IKEA ENEBY20 und ENEBY30 Test

Praxis

ENEBY einschalten, im Bluetooth-Menü das Abspielgerät anmelden und los geht’s. Fortan quittiert ENEBY jedes Einschalten mit einer kurzen Vierton-Melodie, das Erkennen des Bluetooth-Senders mit einem doppelten Piepton und ist verbunden. Einfacher geht’s nicht und Bequemlichkeit siegt. Leider kann man die Speaker nicht zu einer Stereo- oder gar Multiroom-Einheit verbinden: ENEBY positioniert sich klar als kompakte Mixed-Mono Solo-Box á la unkompliziertes Küchenradio oder Studentenbuden-Blaster. 

Fotostrecke: 2 Bilder ENEBY20 ist die perfekte kleine stylische Outdoor-Box für die letzten Sommertage.

Klanglich gibt es nichts zu meckern: der Bass der ENEBY30 pumpt bereits in der Grundeinstellung annehmbar voll und rund, die Höhen wirken nicht überbetont und lassen sich wie die Bässe ja per Multifunktionsdrehregler auch noch etwas anpassen. Audiophilen Hochgenuss darf man nicht erwarten. Aber sowohl im schlichten Design wie auch im Klangbild fühlte ich mich ein ums andere Mal an das kultige Tivoli Audio Model One Radio erinnert.
Die ENEBYs sind laut genug für moderates Hören zuhause. Bei voller Lautstärke könnte auch schon mal der Nachbar klingeln. Mit der Lautstärke der großen ENEBY30 sollten sich eigentlich 95% aller Home-Listening-Situationen locker bewältigen lassen. Für die seriöse WG-Party reicht’s dann aber doch nicht ganz.
Ist das Eingangssignal zu hoch, kann die Box bei voller Lautstärke auch leicht zerren. Mit iPhone auf dreiviertel Lautstärke lässt sich das vermeiden. Nach jedem Einschalten werden die ENEBYs übrigens wieder auf geringe Lautstärke zurückgesetzt. Wegen der fehlenden optischen Lautstärkekontrolle (unbeschrifteter Endlosregler) ist das eine gute Idee.
Mikrofone für drahtlose Telefonfunktionen sind nicht vorhanden, was ich aber gar nicht als Nachteil sehe: wenn das iPhone während des Abspielens klingelt, verstummt die Box und man kann das Smartphone als das nutzen, was es ursprünglich einmal war: ein Telefon.
Ich habe den Bluetooth-Betrieb mit mehreren Zuspielern getestet. Mein MacBook Pro (13“ Mid 2012) spielte klaglos über beide ENEBYs. Ein anderes MacBook Pro (13“ Mid 2012, BT-Software 4.3.6f4 17916) machte jedoch Probleme, die Bluetooth-Verbindung wurde immer wieder unterbrochen, obwohl es in unmittelbarer Nähe der Box stand. Mit meinem betagtem Beyo-Speaker versteht sich dieses MacBook Pro eindeutig besser. Typischerweise dürfte aber zumeist ein modernes Smartphone der Zuspieler sein und da gab es bei keinem der getesteten Geräte (iPhone6, Huawei) Probleme.

Fotostrecke: 4 Bilder ENEBY30 fühlt sich im Bücherregal pudelwohl.

Konkurrenz

On the road hatte ich ENEBY20 als kleine Hotelzimmer-PA dabei. Gegenüber meinem besagten winzigen Tour-Bluetooth-Speakern von Beyo hat die IKEA-Box schon aufgrund ihres größeren Gehäuses und der doppelten Watt-Power klanglich klar die Nase vorn. Das Promo-Abhören und Zusammenstellen der Playlist macht mit mehr Bass dann auch gleich mehr Spaß.
Allerdings gibt es auch mächtig Konkurrenz: Marshall setzt voll auf Marken-Identität und bietet zeitgeistige Speaker im Design ihrer berühmten Gitarrenamp-Tops an, Teufel und Bang & Olufsen haben hochwertige Bluetooth-Speaker im Angebot und JBL haben ihre runden Klangzylinder in so ziemlich jeder vorstellbaren Größe, Preislage und Farbe im Sortiment. Die lassen sich über die JBL-Connect-App miteinander synchronisieren („Party Mode“), sind gern mal wasserdicht oder lassen sich von zwei Geräten gleichzeitig bespielen. IKEA wirbt damit, dass bis zu acht Bluetooth-fähige Geräte mit den ENEBY-Lautsprechern gekoppelt werden können. Das heißt natürlich nicht, dass mehrere Bluetooth-Geräte gleichzeitig über eine Box spielen können, sondern dass sich di Box bis zu acht Endgeräte merken kann.

Fotostrecke: 4 Bilder Für die skandinavischen Momente im Leben.

Also: eine reine Consumer-Box ohne großen Schnickschnack mit eigenständigem Äußeren und passablem Klang. Wer einen dezenten Blauzahn-Lautsprecher sucht, der weder nach Mondrakete noch nach Radiowecker aussieht, passabel klingt und nicht die Welt kostet, ist mit der ENEBY-Serie gut bedient. Ob es nun eher die große 30er sein soll oder doch lieber die kleine smarte 20er, darf jeder selbst entschieden. Nur bei der kleinen Box nicht vergessen, den Akku dazuzupacken.
ENEBY ist übrigens kein Mitnehmartikel beim nächsten IKEA-Rundgang: die Lautsprecher und das Zubehör sind exklusiv nur online und in den IKEA Einrichtungshäusern Altona, Bremerhaven und Kaiserslautern erhältlich.

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.