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Lehle RMI Basswitch Enhanced Overdrive Test

Die Basswitch-Serie der luxemburgischen Firma RMI (Ruppert Musical Instruments) wächst langsam aber stetig und wird im Jahre 2018 mit einem neuen Pedal erweitert. Der Familienzuwachs hört auf den Namen “Enhanced Overdrive”. Dabei handelt es sich um ein Overdrive-Pedal, das speziell für die Verwendung mit dem Bass entwickelt wurde.

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Hergestellt wird der Enhanced Overdrive (wie alle anderen RMI-Produkte) von der deutschen Firma Lehle, die vor allem für ihre hochwertigen Splitter und Loop-Boxen bekannt ist und seit Jahren einen hervorragenden Ruf in der Szene genießt. Der brandneue Bassverzerrer der luxemburgisch/deutschen Kooperation ist vor kurzem im bonedo-Testlabor eingetroffen und muss in diesem Test zeigen, was er kann!

Details

Sämtliche Geräte aus der Basswitch-Serie strahlen Qualität aus – das ist auch beim neuen Enhanced Overdrive erwartungsgemäß nicht anders. Alle verwendeten Materialien wirken absolut hochwertig und die Verarbeitungsqualität des Pedals kann man nur als perfekt bezeichnen. Das Design und die Bauform des Enhanced Overdrive ist identisch mit den früheren Basswitch-Pedalen. Das elegante Metallgehäuse misst dementsprechend 14,4 x 6 x 4,5 cm und ist somit etwas schmaler und etwas länger als ein Boss-Pedal in Standardgröße.

Fotostrecke: 3 Bilder Das speziell für die Verwendung mit dem Bass entwickelte Pedal der deutschen Firma Lehle…

In der Bodenplatte sitzen vier in kleine Öffnungen gesteckte Gummifüße, die je nach Nutzung des Pedals auf einem Board oder als Standalone-Pedal abgenommen und wieder aufgesteckt werden können – eine clevere und praktikable Lösung!

Alle Anschlüsse wurden auf der Stirnseite des Gehäuses untergebracht. Hier finden wir einen Klinkeneingang für den Bass, einen Klinkenausgang für die Weiterleitung des Signals zum Amp, und schließlich den Netzanschluss. Ein Betrieb mit Batterien ist nicht möglich und das passende Netzteil wird leider auch nicht mitgeliefert, der neue Basswitch-Sprössling zeigt sich in Sachen Stromversorgung dafür aber sehr flexibel und kann mit Spannungen von 9-15 Volt umgehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass man einen passenden Stromlieferanten in der Schublade hat, ist also relativ groß.

Fotostrecke: 2 Bilder An Anschlüssen gibt es insgesamt drei auf der Stirnseite geparkte Buchsen,…

Zum Einstellen des Sounds bietet der Enhanced Overdrive insgesamt vier Regler, die versenkt in das Gehäuse installiert wurden. Dieses Design hat den Nachteil, dass die Bedienung der kleinen Regler nicht wirklich komfortabel ist, andererseits werden die Potis durch die versenkte Bauweise sehr gut vor Fußtritten geschützt.

Als nächstes schauen wir uns die Regler und die darunter liegenden Parameter im Einzelnen an: Links oben parkt der Volume-Regler für die Gesamtlautstärke des Pedals, rechts daneben sitzt der Gain-Regler, mit dem die Intensität der Verzerrung kontrolliert wird. In der Reihe darunter finden wir den Mix-Regler für die stufenlose Mischung des Originalsignals mit dem verzerrten Signal, und schließlich einen Tone-Regler, der die Klangfarbe der Verzerrung beeinflusst. Hierbei handelt es sich um einen Equalizer, der vor der Gainstufe platziert ist. Im linken Bereich des Reglerwegs werden die Mitten um 500 Hz und die Höhen bei 2 khz kontinuierlich angehoben. Dreht man in die andere Richtung, senkt der Tone-Regler die tiefen Mitten bei 300 Hz immer weiter ab.

Fotostrecke: 4 Bilder Alle Regler und der Fußschalter sind wie gewohnt auf der Oberseite platziert, wobei die Regler versenkt angebracht sind.

Auf dem vorderen Bereich der Gehäusefront sitzt schließlich ein extrem hochwertiger und verschleißarmer Fußtaster, mit dem der Verzerrer aktiviert oder das Pedal in den Bypass-Modus (Buffered Bypass) geschaltet wird. Ein große LED signalisiert gleichzeitig den Betriebszustand – ist der Verzerrer an, leuchtet die LED blau, den Bypass-Modus zeigt die LED mit Weiß an.

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Praxis

Auf dem Markt finden sich ja viele Overdrive-Pedale, die unzählige Regler und Schalter zur Einstellung des Sounds bieten und dabei mitunter recht kniffelig in der Handhabung sind. RMI gehen hier erfreulicherweise einen anderen Weg: Die intelligente Kopplung verschiedener Parameter macht es möglich, dass das Pedal mit nur vier Reglern auskommt und sehr intuitiv bedient werden kann – man darf deshalb gespannt sein, wie viel Flexibilität wirklich im neuen Basswitch-Verzerrer steckt.
Um der Sache auf den Grund zu gehen, hören wir uns direkt einige Audiobeispiele an, die ich mit verschiedenen Einstellungen des Enhanced Overdrive aufgenommen habe. Für den ersten Clip wollte ich mit dem Enhanved Overdrive einen leicht angezerrten Röhren-Amp simulieren. Der Gain-Regler stand bei der Aufnahme auf 7 Uhr, war also komplett zugedreht. Um den Eindruck eines größeren Röhren-Stacks zu simulieren, habe ich die Mitten mit den Tone-Regler (Tone: 13 Uhr) soweit wie möglich abgesenkt und das leicht verzerrte Signal nur dezent (Mix: 14 Uhr) dem Originalsignal beigemischt.

Das Ergebnis ist absolut überzeugend – die Verzerrung klingt sehr warm und organisch und mein passiver Jazz Bass klingt extrem voll und mächtig – fast schon, wie über einen Röhrenboliden gespielt:

Audio Samples
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LoGain: 7 Uhr, Mix: 14 Uhr, Tone: 13 Uhr

Jetzt schalten wir einen Gang höher und drehen den Gain-Regler für eine stärkere Verzerrung auf 10 Uhr. Das verzerrte Signal habe ich zu etwa 50% mit dem sauberen Basssignal gemischt, und der Tone-Regler bleibt relativ neutral auf 17 Uhr.
Das Pedal liefert nun eine satte, obertonreiche Verzerrung, der Sound bleibt aber trotzdem über das gesamte Spektrum organisch und es treten keine harschen Frequenzen in den Vordergrund. Durch die Beimischung des Originalsignals behält der Bass außerdem sein stabiles Fundament.

Audio Samples
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LoGain: 10 Uhr, Mix: 18 Uhr, Tone: 17 Uhr
Das Enhanced Overdrive Pedal kann von leicht gesättigten Sounds im Stil von Röhrenamps bis hin zu brachialen Overdrive-Sounds alles abdecken.
Das Enhanced Overdrive Pedal kann von leicht gesättigten Sounds im Stil von Röhrenamps bis hin zu brachialen Overdrive-Sounds alles abdecken.

Weiter geht es mit stark verzerrten High-Gain-Sounds! Für den nächsten Clip habe ich das Gain dazu weiter erhöht (14 Uhr), und der Tone-Regler boostet nun die Mitten und die Höhen leicht (8 Uhr). Der verzerrte Sound wurde mit dem Mix-Regler außerdem weiter in den Vordergrund gemischt.

Audio Samples
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HiGain: 14 Uhr, Mix: 9 Uhr, Tone: 8 Uhr

Die Abstimmung des Equalizers hinter dem Tone-Regler ist sehr gut gelungen. Der Basssound wird durch die deutliche Mitten- und Höhenanhebung schön aggressiv und durchsetzungsstark, der EQ verstärkt aber keine Frequenzen, die mit der heftigen Verzerrung zu aufdringlich wären. In der Tat liefert der Tone-Regler auf seinem gesamten Reglerweg praxistaugliche Sounds, egal wie stark die Verzerrung mit dem Gain-Regler justiert wird. Das ist schon beachtlich und spricht für eine sehr intelligente und penible Abstimmung aller Parameter im Enhanced Overdrive!
Für den letzten Clip habe ich den Gain-Regler voll aufgedreht und die Mitten mit dem Tone-Regler stark geboostet. Eine ordentliche Portion des sauberen Signals sorgt gleichzeitig für ein wuchtiges Fundament:

Audio Samples
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HiGain: 17 Uhr, Mix: 16 Uhr, Tone: 11 Uhr
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Fazit

Mit dem Basswitch Enhanced Overdrive ist Lehle/RMI ein Overdrive-Pedal gelungen, das auf ganzer Linie überzeugt. Klanglich hält der Basswitch-Neuzugang eine immense Bandbreite parat, angefangen bei leicht gesättigten Sounds im Stil von Röhrenamps bis hin zu brachialen Overdrive-Sounds für härtere Gangarten – alles natürlich in erstklassiger Qualität! Dank einer komplexen Schaltung im Inneren bleibt die Bedienung trotz der großen Flexibilität des Pedals sehr einfach und intuitiv, sodass auch Overdrive-Neulinge schnell zu hervorragenden Ergebnissen kommen werden. In der Tat ist es kaum möglich, einen unbrauchbaren Sound mit dem Enhancend Overdrive zu erzeugen. Die Qualität der verwendeten Komponenten und Materialien ist Lehle-typisch über jeden Zweifel erhaben, und auch an der Verarbeitung gibt es absolut nichts zu meckern. Für Bassisten, die ein transparent klingendes Highend-Overdrive-Pedal suchen, führt deshalb kein Weg am Lehle/RMI Basswitch Enhanced Overdrive vorbei. Absolute Empfehlung!

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • erstklassige Material- und Verarbeitungsqualität
  • einfache Bedienung
  • organische, transparente Overdrive-Sound in bester Qualität
  • sehr musikalischer und praxistauglicher EQ
Contra
  • Haptik der flachen Regler nicht optimal
Artikelbild
Lehle RMI Basswitch Enhanced Overdrive Test
Für 189,00€ bei
Der Basswitch Enhanced Overdrive ist ein transparent klingendes Highend-Overdrive-Pedal mit einer immensen Bandbreite an organischen Sounds.
Der Basswitch Enhanced Overdrive ist ein transparent klingendes Highend-Overdrive-Pedal mit einer immensen Bandbreite an organischen Sounds.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Lehle/RMI
  • Modell: Basswitch Enhanced Overdrive, Verzerrer-Pedal für Bass
  • Herstellungsland: Deutschland
  • Anschlüsse: In Klinke, Out Klinke, Netz (9-15 Volt DC, 9-15 Volt AC)
  • Regler/ Schalter: Volume, Gain, Mix, Tone, Fußtaster (Buffered Bypass)
  • Sonstiges: LED, steckbare Gummifüße
  • Maße: 14,5 x 6 x 4,5 cm
  • Gewicht: 400 Gramm
  • Preis: 279,- Euro (Ladenpreis im April 2018)
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