Anzeige

IK Multimedia ToneX Cab Test

Mit dem IK Multimedia ToneX Cab hat der italienische Hersteller zur Verstärkung der ToneX-Pedale nun auch die passende Fullrange-Aktivbox im Angebot. Das Cab ist mit einem 12“ Celestion Custom-Speaker und einem 1“ Treiber bestückt. Es liefert 350 Watt und hat zudem diverse Regelmöglichkeiten zur Feinabstimmung des Bühnensounds an Bord. Selbstverständlich ist die aktive Lautsprecherbox auch für andere Modeling-Amp- und Capture-Profiling-Gerätschaften nutzbar. Wie sie sich im Vergleich schlägt und welche Features sie bietet, erfahrt ihr in diesem Test. 

IK Multimedia ToneX Cab Test

ToneX Cab – Das Wichtigste in Kürze

  • Aktive Fullrange-Lautsprecherbox für Amp-Modeler, Amp-Capture-Geräte, Profiler oder Preamps
  • Lautsprecher: 12“ Custom Celestion, 1“ Kompressionstreiber 
  • Endstufe: 350 Watt Class D
  • Dreiband-EQ, Amp-Tone-Parameter
  • IR-Loader über Editor-App (PC/Mac)
Affiliate Links
IK Multimedia ToneX Cab
IK Multimedia ToneX Cab
Kundenbewertung:
(9)

350-Watt-Endstufe mit 12“ Speaker und 1“ Kompressionstreiber

Das IK Multimedia ToneX Cab kommt in typischer Gitarrencombo-Optik. Das Holzgehäuse ist in schwarzes Tolex gehüllt und mit schwarzem Bespannstoff an der Front ausgestattet. Die Abmessungen sind recht kompakt (546 x 432 x 230 mm), es wiegt 12,6 kg und lässt sich am breiten Kunstledergriff auf der Oberseite noch recht entspannt tragen. Rutschfesten Halt bekommt es durch vier große Gummifüße an der Unterseite. Wer sich gerne vom Gitarrensound direkt anblasen lassen möchte, kann das Cab in Schräglage bringen. Dazu befinden sich an den Seiten zwei Tilt Back Legs, wie sie von Fender-Combos bekannt sind.

Wer sich gern vom Gitarrensound direkt anblasen lässt, kann das ToneX auch in Schräglage versetzen.
Wer sich gern vom Gitarrensound direkt anblasen lässt, kann das ToneX auch in Schräglage versetzen.

Das IK Multimedia ToneX Cab hat eine komplett geschlossene Rückwand und ist als Toploader konzipiert. Daher ist auch das Bedienfeld von oben zugänglich, die Anschlüsse sind an der Rückseite. Im Inneren werkelt eine DSP-gesteuerte Class-D-Endstufe mit einer Leistung von 350 Watt RMS (700 Watt Peak). Neben dem 12“ Custom Celestion-Speaker arbeitet dort auch ein 1“ Kompressionstreiber. 

Die Anschlüsse sind allesamt an der Rückseite 

Beide Eingangsbuchsen auf dem Anschlussfeld der Rückseite sind als XLR/Klinke-Kombibuchsen ausgelegt. Neben dem Eingang für das Signal von Preamps oder Amp-Modelern gibt es einen Aux-In, an den man zum Beispiel eine Audioquelle fürs Jammen anschließen kann. Oder man lässt sich auf der Bühne ein Monitorsignal mit anderen Instrumenten auf das IK Multimedia Tone X Cab schicken. Das angeschlossene Gitarrensignal kann über den Output (XLR) an Mischpult und PA weitergegeben werden. Hier kann man wählen, ob das Signal unbearbeitet (Pre) oder mit Klangregelung und eventuell geladener IR ausgegeben wird (Post). Ein Ground-Lift-Schalter steht zur Behebung eventueller Brummschleifen bereit.

Das Bedienfeld ist von oben zugänglich, die Anschlüsse sind an der Rückseite.
Fotostrecke: 5 Bilder Das Bedienfeld ist von oben zugänglich, die Anschlüsse sind an der Rückseite.

Zur Verbindung mit einem Computer steht ein USB-B-Anschluss zur Verfügung. Hier können über die Editor-Software IRs geladen und Einstellungen vorgenommen und gespeichert werden. MIDI gibt es auch, und zwar In- und Output mit 5-Pol-Anschluss. Acht Presets lassen sich über MIDI-Program-Changes (PC00 bis PC 07) anwählen.

Speicherbare Presets, Dreiband-EQ und Amp-Tone-Parameter

Im Gegensatz zu manch anderen aktiven Fullrange-Cabs oder typischen PA-Monitoren ist das IK Multimedia ToneX Cab mit einer Dreiband-Klangregelung (Bass, Middle, Treble) ausgestattet, die selbstverständlich auf den Einsatz mit Gitarrensounds abgestimmt ist. Für die Gesamtlautstärke ist der Volume-Regler ganz rechts zuständig, der Aux-Level-Regler links mischt das Signal des Aux-In hinzu. Der Regler für Amp-Tone verändert laut Hersteller den Grundsound, der bei höheren Einstellungen mehr in Richtung Amp-in-the-room-Sound gehen soll. Üblich ist bei Amp-Modellen, Amp-Captures oder Amp-Profilen, dass die Signalkette von Amp, Cab und Mikrofon vor dem Cab abgebildet wird. Weil das Mikrofon auch ordentlich zur Klanggestaltung beiträgt, lässt sich mit diesem Regler der Sound mehr in Richtung Amp & Cab (weniger Mikrofonanteil) drehen.

Über den Preset-Drehschalter können acht verschiedene Presets angewählt werden. Dabei werden EQ, Amp-Tone und auch die Auswahl der IRs gespeichert. Lautsprecher-Impulsantworten (IR) gibt es von der dazugehörigen Editor-App, die dann am Cab zu hören sind. Das macht Sinn, wenn man zum Beispiel einen Preamp benutzt und die Cab-Simulation als IR über das IK Multimedia ToneX Cab einspeist und über den Output auch an die PA weitergeben kann. Ist eine IR im Preset integriert, leuchtet die LED blau, ohne IR gibt es grünes Licht. Neben dem IR-Import können über den Editor auch Firmware-Updates geladen werden.  Dazu lässt sich die komplette Library mit allen acht Speicherplätzen auf dem Computer sichern. Zum Editieren wird das Bedienfeld mit Klangregelung, Amp-Tone-Regler und den acht Speicherplätzen dargestellt.

So sieht die Editor-App des ToneX Cab aus.
So sieht die Editor-App des ToneX Cab aus.
Anzeige

So funktioniert das ToneX Cab in der Praxis 

Wie so oft bei Fullrange-Cabs würde ich euch gerne ein paar Hörbeispiele nach Hause liefern, aber die Mikrofonierung der Kombination aus 12“ Speaker und 1“ Treiber ist nicht wirklich realisierbar. Zudem wird in der Regel über das Cab ein bereits mikrofoniertes Signal aus einem Modeler geschickt. Daher wird eine mikrofonierte Aufnahme der ganzen Sache nicht gerecht, weshalb es hier einen Erfahrungsbericht gibt. Ich habe für den Praxistest diverse Sounds und Profile aus dem Kemper Profiler an das Cab geschickt. Der Profiler war über den Monitor-Out verbunden und das IK Multimedia ToneX Cab erhielt das komplette Signal aus Amp, Cab und Effekten. 

Blick auf die Rückseite mit sämtlichen Anschlüssen.
Blick auf die Rückseite mit sämtlichen Anschlüssen.

Der Frequenzgang im Vergleich mit den Studio-Speakern

Wenn der Equalizer in neutraler Position geparkt ist, dann ist das Klangbild recht neutral und dem Sound der Studio-Monitore (Genelec 8050A) sehr nah, was den Frequenzgang anbetrifft. Mit dem EQ lässt sich natürlich einiges einstellen, aber alles im moderaten Rahmen und immer homogen vom Sound her. Dreht man zum Beispiel die Höhen weiter auf, ergibt sich bei einem ausgewogenen Amp-Modell kein Sound, der in den Ohren klingelt. Ein Grund ist der Charakter des Cabs, der deutlich in Richtung Gitarrenamp geht, was durch ein angenehmes Sättigungsverhalten schon bei niedrigeren Lautstärken spürbar ist. Die typische Endstufenkompression von Low-Watt-Röhrenamps ist hier sehr gut abgebildet und sorgt für ein angenehmes Spielgefühl.

Mit dem Amp-Tone-Parameter kann dabei auch noch etwas nachgeholfen werden. Einfach gesagt hat der Sound bei Linksanschlag einen etwas höhenreicheren Klang (mikrofoniertes Signal) mit abgesenkten Mitten. Dreht man weiter auf, werden die Höhen entsprechend abgesenkt und es erscheinen mehr untere Mitten. Dadurch erhält man mehr das Gefühl, direkt vor einem Gitarrenamp zu stehen. 

Wiedergabe unterschiedlicher Ampsounds

Mit dem eben beschriebenen Sättigungsverhalten ist es naturgemäß eine große Freude, die angesagten Fender- und Vox-Amp-Modelle zu spielen, wobei Cleansounds sehr perlig aus den Speakern kommen. Ich hatte zum Test ein Profil meines Tweed Deluxe Amps über das ToneX Cab mit dem Original-Amp über eine 1×12 Box verglichen. Ein Unterschied ist selbstverständlich noch vorhanden, aber dieses knackige Spielgefühl war recht identisch. Leicht angezerrte Sounds machen ebenfalls sehr viel Freude, aber in höheren Gain-Bereichen wird die Klangwiedergabe etwas schwächer, gemessen an den wirklich guten Ergebnissen mit unverzerrten Sounds.

Das klassische Rockbrett mit Les Paul und Marshall-Profil kommt dabei etwas pappig aus den Speakern. Bei niedriger Lautstärke fällt es nicht allzu sehr auf, weil der Ton sehr ausgewogen klingt, auch in Zimmerlautstärke gut trägt und sich entsprechend gut anfühlt. Geht es aber dann in Richtung Proberaum- oder Bühnenpegel, werden die höheren Zerrgrade undefinierter und die Saitentrennung ist nicht mehr so deutlich wie beim selben Sound über die Studio-Monitore. Ich hatte alternativ dazu auch ein Direktprofil mit einer im ToneX Cab geladenen Celestion-IR ausprobiert, aber das Soundverhalten war ähnlich. 

Sound mit Akustikgitarre

Bei Steel-String- und Nylon-String-Akustikgitarren gab es ebenfalls sehr gute Klangergebnisse, bevorzugt bei der Amp-Tone-Einstellung auf Linksanschlag (Mic). Schön, wenn man die Möglichkeit hat, verschiedene Presets zu speichern und am Amp-Modeler mit den Presets oder Rigs ein MIDI-Signal auszugeben, damit das ToneX Cab gleich das passende Preset zum aktuellen Amp-Modell auswählt.   

Schalldruck – Abstrahlverhalten – Rauschen 

Das IK Multimedia ToneX Cab ist auf jeden Fall für Proberaum und Bühne geeignet und man kann auch gegen einen energischen Drummer bestehen. Durch die Möglichkeit, das Cab zu kippen, kann man sich auch ordentlich beschallen lassen, während der Rest der Band nicht mit zu viel Gitarrensignal beglückt wird. Aber auch in der klassischen aufrechten Variante liefert das Cab einen amtlichen Sound und Druck nahezu ohne Rauschen.  

Anzeige

Fazit

Das IK Multimedia ToneX Cab punktet mit kompakter Gitarren-Combo-Größe und moderatem Gewicht und ist als aktives Fullrange-Cab auch klanglich klar auf Gitarre ausgerichtet. Die Dreiband-Klangregelung ist gut abgestimmt und der Amp Tone-Regler biegt ein Amp-Capture oder Amp-Modell noch etwas mehr in Richtung purer Amp & Cab. Auch die Möglichkeit, IRs zu laden, freut mit Sicherheit die Nutzer von Preamp-Pedalen. Die Anschlussmöglichkeiten mit XLR/Klinke-Kombibuchsen für Input und Aux In sowie XLR-Out für die Signalausgabe zum FOH sind ebenfalls sehr praxisgerecht.

Klanglich fand ich die cleanen und angezerrten Sounds mit ihrem schmatzigen Sättigungsverhalten sehr überzeugend. Bei höheren Zerrgraden wird der Sound leider etwas pappig und undefiniert. Der Schalldruck ist auf jeden Fall proberaum- und bühnentauglich, und wer sich überwiegend im Clean- und Breakup-Bereich bewegt, wird mit seinem Amp-Modeler, Amp-Capture oder Preamp mit Sicherheit viel Freude mit dem IK Multimedia ToneX Cab haben. Der Preis ist nicht unbedingt ein Schnäppchen, aber in Hinblick auf Ausstattung und Features gerechtfertigt. 

Kompakt und flexibel: Das IK Multimedia ToneX Cab überzeugt vor allem im Clean- und Breakup-Bereich als praxisgerechtes Fullrange-Cab für Amp-Modeler & Co.
Kompakt und flexibel: Das IK Multimedia ToneX Cab überzeugt vor allem im Clean- und Breakup-Bereich als praxisgerechtes Fullrange-Cab für Amp-Modeler & Co.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • ausgezeichnete Cleansounds
  • gute Wiedergabe von Akustikgitarren
  • variable Regelmöglichkeiten, ausgewogener EQ
  • Amp-Tone-Parameter
  • Aux-In
  • MIDI-fähig
  • IR-Loader
Contra
  • bei höheren Zerrgraden und erhöhter Lautstärke etwas pappiger und undefinierter Sound
Artikelbild
IK Multimedia ToneX Cab Test
Für 746,00€ bei
  • Hersteller: IK Multimedia
  • Modell: ToneX Cab
  • Typ: Aktive Fullrange-Lautsprecherbox
  • Ausgangsleistung: 350 Watt
  • Lautsprecher: Custom Celestion 12“ & 1“ Compression Driver Hochtöner
  • Bedienfeld-Regler: Aux Level, Bass, Middle, Treble, Amp Tone, Preset, Volume
  • Rückseite Anschlüsse: USB-B, Input, Aux-In, MIDI-In, MIDI-Out, Output
  • Abmessungen: 546 x 432 x 230 mm (B x H x T)
  • Gewicht: 12,6 kg
  • Verkaufspreis: 789,00 Euro (Juni 2025)

Herstellerseite: https://www.ikmultimedia.com

Hot or Not
?
IK Multimedia ToneX Cab Test

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Double the Loops, Double the Creativity | Nux Dual Loop Stereo | Review & Sound Demo
  • Creating a Loop with the Nux Dual Loop Stereo
  • Compact Amps with Flexible Sounds | Hughes & Kettner TubeMeister Deluxe 20 & 40 | Sound Demo