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J. Rockett Audio Designs The Melody Overdrive Test

Der J. Rockett The Melody Overdrive gehört zu den aktuellen Neuheiten des Jahres 2018 des amerikanischen Boutique-Pedalbauers. Das selbstgesetzte Ziel des 2006 von Chris Van Tassen und Jay Rocket gegründete Unternehmens ist es, in jeder Hinsicht kompromisslose Pedale für den anspruchsvollen Musiker zu entwickeln. Beide verfügen über einen großen Erfahrungsschatz als Sessionmusiker und innerhalb der Recording-Industrie.

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Das Pedal beheimatet EQ und Zerrer in einem Gehäuse und wurde in Zusammenarbeit mit Mark Lettieri entwickelt, dessen grandioses Spiel unter anderem bei der sensationellen Band Snarky Puppy zu hören ist. Er ist aber auch als Arrangeur und Produzent tätig und war auf der Suche nach einem Overdrive-Pedal, das in unterschiedlichen musikalischen Genres abliefern sollte. Mit unserem Testkandidaten soll seine Suche schließlich ein Ende gefunden haben, Grund genug, uns etwas näher mit dem Pedal zu befassen.

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Details

Optik/Verarbeitung:

Ich konnte mich bereits des Öfteren von der Verarbeitung der in Kalifornien in Handarbeit entstandenen Pedale überzeugen, die über jeden Zweifel erhaben ist und auch unser heutiger Kandidat macht darin keine Ausnahme.
Mit seinen 430 Gramm und Abmessungen von 104 mm x 64 mm x 48 mm (L x B x H) vermittelt es einen überaus hochwertigen Eindruck und bietet zumindest in Sachen Verarbeitung keinen Anlass zur Kritik. Allerdings sind auch hier, wie bei J. Rockett und vielen weiteren Boutique-Herstellern, keine Gummifüßchen oder ähnliches Teil des Lieferumfangs. Es mag vielleicht etwas übertrieben klingen, aber bei einem Pedal für einen solchen Preis sollte das schon machbar sein.

Fotostrecke: 3 Bilder Der J. Rockett The Melody Overdrive kombiniert eine Zerreinheit mit einem ziemlich musikalischen 6-Band-Equalizer.

Das ist aber auch schon der einzige Kritikpunkt, denn ansonsten gibt es hier nur Gutes zu berichten! Das The Melody Overdrive Pedal steckt in einem ausgesprochen robusten Metallgehäuse und wurde offensichtlich für die Ewigkeit gebaut.
Ein- und Ausgangsbuchse befinden sich an der Stirnseite, so auch der Netzteilanschluss. Das Pedal benötigt wie gewohnt 9-Volt-Gleichstrom, den man beispielsweise aus einem Boss-Netzteil oder einer zentralen Spannungsversorgung bekommt. Allerdings ist das auch dringend nötig, denn einen Batteriebetrieb erlaubt das in Hochglanz Weiß lackierte Pedal nicht. Deshalb gibt es auch keinen Grund, die Unterseite des Pedals zu entfernen, was mich aber nicht davon abgehalten hat, es trotzdem zu tun. Und siehe da, auch im Inneren ist die saubere Arbeit zu finden. Selbst die reichlich bestückte Platine erstrahlt in Weiß! Das nenne ich konsequent!

Fotostrecke: 2 Bilder Ein- und Ausgangsbuchse sind zusammen mit dem Netzteilanschluss auf der Stirnseite untergebracht.

Auf der Oberseite sind neben dem obligatorischen Fußschalter auch zwei Potis mit roten Metallknöpfen zu entdecken, die sich absolut geschmeidig bedienen lassen. Jeder, der schon einmal einen Löffel in einem Glas Honig umgerührt hat und eine positive Assoziation zu Potis herstellen kann, weiß, was ich meine. Mit den beiden Reglern lassen sich Volume und Gain einstellen, zwei Parameter, deren Aufgabe und Wirkung wohl jedem bekannt sein dürften.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Bedienelemente bestehen aus zwei roten Potis, sechs Schiebereglern und einem stabilen Fußtaster.

Interessant wird es aber unterhalb der Potis, denn das Pedal besitzt einen graphischen EQ mit sechs Bändern. Diese lassen einen Boost/Cut von bis zu 18 dB zu und bieten somit ein gezieltes Bearbeiten diverser Frequenz, die wie folgt zur Auswahl stehen:

  • Band 1 – 100 Hz
  • Band 2 – 200 Hz
  • Band 3 – 400 Hz
  • Band 4 – 800 Hz
  • Band 5 – 1,5 KHz
  • Band 6 – 3,2 KHz

Dabei darf man natürlich nicht vergessen, dass das Anheben einer Frequenz auch für ein Mehr an Gain sorgen kann.
Wird das Pedal mit einem Tritt auf den Fußschalter aus dem True-Bypass geweckt, leuchten LEDs in allen sechs Schiebereglern des graphischen EQs – und das, ohne den Musiker zu blenden. Eine positive Anmerkung, die angesichts diverser Effektpedale mit flutlichtartigen Kontroll-LEDs durchaus angebracht ist.

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Praxis

Sound:

Ich verbinde das Pedal mit dem Eingang meines JVM410-Topteils und nehme die mit Vintage 30 Speakern bestückte 2 x 12″ Box mit einem SM57 ab. Bis auf eine Anpassung der Lautstärke habe ich keine klanglichen Eingriffe vorgenommen.
Für die Aufnahmen verwende ich eine Music Man Reflex, die mit Humbuckern bestückt ist und eine Fender Telecaster, mit der ich auch schon das erste Beispiel einspiele.
Im ersten Durchgang ist der Amp pur zu hören, im zweiten dann mit dem aktivierten Pedal, bei dem alle Regler in der Mittelstellung stehen, dasselbe im zweiten Beispiel mit der Music Man.

Audio Samples
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Amp pur ohne Pedal Amp mit Pedal, alle Regler in Mittelstellung

Der Sound des Pedals mit allen Reglern in der Mittelstellung ist fett und in den Höhen eher zurückhaltend. Trotzdem werden alle gespielten Töne klar und deutlich wiedergegeben und besitzen den nötigen Dampf, um sich auch durchzusetzen.
Im nächsten Beispiel möchte ich herausfinden, wie der Volume-Regler arbeitet. Hier habe ich die Mittel- und Maximalstellung aufgenommen. Dazu verwende ich wieder die Telecaster.

Audio Samples
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Check Volume-Regler: Mid / Max

Wie erwartet, wird der Klang dicker, was aber glücklicherweise nicht die Attacks betrifft, denn die bleiben weiterhin gut hörbar, und das sorgt für die benötigte Kontur. Die Vorstufe des Amps wird ordentlich ins Schwitzen gebracht, was bei ganz aufgedrehtem Poti in einem dicken Crunchsound mündet.
Natürlich interessiert mich auch die Arbeitsweise des Gain-Reglers. Den drehe ich pro Durchgang von der Minimal- über die Mittel- hin zur Maximalstellung, und auch hier ist wieder die Tele zu hören.

Audio Samples
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Check Gain-Regler: Min / Mid / Max
Das Melody Overdrive Pedal bietet dank seiner separat einstellbaren sechs Frequenzbänder eine Vielzahl unterschiedlichster Klangmöglichkeiten.
Das Melody Overdrive Pedal bietet dank seiner separat einstellbaren sechs Frequenzbänder eine Vielzahl unterschiedlichster Klangmöglichkeiten.

Dass sich die Zerrung verdichtet, dürfte wohl niemanden verwundern. Allerdings bleibt die Durchsichtigkeit bei Vollausschlag weiterhin erhalten, der Sound bekommt einfach nur mehr Druck. Heraus kommt ein fetter Crunchsound, der mir sehr gut gefällt.
Für die folgenden Beispiele verstelle ich die Schieberegler des EQs. Beginnen möchte ich mit folgender Einstellung:
Die beiden Potis zeigen auf 12 Uhr, 100 Hz und 200 Hz sind ganz abgesenkt, 400 Hz und 800 Hz dafür komplett auf und die beiden oberen Frequenzbänder bleiben in der Mittelstellung. Zuerst ist wieder der Amp pur, dann mit dem aktivierten Pedal zu hören.

Audio Samples
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Check EQ: Mid-Boost

Und hier kommen wir zum wirklich interessanten Teil, denn die Klangregelung ist außerordentlich effektiv und vermag den Klang im Wortsinn zu formen. Trotz der drastischen Beschneidung besitzt der Sound weiterhin Charakter und Druck.
Die beiden Regler zeigen weiterhin auf 12 Uhr, 100 Hz und 200 Hz sind ebenfalls wie zuvor ganz abgesenkt, 400 Hz und 800 Hz dafür komplett auf und auch die beiden oberen Regler boosten die 1,5 kHz und 3,2 kHz Frequenzbändern maximal.
Zuerst ist wieder der Amp pur, dann mit dem The Melody Overdrive zu hören.

Audio Samples
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Check EQ: Mid- und Hi-Boost

Wie bereits weiter oben beschrieben, verändert sich bei hohen Reglerstellungen auch das Gain-Verhalten. Das kann man in diesem Beispiel sehr schön heraushören, denn der Sound wird schön rotzig.
Abschließend ein Beispiel mit 100 Hz und 200 Hz in der Maximalstellung, 1,5 kHz und 3,2 kHz befinden sich ebenfalls auf gleicher Höhe und die 400 Hz und 800 Hz Bänder habe ich ganz herausgenommen.

Audio Samples
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Check EQ: Bass-Boost, Mid-Cut

Obwohl ich weder am Volume noch am Gain-Regler gedreht habe, vermag das Pedal nur durch das Verändern der Klangregelung aus dem eher harmlosen Grundsound einen Leadsound zu zaubern. Sehr beeindruckend, denn das Ganze geschieht ohne nennenswerte Nebengeräusche!

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Fazit

Wie die von mir bereits getesteten Pedale des US-Boutique-Herstellers J. Rockett Audio Designs kann auch das The Melody Overdrive voll und ganz überzeugen. Es wurde erwartungsgemäß auf allerhöchstem Niveau gefertigt und bietet dank seiner separat einstellbaren sechs Frequenzbänder eine Vielzahl unterschiedlichster Klangmöglichkeiten, und das ebenfalls auf höchstem Niveau. Dass so etwas nicht in der Grabbelkiste zum Schnäppchenpreis zu haben ist, dürfte wohl niemand verwundern. Ein tolles Pedal!

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • klangliche Flexibilität
  • große Soundvielfalt
  • Kombination EQ und Overdrive
  • Top-Verarbeitung
Contra
  • keins
Artikelbild
J. Rockett Audio Designs The Melody Overdrive Test
Für 219,00€ bei
Die Kombination von Equalizer und Overdrive beim The Melody Overdrive kann voll überzeugen und verspricht klangliche Flexibilität und große Soundvielfalt.
Die Kombination von Equalizer und Overdrive beim The Melody Overdrive kann voll überzeugen und verspricht klangliche Flexibilität und große Soundvielfalt.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: J. Rockett Audio Designs
  • Modell: The Melody Overdrive
  • Effekt-Typ: EQ/Overdrive
  • Herkunftsland: USA
  • Arbeitsweise: analog
  • Anschlüsse: In/Out, Netzteilbuchse
  • Regler: Volume, Gain, EQ mit sechs Bändern
  • Schalter: Bypass
  • Bypass Modus: True Bypass
  • Stromversorgung: 9V Gleichspannung, nur Netzteil
  • Abmessungen L x B x H (mm): 104 x 64 x 48
  • Gewicht: 430 Gramm
  • Ladenpreis: 244,00 Euro (Juni 2018)
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Chris sagt:

#1 - 20.10.2022 um 06:33 Uhr

0

Hi Wie immer toller Test und mega Klangbeispiele! Da ihr auch den Rockaway getestet habt, der ähnlich aufgebaut ist, hätten ein paar Worte der Abgrenzung der beiden Pedale voneinander noch das Sahnehäubchen aufgesetzt. Leider findet man nirgends Infos zum Unterschied zwischen den beiden Pedalen. Danke nochmals und weiter so mit den toll gemachten Tests!

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