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JHS Pedals 3 Series Screamer Test

Der JHS Pedals Screamer ist der neueste Zugang in der 3 Serie des Herstellers aus Kansas City. Basierend auf dem hauseigenen Strong Mod, der auch im JHS Bonsai Overdrive zu finden ist, repräsentiert das Pedal Josh Scotts jahrelange Erfahrung im Modifizieren von TS-Schaltkreisen.

JHS Pedals 3 Series Screamer Test

Der Entwickler selbst bezeichnet seine Version als den ausgewogensten Tube Screamer der Welt, was natürlich im Vorfeld große Erwartungen schürt. Versprochen wird mehr cleaner Headroom, ein optimales Boost-Verhalten, ein vielseitigerer Drive- und Tone-Regler sowie ein ausgewogener Frequenzgang.

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Auch wenn der Tube Screamer ohne Frage eines der meistverwendeten Overdrives aller Zeiten ist, gibt es auch viele Gitarristen, die mit dem Ur-Pedal nie so richtig warm wurden. Ob der JHS Pedals 3 Series Screamer hier Abhilfe schaffen kann? Finden wir es heraus!

Geliefert wird der JHS Pedals Screamer mit einer mehrsprachigen Bedienungsanleitung. Abgesehen vom zusätzlichen kleinen +/- Schalter ist das schlichte Overdrive-Pedal quasi selbsterklärend. Wie alle Effektkreationen der preisgünstigeren 3 Serie aus dem Hause JHS kommt auch der Screamer in einem einfachen weißen Gehäuse mit schwarzer Beschriftung, misst 112 x 60 x 48 mm (B x T x H) und bringt 210 g auf die Waage. Trotz seines reduzierten Erscheinungsbildes wirkt das Pedal keineswegs billig und macht einen sehr ordentlich verarbeiteten Eindruck. Mit Volume, Tone und Drive wird die Output-Intensität, der Höhenanteil sowie das Zerrverhalten gesteuert. Aktiviert wird das Pedal über einen True-Bypass-Fußschalter. Der schon erwähnte +/- Schalter lässt dem Anwender zusätzlich die Wahl zwischen unsymmetrischem Clipping (+) wie beim Strong Mod aus dem Bonsai-Pedal, oder klassischem symmetrischen Clipping (-), wie man es vom originalen TS808 bzw. TS9 kennt. Input und Output sitzen an der rechten und linken Gehäuseseite und ein optionales 9-V-Netzteil wird an der Stirnseite angeschlossen. Batteriebetrieb ist nicht vorgesehen, die Stromaufnahme wird mit 12 mA angegeben. Und das wars auch schon. Zeit, das Pedal anzuspielen!

Fotostrecke: 10 Bilder Der JHS Screamer präsentiert sich in einem weißen Metallgehäuse,…
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Testaufbau

Getestet wird das Pedal mit verschiedenen klassischen E-Gitarren über einen Fender Bassman 50 aus dem Jahre 1974. Das Ampsignal läuft anschließend über eine Universal Audio OX Box, die Simulation einer 4×12 Box mit Greenback-Speakern bereitstellt.

Soundcheck

Für einen ersten Eindruck bringe ich alle Potis in die 12-Uhr-Stellung und nehme meine Telecaster mit aktiviertem Bridge-Pickup zur Hand. Wir hören erst das Bypass-Signal, anschließend schalte ich den Overdrive mit symmetrischem Clipping ein. Zu guter Letzt lege ich außerdem den kleinen Kippschalter in die obere Position und aktiviere damit das unsymmetrische Clipping.

Audio Samples
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Soundcheck: Bypass / On

Mit allen Potis in der Mittelstellung macht das Pedal schon ordentlich Dampf und pusht hörbar den Output. Das Zerrsignal wirkt dabei frisch und präsent ohne in den Höhen eine unangenehme Schärfe zu produzieren. Aktiviert man das unsymmetrische Clipping, wirkt die Zerre körniger und etwas gröber. Wie das Pedal als Boost fungiert, könnt ihr im ersten der folgenden Beispiele hören. Dabei steht das Volume-Poti erst auf 12 Uhr und anschließend auf Anschlag. Das Drive-Poti wiederum ist komplett geschlossen. Es folgt eine Bestandsaufnahme zum Verhalten von Tone- und Drive-Poti. Einen genauen Überblick zu allen Einstellungen gibts übrigens im Video zum Test.

Audio Samples
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Boost Check: Volume: 12/17 Tone Check Drive Check (-) Drive Check (+)
Der JHS Screamer präsentiert sich im Gesamtklang offener und brillanter als das Original.

JHS Pedals 3 Series Screamer vs. Maxon OD808

Meinem ersten Eindruck nach hat der JHS Screamer im Vergleich zum klassischen Tube Screamer hörbar mehr Verzerrung zu bieten und wirkt heller im Grundklang. Jetzt will ich es aber auch ganz genau wissen und krame einen Maxon OD808 aus meiner Effektpedal-Sammlung. Wie sich zeigt, sorgt der altbewährte OD808 in der 12-Uhr-Einstellung für weniger Output und Verzerrung. Daher passe ich den JHS Screamer für einen direkten Vergleich etwas an und drehe das Volume- und Drive-Poti auf etwas über 9 Uhr. Selbstverständlich habe ich außerdem bei den folgenden Vergleichsaufnahmen jeweils das symmetrische Clipping am JHS-Pendant aktiviert.

Audio Samples
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Maxon OD808 vs. JHS Screamer -> Medium Gain

Im direkten Vergleich tönt der OD808 in der Tat etwas matter und weniger offen und präsent. Dennoch ist beim OD808 in Sachen Höhen über das Tone-Poti ja noch Luft nach oben. Daher drehe ich es für die folgenden beiden Aufnahmen etwas weiter auf. Wenn man es allerdings mit dem Tone-Poti zu gut meint, wird der Klang eher zu schrill und auch mit etwas mehr Höhen erscheint der OD808 im Gesamteindruck weniger ausgewogen als die JHS-Variante. Wie sich beide Pedale im direkten Vergleich als Boost schlagen, fördert das erste der beiden folgenden Beispiele zutage. Anschließend bringe ich das Drive-Poti beim OD808 auf Anschlag, was in etwa der 12-Uhr-Einstellung des JHS Screamer entspricht.

Audio Samples
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Maxon OD808 vs. JHS Screamer -> Boost Maxon OD808 vs. JHS Screamer -> More Gain

Der JHS Screamer in der Praxis

Wie sich mit diversen Gitarren zeigt, hat der JHS Screamer seinen Sweet-Spot meist in einer eher moderaten Drive-Einstellung unterhalb der 12-Uhr-Marke. Weiterhin lohnt es sich, je nach Spielweise und Stilistik mit den beiden Clipping-Optionen zu experimentieren. Toll funktioniert das Pedal außerdem als zusätzlicher Boost vor einem weiteren Overdrive-Pedal. Aber auch in entgegengesetzter Richtung beim Anblasen des Screamers kommt Freude auf. Auch in seiner dynamischen Ansprache  macht das Pedal eine gute Figur. Wie schon angesprochen, ist der JHS Screamer im Gesamtklang offener und brillanter als das Original. Für einen etwas weicheren und gedeckteren Ton schafft das Tone-Poti aber dennoch prima Abhilfe. Hier kommen noch ein paar abschließende Praxisbeispiele.

Audio Samples
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Medium Gain (Telecaster) Screamer -> Boss SD-1 (ES-335) EP-Booster -> Screamer (Les Paul) Medium Gain (Stratocaster) Screamer Song (Telecaster / ES-335)
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Der verhältnismäßig kostengünstige JHS Screamer wirkt wie eine Frischzellenkur des legendären Overdrive-Schaltkreises und ist darüber hinaus mit seinen beiden Clipping-Varianten flexibler aufgestellt als das Original. Und auch für die Kombination mit anderen Zerrpedalen ist der ausgewogen klingende Overdrive bestens geeignet. Wer also auf der Suche nach einem TS-Style-Pedal ist, sollte den Screamer aus der Budget-Linie von JHS unbedingt ausprobieren!

Der JHS Screamer klingt im Vergleich zum Original nicht nur ausgewogene, sondern kommt dank zweier Clipping-Optionen auch vielfältiger daher.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • saubere und robuste Verarbeitung
  • funktionelles Design
  • ausgewogenerer Klang im Vergleich zum Original
  • zwei Clipping-Option sorgen für mehr Vielfalt
Contra
  • keins
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JHS Pedals 3 Series Screamer Test
Für 119,00€ bei
  • Hersteller: JHS Pedal
  • Modell: 3 Series Screamer
  • Typ: Overdrive-Pedal
  • Anschlüsse: Input, Output, Netzteil
  • Schalter/Regler: Volume, Tone, Drive, +/-
  • Bypass: True Bypass
  • Stromversorgung: 9-V-Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 12 mA
  • Abmessungen: 112 x 60 x 48 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 210 g
  • Ladenpreis: 119,00 Euro (Mai 2022)
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