Ibanez PS120SP-SSP Test

Praxis

Sound/Bespielbarkeit

Wer Les Pauls mag, kommt mit der PS120SP bestens klar, denn der Hals liegt mit seinem ausgeprägten D-Shape satt in der Hand und ermöglicht ein komfortables Spielen. Obwohl der Korpus sperrig erscheint, ruht die Gitarre ausbalanciert im Sitzen auf dem Bein und auch am Gurt ist von Kopflastigkeit keine Spur. Der Korpus schmiegt sich angenehm an den Körper an und ist äußerst komfortabel zu handhaben. Auch was die Einstellarbeiten anbetrifft, gibt es nichts zu meckern, alle Saiten schwingen lang und gleichmäßig aus, lassen sich darüber hinaus über das gesamte Griffbrett hinweg gut bespielen. Dank des tief ausgeschnittenen Cutaways sind auch die höchsten Lagen gut erreichbar, und obwohl der Gurtknopf dort platziert ist, steht dem Spiel ganz oben nichts im Wege.
Ich verbinde die PS120SP mit meinen Marshall JVM410 und steuere mit ihm eine 2×12″ Box mit Vintage 30 Speaker an. Natürlich findet keinerlei weitere Klangbearbeitung statt.
Los geht es clean, wobei ich die drei Pickup-Positionen pro Durchgang durchschalte, beginnend mit dem Halstonabnehmer.

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Clean – Alle 3 Pickup-Positionen

Aufgrund der Materialwahl kommt auch der erwartete Sound zustande, die Gitarre klingt warm und rund. Das Mittenbild ist ausgewogen und klar definiert, die Attacks liefern den nötigen Snap und sorgen so für eine klare Definition beim Anschlag.

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Clean – Funk-Style, alle 3 Pickup-Positionen

Ich muss zugeben, dass mir das Ganze ausgesprochen gut gefällt, denn die Ibanez liefert einen überzeugenden “oldschool” Funk-Sound, der mit einer gehörigen Portion warmer Mitten aufwarten kann. Alle drei Pickup-Positionen lassen sich gleichwertig einsetzen, selbst der Steg-Humbucker macht am cleanen Amp einen sehr guten Eindruck.
So weit, so gut. Ich schalte nun in den nächsthöheren Kanal des Marshalls und erzeuge einen schmutzigen Crunchsound. Hier trennt sich in der Regel die Spreu vom Weizen und Schwächen eines Instrumentes werden relativ schnell hörbar.

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Crunch – Alle 3 Pickup-Positionen

Aber auch hier überzeugt die Ibanez auf ganzer Linie, denn sie liefert in allen drei Positionen vollwertige und sehr gut klingende Sounds – einerseits fett, aber im selben Moment auch drahtig im Klangbild, was für satte, runde Crunchsounds sorgt. Sehr gut!

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Es geht weiter mit mehr Gain und dem Steg-Humbucker.

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Crunch Riff – Mehr Gain, Steg-Humbucker

Ein satter Rocksound ist das Resultat, auch hier kommen die Attacks nicht zu kurz, drängen sich dabei aber nicht zu sehr in den Vordergrund.
Nun schalte ich in den High-Gain-Kanal des Amps und bleibe beim Steg-Humbucker.

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Heavy Riff – High Gain Kanal, Steg-Humbucker

Auch hier ein satter Sound, aber immer in der klassischen Rock-Ecke, was natürlich an den ausgeprägten Mitten liegt, die damit auch für eine hohe Durchsetzungskraft verantwortlich sind.
Wo wir gerade bei den Mittenfrequenzen sind: Die drehe ich am Amp jetzt einmal heraus, erhöhe dabei aber die Bässe und Höhen für den klassischen Scoop-Sound. Dabei stimme ich die tiefe E-Saite auf D hinunter.

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Drop D Scoop Riff – Mitten abgesenkt, Bässe und Höhen angehoben

Auch diese Aufgabe meistert Paul Stanleys Glitzergitarre mühelos, von schwammigen Bässen keine Spur. Sie bleibt beim Anschlagen schön stramm und sorgt für einen raumfüllenden Ton, der zum breitbeinigen Riffspiel förmlich einlädt.
Abschließend noch ein kleines Lead-Beispiel.

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Lead-Sound

Nun ja, mit den gegebenen Voraussetzungen sollte auch diese Aufgabe keine Hürde darstellen, und so ist es auch. Die Gitarre liefert ein ausgesprochen langes Sustain und dicke, breite Single-Notes, die sich hervorragend durchsetzen. Dazu kommt die sehr gute Bespielbarkeit und der satt in der Hand liegende Hals.

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