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Kentville Drums Kangaroo Hide Drumheads Test 

Heute testen wir Schlagzeug-Naturfelle des australischen Herstellers Kentville Drums. Warum Tierfelle auf dem Schlagzeug, so wird sich mancher fragen, wo es doch mit herkömmlichen Fellen so viel günstiger und einfacher geht? Das Aufkommen von Plastikfellen in industrieller Massenproduktion ab Mitte des 20. Jahrhunderts war in der Tat für viele Drummer eine ungemeine Erleichterung. Nicht nur, dass die Felle sich als robuster bei kräftigem Spiel erwiesen, sie waren vor allem wesentlich unempfindlicher gegenüber Luftfeuchtigkeitsveränderungen. Was ein stetiges Nachstimmen obsolet werden ließ.  

Kentville Kangaroo Hide Heads Test

Trotzdem gibt es auch heutzutage Spieler, die auf den warmen und runden Klang eines Naturfells schwören. Hier kommen mir Djemben und Congas und natürlich Instrumente aus dem klassischen Orchester in den Sinn, wie die Pauke und die Große und Kleine Trommel. Als Drumsetspieler denke ich aber zuerst an alte Jazzplatten und ein paar zeitgemäße Trommler, die den Vintage-Vibe leben, wie Jay Bellerose oder Adam Bradley Schreiber. Beide erzeugen ihre Klangkreationen gern auf Naturfellen. 

Die hierzulande bekanntesten Tierhäute sind Rinder- und Ziegenfelle. Mit den Kängurufellen von Kentville Drums aus Australien ist seit ein paar Jahren ein neuer Vertreter hinzugekommen, der sich steigender Beliebtheit erfreut. Wir haben eine Auswahl an Medium- und Heavy-Modellen am Schlagzeug getestet und sie mit konventionellen Fellen verglichen.

Über Kentville Drums

Wer sich auf der Website von Kentville Drums umschaut, merkt schnell, dass Steele Turkington, der Mann hinter der Marke, ein Faible und Händchen für die Restauration von Vintage Drums hat. Ursprünglich waren es Trommeln mit metrischen Größen, für die er nach passenden Fellen suchte und so auf die Idee kam, Känguruleder zu benutzen. Was aufgrund der Verfügbarkeit in Australien naheliegender ist als andere Häute. Nachdem der Klang ihm recht gab und die Nachfrage immer weiter anstieg, kamen auch zöllige Größen dazu, wie wir sie hier im Test vorliegen haben.

Die Häute für die Felle stammen von einem Händler, der Teil des australischen Jagdprogramms ist. Australien hat aufgrund der Überpopulation an Kängurus eine feste Quote an Tieren, die jedes Jahr erlegt werden. Steele wählt die Häute vor Ort aus und sortiert sie in die passenden Stärken. Anschließend werden sie bei ihm in der Werkstatt auf eine gleichmäßige Dicke angepasst, ins passende Maß geschnitten und auf einen Aluminiumring gezogen.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Felle sind einzeln vakuumverpackt.

Medium oder Heavy – beide Versionen sind einlagig

Die Kangaroo Hide Heads gibt es in zwei Ausführungen zu erwerben. Beide Varianten bestehen aus einer Lage, lediglich die Dicke des Fells macht den Unterschied zwischen der Medium- und der Heavy-Version aus. Letztere ist 12 bis 14 mil stark, während die Medium-Variante auf 10 bis 12 mil kommt. Die Felle sind einzeln in einer Plastikhülle vakuumverpackt. Nach dem Öffnen sollten sie recht zügig auf eine Trommel gespannt werden. Und – das ist ein weiterer Unterschied zu Plastikfellen – dort auch immer verbleiben. Falls man mal die Felle wechselt, brauchen die Hide Heads stets eine Trommel als Auflage samt Grundspannung. Sie können also nicht wie meine zahlreichen konventionellen Felle in einer großen Box aufbewahrt werden. Zur Langlebigkeit der Felle kann ich in diesem Test keine Angaben machen. Känguruleder allgemein gilt aber als sehr robust.

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