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Harrison MR3eq Test

Der Harrison-EQ ist ein legendärer Equalizer-Typus. Vielleicht, was den Bekanntheitsgrad angeht, nicht ganz vom Kaliber eines Pultec oder 1073, aber doch immerhin mehr als etwa Helios oder Trident. Bruce Swedien schwörte auf sein Harrison-Pult, und dort besonders auf einen Kanalzug. Das 500er-Modul Harrison 32C erfreut sich großer Beliebtheit, es wurde von Harrison noch zu Zeiten ihrer Eigenständigkeit an Great River lizensiert. Nun hat bekanntlich Audiotonix Harrison übernommen und neben einem neuen Mischpult auch drei Module für das Lunchbox-Kassettensystem Series 500 herausgebracht. Den Preamp Harrison 32Pre+ und den Kompressor Harrison Comp haben wir bereits zum Test gehabt. Jetzt folgt der Harrison MR3eq Test!

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Quick Facts zum Harrison MR3eq

  • 500er-Modul
  • einkanaliger Analog-EQ
  • äußere Bänder Prop-Q/Bell, Mittenband vollparametrisch
  • Hochpassfilter mit großer Range

Kein LPF?

Der MR3eq ist einkanalig ausgelegt und belegt einen Slot im 500er-Housing. Ich war schon bei der Ankündigung des Harrison-EQs etwas verwundert. Er besitzt kein Tiefpassfilter? Schade, denn das ist eines der tollen Features eines Harrison. gemeinsam mit dem Hochpassfilter lassen sich so im Mix schon wesentliche Weichen stellen und etwas Ordnung in die Sache bringen. Ich muss gestehen, mit meinem kleinen Harrison 950m Mischpult immer etwas neidisch zu sein, denn dort sind die Filter nur schaltbar bei 100 Hz und 10 kHz). Allerdings will ich dem MR3eq keinen Strick drehen: Der Preamp 32Pre+ verfügt nämlich über dieses Feature. Allerdings fehlt dem MR3eq dadurch in meinen Augen dennoch ein wesentliches Kaufargument.

Es gibt ein Filter, aber nur ein Hochpass. Ein Tiefpass – ein beliebtes Feature von Harrison-EQs – findet man nur beim Preamp!

Bandaufteilung Harrison-untypisch

Ebenfalls anders als bei einem 32C ist die Aufteilung und Ausstattung der Bänder. Wo jener über vier Proportional-Q-Bänder verfügt, sind es beim Harrison MR3eq drei Stück – das einzelne Mittenband besitzt jedoch einen einstellbaren Q-Faktor, ist also vollparametrisch. Ach, und: Die Harrison 32 Classic, also die neue Analogkonsole, besitzt hingegen die althergebrachte, vierbandige Ausstattung. Ich will das gar nicht werten, mein Pult hat Höhen, Mitten und Tiefen, das sind schlanke drei Regler – notchen ist da gar nicht möglich. Höhen- und Tiefenband nutzen Prop-Q, lassen sich aber auch zu Shelves umschalten. Für alle Bänder gilt: 10 dB max. Gain in beide Richtungen.

Das Höhenband der MR3eq bietet Bell/Shelf-Umschaltung, Gain und Einsatz-/Mittenfrequenz.
Aha! Ein Harrison mit einem vollparametrischen Mittenband!
Fuß des Moduls

Einfacher Aufbau

Der mechanische Aufbau des Harrison MR3eq ist eher einfach. So ist das Modul nicht verschalt, es kommen einfache Potis und Schalter zur Anwendung, es sind im Wesentlichen ICs verbaut, die meisten Bauteile SMDs. Nicht vergessen: Der EQ ist sehr preiswert! Die Regler lassen sich gut bedienen, sowohl die Ergonomie als auch gefühlte Qualität entsprechen oder übersteigen meine Erwartungen an ein Modul dieser Preisrange. Die Herstellung des Equalizers erfolgt in China.

Blick auf die Platine
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Wie klingt der Harrison MR3eq?

Der Harrison MR3eq besitzt keinen Transformer. Das merkt man auch, denn das Modul gehört zu den cleanen Equalizern.

Es gibt keine Übertrager – aber die besitzen beispielsweise die Pulte 950m und 950mx auch nicht in ihren (unterschiedlichen) EQ-Sektionen.

Hochpassfilter

Klanglich lässt sich feststellen: Ja, der Equalizer reagiert so, wie man es von einem Harrison-EQ erwartet. Die Filterung arbeitet hervorragend. Es ermutigt dazu, nicht nur den Tiefenbereich zu entschlacken, sondern bis 3,15 kHz hinauf jene Signalanteile aus dem Mix zu schmeißen, die dort sowieso nur Unheil anrichten. Einen Peak-Bump weist das Filter nicht auf.

Höhen

Die Rücknahme von Höhen ist mit Shelf-Charakteristik sehr nah dran an dem, was das 950m-Pult liefert. Und dieses ist aus einer ganz anderen Preisklasse! Die Soundbeispiele zeigen, dass natürlich ein Pultec-Derivat einen anderen, auffälligeren Charakter liefert, wenn man die Attenuation der Höhen verwendet.

Mitten und Bass

In den Mitten zeigt der MR3eq beim Boost nicht ganz den muskulösen Arm wie mein simpler Pult-EQ, leistet aber dennoch gute Arbeit – vor allem bei Cuts. Im Bass, besonders im Tiefbassbereich, wirkt der Lunchbox-EQ Harrison MR3eq nicht ganz so trocken und knackig, wie ich es mir von einem generell eher cleanen EQ wünschen würde, erneut in erster Linie bei Boosts. Trotzdem kann der Equalizer einen guten Job machen, denn genau das ist es, was man eben auch manchmal benötigt.

Audio Samples
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Piano Original Piano, MR3, 4k +10 Piano, 950m, 4k +10 Piano, MR3, 200 Hz +3, 500 Hz -3, 10 kHz -10 Drums Original Drums, MR3, HPF 100 Hz, 10 kHz +6 Drums, 950m, HPF 100 Hz, 10 kHz +6 Drums, MR3, 10 kHz -10 Drums, 950m, 10 kHz -10 Drums, IGS RB, 10 kHz -10 Drums, MR3, 100 Hz +8 Drums, 950m 100 Hz +8
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<h3 class=Alternativen zum Harrison MR3eq

Die erste Alternative, die mir in den Sinn kommt, ist naheligend: der in den USA gefertigte Great River Harrison 32C XLINKX Dieser überflügelt den MR3eq in eigentlich allen Punkten, aber eben auch ganz deutlich beim Preis! Roger Schult bietet mit dem W2395 einen dreibandigen EQ „Made in Germany“ an, der nicht sehr viel teurer ist. „Britischer“ kann es beispielsweise mit dem Trident 80B-500 zugehen.

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Test des Harrison MR3eq: Fazit

Für wenig Geld gibt es mit dem Harrison MR3eq den typischen Harrison-Equalizer in der Lunchbox. Abstriche muss man bei der Ausstattung eigentlich nur an einem Punkt machen, nämlich dem Tiefpassfilter. Das allerdings finde ich schmerzhaft, wenngleich es sicher manchen Interessenten herzlich schnuppe sein wird. Klanglich kann der MR3eq nicht ganz auf gleiche Höhe mitrennen wie die teureren Optionen, ist aber für den Preis ein absolut gelungener Entzerrer. Ein Rack mit acht oder 16 Harrison-EQs war bislang eine ruinöse Investition, ist nun aber tatsächlich machbar!

  • einkanaliger Analog-EQ für Series 500
  • offene Kassette
  • Höhenband: Prop-Q oder Shelf, 800 Hz – 15 kHz
  • Mittenband: vollparametrisc, 400 Hz – 8 kHz
  • Tiefenband: Prop-Q oder Shelf, 40 – 800 Hz
  • alle Bänder mit +/- 10 dB Gain
  • 12dB-Hochpassfilter, 25 Hz – 3,5 kHz
  • Bypass für Filter und EQ-Sektion
  • hergestellt in: China
  • Webseite: harrisonaudio.com
  • Preis: € 439,– (Straßenpreis am 26.9.2024)
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Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • sehr preiswert
  • saubere Ergebnisse
  • Hochpassfilter mit weiter Range
Contra
  • dürfte besonder im Bass bissfester sein
Artikelbild
Harrison MR3eq Test
Für 429,00€ bei
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