Korg Krome EX 61 Test

Gerade noch während der Winter-Namm 2019 vorgestellt und jetzt schon bei uns auf dem Prüfstand: Mit der neuen Korg Krome EX Music Workstation erhält der kleine Bruder des Korg Kronos ein lange ersehntes Facelift. Das namenserweiternde Kürzel ‘EX’ steht dabei für „Extended“, denn neben den bekannten Features, wartet der jüngste Spross aus dem Hause Korg nun mit neuen Klängen und Programmen auf, zu denen neue Pianos, E-Pianos und eine Menge elektronischer Sounds gehören.

Korg Krome EX 61 Test.
Korg Krome EX 61 Test.


Auch optisch gesehen hat sich beim Krome EX etwas getan: Durch das neue Aluminium-Panel auf der Oberseite sieht er schicker und moderner aus als sein Vorgänger Korg Krome. Was sich sonst noch alles unter der Haube der preisgünstigen Workstation versteckt und welche Verbesserungen es im Vergleich zum Vorgänger gibt, das finden wir in diesem Testbericht heraus.

Details

Erster Eindruck

Mit dem Krome EX bleibt Korg der Workstation-Linie treu, denn neben den vielen Neuerscheinungen im Analog- und Boutique-Bereich sind klassische Workstations nach wie vor gefragt. Und wer gerade nicht das Geld für ein Instrument der Luxusklasse hat, um sich z. B. einen Korg Kronos zu kaufen, der findet mit dem Krome EX in der Mittelklasse eine sehr attraktive und vielseitige Workstation. 

Fotostrecke: 5 Bilder Klein und kompakt: Durch seine Abmessungen und das geringe Gewicht …

Abmessungen und Oberfläche

In seinen Abmessungen und auch in punkto Gewicht bleibt der Kork Krome EX, den wir hier in der 61-Tasten-Version vorliegen haben, leicht und kompakt. Gerade einmal 7,2 kg bringt unser Testkandidat auf die Waage und ist damit im Gewicht sowie auch in den Abmaßen identisch mit dem früheren Korg Krome. Rein optisch gesehen hat sich der neue Korg Krome EX ebenfalls kaum verändert: Abgesehen vom silbernen Panel bleibt die Oberfläche der Workstation exakt wie die des Vorgängermodells. Herzstück des Krome EX ist weiterhin das große Touch-Display, das man auch in abgewandelter Form vom Kronos her kennt. Mit einer Auflösung von 400 x 800 Pixeln liefert es nicht nur einen guten Überblick über wesentliche Funktionen, sondern erleichtert auch die Bedienung. Das Value-Rad sowie der Exit- und Page-Taster direkt neben dem Display unterstützen die Navigation.

Fotostrecke: 6 Bilder Die Oberseite des Krome EX ist fast identisch mit der des Vorgängermodells.

Klangerzeugung

Nach wie vor bleibt Korg den drei Betriebsmodi Program, Combination und Sequencer treu. Der Program-Modus ist zum Spielen der einzelnen Basis-Sounds gedacht, während man in den Combinations bis zu 16 dieser Klänge verwenden kann. Der Sequencer-Modus hingegen ermöglicht das Aufnehmen von MIDI-Daten. Doch was hat sich im Klangangebot des Korg Krome EX im Vergleich zum Vorgänger verändert? Der neue Krome EX bietet einen erweiterten PCM-Speicher mit insgesamt 4 GB an Sounds. Im Vergleich zum Vorgänger sind das zwar nur 0,2 GB mehr an Klangmaterial, jedoch wurden einige interne Klänge erneuert: Insgesamt befinden sich 728 Multisamples und 2.502 Drumsaples im Krome EX.
Zur neuen Klangpalette gesellen sich u. a. zwei neue Pianos: Neben einem neuen Flügelmodell wurde dem Krome EX auch ein Upright-Piano spendiert. Ansonsten wurden weitestgehend neue EDM- und Dance-Sounds in die interne Library aufgenommen, welche sich sowohl an Live-Keyboarder als auch an Produzenten richten. Unter den neuen Sounds befinden sich auch viele Drum-Sounds. Über 896 Programme und 512 Combis befinden sich an Bord des Krome EX – beim Vorgänger waren es 640 Programme und 384 Combinations. Hier wurde also deutlich aufgestockt!

Neben neuen E-Pianos und Synth-Sounds, verfügt der Krome EX auch über neue akustische Pianos.
Neben neuen E-Pianos und Synth-Sounds, verfügt der Krome EX auch über neue akustische Pianos.

Anschlüsse

Hinten bleibt alles beim Alten: Abgesehen vom Kopfhörerausgang auf der Vorderseite befinden sich alle weiteren Anschlussmöglichkeiten des Korg Krome EX auf der Rückseite der Workstation. Neben den zwei Line-Ausgängen im Klinkenformat bietet der Krome EX drei Buchsen für den Betrieb von Haltepedal sowie „Switch“ und „Pedal“. Auch die klassische MIDI In/Out-Kombination darf nicht fehlen. Daneben bietet der Krome EX etwas weiter links auf seiner Rückseite eine USB-Buchse sowie einen SD-Kartenslot, auf dem beispielsweise MIDI-Daten und Sounds abgespeichert werden können.

Fotostrecke: 5 Bilder Auf der Rückseite des Krome EX hat sich anschlussseitig nichts verändert.

Praxis

Inbetriebnahme & Klänge

Einschalten und abwarten lautet das Credo beim Krome EX: Tatsächlich dauert das Hochfahren der Workstation etwa eine Minute und ist damit genau so lange wie beim Vorgänger. Anschließend kann es aber wirklich losgehen, denn jetzt steht das Touch-Display mit seinem Menü zur Verfügung. Letzteres ist übrigens ein echtes Highlight, denn die Bedienung des Krome EX macht Spaß und ist dank des aufschlussreichen Displays sehr praktisch und intuitiv. Hören wir uns zunächst ein paar der neuen Pianosounds des Korg Krome EX an.

Audio Samples
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Krome EX Grand Piano Dark Grand Piano Soft Upright Piano

Das klingt wirklich ordentlich – die Pianos lassen sich sehr dynamisch spielen und klingen sehr realistisch. Korg hat bei den neuen Klängen großen Wert auf ausklingende Samples gelegt, damit etwaige Looping-Artefakte gar nicht erst auftreten können. Die vielen Grand-Pianos klingen dabei sehr abwechslungsreich: Von hellen Pop-Sounds bis hin zu verträumten und dumpfen Klängen ist alles dabei. Auch die Upright- Pianos klingen sehr schön und heben sich deutlich von den Flügelklängen ab. Das „Soft Upright Piano“ hat mir dabei besonders gut gefallen. Insgesamt kann man sagen, dass die akustischen Pianos sehr gut gelungen sind.

Audio Samples
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Rhodes E-Piano Wurlitzer E-Piano

Auch im Bereich der E-Pianos wurde die Klangqualität des Krome EX verbessert. Die neuen E-Pianos können sich wirklich „hören“ lassen: Ich bin mir sicher, dass die Rhodes- und Wurlitzer-Sounds in dieser Preisklasse zu den besten ihrer Art gehören.

Weitere Klänge

Natürlich dürfen die typischen „Brot und Butter“-Sounds nicht fehlen. Im Krome EX findet man eine Menge der klassischen Sounds wie z. B. Orgeln, Streicher, Synth-Bässe oder Lead-Sounds.

Audio Samples
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Organ Legato Strings 24k_Bass Lead Synth

Besonders interessant wird es in den Kategorien der Synthesizer-Klänge, denn in den vielen Unterkategorien verstecken sich jede Menge neuer Sounds. Dass sich der Krome EX dabei besonders gut für elektronische Musikproduktion eignet, das lässt sich beim Anspielen nicht verbergen. Egal ob Vocal-Samples, Synth-Pads oder Lead-Sounds: Der Krome EX zeigt hier seine Stärken. Erfreuliches Feature: Zu jedem Sound bietet der Krome EX per Knopfdruck auf den „Drum Track“ Taster einen passenden Beat und lässt im Handumdrehen sehr moderne Beats „abfeuern“. Auch Effekte, die man sonst nur aus fertigen Produktionen kennt, verstecken sich hier. So verfügt der Krome-EX auch über Sidechain-Effekte, so, wie sie z. B. bei „pumpenden“ Flächen zu hören sind. 

Audio Samples
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Glide Pitch Vox Sidechain Groove Follow & Chill Bladerunner Synth Pumpin Vox Pad Both Hands Brass

Drum-Sounds und Grooves

Die Drum-Sounds und Rhythmen sind ein echtes Highlight des Krome EX. Jedes Program verfügt bereits über einen passenden Groove, was sehr inspirierend ist und sofort zum „Jammen“ einlädt. In der Drums-Kategorie können die weiteren Drumkits angespielt werden und auch hier gibt es für jedes Set bereits vorkonfigurierte Drum-Rhythmen. Das kann sich sehen und hören lassen!

Audio Samples
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Drum-Grooves und Loops

Combinations

Abschließend möchte ich noch ein paar Beispiele des Combination-Modus geben. Gerade hier laden diverse Presets zum Spielen und Ausprobieren ein. Neben klassischen Layer-Sounds findet man hier viele komplexe Synthesizer-Klänge und bandorientierte Arrangements. Je nach Combination stellt der Krome EX hier sein ganzes Potenzial unter Beweis. Beim Durchsteppen der verschiedenen Combinations entdeckt man jedenfalls eine Menge vielseitiger und überraschender Sounds. Für alle, die sich inspirieren lassen wollen, ist der Combination-Modus „The place to be“. 

Audio Samples
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Combination Diffusor Combination Drunken Keys Combination Minor Hammers Combination Trip in Space

Das Touchview-Display des Krome EX

Das Display des Krome EX ist eine wichtige Steuerzentrale der leichtgewichtigen Music Workstation. Das behrührungsempfinliche, kapazitive Touchview-Display informiert über alle relevanten Einstellungen und dient obendrein  zur Auswahl der Sounds aus unterschiedlichen Modi.

Fotostrecke: 6 Bilder Das große Display gibt u. a. Aufschluss über die vier „Realtime Controller“ des Krome EX.

Fazit

Nach langem Warten hat Korg nun endlich den Nachfolger der beliebten Krome-Workstation vorgestellt. Dabei bleibt der Hersteller seiner Workstation-Linie treu: Der Krome EX erhält dank neuer Sounds und Features ein klares Facelift. Neben ein paar neuen Piano- und E-Piano Klängen liegen die Stärken des Krome EX deutlich auf den erweiterten EDM- und Dance-Sounds. Gerade Keyboarder, die aktuelle Sounds und Samples suchen, werden hier fündig. Auch für Beat-Produzenten wartet der Krome EX mit einer nahezu endlosen Anzahl an Drum-Sounds auf. Grundsätzlich sind die vielen voreingestellten Grooves und Combinations ideal für alle, die sich gerne inspirieren lassen, oder dank der vielen modernen Klänge im Bereich der elektronischen Musik unterwegs sind. Für ein Gerät dieser Preisklasse versteckt sich im Krome EX jedenfalls geballtes Klangpotenzial.
Sieht einmal von den erweiterten Klängen ab, dann sind viele Features beim Alten geblieben – ganz getreu dem Motto „Never change a running system“. So hat sich die Benutzeroberfläche sowie die Bedienung nicht geändert und auch die Tastatur ist geblieben. Einige User werden sicherlich den immer noch fehlenden Aftertouch vermissen. Für ein Keyboard dieser Preisklasse ist das aber zu verschmerzen. Wer darüber nachdenkt, auf den Krome EX „upzugraden“, der sollte die neue Workstation unbedingt anspielen. Schließlich lässt sich sagen, dass man für den geforderten Preis die womöglich umfangreichste Einsteiger-Workstation erhält, die der Markt derzeit bietet.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Neue, realistische Piano-Sounds
  • Neue Sounds, speziell für EDM, House, etc.
  • Erweiterter PCM-Speicher mit 4 GB an Klangdaten
  • Viele neue Drum Samples: Insgesamt 2.500
Contra
  • Kein Aftertouch
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Korg Krome EX 61 Test
Für 882,00€ bei
Der Korg Krome EX ist eine der umfangreichsten Einsteiger-Workstations im derzeitigen Marktangebot.
Der Korg Krome EX ist eine der umfangreichsten Einsteiger-Workstations im derzeitigen Marktangebot.

Features

  • 61 leicht gewichtete “Semi Weighted”-Tastatur ohne Aftertouch mit Anschlagdynamik
  • (alternativ auch 73 leicht gewichtete Tasten oder 88 gewichtete Tasten)
  • Klangerzeugung: EDS-X Synthese
  • Ungekürzte und ungeloopte Pianosounds und Drumsounds auf Kronos-Basis
  • 8-stufiges Velocity-Switching der E-Piano Sounds
  • 120-stimmig polyphon
  • Library mit 4 GB PCM-Daten
  • 800 x 480 Pixel 7″ TouchView Farbdisplay
  • 80 Drum-Kits in Studioqualität
  • Drum Track mit realistischen und inspirierenden Grooves
  • 896 Programs und 512 Combinations
  • Effektsektion mit 5 Inserts, 2 Master und 1 Total FX plus EQ pro Spur/Timbre
  • Joystick
  • 4 Drehregler
  • 16-Spur MIDI-Sequenzer
  • Arpeggiator
  • Gehäuse mit Aluminiumoberfläche
  • USB-Anschluss für Computer plus SD Card Slot zur Datenspeicherung
  • Stereo Line-Ausgang (2x 6.3 mm Klinke)
  • Kopfhörerausgang (3.5 mm Klinke stereo)
  • Damper-Pedal Anschluss (6.3 mm Klinke, Half Damper wird unterstützt)
  • Assignable Switch (6.3 mm Klinke)
  • Assignable Pedal (6.3 mm Klinke)
  • MIDI In / Out
  • USB
  • SD-Card Slot (SDXC Memory Card wird nicht unterstützt)
  • Abmessungen: 1027 x 313 x 93 mm
  • Gewicht: 7,2 kg

Preis

Korg Krome EX: Ca. 949 € (Straßenpreis, Stand 21.02.2019)

Weitere Informationen zu diesem Produkt gibt es auf der Webseite des Herstellers.

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