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Maestro Mariner, Maestro Orbit und Maestro Agena Test

Mit dem Maestro Mariner Tremolo, dem Orbit Phaser und dem Agena Envelope Filter stellen sich weitere Effektpedale der Marke vor. Die Pedale des von Gibson wiederbelebten amerikanischen Effektgeräteherstellers kommen im Vintage-Style und arbeiten traditionell komplett analog. Mit Preisen von zum Teil deutlich unter 200 Euro liegen sie noch im moderaten Mittelfeld für Effektpedale. Alle Pedale dieser Reihe kommen mit identischer Ausstattung, bestehend aus drei Reglern und einem Mode-Schalter.

Maestro Mariner, Maestro Orbit und Maestro Agena Test

Maestro Mariner Tremolo – das Wichtigste in Kürze

  • Tremolo Effektpedal mit komplett analoger Schaltung
  • True Bypass Switching
  • Harmonic/Classic Mode
  • Regler: Depth, Shape, Speed

Maestro Orbit Phaser – das Wichtigste in Kürze

  • Phaser Effektpedal mit komplett analoger Schaltung
  • True Bypass Switching
  • 4-Stage/6-Stage Mode
  • Regler: Width, Feedback, Rate

Maestro Agena Envelope Filter – das Wichtigste in Kürze

  • Envelope Filter Effektpedal mit komplett analoger Schaltung
  • True Bypass Switching
  • Hi/Lo-Mode
  • Regler: Sense, Attack, Decay

Optik und Ausstattung von Maestro Mariner, Orbit und Agena

Die drei Testkandidaten der Maestro Original Collection kommen im identischen Outfit mit einer Oberseite aus gebürstetem Aluminium in jeweils individueller farblicher Gestaltung. Das schwarze Metallgehäuse misst bei allen 128 x 83 x 62 mm bei einem Gewicht von 558 Gramm. Die drei Potis mit ihren seitlich geriffelten Knöpfen besitzen eine silberne Oberseite mit sehr gut sichtbaren Markern in schwarzer Dreieck-Form. Zwischen den vorderen beiden Reglern befindet sich ein kleiner Kippschalter zum Anwählen der beiden Modes. Der Fußschalter befindet sich im schwarz unterlegten hinteren Drittel und daneben das Maestro-Logo in Form von drei Fanfaren. Deren Schallbecher sind mit LEDs unterlegt, die bei aktivem Pedal leuchten. Alle Anschlüsse sind stirnseitig angebracht, neben der Eingangs- und Ausgangsbuchse im 6,3 mm Standardklinkenformat auch der Anschluss für ein optionales Netzteil. Trotz des Vintage-Outfits hat man sich bei den Pedalen aus der Maestro Original Collection an den heutigen Standard von 9 Volt angepasst (Minuspol innen). Der Strombedarf ist nicht sehr hoch und liegt beim Agena bei 31 mA, beim Orbit bei 34 mA und beim Mariner bei 46 mA. Gemessen wurden die Werte mit einem 1Spot mA Meter. Batteriebetrieb ist auch möglich, allerdings müssen für den Zugang zum Batteriefach die vier Gehäuseschrauben entfernt werden.

Maestro Mariner Tremolo Gehäuse
Fotostrecke: 3 Bilder Das Dreigestirn an Modulationspedalen aus dem Hause Maestro besteht aus dem Mariner Tremolo,…

Die Bedienelemente des Maestro Mariner Tremolo

Die Dreierkette beim Maestro Mariner Tremolo besteht aus einem Depth-Regler (Effekttiefe/Intensität) und einem Speed-Regler für das Tempo des Tremolo-Effekts. Der Shape-Regler bestimmt die Kurve des Tremolo-Effekts. Das geht wie üblich von einem weichen Ton mit einer sinusähnlichen Wellenform (Linksanschlag) bis zur harten Sägezahnwelle (Rechtsanschlag). Mit dem Mode-Schalter wird zwischen Harmonic und Classic gewählt. Der typische Lautstärken-Modulations-Sound ist bei Classic zu finden und Vibrato/Rotary-ähnliche Sounds sind mit dem Harmonic Mode möglich. Im Praxisteil gibt es mehr dazu.

Maestro Mariner Tremolo Metallgehäuse
Fotostrecke: 6 Bilder Das erste Pedal auf dem Prüfstand ist das Mariner Tremolo.

Die Bedienelemente des Maestro Orbit Phaser

Beim Maestro Orbit Phaser kann man mit dem Kippschalter zwischen einer 4-stufigen oder 6-stufigen Phasenverschiebung wählen. Der Effekt lässt sich dann mit den Regelmöglichkeiten Width (Breite/Intensität der Phasenverschiebung) und Rate (Geschwindigkeit) einstellen. Hinzu kommt der Feedback-Parameter, das Signal, das wieder dem Eingang zugeführt wird und dann die Stärke des Phaser-Effekts bestimmt.

Maestro Orbit Phaser Perpektivansicht
Fotostrecke: 6 Bilder Mit dem Maestro Orbit Phaser ist ein weiteres komplett analoges Pedal in unserer Testreihe.

Die Bedienelemente des Maestro Agena Envelope Filter

Die Eingangsempfindlichkeit wird beim Maestro Agena Envelope Filter mit dem Sense-Regler eingestellt. Attack und Decay bestimmen, wie schnell der Filter ansteigt (Attack) bzw. wie lange er in der geöffneten Position bleibt (Decay). Der Mode-Schalter wählt die Filterfrequenz, die bei Hi im höheren, bei Lo im tieferen Bereich angesiedelt ist. Auch hier gibt es gleich im Praxisteil genaueres zu hören.

Maestro Agena Envelope Filter Auto Wah
Fotostrecke: 6 Bilder Die Grafik des Agena Envelope Filters ist in pink gehalten.
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29.09.2023
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Das Maestro Mariner Tremolo in der Praxis

Für den Praxisteil wird das Mariner Tremolo vor einen Tweed Deluxe Klon geschaltet. Der Amp ist auf unverzerrten Sound eingestellt und läuft über eine 1×12 Box (Celestion Alnico Blue), die mit einem Beyerdynamic M-160 abgenommen wird.

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Mehr Informationen

Die Klanggestaltung des Maestro Mariner Tremolo orientiert sich deutlich an den Tremolo/Vibrato-Effekten aus den klassischen Amps von Fender und Vox. Der Classic-Mode liefert die Lautstärkemodulation in Richtung Fender, während beim Harmonic Mode eine leichte Tonhöhenmodulation hinzukommt. Damit geht es mehr in Richtung Vox Vibrato. Mit dem Shape-Regler an Bord ist man im Vergleich zu den Amp-Effekten noch etwas flexibler aufgestellt. Das Tempo muss man allerdings mit Fingerspitzengefühl justieren, eine Tap-Tempo-Funktion gibt es nicht. Hier ist traditionelle Bauweise angesagt. Soundmäßig gibt es nichts zu beanstanden, der Mariner liefert warme, vintage-orientierte Tremolo/Vibrato-Sounds ohne viel Schnickschnack mit absolut simpler Bedienbarkeit.

Audio Samples
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Mariner: Classic Mode (Les Paul) Mariner: Harmonic Mode (Les Paul) Mariner: Depth Check – 7-9-11-13-15-17 Uhr (Les Paul) Mariner: Speed Check – 7-10-14-17-Uhr (Les Paul) Mariner: Shape Check Classic – 7-10-14-17 Uhr (Les Paul) Mariner: Shape Check Harmonic – 7-10-14-17 Uhr (Les Paul) Mariner: Clean (ES-335) Mariner: Overdrive 1 (Stratocaster) Mariner: Overdrive 2 (Les Paul)

Der Maestro Orbit Phaser in der Praxis

Für den Test des Maestro Orbit Phasers habe ich den Amp gewechselt, der Sovtek MIG-50H mit angeschlossener 4×12 Box (Celestion G12M) ist nun im Einsatz. Die Box wird mit einem Neumann TLM-103 abgenommen. Auch dieser Kandidat erfindet das Rad nicht neu. Er sorgt für traditionelle Phasing-Sounds, die in Richtung Small Stone oder Phase 90 gehen. Das Pedal klingt angenehm warm und organisch und auch bei hohen Einstellungen von Width und Feedback nicht verwaschen und undefiniert. Der Effekt hat einfach nur Charme, was mir sehr gut gefällt. Bei manchen Phasern wird es nämlich bei extremeren Settings sehr dünn, aber zu ihnen gehört der Orbit definitiv nicht. Im Vergleich zu den genannten Klassikern hat der Orbit mit seinen drei Reglern und dem Mode-Schalter mehr Möglichkeiten zur Feinjustierung. Das Ganze bleibt dabei aber immer noch extrem übersichtlich. Die Spannweite der Phasing-Effekte ist recht groß und vom dezenten Eiern bis zum Underwater-Sound mit maximaler Rate ist alles machbar. Auch mit verzerrten Sounds kann der Maestro Orbit Phaser sehr gut umgehen.

Audio Samples
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Orbit: 4-Stage Mode (Stratocaster) Orbit: 6-Stage Mode (Stratocaster) Orbit: Width Check – 7-10-14-17 Uhr (Starplayer TV) Orbit: Rate Check – 7-10-14-17 Uhr (Starplayer TV) Orbit: Feedback Check – 7-10-14-17 Uhr (Starplayer TV) Orbit: Clean 1 (Les Paul) Orbit: Clean 2 (Stratocaster) Orbit: Overdrive 1 (Les Paul)
Maestro Mariner Tremolo,Agena Envelope Filter und Orbit Phaser
Die drei Maestros machen im Test eine gute Figur.

Der Maestro Agena Envelope Filter in der Praxis

Beim Maestro Agena Envelope Filter ist ebenfalls die Kombination mit Sovtek MIG-50H und 4×12 Box im Einsatz. Das Pedal bietet Filter-Sounds, die auch gerne als Touch-Wah bezeichnet werden. Der Filter öffnet sich ab einer bestimmten Anschlagsstärke, die mit dem Sense-Regler eingestellt werden kann. Bei einer Einstellung zwischen 11 und 13 Uhr hatte ich mit meinen Singlecoil- und Humbucker-Gitarren den gewünschten Punkt gefunden. Die klanglichen Unterschiede zwischen Hi und Lo hört ihr in den ersten beiden Beispielen. Auffällig ist, dass der Agena recht dezent ans Werk geht. Also kein hartes Gequake wie mit einem Q-Tron oder den Boss Dynamic Wah Pedalen. Daher klingt der Maestro Agena Envelope Filter bei Cleansounds nicht so funky und knackig wie die eben genannten Kollegen. Aber er ist durch den etwas stabileren Frequenzgang recht durchsetzungsfähig und konstanter. Für mich hat er seine klaren Stärken bei den verzerrten Sounds. Dort passen Frequenzgang und Ansprechverhalten ausgezeichnet für röhrende Zerrsounds, deren Klangfarbe und Zerrgrad sehr gut über den Anschlag gesteuert werden können. 

Audio Samples
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Agena: Hi Mode (Stratocaster) Agena: Lo Mode (Stratocaster) Agena: Decay min > max (ES-335) Agena: Attack Check – 7-12-17 Uhr (ES-335) Agena: Clean 1 (ES-335) Agena: Overdrive 1 (Les Paul) Agena: Overdrive 2 (Les Paul)
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29.09.2023
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Die drei Maestros überzeugen im Test mit Vintage-Style-Sounds. Vor allem der Maestro Mariner Tremolo und der Maestro Orbit Phaser hinterlassen dabei einen sehr guten Eindruck. Klanglich orientiert sich der Mariner an beliebten Tremoloeffekten von Amp-Klassikern und der Orbit an Phaser-Pedalen, die man von vielen Aufnahmen kennt. Die beiden verleihen dem Gitarrensound viel Charakter, egal, ob man den Effekt intensiv oder nur dezent nutzt. Beide zeigen sich für ihre Gattung recht variabel, sodass man clean und verzerrt einiges an Tremolo- bzw. Phasing Sounds erzeugen kann. Der Maestro Agena Envelope Filter schlägt auch in die Vintage-Kerbe, er ist allerdings für einen Envelope Filter eher dezent aufgestellt. Richtig quakige Cleansounds hat er nicht im Repertoire, dafür kann man sehr gut mit verzerrten Sounds mit ihm arbeiten. Alle Pedale besitzen ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Die drei Maestros überzeugen im Test mit Vintage-Style-Sounds und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung, hochwertige Bauteile
  • warmer analoger Sound
  • zwei wählbare Modes
  • variable Tremolo- und Phasing-Sounds (Mariner, Orbit)
  • Agena überzeugt mit Overdrive-Sounds
Contra
  • Agena mit Cleansound – keine quakigen Filtersounds
Artikelbild
Maestro Mariner, Maestro Orbit und Maestro Agena Test
Für 149,00€ bei
  • Specs Maestro Mariner Tremolo
  • Hersteller: Maestro
  • Modell: Mariner
  • Typ: Tremolo-Effektpedal
  • Regler: Depth, Shape, Speed
  • Anschlüsse: Input, Output, 9V DC (Minuspol innen)
  • Bypass: True Bypass
  • Stromaufnahme: 46 mA
  • Spannung: 9V (Batterie oder Netzteil)
  • Maße: 128 x 83 x 62 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 558 Gramm
  • Verkaufspreis: 169,00 Euro (Januar 2023)
  • Specs Maestro Orbit Phaser
  • Hersteller: Maestro
  • Modell: Orbit
  • Typ: Phaser-Effektpedal
  • Regler: Width, Feedback, Rate
  • Anschlüsse: Input, Output, 9V DC (Minuspol innen)
  • Bypass: True Bypass
  • Stromaufnahme: 34 mA
  • Spannung: 9V (Batterie oder Netzteil)
  • Maße: 128 x 83 x 62 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 558 Gramm
  • Verkaufspreis: 179,00 Euro (Januar 2023)
  • Specs Maestro Agena Envelope Filter
  • Hersteller: Maestro
  • Modell: Agena
  • Typ: Envelope-Filter-Effektpedal
  • Regler: Sense, Attack, Decay
  • Anschlüsse: Input, Output, 9V DC (Minuspol innen)
  • Bypass: True Bypass
  • Stromaufnahme: 31 mA
  • Spannung: 9V (Batterie oder Netzteil)
  • Maße: 128 x 83 x 62 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 558 Gramm
  • Ladenpreis: 159,00 Euro (Januar 2023)
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