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Lewitt Beatkit Pro Test

Praxis

Beatkit Pro: Praxisnahes Design, gute Sounds

Zu einem guten, live-tauglichen Drum-Koffer gehört ein Handling, das Drummer und Tonmensch im hektischen Einsatz keine Stöcke zwischen die Beine schmeißt. Und hier kann das Lewitt Beatkit Pro schon punkten, denn der Koffer ist tatsächlich nicht nur ein Alibi, sondern uneingeschränkt roadtauglich. Ein großer Vorteil ist auch, dass die Mikros nicht erst von den Halterungen getrennt werden müssen, sondern als Einheit in ihm verstaut werden können. Die Halterungen selbst besitzen eine gute Form, sodass sich die Schallwandler in praxisgerechten Winkeln und Abständen zum Fell positionieren lassen. Einzig die extrem stramm sitzenden Halteklauen sind anfangs ein Problem, denn ohne „Vordehnung“ gelang es mir nicht, sie an den dreifach geflanschten Stahlspannreifen meines Pearl Masters Drumsets zu befestigen. An RIMS-Systemen war dies jedoch vom Start weg kein Problem. Es ist jedoch zu erwarten, dass sich dieser Umstand mit der Zeit gibt. 

Halter
Spannreifenklemme mit Mikrofonaufnahme

Die EQ-Schaltungen bieten einige Klangoptionen

Wichtig ist natürlich der Klang des Ensembles. Als Schallquelle habe ich im Test des Lewitt Beatkit Pro mein Pearl MBX Masters Drumset mit Birkenkesseln verwendet, welches aus einer 20“ x 16“ Bassdrum und Toms der Größen 10“, 12“ und 14“ besteht. Dazu gab es eine Pearl Special Reserve Snaredrum in 14“ x 5“, Istanbul Agop Om Hihats 15“, ein Paiste Masters Dark Crash Ride 20“ und ein Bosphorus Black Pearl Crash 19“. Als Mikrofon-Vergleichsbasis habe ich ein Dr. Alien Smith Alien8 Bassdrum-Mikrofon verwendet, ein Shure SM57 an der Snaredrum, zwei EV N/D 468 an den kleinen Toms und ein EV N/D 868 am Floortom. Als Overheads kamen meine AKG C214 in ORTF-Anordnung zum Zuge. 

Bassdrum Mikrofon
Fotostrecke: 5 Bilder Das Dual-Element-Mikro in der Bassdrum

Zunächst habe ich alle Settings am Lewitt Beatkit Pro auf neutral belassen, das Ergebnis ist ein angenehm ausgewogener, runder Klang mit guter Tiefenstaffelung und natürlicher Abbildung des gesamten Schlagzeugs. Sowohl das Snare-Mikro als auch die Tom-Mikros sorgen für kompakte, griffige Signale, Überbetonungen verkneifen sie sich. Im Vergleich zu meinem Setup fehlt es mir minimal an Trennschärfe, dies fällt jedoch in den Bereich Geschmack und kann zumindest subjektiv mit der AIR-Schaltung an den Overheads kompensiert werden, welche ich euch im nächsten Sound-Beispiel aufgenommen habe. Tatsächlich erhalten die tendenziell dunkel klingenden Becken damit mehr Schimmer, auch der Snareteppich wird näher „heran geholt“. Die Bassdrum klingt ebenfalls angenehm kompakt und fokussiert. Die Kondensatorkapsel erweist sich als gutes Mittel für einen dimensionalen Bassdrum-Klang. 

Im nächsten Soundfile für dieses Review könnt ihr hören, was die veränderte EQ-Kurve an der dynamischen Kapsel des Bassdrum-Mics macht. Zunächst sorgt sie für einen dB-Boost um gute vier dB, was ich im Mix kompensiert habe. Es ist allerdings deutlich zu hören, dass der Klang angedickt daher kommt und dem Signal Substanz verleiht. Die Overheads habe ich wieder auf neutral gestellt. Das zweite EQ-Setting verleiht dem Sound der Bassdrum eine Art „Schmatz“, welcher für erhöhte Durchsetzungsfähigkeit und Transparenz sorgt, eine Einstellung, die sich für schnellere Stile eignet, in den denen der Attack hervor gehoben werden soll, ohne die Musik zu vermatschen. Zu bedenken ist auch, dass die Soundfiles jeweils nur eine Mix-Möglichkeit repräsentieren. Dank der getrennten Kanäle könnt ihr das Mischverhältnis natürlich beliebig variieren. 

Zu guter Letzt wollte ich im Test wissen, wie sich das Set mit allen EQ-Einstellungen kombiniert anhört. Und siehe da: Wer einen offenen, Hifi-mäßigen Drumsound bervorzugt, wird hier mit hoher Wahrscheinlichkeit zufrieden gestellt. Die AIR-Kurzve der Overheads ergänzt sich nämlich ganz hervorragend mit dem zweiten Bassdrum EQ-Setting. Das Ergebnis könnt ihr im letzten Soundfile anhören. 

Audio Samples
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Das Referenz-Setup: Alien8, Shure SM57, EV N/D 468 und N/D 868, AKG C214 Lewitt Beatkit Pro, neutrale Einstellung Lewitt Beatkit Pro, Bassdrum: neutrale Einstellung, Overheads: AIR Lewitt Beatkit Pro, Overheads: neutrale Einstellung, Bassdrum: EQ-Setting 1 Lewitt Beatkit Pro, Overheads: neutrale Einstellung, Bassdrum: EQ-Setting 2 Lewitt Beatkit Pro, Overheads: AIR, Bassdrum: EQ-Setting 2

Set im Koffer
Ein Segen ist, dass die Mikrofone mit montierten Klemmen im Koffer Platz finden.
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