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Kawai ES6 Test

Dieses Digital Piano ist ein echter Team-Player! Sportlich schlank und elegant kommt es daher, vermittelt Übersicht und Leichtfüßigkeit. Mit seiner Ausstattung ist es vielleicht nicht der Goalgetter, der am laufenden Band einlocht, doch was wäre der beste Knipser ohne den Mittelfeldregisseur, der die idealen Pässe vorgibt? Und das ist das Kawai ES6 allemal! Mehr noch: Ein Allrounder mit Tendenz zum Matchwinner.

Um beim Thema Fußball zu bleiben, oder genauer gesagt beim Thema Bälle verteilen: Überblick ist einfach sexy, und darüber hinaus echt praktisch. Gerade in der Sparte Digital Pianos ist dies für mich neben einem ordentlichen Klang Thema Nr.1, denn hier geht es darum, ein Instrument zu spielen und keinen Computer, Klarheit zu haben womit man es zu tun hat und im Bedarfsfalle mit ein, zwei Handgriffen Änderungen in den Einstellungen vornehmen zu können. Das gelingt dem Kawai ES6 recht gut – mit ein paar kleinen Schönheitsfehlern. Auch das Thema Klang – beim Namen Kawai traditionell eine Frage der Ehre – reiht sich problemlos in den positiven Ersteindruck ein und enttäuscht die vom klassischen Konzert-Flügel-Klang genährte Erwartungshaltung nicht.

Preislich befindet sich der noble Japaner im gehobenen Mittelfeld in guter Gesellschaft von 1000 bis 1300 Euro-Geräten, wobei man als direkte Konkurrenten etwa das Yamaha CP33 oder das Roland FP4 ansehen könnte, beide einen unwesentlichen Tick günstiger, bevor Kawai selbst mit dem MP5 nach oben hin die nächste Runde einläutet. Damit zielt dieses Digital Piano auf eine Gruppe von MusikerInnen ab, die vielleicht nicht nur in der Profiliga die Bühnen dieser Welt erzittern lassen, sondern auch einfach mal zuhause ihrem Hobby, dem Klavierspielen, nachgehen. 

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Details

Figur & Statur
Wie schon Eingangs erwähnt, zeichnet das Kawai ES6 vor allem seine schlanke Figur und Übersichtlichkeit aus. Zugegeben – mit 21,5 kg Kampfgewicht kommt hier nicht ganz wenig auf die Waage, aber einen Mittelgewicht-Kämpfer zeichnet in der Regel ja auch mehr Power aus, als die Kollegen aus der Fliegengewicht-Abteilung. Und mit seiner Power (vor allem seines Lautsprecher-Systems) darf dieses Digital Piano gerne angeben. Zum Vergleich: Ein echtes Schwergewicht wie der ganz große Bruder Kawai MP8 II wiegt mit 32 kg dann doch noch einmal eine ganze Ecke mehr.

Auf ein (stabiles) Stativ gestellt, macht das ES6 einen guten Eindruck, ob zuhause im Wohnzimmer oder auf der Bühne. In den Versionen Black (ES6 B) oder White (ES6 W) kann man je nach Geschmack aus zwei verschiedenen Modellen wählen. Schnell sind die notwendigen Verkabelungen vollzogen um dem Gerät endlich den ersten Ton zu entlocken.

Fotostrecke: 2 Bilder Kawai ES6 B (black)

Zubehör
Mitgeliefert wird neben der obligatorischen Bedienungsanleitung natürlich ein passender Netzadapter und ein elegantes Sustain-Fußpedal (F-10H), beide werden an der Rückseite mit dem Gerät verbunden. Außerdem verschickt Kawai ein stabiles Metall-Notenpult zusammen mit dem Instrument, das man praktischerweise an der hinteren Oberkante befestigen.

Weil ja die Vorfreude die schönste Freude ist und ich mich noch zwei Minuten zurückhalten kann, bevor die Power-Taste gedrückt wird, checke ich noch eben schnell dir Tastatur ohne hörbare Klänge. Das fühlt sich passabel an, nicht die Gewichtung eines echten Konzert-Flügels, aber griffig und ohne „ins Leere“ zu greifen. Allerdings wird damit die Neugier nicht geschmälert, die mir die Bedienungsanleitung beim Thema Tastatur gemacht hat: Ich habe es hier mit einer 88er „Advanced Hammer Action IV-F Tastatur“ zu tun, die den feinen, authentischen Anschlag eines Flügels reproduzieren soll. Wie bei einem akustischen Flügel sind hier die Spielgewichte im Bassbereich schwerer als im Diskant, verbunden mit der „Acoustic Reaction“-Technologie soll dies zu größtmöglicher Kontrolle im dynamischen Spiel (pianissimo bis fortissimo) führen. Die Praxis wird’s zeigen.

Lautsprecher System
Auf den ersten Blick interessiert mich auch das dezent an der oberen Instrumenten-Kante verlaufende Lautsprecher-System. Beim genaueren Hingucken blitzen unter der Metallverkleidung links und rechts je drei Lautsprecher durch, die sich über die komplette Länge der Tastatur erstrecken. „Wandert“ hier der Sound mit den  Händen mit, wie bei einem echten Klavier? Das lässt mich als erklärten Liebhaber von Natur-Instrumenten nun wirklich hoffen!

Der linke Lautsprecher
Der linke Lautsprecher

Bedienelemente & Funktionen
Um die Lust auf’s Spielen weiter zu schüren, noch ein schneller Blick auf und hinter die „Kulissen“ des Kawai ES 6. Dass das Ganze übersichtlich gestaltet ist, muss nicht noch einmal erwähnt werden, erwähnenswert ist jedoch, dass das ES 6 mit angenehm wenigen Tastern auskommt. Das lässt, auch ohne erst die Bedienungsanleitung studieren zu müssen, schon beim ersten Drübergucken einen relativ guten Überblick über die einzelnen Funktionen des Instruments zu.

Ganz links findet sich der Volume-Regler, daneben Taster für Demo (mit 27 Demo-Songs für meine Begriffe etwas überbewertet), Split (Das ES6 lässt sich in 2 selbst definierbare Zonen splitten, denen jeweils ein Sound zugewiesen werden kann) und Registration (Möglichkeit, bis zu 14 Setups, sogenannte  Registrations, bestehend aus unterschiedlichen Parametern wie Klangauswahl, Effekteinstellungen,.. zu speichern)

Danach folgen nacheinander die Instrumenten-Gruppen Piano 1, Piano 2, E.Piano, Organ, Harpsi/Mallets, Strings/Choir und Bass. All diese Klänge besitzen noch bis zu 8 „Unter-Klänge“, also Varianten der Haupt-Sounds, die sich mit den beiden Value/Balance-Tastern rechts vom Display durchschalten lassen. Insgesamt kann man aus 32 Sounds auswählen. Jeweils zwei Sounds lassen sich durch gleichzeitiges Drücken auch kombinieren und wiederum mit den Value/Balance-Tastern, einer Art zentralen Steuer-Einheit, in ihrem gegenseitigen Lautstärke-Verhältnis in neun Schritten abstufen. Sehr praktisch – dies ist doch wirklich mal positiv hervorzuheben!

Display
Weniger positiv ist in meinen Augen das wirklich zu klein geratene 3 stellige LED-Display, mit dem man sich ein wenig in die Anfänge des digitalen Zeitalters zurückversetzt fühlt – hier hätte Kawai wirklich etwas großzügiger sein dürfen, zumal sich dieses Display im Betrieb nach Betätigen einer Taste nach etwa 3 Sekunden auch noch immer wieder ausschaltet und somit nicht wirklich zur ansonsten guten Übersichtlichkeit beiträgt. Zur diesbezüglichen Ehrenrettung des ES6 sei hier erwähnt, dass allerdings die betätigten Taster in einem dezenten Weinrot gut sichtbar leuchten. Damit sind die wichtigsten Informationen auch ohne Display garantiert.

KawES6_Display

Sound Edit
Rechts des Displays befinden sich jeweils in 2er-Gruppen angeordnet Taster für:

• Effect: Hinzufügen von Standard-Effekten wie Chorus, Delay, Tremolo und Rotor-Simulation.
• Reverb: 5 verschiedene Hall-Typen stehen zur Auswahl: Room – Stage – Hall.
• Rhythm Section: Hierbei handelt es sich um eine zuschaltbare Auswahl an automatischen     Begleitstyles, bestehend aus Schlagzeug-, Bass- und Gitarren-Parts.
• Part: So können aufgenommene Song-Parts ausgewählt oder stummgeschaltet werden oder Änderungen an der Rhythm-Section Begleitung vorgenommen werden.
• Recorder: Mit Play/Stop und Rec können bis zu 4 jeweils 2-spurige Songs aufgenommen, gespeichert und wieder abgespielt werden.
• Metronome: Tempo und Beat zum Einstellen der Taktart, sowie dessen Lautstärke.
• Touch: Ermöglicht die Einstellung von 5 unterschiedlichen Anschlags-Stärken von „light“ bis „heavy“.
• Transpose: Transponierung in Halbtonschritten.

Function-Modus
Drückt man Touch und Transpose gleichzeitig, gelangt man in den Function-Modus, der schließlich mannigfache Möglichkeiten bietet, auf den Klang Einfluss zu nehmen: Unter anderem etwa Brillanz des Klanges, Stimmung/Finetuning, Intonierung, Dämpfereffekt, Saitenresonanz, Temperatur (Ein echtes „Zuckerl“ für Liebhaber älterer Musik wie Barock oder Renaissance: Hier können 8 unterschiedliche Stimmungen von Pythagoräisch bis Gleichschwebend angewählt werden) und einiges mehr.  

Nachdem also auf die relativ wenigen Taster doch etliche Funktionen kommen, muss ich die anfänglich viel gelobte Überschaubarkeit ein wenig nach unten korrigieren: Um die einzelnen Funktionen zielgenau ansteuern und bedienen zu können, braucht man entweder viel Übung oder die Bedienungsanleitung immer in der Tasche.

Aber von Spezial-Einstellungen mal abgesehen – das wichtigste, die Sounds, lassen sich kinderleicht bedienen und ansteuern, und das ist in meinen Augen noch immer mit das A&O bei einem Digital Piano.

Anschlüsse
Einfach gestaltet ist auch die Rückseite des Kawai ES6, welche die wichtigsten Anschlussmöglichkeiten bietet: Neben Netzanschluss wie gewohnt Stereo Line Out, MIDI I/O, alternierend dazu ein USB-Anschluss, mit dem genauso MIDI-Daten gesendet werden können, und praktisch: ein On/Off-Schalter zum Deaktivieren der internen Speaker, falls man zum Beispiel über eine PA spielt und diese nicht benötigt. Des weiteren ein Line In Stereo Mini-Klinken-Anschluss, der das einfache Anschließen und Verstärken etwa eines CD-Players ermöglicht. Ein kleines Kuriosum am Rande: Das ES6 besitzt insgesamt 3 unterschiedliche Anschlüsse für Dämpfer-Pedale, vom mitgelieferten F-10H (Damper) über eine Buchse für ein Doppelpedal (Damper/Soft) bis zu einem Dreierpedal-Anschluss (Damper/Sostenuto/Soft), welcher sich etwas versteckt an der Unterseite des Instruments befindet. Sehr praktisch finde ich die beiden (!) Kopfhörer-Anschlüsse vorne sowohl links wie auch rechts am Gerät, die auch gleichzeitig funktionieren; falls mal jemand mithören möchte, auch nach Mitternacht.

Die wichtigste Taste des ES6 hätte ich nun fast vergessen, mittig rechts außen endlich einmal nicht irgendwo unter dem Gerät versteckt oder so klein, dass man sie auch nach dem 10. Gig immer noch suchen muss: Die Power-Taste, was mich endlich dazu bringt dem Instrument nun Töne zu entlocken!

Fotostrecke: 2 Bilder Die rückseitigen Anschlüsse
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Praxis

Flügelklang & Tastatur
Nun ist es also passiert – ich habe die Power-Taste gedrückt, und nach ca. 3 Sekunden ist das Digital Piano startklar.
Das Concert Grand ist der erste Klang der Piano-Sektion, die mit 2 Concert Grand-, 2 Studio Grand-, 2 Mellow Grand-Versionen plus Modern Piano und Rock Piano reichhaltig gefüllt ist. Also nicht lange gezögert: Die ersten Arpeggi einmal über die komplette 88-Tasten Klaviatur hin und zurück fühlen sich gut an, ein satter und ausgewogener Klang verwöhnt sofort das Ohr! Hier hat sich Kawai – wie erwartet – nicht lumpen lassen und spielt seine große Erfahrung im Bereich der Akustik Pianos aus.
Mit der patentierten „Harmonic Imaging“-Technologie sampelt Kawai den berühmten Kawai EX Konzertflügel mit einem speziellen Verfahren in einem schalltoten Raum: Es wird ein akustisches Portrait jeder einzelnen Note erstellt, welches dann in eine dreidimensionale digitale Form gebracht wird, um dynamische Tiefe und Bandbreite perfekt wiedergeben zu können. Nun verstehe ich auch, was die eingangs beschriebene „Advanced Hammer Action“-Technologie ist, bzw. das Zusammenspiel dieser beiden Verfahren: Sowohl Bass-Lage wie auch Diskant fühlen sich sowohl spielerisch wie auch vom Höreindruck sehr natürlich und „echt“ an. Keine Bässe, die einen wie Donner zu überrollen drohen, keine Höhen, die einem unter den Fingern „wegbrechen“; Spielspass und ein wohliges Klangerlebnis sind hier gesetzt!
Eine kurze Bemerkung noch zur Tastatur: Diese könnte für meine Begriffe eine Spur mehr Gewichtung besitzen, aber dass man bei Digital Pianos diesbezüglich nie an die Originale herankommt, oder vielleicht herankommen will, akzeptiere ich inzwischen.

Klang der Lautsprecher
Dazu kommt, was ich mir schon von den integrierten Lautsprechern erhofft hatte: Sie „begleiten“ die Tasten bzw. Hände, das heißt, wie bei einem echten Klavier ertönt der Klang dort, wo er entsteht: Nämlich wo der Hammer auf die Saite trifft! Dass es im ES6 zwar keine Hämmer und Saiten gibt ist klar, aber durch die 2x drei Lautsprecher links und rechts (mit integriertem Bass-Reflex-System) kommt man einem „echten“ Höreindruck und Spiel-Erlebnis schon erstaunlich nahe. Und diese Lautsprecher haben mit je 13 Watt noch dazu richtig Power! Mit dem Volume-Regler knapp über der Hälfte habe ich den Eindruck, zumindest Lautstärke-mäßig vor einem echten Klavier zu sitzen. Dass da noch Spielraum nach oben ist, liegt auf der Hand, und endlich kann man so auch bei (kleineren) Auftritten, die nicht mehr nur im vertrauten Wohnzimmer stattfinden, die PA auch mal getrost zuhause lassen!

Audio Samples
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Concert Grand

Customize your Piano!
Das Kawai ES 6 bietet etliche Möglichkeiten, die Klänge zu personalisieren und als solche zu speichern. So lässt sich beispielsweise über den Function-Modus die Brillianz des Klanges in 10 Stufen verändern, mit der Voicing-Funktion lässt sich der Klangcharakter weicher oder heller machen. Auch der Einfluss des (imaginären) Dämpfungs-Pedals auf das Klangverhalten des Klaviers kann stufenweise variiert werden sowie das Saitenresonanz-Verhalten. Mit Effekt- und EQ-Funktion lassen sich auch noch diese Parameter verändern, so steht einem individuellen Sounddesign nichts im Wege, wobei mir die Änderungen im Klang eher marginal erscheinen.
Dass sich die so erstellten Sounds auch speichern und immer wieder abrufen lassen, versteht sich. Dies ist sowohl als Einzel-Sound auf einem der 32 voreingestellten Sound-Plätze möglich als auch mit der Registration-Funktion als Setup, wofür 14 Plätze zur Verfügung stehen.

Das Panel des Kawai ES 6
Das Panel des Kawai ES 6

Integrierte Sounds
Wie oben bereits beschrieben, verfügt das ES6 über insgesamt 32 Sounds. Diese würde ich unterm Strich als typische Digitalpiano Sounds bezeichnen, die auch beim ES6 nicht wirklich positiv oder negativ aus der Reihe fallen. Neben dem schon beschrieben hervorragendem Concert Grand Piano fällt bei den Klavier-Klängen auch noch das Mellow Grand angenehm auf. Mit diesen beiden Sounds solistisch zu spielen, macht wirklich Freude!

Desweiteren sind vier E-Pianos vorhanden sowie vier Orgel-Sounds, bei denen das Diapason (ein spezielles Orgelregister) hervorsticht, welches zumindest am Digitalpiano Markt doch nicht ganz alltäglich ist. Vier Harpsichord/Mallets Sounds, vier Strings-Varianten, je zwei Choir und Pad-Versionen sowie vier Bass-Sounds runden das Angebot an Klavier-fremden Klängen ab. Inwieweit man für diese Sounds neben dem Hobby-Spiel auf einem professionellen Level im Studio Verwendung finden würde, sei hier einmal dahingestellt.

Die Anschaffung eines Kawai ES6 lohnt sich first and foremost – wie der Brite sagen würde – wegen des tollen Klavier-Sounds. Und das vorliegende Instrument ist ja nun mal ein Digital PIANO.

Audio Samples
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Mellow Grand Diapason

Rhythm Section
Dahinter verbirgt sich die Begleit-Automatik des ES6: 100 verschiedene Begleitarrangements, die man individuell gestalten kann. Zur Auswahl stehen alle gängigen Styles von Pop, Rock bis hin zu Latin und Worldmusic. Jedes Arrangement ist in 4 Pattern Types (Count-In, Basic/Variation, Fill-in und Ending) sowie 4 Parts (Schlagzeug, Bass, Gitarre, Andere wie Streicher oder Orgel) untergliedert, die jeweils separat durchgeschaltet werden können. Von Werk ist die Tastatur in diesem Modus links für die Chord-Progressions reserviert, während man rechts freie Bahn zum Solieren hat. Kombinierbar ist dies mit der sogenannten „Ad-lib“ Funktion: Die 17 obersten Tasten sind passend zum gerade gespielten Akkord mit gängigen musikalischen Phrasen belegt, die man je nach Lust und Laune abfeuern kann. Wahlweise lässt sich aber auch die gesamte Tastatur nur zum Solieren nutzen: Mit 100 Preset Chord Progressions verfügt das ES6 über jede Menge vorgefertigter Arrangements, die man wahlweise gut zum Üben von Skalen, Licks, etc. nutzen kann. Eine Tabelle mit allen Chord-Changes ist der Bedienungsanleitung angefügt, allerdings ist das Anwählverfahren über die Taster mit kaum vorhandenen Display-Infos relativ kompliziert. Die Möglichkeit, eigene Chord-Loops erstellen zu können wäre hier noch schön gewesen.
Die Begleitarrangements klingen aber frisch und druckvoll und garantieren Übe- und Spielspass. Dafür gibt’s die Daumen hoch!

Audio Samples
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Rhythm Section – Classic E-Piano Rhythm Section – Concert Grand
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FAZIT

Das Digital Piano Kawai ES6 ist unterm Strich „eine gute Partie“. Seine Stärken liegen klar in der Übersichtlichkeit der (Sound-)Bedienung sowie im tollen Klang des Pianos. Kombiniert mit einer guten Tastatur und dem brillanten und kraftvollen internen Lautsprechersystem, das ein wirklich realistisches Piano-Spielgefühl ermöglicht, wird das Ganze zu einem echten Verkaufs-Argument. Wohlgemerkt: Ich spreche immer noch „nur“ von der gehobenen Mittelklasse, aber das ist durchaus positiv gemeint. Diese zieht sich relativ klar vom Preis-Niveau bis hin zu den Pros und Kontras des ES6.
Oder, um zum Thema Fussball zurückzukehren: Torschützenkönig in der Champions League wird man mit diesem Instrument wahrscheinlich nicht, aber man braucht auch keine Angst haben, Gegentore am laufenden Band zu kassieren. Kawai hat hier einen guten Allrounder, einen Mittelfeld-Regisseur ins Spiel geschickt, auf den man sich an den entscheidenden Stellen verlassen kann.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Überzeugender Concert Grand Piano Sound
  • Internes 6-Boxen-Lautsprechersystem
  • Übersichtliche Sound-Bedienung
Contra
  • Zu kleines LED-Display
  • Qualität der Klavier-fremden Sounds nur durchschnittlich
Artikelbild
Kawai ES6 Test
Für 999,00€ bei
Kawai ES6 B
Kawai ES6 B
Technische Daten
  • Tastatur: 88 Tasten mit Advanced Hammer Action IV-F Mechanik
  • Interne Klänge: 32
  • max. Polyphonie: 192
  • LED-Display: 3 Stellen
  • Effekte: Hall, Chorus, Delay, Tremolo, Rotary
  • Begleitung: 100 Rhythmen x 2 Variationen, One Finger Ad-Lib
  • Metronom
  • Recorder: 4 Songs, 2 Spur Recorder – Gesamtspeicher: ca. 60000 Noten
  • Demo Songs: 27
  • Weitere Funktionen: Dual, Spilt, Dual/Spilt Balance Regelung, Viehand Modus, Registration, EQ (3 Typen), Anschlagsdynamikkurven (6 Typen), Transposer, Brillanz, Stimmung, Intonation, Dämpfer, Effekt, Saitenresonanz, Temperatur, Lower Octave Shift, Lower pedal, Damper Hold, Auto Fill-in, Speicher, MIDI-Funktionseinstellungen
  • Anschlüsse: Kopfhörer x 2, LINE IN (Stereo), LINE OUT (L/MONO, R), Pedal, MIDI (IN, OUT) USB (to Host)
  • Lautsprecher: 5 cm x 4 + (8 x 12cm) x 2 (Bass-Reflex System), je 13 Watt
  • Maße in cm (B x T x H): 136,2 x 34,5 x 13,9
  • Gewicht in kg: 21,5
  • UVP: 1299.-
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