein herkömmliches Ambassador ausfällt und durch seine natürliche Oberflächenstruktur vor allem bei Besenspielern beliebt ist. Das Ambassador Snare Side Resonanzfell bringt einen 16-spiraligen Teppich der Marke Puresound in Schwingung, der wohlgemerkt zum Lieferumfang gehört. Der Snare liegt obendrein eine vom Meister unterschriebene Autogrammkarte sowie ein Code für einen kostenlosen Download der neuen CD von Russ Millers Modern Jazz Truppe „Arrival“ bei – ein wirklich feiner Schachzug! Wie brav unser schmuckes Kätzchen mit all seinen hochwertigen Features schnurrt und schnarrt, erfahrt ihr im folgenden Praxisteil!

Fotostrecke: 3 Bilder Fellwechsel? Nicht nötig! Die Snare kommt mit Remo USA Fellen ins Haus.
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Praxis

Jetzt bin ich doch wirklich sehr gespannt, ob der Mix aus all den wohl durchdachten Features tatsächlich die Zauberformel für unendliche Vielseitigkeit ist. Zunächst löse ich alle Stimmschrauben beider Felle, danach bringe ich das Resonanzfell ordentlich auf Spannung, um eine optimale Teppichansprache zu gewährleisten. Durch verschiedene Tunings des Schlagfells lote ich daraufhin das Klangspektrum der Versatus Snare aus. Die Hardware zeugt während des kompletten Testvorgangs von höchster Qualität und wird dem guten Ruf der Black Panther Snares mehr als gerecht. Durch die absolut geschmeidig laufenden Spannschrauben gestaltet sich das Stimmen dieser Trommel sehr angenehm. Wie sie sich dabei klanglich schlägt hat, möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten. Viel Spaß!

Fotostrecke: 2 Bilder Das rote Kätzchen macht es sich in einem edlen Samtsäckchen gemütlich.

Tiefe Stimmung: trockener Kessel trifft auf crispen Teppich und singende Ringe

Nach nur wenigen Drehungen der Stimmschrauben des Schlagfells zeigt sich die Snare schnell in einer kontrolliert mittig-tiefen Stimmung. Der Ton des Ahorn-Mahagoni-Kessels ist dabei, wie erwartet, voll und trocken, wobei es der schlanken Snare naturgemäß etwas an Bauch fehlt. Die Tiefe von 4 5/8 Zoll hat jedoch auch ihre Vorteile: wer eine messerscharfe Teppichansprache mag, der kommt hier voll auf seine Kosten. Die etwas steiler gestaltete Gratung und das tiefere Snarebed äußern sich wie vermutet in einem sehr crispen Teppichsound, der sich sehr präsent aber musikalisch in den Gesamtklang der Trommel einfügt. Die Sonic Saver Hoops verleihen Rimshots eine gehörige Portion „Knack“ und einen angenehmen Oberton-Singsang. Verunstaltet man das schmucke Fiberskyn Schlagfell mit ein paar Gaffa-Schnipseln, so reicht schon eine kleine Portion des klebenden Allheilmittels, um die Versatus Snare vollkommen trocken klingen zu lassen. Ein zum Vergleich aufgezogenes gebrauchtes Remo CS Coated Schlagfell gibt der Snare noch mehr Bauch und Wärme.

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Tiefe Stimmung – Solo Tiefe Stimmung – Groove Tiefe Stimmung – Groove gedämpft Tiefe Stimmung – Besen Groove Tiefe Stimmung – Remo CS Fell Groove

Mittlere Stimmung: die Snare mutiert zum harten Knochen

Gibt man dem Schlagfell mehr Spannung, so wird der Sound der Trommel knochiger und energischer, irgendwie „crunchy“. Das dünne Diplomat Fiberskyn Schlagfell trägt hier seinen Teil dazu bei. Nicht umsonst spricht Miller diesem Fellmodell im bereits erwähnten Promovideo einen „natural compressed sound“ zu. Die Gussspannreifen finden nun deutlich mehr Platz im Gesamtsound der Snare, der für meinen Geschmack in diesem mittleren Tuning etwas flach und zu zickig ausfällt. Nach einem erneuten Tausch gegen das Remo CS Coated klingt die Trommel im Test wieder etwas braver. Unabhängig vom jeweiligen Schlagfell bleibt die Teppichansprache exzellent, und die Klangzonen an unterschiedlichen Fellpositionen sind jetzt noch deutlicher voneinander getrennt. Dabei fällt besonders auf, dass Schläge in die Fellmitte auch ohne jegliche Dämpfung supertrocken bleiben. Möchte man ein paar mehr Obertöne erreichen, so muss man nur die Spannreifen „mit ins Spiel“ bringen.

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Mittlere Stimmung – Solo Mittlere Stimmung – Groove Mittlere Stimmung – Groove gedämpft Mittlere Stimmung – Rimclick Groove Mittlere Stimmung – Besen Groove Mittlere Stimmung – Remo CS Fell Solo Mittlere Stimmung – Remo CS Fell Groove Mittlere Stimmung – Remo CS Fell Groove gedämpft

Hohe Stimmung – Questlove lässt grüßen!

In sehr hoher Stimmung entpuppt sich die Snare als reine Funk-Granate. Auch als Side-Snare würde sie in dieser Stimmung einen guten Job leisten. Die Sonic Saver Hoops tragen jetzt maßgeblich zum knackigen Sound bei, wobei der Kesselton klanglich in den Hintergrund gedrängt wird. Vor allem bei schmutzigen HipHop Beats macht die Snare jetzt eine exzellente Figur. Hört selbst:

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Hohe Stimmung – Solo Hohe Stimmung – Groove Hohe Stimmung – Groove gedämpft

Deep & thuddy Tuning

Abschließend versuche ich der Snare einen mumpfigen, ultratiefen Backbeatsound á la Jim Keltner zu entlocken. Dazu löse ich nochmals alle Spannschrauben des Schlagfells und ziehe sie lediglich einen Hauch mehr als „fingertight“ an. Nach geringfügigem Lockern des Teppichs und leichtem Dämpfen des Schlagfells überrascht die Snare besonders bei soften Schlägen in die Mitte des Schlagfells mit einem saftigen und tiefen Klang. Das klingt dann so:

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Ultratiefe Stimmung – Groove
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Fazit

Mit der Versatus Snare unterstreicht die Firma Mapex den guten Ruf ihrer Black Panther Serie und verpasst dem neuen Endorser Russ Miller ein exzellent verarbeitetes und vielseitig einsetzbares Instrument. Die Kombination aus dem trocken und warm klingenden 14“ x 4 5/8“ Kessel aus Ahorn und Mahagoni und den Mapex Sonic Saver Gussspannreifen ermöglicht bei entsprechender Bearbeitung eine große Bandbreite an Sounds. Die aufwändige Kesselkonstruktion trägt hier zusammen mit der tollen Ausstattung – die Snare kommt ab Werk mit einem Puresound Teppich und Remo USA Fellen – natürlich ihren Teil dazu bei. Egal ob „cranked up“ für HipHop-Beats á la Questlove, geradlinige Pop-Grooves, feine Jazztunes oder ultratiefe Muffsounds auf der Tagesordnung stehen, die Versatus Snare hat das Zeug dazu, in jedem musikalischen Kontext zu überzeugen. Bei all der Vielseitigkeit bietet sie trotzdem einen sehr eigenständigen Klangcharakter, der teilweise auch vom mitgelieferten Diplomat Fiberskyn Schlagfell herrührt. In mittlerer Stimmung ist mir der Klang mit dem Fiberskyn allerdings etwas zu zickig und zu „crunchy“. Für vollere Sounds empfiehlt sich ein stärkeres Fell, beispielsweise das im Test verwendete Remo CS coated. Ein nettes Gimmick ist übrigens der Download-Code für die neue Scheibe von Millers Modern Jazz Truppe „Arrival“, welcher zum Lieferumfang der Trommel gehört. Ansonsten bleibt nur zu sagen: Russ Millers Versatus Signature Snare schnurrt wie ein Kätzchen und wird dem geneigten Käufer sicherlich lang anhaltende Freude bereiten!

Tipp: Schaut euch unseren Snare Drum Ratgeber an. Dort gibt es viele interessante Facts zum Thema zu entdecken. http://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/snare-drum-ratgeber.html

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • exzellente Verarbeitung
  • aufwändige Kesselkonstruktion
  • Remo USA Felle und Puresound Teppich ab Werk
  • sehr stimmflexibel
  • trockener Grundcharakter
  • feine Optik
  • Free Album-Downloadcard
Contra
  • etwas eigenwilliger Klang mit Werksfell in mittlerer Stimmung
Artikelbild
Mapex Black Panther Versatus Russ Miller Snare Test
Für 379,00€ bei
In allen Tonlagen schnarrt sie wie ein Kätzchen – die Mapex Black Panther Versatus Snare
In allen Tonlagen schnarrt sie wie ein Kätzchen – die Mapex Black Panther Versatus Snare
Technische Spezifikationen
  • Marke: Mapex
  • Modell: Black Panther Versatus Russ Miller
  • Größe: 14″ x 4 5/8″
  • Kessel: Mahogany / Maple Hybrid Kessel, 2-ply Maple, 3-ply Mahogany, 2-ply Maple
  • Kesselgratungen: Top Side – 45° „Soniclear Bearing Edge“ mit Verstärkungsring, Snare Side – 35° Gratung ohne Verstärkungsring
  • Finish: Transparent Cherry Over Burl, rotlackiertes Rosewood-Furnier
  • Hardware: Black Brushed Chrome Hardware
  • Teppich: Puresound 16-Strand Custom Series Snare Wire
  • Felle: Top Side: Remo Fiberskyn 3 Diplomat, Snare Side: Remo Ambassador Snare Side
  • Herstellungsland: China
  • Preis: (UVP) EUR 630,-
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