Heritage Audio BT-500 Test

Das BT-500 von Heritage ist eine Besonderheit. Nun: Es gibt für APIs System 500 fast nichts, das es nicht gibt. Gut, blickt man in die Lunchboxes der Studios, findet man vor allem Mic-Pres, EQs, Kompressoren und Limiter im praktischen Kassettenformat.

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Allerdings sind mit De-Essern, M/S-Matrizen, Bass-Resonatoren, A/D-Wandlern, Re-Ampern und anderen Modulen auch durchaus besondere tontechnische Helfer und Effekte zu finden.
Der spanische Hersteller Heritage Audio, bekannt und geliebt durch seine Geräte im klassischen Neve-Style, wartet nun mit einem kleinen, aber feinen Tool auf, dem BT-500. Die beiden Buchstaben stehen für “Blue” und “Tooth”. Ganz recht, es handelt sich um einen Wireless-Receiver. Wie gesagt: Nichts, das es nicht gibt.

Details

First things first

Das Heritage BT-500-Modul kostet gerade einmal 261 Euro („Listenpreis“). Gut, der Funktionsumfang ist gering, wenngleich der Nutzen in kleinen Homestudios wie großen Betrieben hoch ist. Zunächst einmal ersteht man für den Betrag ein Modul normaler Slotbreite und, wie auf den Bildern zu erkennen ist, einer nicht gerade mit Bauteilen zugemüllten Platine.

Fotostrecke: 4 Bilder Hier sieht man zwei der wesentlichen Elemente des BT-500, die Antenne und den zugehörigen Empfängerchip.

AAC, aptX und SBC

Der Bluetooth-Stream erfolgt mit automatischer Auswahl des anliegenden Quellenformats, also dem prinzipiell verlustbehafteten AAC- oder dem nicht reduzierenden aptX-Codec. Doch auch das ähnlich dem MP3-System psychoakustisch reduzierende SBC wird unterstützt, welches anders als die vorgenannten für alle Hersteller lizenzfrei ist. Welcher der drei Codecs anliegt, wird per LED auf der Frontplatte angezeigt. Einziges Bedienelement ist ein „Reset“-Button, eine kleine Stummelantenne ragt nicht weiter aus der Lunchbox hervor, als es beispielsweise Potikappen auch tun. Die Ausgangsstufe des Heritage BT-500 besteht aus Chips des renommierten Herstellers Burr Brown, dahinter liegt ein Signal (max. +22 dBu) an, das sich problemlos in die professionelle Studioumgebung eingliedert.

Fotostrecke: 4 Bilder Viele Bedienelemente gibt es nicht, da bleibt viel Platz für einen großen Schriftzug.

Mooooment: Eine „normales“ Musiksignal ist doch stereo!

…und der Ausgang eines Slots im Series-500-Standard einkanalig. Üblicherweise nutzen Stereomodule wie zweikanalige Kompressoren und EQs zwei benachbarte Slots. Aber für das BT-500 zwei teuer erkaufte 500er-Slots zu verballern, würde das Preis-Leistungsverhältnis („und Slotbreiten-Leistungsverhältnis“) ad absurdum führen. Nein, die Spanier waren schlau: Dem Modul liegt ein kleiner Gender-changer bei, welcher das Signal der Eingangsbuchse eines Slots (XLRf) auf male XLR konvertiert, also einen Ausgang. Somit laufen die LR-Signale aus dem Modus über Ein- und Ausgang der Slotnummer. Natürlich tut es auch ein entsprechendes Adapterkabel, bei Patchbay-Verlötung ist es natürlich egal.

"Gender-Changer" (auch "Sex-Changer"): Ermöglicht den Anschluss eines weiblichen XLR-Steckers an einer weiblichen Buchse (also einem Ausgang).
“Gender-Changer” (auch “Sex-Changer”): Ermöglicht den Anschluss eines weiblichen XLR-Steckers an einer weiblichen Buchse (also einem Ausgang).

Heritage Audio OST-6 als Series-500-Housing

Zum Test wurde uns vom Vertrieb ein Heritage OST-6-Rack mitgeliefert, das neueste unter den verschiedenen Housings des spanischen Herstellers. Dieses ist mit einer externen Power Supply ausgestattet, verfügt über sechs Steckplätze und kann mit Winkeln im 19“-Rack bei drei Höheneinheiten Platzbedarf verbaut werden. Ebenfalls erhältlich: OST-4 mit vier Einschüben, OST-10 mit zehn sowie der MCM-8 mit acht Slots und einer regelbaren Summing-Funktion für insgesamt zehn Signale. 

Fotostrecke: 3 Bilder OST-6: EInes der Housings für API-Module der Spanier
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