ANZEIGE

Hörluchs HL 1200

Praxis

One Size Fits All

Die HL 1200 besitzen eine Ohraufnahme, die Hörluchs aus der Erfahrung im Bereich der Hörgerate-Akustik heraus entwickelt hat. Diese Standardgröße soll bei den meisten Ohren passen. Und tatsächlich sitzen die In-Ears auch bei mir auf Anhieb sehr gut. Dazu tragen über die ergonomische Passform hinaus auch die Ohrpasstücke aus Memory-Schaumstoff bei sowie die Biegedrähte, die die Kopfhörer vor kabelseitigem Zug sichern, wenn das Kabel übers Ohr verlegt wird. Die wechselbaren Ohrpassstücke werden sicher auf eine Nut am Hörfortsatz der Gehäuse gesteckt. Auf diese Weise sind sie gut vor versehentlichem Abrutschen geschützt. Apropos Wechseln: Die im Lieferumfang enthaltenen roten Smart Caps lassen sich ebenfalls mühelos aufstecken und verzieren dann das Äußere der In-Ear-Gehäuse. Zu haben sind die kleinen Zierblenden optional auch in den Farben Schwarz, Weiß und Orange. 

Fotostrecke: 3 Bilder Dank eines integrierten Biegedrahts wird das Kabel sicher und gut über das Ohr geführt.

Starke Höhen – dezente Bässe

Den ersten bemerkenswerten Eindruck machen auf mich beim Anhören die sauberen Höhen, die von den HL 1200 ausgegeben werden. Dass die Kopfhörer um 5 kHz weiter nach oben im Frequenzspektrum reichen als die HL 1100, hört man ihnen meiner Meinung nach auf Anhieb an. Wie fein auflösend das wiedergegebene Signal in den äußersten Höhen ist, ist unter anderem daran zu erkennen, dass das Eigenrauschen von Kopfhörerverstärkern bei diesen In-Ears durchaus eine Rolle spielt, weil es – je nach Wiedergabegerät – klar und deutlich wahrnehmbar ist. Das ist vor allem bei hohen Wiedergabelautstärken und in Pausen des Nutzsignals der Fall.
In puncto Ausgewogenheit unterscheiden sich die HL 1200 jedoch nicht wesentlich von ihrem kleinen Bruder. Die Mitten der In-Ears sind im Gesamtbild präsent, prägnant und prägend. Davon profitieren insbesondere Stimmsignale und mittenlastige Instrumente wie Keyboards, Synthesizer und Gitarren. Der Klang der HL 1200 ist für mich allerdings in einem Maß feinauflösend, dass es beim Anhören dichter Popmusik-Produktionen für das Gehör anstrengend wird. Umso mehr, wenn es sich um längere Hör-Sessions handelt. Ebenso wie bei den HL 1100 wirkt auf mich der Klang der HL 1200 mit einer aktiven Höhenabsenkung per Equalizer deutlich angenehmer. Aufgrund ihrer starken Höhen bleibt das Signal auch bei Anwendung eines Kuhschwanzfilters mit einigen dB Absenkung noch immer detailliert genug, um etliche In-Ear-Konkurrenten in dieser Hinsicht vom Tisch zu fegen.

Hörluchs HL 1200: In-Ear Monitoring Headphones
Hörluchs HL 1200: In-Ear Monitoring Headphones

Ganz anders sieht es in Sachen Basswiedergabe aus. Hier treten die Hörluchs-In-Ears mit großem Understatement auf. Denn der Bassbereich ist von Haus aus sehr zurückhaltend aufgestellt. Welches Potential in den Zwei-Wege-Treibern dieser Knopfkopfhörer steckt wird aber klar, sobald eine Bassanhebung per EQ hinzugeschaltet wird. Hier bieten die HL 1200 immense Reserven. Liebhaber satter Bässe haben nämlich die Möglichkeit den unteren Frequenzbereich gleich um mehrere dB anzuheben, ohne dass die Kopfhörer dann bei mittlerer Lautstärke zum Verzerren neigen würden.
Der vermittelte Stereoeindruck ist durch die brillanten Höhen ebenso gut wie die Tiefenstaffelung. So wie die „Balanced Armature“-Treiber der HL 1100 gegenüber den dynamischen Treibern der HL 1010 eine feinere klangliche Zeichnung ermöglichen, bieten die HL 1200 in dieser Reihe den nächsten Schritt. Ihre subjektive Signalauflösung ist nämlich nochmals deutlich differenzierter als die ihrer “kleineren” Kollegen. Dabei wird auch die Transienten-Abbildung vor allem durch die brillante Wiedergabe hoher Signalanteile gestützt.
Die Isolation nach außen wie auch die Dämpfung von Außengeräuschen gelingt den HL 1200 besonders gut mit Ohrpasstücken aus Memory-Schaumstoff. Doch auch mit Silikon-Domes ist eine Konzentration aufs klanglich Wesentliche mit diesen In-Ears gewährleistet. Beim Bühneneinsatz sind sie deshalb sowohl in unmittelbarer Nähe von Monitorlautsprechern als auch vor Mikrofonen als In-Ears geeignet.

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.