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Line 6 Relay G90 Test

DETAILS

Das G90-System besteht aus einem 19“ True-Diversity-Empfänger und einem Sender.  Der Sender mit dem klangvollen Namen TBP12 findet in einem schwarzen Metall-Gehäuse Platz und lässt sich mit Hilfe eines Metallbügels fest am Gurt anbringen. Das Instrument wird über das mitgelieferte Kabel mit dem Sender verbunden – auf der einen Seite des Kabels befindet sich eine gerade 6,3mm-Klinke, auf der anderen ein arretierbarer 4-poliger Mini-XLR-Stecker.

Für die drahtlose Kommunikation zwischen Sender und Empfänger stellt das G90 12 Kanäle zur Verfügung. Eine LED zeigt den Batterie-Status an. Diese ist mehrfarbig ausgelegt, sodass es nicht nötig ist, auf das Display zu schauen. Im Klartext heißt das: blau = voll, rot = Spannung gering, rot blinkend = die Batterie ist sehr bald leer. Das ist eindeutig. Um Batterieleistung zu sparen, besteht die Möglichkeit, einen Power Save Modus zu aktivieren. Wenn also die bereitgestellte Maximal-Sendedistanz von 90m nicht benötigt wird (also meistens), lässt sich die Sendestärke verringern und dadurch kostbare Energie sparen. Direkt neben dem “Sparfuchs” parkt ein Audio-Lämpchen, das durch grünes Leuchten ein anliegende Audiosignal bestätigt.

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Ein kleiner Mute-Taster auf der Unterseite schaltet das Signal stumm, ein Feature, das man gerade beim häufigeren Wechsel zwischen verschiedenen Instrumenten sicher zu schätzen wissen dürfte. Der obligatorische On/Off-Schieberegler darf natürlich nicht fehlen – hier wird man ebenfalls auf der Unterseite fündig.
Kommen wir zur Energieversorgung: Die beiden Batterien des Typs AA werden nach dem Lösen einer kleinen Metallklappe seitlich in das Gerät eingesetzt. Die Laufzeitanzeige der Energiespender wurde, der Bedienungsanleitung nach, für Alkalibatterien justiert, es steht aber jedem frei, andere Varianten zum Einsatz zu bringen. Die “Akalis” sollen bis zu acht Stunden Sendebetrieb ermöglichen. Insgesamt macht der Sender einen robusten Eindruck und wurde gut und wertig verarbeitet. Das verwendete Metallgehäuse unterstreicht das professionelle Einsatzgebiet.  
Wo ein Sender ist, kann ein Empfänger natürlich nicht weit sein. 19“-Racks waren bis Anfang der 90er höchst aktuell und nahmen  mitunter kühlschrankmäßige Ausmaße an. Mit Beginn des „Grunge Zeitalters“ verschwanden sie jedoch fast gänzlich von den Bühnen, erleben aber seit geraumer Zeit eine Renaissance.
Womit wir beim Thema wären, denn der Empfänger der Wireless-Anlage nimmt in der Regel ganz oben im Rack Platz. Von dort aus bahnt sich das Gitarren/Bass-Signal dann seinen Weg durch die Gerätschaften. Eigentlich sehr praktisch, denn so bleiben die Signalwege kurz und Stolperfallen (Kabel) sind auf der Bühne kein Thema mehr. 
Aber zurück zum Empfänger. Auch dieser besteht fast gänzlich aus schwarzem Metall und hört auf den Namen RXR12. Die beiden Antennen aus Gummi werden mit Hilfe von Steckern mit Überwurfmuttern, sogenannten BNC-Steckern, sicher mit dem Rackgerät verbunden. Dabei zeigen zwei aufgedruckte Pfeile den optimalen Winkel der Antennen an. Für all diejenigen, die kein Rack besitzen, gibt es übrigens auch die Möglichkeit, die Antennen rückseitig anzubringen.
Wird das Gerät durch den Frontseitig angebrachten Power-Schalter eingeschaltet, leuchtet das Display grün mit schwarzer Schrift. Ein Endlos-Drehregler dient der Anwahl verschiedener Parameter, ein Setup-Schalter erlaubt das tiefere Eintauchen in die Geräte-Struktur, um z.B. das Display anstelle grün, gelb leuchten zu lassen, seinen Kontrast einzustellen oder verschiedene Empfänger zu koppeln.  

Ein Taster mit der Aufschrift „Channel Select“ ermöglicht die Anwahl des Kanals, auf dem gearbeitet werden soll. Ein Schmankerl für Gitarristen ist der Cable Tone Taster. Dieser “simuliert” den Sound verschieden langer Kabel – denn wir wissen ja, je länger das (un)symmetrische Kabel, desto intensiver werden die Höhen bedämpft.Weitere Details zu diesem Feature warten im Praxisteil!
Drei LED-Ketten mit den Bezeichnungen „Battery“, „RF“ und „Audio“ zeigen die Signalstärke (Audio und Funk) sowie den Batteriestatus des Senders an. Unter der Audio-LED-Kette wartet noch eine kleine LED, die “sich meldet” wenn sich der Sender im Mute-Status befindet.

Macht XLR Sinn? Die Antwort lautet: Ja! Manche Gitarristen speisen ihr Signal nämlich erst in ein Mischpult ein, um von dort aus den Sound auf verschiedene Pfade wie z.B. Amps, Effekte, etc. zu verteilen. 
Soll ein Rack-Stimmgerät verwendet werden, lässt sich dies mit Hilfe einer Tuner-Out-Klinkenbuchse mit dem Empfänger verbinden. Diese Buchse kann aber auch als weiterer Ausgang verwendet werden. Großer Vorteil eines Tuner-Outs ist das permanente Signal, das auch anliegt, wenn der Main-Out des Empfängers stummgeschaltet ist. 

Kommentieren
Profilbild von Nico

Nico sagt:

#1 - 26.09.2012 um 20:42 Uhr

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Meiner Meinung nach ist der fehlende Gainregler gerade von Vorteil ,da der einzige Zweck einer Gitarrenanlage doch das 1:1 übertragen des Signals sein soll. Das tut diese Anlage bestens. Wer den gainpegel anheben muss hätte mit Kabel genau das gleiche Problem...

Profilbild von Fossy

Fossy sagt:

#2 - 29.04.2015 um 16:34 Uhr

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Was mich eher stört, ist das Batteriefach. Ich bin zwar im Besitz von guten Akkus die dort perfekt passen, dennoch ist es nicht das Maß der Dinge.
Sobald der Deckel fehlt, kann man den Sender gar nicht mehr gebrauchen. Auch wenn sie mal zu locker ist, kann es passieren, dass der Strom ausbleibt. Gaffa ist dein bester Freund Das ist bei Sennheiser prinzipiell besser gelöst.
An dem Sender müsste Line6 definitiv noch einiges verbessern. Ich glaube aber, dass wird die nicht weiter interessieren.Ein USB-Anschluss am Empfänger wäre auch toll gewesen. So braucht man für Updates immer noch ein anderes Gerät von Line6 (V75 oder ähnliches).
Das ist auch sehr schwach für den Preis.Ansonsten ist und bleibt es die beste Funke die ich je besessen habe. Ich gebe Sie nie wieder her.

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