Initial Audio, ehemalig Ignite VST, ist bekannt für hochwertige Softwareinstrumente, die sich auf Hip-Hop und Trap spezialisieren. Neben Softwaresynthesizern wie dem Bass-Synth „808 Studio“ und dem Wavetable-Synth „Sektor“ ist es besonders der Rompler des Düsseldorfer Herstellers, der sich in der Szene einen Namen gemacht hat.
Mit Heat Up 3 legt Initial Audio ein kostenloses Major-Update für das Sample-Schlachtschiff nach und erweitert den Rompler mit einer Expression Page, frei zuweisbaren 2 LFOs sowie Envelopes, um der Performance mehr Ausdruck zu verleihen. Ferner wurden die Effektsektion erweitert, das Interface einem Facelift unterzogen und die mitgelieferte Soundlibrary aufgestockt. Wir haben die Heat Up aktualisiert und gecheckt, wie heiß das Plugin wirklich ist.
Details
Kostenlose Updates, ein Leben lang
Heat Up 3 gibt es für macOS und Windows. Unterstützt werden die Plugin-Formate AU (64 Bit) und VST sowie VST3 (32 und 64 Bit). Mit einer Lizenz kann der Klangerzeuger auf drei Rechnern genutzt werden. Zukünftige Updates sind kostenlos.
Klang laden und loslegen!
Das Konzept richtet sich an Beatproducer, die stiltypische und sofort einsetzbare Sounds suchen, ohne selbst schrauben zu müssen. Kurz gesagt: Klang laden und loslegen! Die Factory-Library kommt mit über 850 Multisample-Instrumenten, die im Browser kategorisiert sind, um schnell den passenden Sound zu finden. Eigene Settings können als Preset gespeichert werden und auch eigene Kategorien lassen sich im Browser anlegen, sehr schön! Falls die umfangreiche Grundausstattung nicht genügen sollte, lässt sich der Klanglieferant mit Expansion Packs erweitern. Initial Audio hält im Online-Shop eine Auswahl an Erweiterungspaketen bereit, die von Urban, Trap und Grime bis hin zu EDM stilistische Sounds nachrüsten.
Im Kategorie-Browser lassen sich auch eigene Kategorien und Presets organisieren.
Mehr Ausdrucksmöglichkeiten, Modulationen und Layer
Das Interface wurde modernisiert und um eine Sektion erweitert, in der sich Zuweisungen für Expression, Hüllkurven, LFO und Samples vornehmen lassen. Im unteren Drittel der Bedienoberfläche findet man fortan nicht nur die virtuellen Keys, sondern die weiteren Sektionen Xpression, ADSR, LFO und Sample. In der Xpression Page lassen sich insgesamt 16 Verbindungen herstellen, um mit Velocity, Mod Wheel, After Touch und Keyboard Tracking jeden Parameter zu steuern. Weitere Steuerparameter wie Note Off Velocity und Pitchbend lassen sich über einen MPE Mode (Multidimensional Polyphonic Expression) in den Settings aktivieren.
1/3 In der Xpression Page lässt sich jeder Parameter der Bedienoberfläche mit Aftertouch, Mod Wheel und Co. steuern.
2/3 Um die Klänge zu modulieren, sind zwei frei zuweisbare Envelopes sowie ….
3/3 … LFOs mit an Bord.
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Praxis
Installation und Aktivierung
Bislang ist Heat Up ausschließlich im Online Store von Initial Audio erhältlich. Nach dem Kauf stehen die Installationsdateien und Updates im Account bereit. Neben dem Plugin sind die beiden Expansions „RnB Essentials“ und „Studio Essentials“ mit dabei. Nach einer gewöhnlichen Installationsroutine werden die Ordner der Factory Library sowie Expansions manuell an den gewünschten Speicherort kopiert, welcher im Plugin anzugeben ist. Mit der Lizenznummer, die man im Account einsehen kann, wird Heat Up aktiviert und ist daraufhin startklar. Ein Dongle à la iLok wird nicht benötigt!
Einfache Bedienung, umfangreiche Ausstattung
Die Bedienoberfläche wirkt aufgeräumt und erinnert an ReFX Nexus: In der Mitte befindet sich das großzügig angeordnete Display, das neben dem Sound-Browser auch einen polyphonen Sequencer, die Effekt-Sektion, ein Oszilloskop und die Settings darstellt. Auf der Hauptbedienoberfläche sind Filter- und Amp-Envelope sowie die drei Master-Effekte Delay, Chorus und Faltungshall (inklusive 40 Impulsantworten) immer griffbereit. In einer gesonderten Effektsektion erhält man Zugriff auf weitere zwölf Effekte wie Kompressor, Vibrato, Trance Gate, Distortion und Reverse, mit denen sich die Sounds nicht nur veredeln lassen, sondern schon ein wenig Sounddesign zulassen. Die Effekte klingen allesamt brauchbar, der Reverse-Effekt hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Die Effektsektion wurde erweitert und übersichtlicher gestaltet.
Der polyphone Step Sequencer lässt sich in 48 Halbtonschritten und 32 Steps programmieren, was umfangreiche Sequenzen ermöglicht. Geschwindigkeit, Anzahl der Steps und eine Humanize-Funktion, die Anschlagstärke und Timing variiert, sind mit an Bord. Auch praktisch: Mit rechter Maustaste lassen sich die Steps löschen oder aber rückwärts abspielen. Eine große Auswahl vorgefertigter Patterns bietet einen Einblick in die Möglichkeiten des Sequenzers, sie bieten sich zum Teil als Startpunkte für eigene Kreationen an. Eigene Sequenzen lassen sich ebenfalls abspeichern.
Der polyphone Step Sequencer kommt mit Reverse-Feature.
Auch die Handhabung der neuen Xpression Page ist benutzerfreundlich und übersichtlich gelöst, um Expression, ADSR und LFO zu programmieren: Die Verbindungen können via Dropdown-Menü oder Drag and Drop hergestellt werden. Selbiges gilt für die zwei Envelopes und LFOs. Letztere halten neben den üblichen Wellenformen auch abstrakte Formen bereit, insgesamt 30 an der Zahl. Für einen Rompler hat man also noch jede Menge Möglichkeiten, den Sound bei der Performance zu regulieren und mit ADSR und LFO zu modulieren.
Expression- und Modulationszuweisung leicht gemacht via Drag-and-Drop-Feature.
Der Klangerzeuger braucht sich nicht hinter Konkurrenzprodukten zu verstecken. Im Gegenteil: Heat Up ist klanglich auf die Grime-, Trap- und Hip-Hop-Schiene fokussiert. Das hat für Producer dieser Genres den Vorteil, dass man sich nicht durch etliche Pop-, Trance und Schlager-Sounds durchhören muss, bis man etwas Passendes gefunden hat. Im Vergleich zu artverwandten Rompler Plugins à la Spectrasonics Omnisphere und ReFX Nexus muss Heat Up zwar mit deutlich weniger Sound Presets auskommen, dafür hat man aber durchweg genrespezifische Klänge am Start, die in diesem Bereich auch einsetzbar sind.
Ich denke, viele Beatproducer, die mit Sample-Libraries respektive Romplern arbeiten, kennen das Problem, dass man sich an den Sounds irgendwann „sattgehört“ hat und die inspirierende Wirkung verlorengeht. Das wird wahrscheinlich auch bei Heat Up irgendwann der Fall sein, aber manche Sounds sind seit Jahren im Trap so fest verankert (808-Subs, Bells etc, Orchester-Hits), dass sie wie die Butter aufs Brot gehören. Gerade was die 808-Bässe angeht macht dem Rompler so schnell keiner was vor – und diese werden im Trap und Grime wohl niemals totgehört. Es folgt ein kleiner Einblick in die Library.
Heat Up kommt mit charakteristischen Bells, schmetternden Orchester-Hits, brummenden Brass-Sounds und knarzenden 808-Style-Bässen, die allesamt brauchbar klingen, sodass man am liebsten alle verwenden würden. Einzig und alleine die Drum-Fraktion kommt wirklich zu kurz. Zum einen sind nur wenige Drumkits mit an Bord, zum anderen wären einzelne Drum-Presets sinnvoll – besonders im Trap-Bereich werden Hats, Snares und Bässe gerne in unterschiedlichen Tonlagen programmiert, nicht zuletzt in Rolls und Fills. Die vorhandenen Drums klingen aber ebenfalls produktionsreif. Einen dicken Pluspunkt verdient sich Heat Up alleine schon durch die Kategorie 808, die mit reichlich druckvollen Subbässen im Stile einer Roland TR-808 gefüllt ist. Besonders in Kombination mit dem Portamento-Regler hat man sich in kürzester Zeit rollende Trap-Basslines programmiert bzw. eingespielt. In weiteren Expansions, wie der Platinum Factory, kann man sich noch mehr davon ins Boot holen.
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Fazit
Für Beatproducer im Bereich Grime, Trap und Hip-Hop ist Heat Up 3 eine Alternative zu weiteren Romplern. Er ist nicht besser, aber eben spezialisiert – und genau das macht ihn zu einem „go to“ Klangerzeuger für die besagten Genres. Zwar hat Heat Up weniger Sounds an Bord als seine Konkurrenz, allerdings sind diese durchweg in diesem Bereich einsetzbar, wodurch man schneller passende Klänge findet. Einzig und alleine die Drum-Sektion kommt etwas zu kurz. Falls die mitgelieferten Sounds nicht ausreichen, kann der Rompler mit Expansion Packs erweitert werden. Die Bedienoberfläche ist übersichtlich und ermöglicht flüssiges Arbeiten, was auch für die neue Xpression Sektion gilt, mit der man den Klängen mittels Expression, LFO und Hüllkurven mehr Ausdruck verleihen kann. Die Klangqualität der Samples ist hochkarätig und die Effektsektion solide ausgestattet. Mit einer Lizenz lässt sich der Synth auf drei Maschinen installieren, alle Updates sind kostenlos auf Lebenszeit! Was will man mehr?!
Pro
genrespezifische Library
Klangqualität der Samples
übersichtliche Bedienung
Expression-Sektion
erweiterbar mit Expansions
Contra
wenige Drums
kein Multioutput
Features
Trap-, Grime- und Hip-Hop-Rompler
850 Multisample-Instrumente
Kategorie-Browser (erlaubt auch das Anlegen eigener Kategorien und Presets)
Xpression Sektion mit Expression-Matrix, 2 LFOs und 2 Envelopes
Effektsektion mit Overdrive, Distortion, Wobble, Stereo Enhancer, 3-Band-EQ, Tremolo, Ring Modulation, Auto-Panner, Compressor, Reverb, Delay, Chorus/Flanger und Phaser und Reverse
auf drei Computern pro Lizenz aktivierbar
lebenslang kostenlose Updates
32 und 64 Bit VST, 64 Bit AU
Systemvoraussetzungen: 64 Bit VST- oder AU-kompatible DAW, 8 GB RAM, 26 GB freier Speicherplatz
Ich habe mir das Teil mal angesehen."Ist Heat Up eine Alternative zu Nexus, Omnisphere und Co.?"NEIN, ist es nicht. Wenn man das gesamte Bundle kauft (enthält leider sehr viele Billo-Sounds), ist man mit 449.10 € dabei. Dafür kriegt man Omnisphere und einen guten Drumsampler wie Battery. Oder Native Instruments Komplete. Oder GEIST.Heat Up bietet weder ansatzweise gute Effekte noch besondere Modulationsmöglichkeiten, noch die Option, Drumsounds in der DAW auf Einzelkanäle zu routen. Man kann die Einzelsounds der Drums aber auch nicht bearbeiten. Ich finde das Instrument cheesy und wenig inspirierend. Im Grunde richtig schlecht.Sollte man das Einstiegspaket kaufen, hat man ein paar Sounds, für Trap und HipHop definitiv nicht ansatzweise ausreichend. Der Preis ist purer Nepp, bei der Expansion "North" z.B. erhält man 116 mittelmäßige Keyboard-Presets für 44,10€. Und ich rede hier nicht von kunstvoll sounddesignten Presets, wie man sie von Omnisphere-Drittanbietern kennt. Wäre auch gar nicht möglich, mangels Synth-Engine.Fazit : dieses Produkt ist musikalisch GANZ kleines Kino. An der Kompetenz des Rezensenten darf gezweifelt werden. Ich gebe Heat Up 1.5 von 5 Sternen. Schade, normalerweise finde ich oft recht fachkundige Artikel auf Bonedo. Mit solchen "Reviews" tut ihr Euch aber keinen Gefallen.
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Johannes Klein sagt:
#1 - 24.05.2020 um 22:32 Uhr
Ich habe mir das Teil mal angesehen."Ist Heat Up eine Alternative zu Nexus, Omnisphere und Co.?"NEIN, ist es nicht.
Wenn man das gesamte Bundle kauft (enthält leider sehr viele Billo-Sounds), ist man mit 449.10 € dabei.
Dafür kriegt man Omnisphere und einen guten Drumsampler wie Battery.
Oder Native Instruments Komplete.
Oder GEIST.Heat Up bietet weder ansatzweise gute Effekte noch besondere Modulationsmöglichkeiten, noch die Option, Drumsounds in der DAW auf Einzelkanäle zu routen. Man kann die Einzelsounds der Drums aber auch nicht bearbeiten. Ich finde das Instrument cheesy und wenig inspirierend.
Im Grunde richtig schlecht.Sollte man das Einstiegspaket kaufen, hat man ein paar Sounds, für Trap und HipHop definitiv nicht ansatzweise ausreichend.
Der Preis ist purer Nepp, bei der Expansion "North" z.B. erhält man 116 mittelmäßige Keyboard-Presets für 44,10€. Und ich rede hier nicht von kunstvoll sounddesignten Presets, wie man sie von Omnisphere-Drittanbietern kennt.
Wäre auch gar nicht möglich, mangels Synth-Engine.Fazit : dieses Produkt ist musikalisch GANZ kleines Kino. An der Kompetenz des Rezensenten darf gezweifelt werden.
Ich gebe Heat Up 1.5 von 5 Sternen.
Schade, normalerweise finde ich oft recht fachkundige Artikel auf Bonedo.
Mit solchen "Reviews" tut ihr Euch aber keinen Gefallen.