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M-Audio Torq Conectiv-Vinyl/ CD Test

Intro

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Ursprünglich bei Midiman beheimatet, gehört M-Audio mittlerweile zur Unternehmensgruppe von Avid. Mit der DJ-Software Torq war man vor einigen Jahren angetreten, um den Produkten von Rane und Native Instruments die Stirn zu bieten. Ähnlich wie bei Scratch Live von Rane dient bei Torq das Audio-Interface beziehungsweise der Controller als Dongle für die Software. Dazu gehören die Controller „Xponent“, „X-Session Pro“ und das Interface „Conectiv“.

Wir werden uns in diesem Test aber ausschließlich mit dem „Conectiv Vinyl/ CD-Pack“ beschäftigen, da dieses die Steuerung der Software über Timecode-Vinyls oder -CDs ermöglicht. Zudem liegt sein Preis im Durchschnitt rund 140 Euro unter dem von Traktor Scratch Duo von Native Instruments und sogar bis zu 500 Euro unter dem von Scratch Live 3 von Rane. Außerdem kann die vor einiger Zeit erschienene Software-Version 1.5 mit einigen vielversprechenden Neuerungen aufwarten. Preis und Featureliste sind gute Gründe, dieses Produkt genauer unter die Lupe zu nehmen. Wichtigstes Kriterium in diesem Test war für uns die Alltagstauglichkeit des Systems.

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Details

Lieferumfang
Zum Lieferumfang des Paketes gehören neben dem Audio-Interface Conectiv ein USB-Kabel, je zwei Timecode-Vinyls und -CDs und die Software Torq. Die zum Betrieb nötigen Cinch-Kabel zählen nicht dazu, aber irgendwo muss bei diesem günstigen Preis schließlich auch gespart werden. In gedruckter Form liegt lediglich ein „Quick Start Guide“ in englischer Sprache bei, das vollständige englische Manual gibt es nur in digitaler Form. Es ist ausführlich und verständlich geschrieben, jedoch hätten ein paar mehr Abbildungen gut getan. Gelegentlich sucht man in der Software nach den beschriebenen Funktionen, was relativ zeitaufwendig ist und durch ergänzende Abbildungen hätte vermieden werden können.

Erster Eindruck
Das Kunststoffgehäuse von Conectiv macht auf mich rein optisch einen etwas billigen Eindruck. Allerdings sind alle Bedienelemente wie Kippschalter oder Drehpotis stabil gefertigt und genau so hochwertig wie die Anschlüsse – die Cinchbuchsen beispielsweise sind vergoldet. Auch die Schraube des Masse-Anschlusses ist genügend groß und griffig. Allerdings sorgen die längliche Bauform des Interfaces und die rückseitigen Anschlüsse dafür, dass man nicht so recht weiß, wo man das gute Stück denn nun platzieren soll. Um das Gerät auch ohne Computer betreiben zu können, benötigt man ein externes Netzteil, das leider nicht zum Lieferumfang gehört. Hier tut es aber auch ein günstiges universelles Netzteil.

Conectiv_Oben1

Anschlüsse
Conectiv verfügt über einen unsymmetrischen 6,3 mm Klinkeneingang für ein Mikrofon und zwei Stereo Cinch-Eingänge. Diese können per Schalter zwischen Line- und Phono-Pegel umgeschaltet werden. Zum Anschluss an einen Mixer stellt Conectiv zwei Cinch-Stereoausgänge bereit. Außerdem hat man über den integrierten Kopfhörerausgang die Möglichkeit, Songs auch ohne Mischpult vorzuhören. Etwas gewöhnungsbedürftig sind die beiden großen Drehregler, mit denen man bei beiden Kanälen zwischen dem Eingangssignal und dem Playback der Software hin- und herblenden kann.

Der Eingangspegel des Mikrofons kann über einen Drehregler eingestellt werden. Zum Überblenden zwischen den beiden Vorhör-Quellen und der Lautstärke des Kopfhörer-Ausgangs stehen ebenso Drehregler zur Verfügung. Mit dem „Split“-Taster kann zwischen Vorhör- und Split-Modus gewechselt werden.

Sehr sinnvoll ist definitiv die Vorrichtung für einen Kensington-Lock. Auf diese Weise kann man Conectiv gut vor Diebstahl schützen.

Conectiv_Anschluesse

Installation
Die Treiber für Conectiv und die Torq-Software werden separat installiert. Für diesen Test hatte ich ausnahmsweise kein Neugerät, sondern das gebrauchte eines Freundes. Um die aktuelle Softwareversion 1.5 testen zu können, musste ich mir diese kostenpflichtig von M-Audios Website herunterladen. Das Update ist mit 53 Euro nicht unbedingt billig, aber irgendwo muss sich der günstige Bundle-Preis ja bemerkbar machen. Sowohl die Installation des Soundkarten-Treibers wie auch die der neuen Software Torq 1.5. erfolgte schnell und problemlos.

Erster Start
Nach dem Neustart öffne ich die Torq-Software, Conectiv wird automatisch erkannt. Ohne Interface öffnet sich die Software leider nicht, da es Torq als Dongle dient.

Version 1.5 verfügt über zahlreiche Neuerungen. Hervorzuheben sind unter anderem das nun editierbar Phasegrid, die Skip Protection-Funktion und die Option, den Software-Mixer zu verbergen. Außerdem sind zahlreiche Features nun nicht mehr ausschließlich in den Voreinstellungen, sondern auch im Hauptfenster einstellbar.

Grafische Darstellung
Das Hauptfenster bietet zwar grundsätzlich ein sinnvolles Layout, wirkt aber für eine DJ-Software zu überladen. Neben den links und rechts platzierten Playern wird ein virtueller Mixer inklusive Crossfader, Cue-Sektion und EQs angezeigt. Darüber hinaus verfügt Torq über einen 16-kanaligen Sampler und eine Effekt-Sektion. Insgesamt eine Auswahl, die den Neueinsteiger mit Sicherheit etwas überfordern wird. Glücklicherweise lassen sich aber sowohl Sampler wie auch Mixer verbergen. In der unteren Hälfte der Oberfläche befinden sich der Songbrowser und das Snapshot-Menü. In den beiden Playern werden Songtitel, Interpret, verstrichene sowie die verbleibende Zeit des Songs visualisiert.

Torq zeigt eine Gesamtübersicht der Wellenform im Player und eine große, horizontale Darstellung der Wellenformen beider Player zum Beatmatching an. Die Gestaltung des Hauptfensters könnte deutlich anwenderfreundlicher und kontraststärker sein. So sind beispielsweise wichtige Bedienelemente des Players grau auf schwarzem Hintergrund dargestellt, während eher unwichtige Details wie der virtuelle Crossfader farbig sind. Auch bei den anderen, alternativen Layouts sieht es ähnlich unübersichtlich aus.

Timecode Vinyls/ CDs
Die Timecode-Vinyls haben auf beiden Seiten eine Spieldauer von je zwölf Minuten. Der Track ist optisch in Abschnitte von einer Minute unterteilt. Ist ein Song länger als zwölf Minuten, wechselt der Player am Ende des Timecode-Tracks auf dem Vinyl in den Autoplay-Modus. Beim Vergleich der TC-Vinyls von Torq mit Scratch Live wird klar, dass der Timecode beim Torq-Vinyl deutlich leiser gepresst wurde als beim Vinyl von Rane. Dies kann in Club-Situationen zu Problemen führen. Doch dazu später mehr.

Alternativ zum Timecode-Vinyl kann das System auch mit TC-CDs gesteuert werden.

Vinyl-Kalibrierung
Wenn man dem Manual Glauben schenken mag, lässt sich das Timecode-Signal in den Voreinstellungen kalibrieren. An dieser Stelle kommt man zum Schwachpunkt dieses Systems: Außer Timecode-Medium, also Vinyl oder CD, lässt sich lediglich ein Threshold in 5 dB-Schritten von 0 dB bis -40 dB einstellen. Die Stereo-Balance oder eventuelle Phasenverschiebungen können nicht ausgeglichen werden. Der reine Zahlenwert des „Error Index“ birgt leider wenig Aussagekraft über mögliche Ursachen. Diese wichtige Disziplin ist bei den Konkurrenzprodukten von Rane und Native Instruments wesentlich ausgereifter.

Play-Modi
Die Decks verfügen über drei verschiedene Abspielmodi. Da wäre zunächst der interne Modus zu nennen, der per Maus erfolgt. Schaltet man auf „External Control“ um, stehen zwei verschiedene Modi zur Verfügung. Beim „Absolute-Mode“ entspricht die Abspielposition des Audiofiles der aktuellen Position der Nadel auf dem Timecode-Vinyl. Im „Relative-Mode“ hingegen folgt das Audiofile lediglich den Vorwärts- und Rückwärtsbewegungen der Schallplatte.

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Praxis

Klang
Klanglich muss sich Conectiv überhaupt nicht vor der Konkurrenz verstecken. Das unscheinbare Gerät hat es wirklich in sich! Obwohl die D/A-Wandlung „nur“ mit einer Auflösung von 16 Bit und maximal 48 kHz erfolgt, trumpft M-Audio hier richtig auf. Der Sound ist detailreich, druckvoll und angenehm. Es klingt meiner Ansicht nach sogar deutlich besser als das SL-3 von Rane trotz dessen besserer Auflösung von maximal 24 Bit. Die integrierten Phono-Preamps verfügen über einen überdurchschnittlich guten Klang, könnten allerdings einen etwas höheren Ausgangspegel vertragen.

Audio Samples
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Preamp Conectiv Preamp Pioneer DJM 900

Handling
Leider wird man durch die vielen Funktionen von Torq zunächst ein wenig erschlagen. Ein intuitives Herantasten ohne Manual ist so kaum möglich. Davon abgesehen wird das Interface allerdings sofort erkannt. Alle Ein- und Ausgänge konfigurieren sich selbstständig so, wie man sie zur Inbetriebnahme benötigt.

Im Club-Alltag funktioniert das Ganze leider nicht immer ohne Einschränkungen. Ich spreche hier aus Erfahrung, da ich regelmäßig gemeinsam mit DJs auflege, die Torq-Conectiv einsetzen. Während mein Scratch-Live in der Regel störungsfrei funktioniert, kommt es am exakt selben Arbeitsplatz beim Torq-System des Öfteren zu Problemen. Torq reagiert recht empfindlich auf alltägliche Störquellen wie zum Beispiel verschmutzte Nadeln, starken Körperschall oder einstreuende Stromkabel. Die Tatsache, dass sich solche Dinge im Club-Betrieb nie wirklich komplett vermeiden lassen, gestaltet das ernsthafte Arbeiten mit Torq unter Umständen etwas problematisch. Was nützen die tollsten Features einer Software, wenn die nötige Betriebssicherheit für eine professionelle Nutzung nicht gegeben ist?

Key-Lock
Der Key-Lock ist bei Torq defaultmäßig aktiviert. Dieser arbeitet ziemlich sauber und kann natürlich auch deaktiviert werden. Ab einer Erhöhung der Abspielgeschwindigkeit um etwa vier oder einer Absenkung um etwa fünf Prozent entstehen hörbare Artefakte. Im Vergleich mit anderen Systemen und im Hinblick auf den Preis geht das aber absolut in Ordnung! Ein nettes Feature ist, dass sich die Stimmung des gespielten Songs auch unabhängig vom Pitch ändern lässt. Im „Key-Adjust“ lässt sich die Tonhöhe mit einer Auflösung im Cent-Bereich bis zu einer Oktave anheben, oder absenken. Praktischerweise schränkt die Key Lock-Funktion die Möglichkeiten der Scratch-Techniken überhaupt nicht ein. Sobald eine Scratch-Bewegung ausgeführt wird, schaltet sich der Key-Lock aus, um sich danach sofort wieder selbstständig zu aktivieren.

Audio Samples
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Original Pitch Pitch +2% mit Key-Lock Pitch +4% mit Key-Lock Pitch -2% mit Key-Lock Pitch -4% mit Key-Lock Original Pitch plus 3 Halbtöne Original Pitch minus 3 Halbtöne

AMPutate-Mode
Falls man zum Mixen nur einen Plattenspieler oder CD-Player zur Verfügung hat, kann man im „AMPutate Mode“ arbeiten. Der gerade laufende Song läuft dann im internen Abspiel-Modus, während der neue Song über die Timecode-Vinyl oder CD gesteuert wird.

MIDI-Assignment
Alle angeschlossenen MIDI-Geräte, deren Treiber ordnungsgemäß installiert sind, werden sofort von Torq erkannt. Durch einen einfachen „Control-Klick“ auf die jeweilige Software-Funktion kann diese umgehend einem MIDI-Controller zugeordnet werden. Somit kann man vom Pitch und Song-Load bis zu den Cue-Punkten nahezu alle Funktionen der Software extern steuern. Dies bietet eine Vielzahl kreativer Möglichkeiten und funktioniert reibungslos und verzögerungsfrei. Daumen hoch!

Automatische Tempo-Erkennung
Songs, die in Torq importiert werden, erfahren automatisch eine Tempoanalyse, die zufriedenstellende Ergebnisse liefert. Um die Fehlerquellen zu verringern, lässt sich der mögliche Tempobereich in den Voreinstellungen einschränken. Neu bei Version 1.5 ist die Möglichkeit, das „Phase-Grid“ zu editieren. Diese Anzeige visualisiert zusätzlich zur Wellenform-Ansicht die einzelnen „Beats“ (Viertelnoten-Schläge) des Songs. Eine Korrektur des Grids ist oft bei Songmaterial notwendig, das Temposchwankungen beinhaltet. Außerdem ist es nun durch die neuen „Tempo-Anker“ möglich, Material mit Tempowechseln genauestens zu analysieren.

Loop-Funktionen & Cue-Punkte
Die Loop-Funktionen sind ein weiters Highlight von Torq. Loop-Punkte können manuell gesetzt werden oder man arbeitet mit beatsynchronen Auto-Loops. Die Loop-Sektion arbeitet sehr zuverlässig und erlaubt ein sehr intuitives Arbeiten. Insgesamt stehen pro Song fünf frei positionierbare Cue-Punkte zur Verfügung. Diese sind sehr leicht zur setzen und durch ihre auffällig große Nummerierung gut zu erkennen.

Audio Samples
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Auto-Loop 1 Takt Auto-Loop ½ Takt Auto-Loop 1/4 Takt Auto-Loop 1/8 Takt Auto-Loop aufsteigend

Sample-Player
Ebenfalls gelungen und mit zahlreichen sinnvollen Features versehen ist der Sample-Player. Dieser verfügt über insgesamt 16 separate Sample-Pads. Die Samples können entweder per Drag & Drop direkt aus der Library oder über einen Browser geladen werden. Außerdem ist es möglich, im laufenden Betrieb Samples aus beiden Playern aufzunehmen. Ein besonderer Clou ist, dass diese Aufzeichnungen gepitcht und taktgenau geloopt werden können. Absolutes Highlight aber ist die Quick Scratch-Funktion. So können Samples blitzschnell in die Player geladen werden, ohne dass man sie aus der Library importieren muss. Außerdem geht das vorher in den Player geladene Audiofile dabei nicht verloren. Derartige Features sorgen für einen guten Workflow und machen verdammt viel Spaß!

Features, die eigentlich keine sind …
Es gibt zwar eine Aufnahmefunktion zur Aufzeichnung des Mixes, diese funktioniert allerdings nur im Zusammenhang mit einem externen Controller wie dem Xponent. Schade!

Das Mikrofonsignal kann über „Deck A“ dazugemischt werden. Dies ist allerdings alles andere als praktikabel. So macht der Mikrofon-Input eigentlich nur Sinn, wenn das Conectiv-Interface mit einer anderen Software verwendet wird.

Mic__Headphones

Effekte und PlugIns
In Sachen „Effekte“ ist Torq wirklich vorbildlich ausgestattet. Es gibt zehn verschiedene interne Effekte, die entweder als Insert- oder als Zumisch-Effekte eingesetzt werden können. Zu Verfügung stehen zum Beispiel Reverb, Flanger und Delay, die auch taktsynchron eingesetzt werden können. Ein Novum der Version 1.5 ist, dass sich pro Player bis zu drei interne Effekte gleichzeitig laden lassen. Darüber hinaus gibt es nun auch die Option, externe VST-PlugIns einzubinden. Die Effekt-Sektion hat einen sehr guten Klang, arbeitet ohne nennenswerte Latenz und überzeugt mich deshalb auf ganzer Linie!

Fotostrecke: 2 Bilder
Audio Samples
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Reverb-FX 50% Flanger-FX 50% Delay-FX 50%

Vinyl-Feeling
Bezüglich des „Vinyl-Feelings“ hat Torq gegenüber der Konkurrenz von Rane und Native Instruments leider das Nachsehen. Selbst bei dem kleinsten einstellbaren Wert der Buffergröße wirkt die Übertragung der Schallplattenbewegungen auf das Playback schwammig und verzögert. Dies ist allerdings nur für Scratch-DJs wirklich relevant. DJs mit anderen Schwerpunkten wird es vielleicht gar nicht auffallen.

Ein weiterer Nachteil ist der geringe Vorlauf des Vinyls. Erst etwa eine Sekunde, bevor das Audiofile zu spielen beginnt, wird es vom Timecode in Bewegung gesetzt. So fehlt unter anderem die optische Kontrolle, ob das Steuersignal sauber ausgelesen wird.

Audio Samples
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Scratch

Musik-Files verwalten
Über den Browser können Songs in die Software geladen werden. Dort werden alle Laufwerke und Ordner des Computers angezeigt. Unterstütze Formate sind MP3, AIFF, WAV, WMA und AAC.
Auch iTunes-Playlisten finden Support und es besteht die Möglichkeit, Songs von Audio-CDs abzuspielen. In der Listenansicht werden die „tags“ wie Song, Artist, Genre oder Bitrate angezeigt. Von dort aus können die Songs per Drag & Drop in die Player geladen werden. Die an einem Abend gespielten Titel werden in einer „Session-Playlist“ gespeichert. Natürlich können auch eigene Playlisten erstellt werden.

Die Suchfunktion ist leider noch verbesserungswürdig, da sie nur innerhalb der Listenansicht funktioniert. Insgesamt macht der Browser einen lahmen Eindruck. Er könnte im oft hektischen DJ-Alltag zeitweise zum Verhängnis werden.

Software-Updates
Sind bei „Scratch Live“ von Rane neue Software-Versionen kostenfrei, so lässt sich M-Audio leider Software-Updates für Torq bezahlen.

Grafik/ Programmoberfläche
Wie bereits erwähnt, wirkt die grafische Darstellung von Torq teilweise einfach überladen. Weniger wäre hier der Übersicht halber wirklich mehr gewesen. Die Songliste im Browser ist aufgrund des fehlenden Kontrastes nur schwer lesbar. Auch die horizontale Darstellung der Wellenform der Audiofiles finde ich sehr gewöhnungsbedürftig. Hier wäre außerdem eine alternative vertikale Darstellung wünschenswert.

Alternativen/ zusätzliche Features

Anwender, die Torq für ihre Produktionen verwenden möchten, kommen voll und ganz auf ihre Kosten. Über die Option, MTC (MIDI-Timecode) zu senden oder zu empfangen, lässt sich die Software perfekt mit einem entsprechenden Sequenzer synchronisieren. Über ReWire kann Torq komfortabel beispielsweise in eine Software wie Cubase, Logic oder Live eingebunden werden. Hardwareseitig bleibt man mit Conectiv glücklicherweise nicht auf Torq beschränkt, sondern kann dieses unter anderem auch als reguläres Audio-Interface für andere Applikationen einsetzen.

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Mit dem Torq Conectiv Vinyl/ CD-Paket bietet M-Audio für kleines Geld ein wirklich gut klingendes Interface in Verbindung mit einer Software, die vor Features nur so strotzt. Die leicht überladene grafische Darstellung und die kostenpflichtigen Software-Updates sollten angesichts des unschlagbar günstigen Straßenpreises von runden 200 Euro zu verkraften sein. Ein Nachteil ist die Steuerung der Software per Timecode-Vinyl. Ein leise gepresster Timecode und die zu rudimentäre Kalibrierung sorgen für eine erhöhte Störanfälligkeit verglichen mit Scratch Live und Traktor Scratch. Das „Vinyl-Feeling“ ist etwas schwammig und kommt leicht verzögert. Dies ist vor allem für DJs relevant, in deren Sets Scratching eine große Rolle spielt. DJs, für die vor allem der DJ-Mix im Vordergrund steht, werden dadurch eher geringe Einschränkungen haben. Deshalb ist Torq Conectiv den DJs zu empfehlen, die in „störungsfreien“ Umgebungen arbeiten und grundsätzlich genügend Zeit für einen ausführlichen Soundcheck haben. Wer also mit diesem System in einem Studio arbeiten möchte, dem kann ich Torq Conectiv sehr empfehlen. Gerade dort sind die Möglichkeiten der Synchronisation über MTC und ReWire enorm interessant.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • Sehr guter Klang
  • Extrem günstiger Preis
  • Zahlreiche Features und hochwertige Effekte
  • Einbindung externer VST PlugIns möglich
  • Betrieb im Rewire-Modus möglich
  • Integrierte Phono-Preamps
  • Loop-Funktion arbeitet sehr sauber und zuverlässig
  • Integrierter Sampler
  • Mikrofoneingang
  • Diebstahlschutz durch Vorrichtung für Kensington-Lock
Contra
  • Erhöhte Störanfälligkeit
  • Gehäuse aus Kunststoff
  • Grafische Darstellung wirkt leicht überladen
  • Kalibrierung und Qualitätskontrolle des Vinyl-Timecodes zu rudimentär
  • Kostenpflichtige Software-Updates
  • Vinyl-Timecode hat zu wenig Vorlauf (Lead-In)
Artikelbild
M-Audio Torq Conectiv-Vinyl/ CD Test
Für 149,00€ bei

PC      
Conectiv
Windows XP (SP2)
Pentium III 500 MHz
256 MB RAM
freier USB-Anschluss

Torq
Mindestsystemvoraussetzungen*
Windows XP (SP2)**
Pentium III 933 MHz
256 MB RAM
freier USB-Anschluss

Empfohlene Systemvoraussetzungen
Windows XP (SP2)**
Pentium IV 2 GHz oder höher
1 GB RAM
freier USB Anschluss
7200 RPM hard drive or faster

*Mit den minimalen Systemanforderungen ist es möglich, Torq mit einer Grundausstattung zu betreiben. In dieser Minimalkonfiguration können aufwendige oder rechenintensive Prozesse limitiert sein.

** nur Home- und Professional-Edition. Windows Media Center Edition wird derzeit nicht unterstützt.

Mac     
Conectiv
OS X 10.3.9
G3 500 MHz
256 MB RAM
freier USB-Anschluss

Torq
Mindestsystemanforderung*
Mac OS X 10.4.6
G4** 1.25 GHz
512MB RAM
freier USB-Anschluss

Empfohlene Systemvoraussetzungen
Mac Laptop
Mac OS X 10.4.7
Mac/Intel Core Duo 1.83 GHz oder höher
1GB RAM
freier USB Anschluss
7200 RPM bei der Festplatte

Mac Desktop
Mac OS X 10.4.7
Dual G5 2 GHz
1GB RAM
freier USB-Anschluss
7200 RPM bei der Festplatte
Herstellerlink: M-Audio

Lieferumfang
  • Conectiv Audio Interface
  • Torq DJ-Software
  • zwei Timecode-Schallplatten und zwei Timecode-CDs
Technische Daten
  • USB 1.1 Audio Interface
  • 16 Bit/ 48 kHz Auflösung
  • 4 Cinch-Eingänge, umschaltbar zwischen Line- und Phono-Pegel
  • 4 Cinch-Ausgänge mit Linepegel bis +10 dBV
  • 2 Mixregler zur Überblendung zwischen Eingang und Computerausgang
  • regelbarer 6,3 mm Kopfhörerausgang
  • Vorhörfunktion über Kopfhörer mit Überblend- und Splitfunktion
  • 6,3 mm Mikrofoneingang (für dynamische Mikrofone)
  • USB-Buspowerbetrieb
  • mitgelieferte Torq DJ-Software für Mac und PC
  • unterstützte Dateiformate MP3, AIFF, WAV, WMA und AAC
  • kompatibel zu Core Audio und ASIO
  • kompatibel zu Pro Tools M-Powered 7.3
Test Setup
  • Mac Book
  • 2,4 GHz Intel Core 2 Duo,
  • 2 GB 667 MHz DDR2 SDRAM
  • Mac OS X Version 10.5.8
  • Technics Turntable SL 1210 MK 2
  • Pioneer DJ-Mixer DJM-909
  • Moto Audiointerface 828 Mk2
  • Logic Studio 8
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